Der US-Dollar bleibt gegenüber dem Euro trotz der jüngsten Entwicklungen auch vorerst weiterhin im Aufwind. Greifende Konjunkturpakete seitens der US-Regierung, ein deutlich stärkerer konjunktureller Wachstumspfad und „last not least“ der deutlich restriktivere Leitzinserhöhungspfad der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) sorgen weiter für Stabilität.

EUR-USD

 

Zudem hat der Russland-Ukraine-Konflikt dem Euro deutlich mehr geschadet. Nicht zuletzt wegen der dadurch angefachten Energiepreiskrise. Der aktuelle Zinsvorteil der USA könnte allerdings bereits 2023 durch die bereits avisierten Leitzinserhöhungen der EZB deutlich geringer werden. Dazu könnten die sich mittelfristig bietenden Wachstumsperspektiven in Europa unterstützt werden durch:

  • eine Abkehr von russischen Rohstoffen durch die Gewinnung neuer Energiequellen-

  • nachlassende Lieferengpässe durch die Abkehr Chinas von der strikten „Null-Covid“-Strategie.

  • Impulse durch den Next-Generation-Wiederaufbaufonds der EU für Corona-geschädigte Regionen.

→ Aufgrund genannter Punkte könnte sich der Euro vom jetzigen Niveau ausgehend gegenüber dem US-Dollar im nächsten Jahr weiter stabilisieren.

Der Euro konnte auch im Vergleich zum kanadischen Dollar zuletzt dank der steigenden Leitzinserwartungen spürbar profitieren. Seit dem Zehnjahrestief Ende August dieses Jahres bei unter 1,30 Can-Dollar konnte die europäische Gemeinschaftswährung um rund fünf Prozent auf 1,35 EUR/CAD aufwerten.

Angesichts der so gut wie sicher geltenden Rezessionstendenzen in Europa ist allerdings mittelfristig von einer klassischen Seitwärtsbewegung des Währungspaares EUR/CAD auszugehen.

EUR-CAD

 

Die bisherigen Leitzinserhöhungen und zukünftigen Erhöhungsbestrebungen sowohl der europäischen als auch der australischen Notenbank dürften nun weitestgehend im Währungspaar EUR/AUD eingepreist sein. Die seit Oktober 2022 intakte Seitwärtsbewegung dürfte sich weiter fortsetzen. Enorme Sprünge nach oben wie seit August 2022 werden wohl ausbleiben. Der Euro war von August bis Oktober um über acht Prozent angestiegen.

EUR-AUD

 

Das Pfund Sterling hat in diesem Kalenderjahr im Vergleich zu 2021 gegenüber dem Euro deutlich abgewertet. Die schnellen und rekordverdächtigen Leitzinserhöhungen von Christine Lagarde & Co. ließen die Zinsdifferenz gegenüber Großbritannien spürbar schmelzen. Zudem wiegen auf der Insel „hauseigene“ Probleme nach wie vor sehr schwer. Dazu zählen insbesondere:

  • Nachhaltige Brexitbelastungen seit dem EU-Austritt

  • Ungeklärte Streitigkeiten um das Nordirland-Protokoll

  • Schottisches Unabhängigkeitsreferendum 2023

  • Erwartet lange (!) Rezession

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