DAX 40: Spürbare Unentschlossenheit am deutschen Aktienmarkt – VDAX schließt Bodenbildung ab

Der deutsche Leitindex bleibt auch heute in seiner Seitwärtsspanne. Das Momentum nimmt sukzessive weiter ab. Auch der MACD zeigt nach wie vor eine erkennbare Schwächetendenz. Er signalisiert jetzt das bereits gestern vermutete Verkaufssignal. Die Slow-Stochastik zeigt sich neutral. Daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass der DAX 40 auch heute wieder stabil startet, dann aber auch wieder seinen Dreifach-Boden bei 15.804 testen könnte.

Das Handelsvolumen zeigte sich in den letzten Tagen sowohl bei steigender als auch bei fallender Tendenz konstant. Gestern war es allerdings unterdurchschnittlich. Gepaart mit der gestrigen Doji durchaus auch ein leichtes Schwächesignal. Der Ichimoku-Indikator steht weiterhin für eine Tendenz auf hohem Niveau. Ein abermaliger Test der 15.804 würde daran zunächst auch nichts ändern. Dafür steht auch das Mittlere Bollinger-Band. Dieses tendiert aktuell bei 15.856 Indexzählern. Somit noch oberhalb der Kumo (Wolke) des Ichimoku Kinko Hyo.

Das Börsenjahr 2022 hatte fulminant begonnen, allerdings schleichen sich nun mehr und mehr leichte Schwächetendenzen ein. Diese werden auch dokumentiert durch die Candlesticks (Kerzenkörper) der letzten Handelstage. Speziell dem gestrigen Doji. Die angesprochene mögliche Supportzone wird zusätzlich untermauert durch das 61,8 %-Fibonacci-Retracement bei 15.824 Punkten. Die heutige Tagesbandbreite wird sich daher zunächst wieder zwischen 15.971 und 15.824 belaufen.

Seitens der Fundamentaldaten wir heute insbesondere der ZEW-Konjunkturindex mit Spannung erwartet. Die Prognosen lauten hier auf eine steigende Tendenz. Die Veröffentlichung erfolgt um 11:00 Uhr. Nach einem Wert von 29,9 im Dezember 2021 werden nun 32,1 erwartet.

  

Der VDAX NEW scheint seine Bodenbildung jetzt abgeschlossen zu haben. Hier ist nun eine steigende Tendenz zu erkennen. Gepaart mit den aktuellen Unsicherheiten bezüglich Zinserhöhungen, Lieferengpässen und den anstehenden Quartalszahlen für das vierte Quartal 2021, eine impulsive Gemengelage. Es scheint sich nun das herauszukristallisieren, was sich bereits im November / Dezember 2021 angedeutet hatte: Der Aktienmonat Januar wird zunächst euphorisch beginnen, um dann in der zweiten Hälfte abzusacken.

Omikron: Auch eine vierte Impfung schützt wohl nicht vor Infektion – Wissenschaftlerin rät zur Vorsicht

Gemäß einer israelischen Vorortstudie hilft eine vierte Corona-Impfung nicht ausreichend gegen eine mögliche Infektion mit der Omikron-Variante. Professor Gili Regev vom Schiba-Krankenhaus bestätigte dies aktuell. Am gestrigen Montag erläuterte sie in einem Interview, dass zwar zwei Wochen nach einer vierten Dosis des Präparats von Biontech/Pfizer ein „schöner Anstieg“ der Antikörper zu beobachten sei. Für Omikron sei dieser „schöne Wert“ (Zitat Gili Regev) allerdings nicht genug.

Die Wissenschaftlerin betonte, es handele sich bislang lediglich um Zwischenergebnisse. Genauere Zahlen wollte sie daher nicht nennen. Anfang Januar hatten knapp 150 Studien-Teilnehmer eine vierte Dosis des Biontech/Pfizer-Vakzins erhalten. Eine Woche darauf bekamen dann 120 weitere Teilnehmer nach bereits drei verabreichten Biontech/Pfizer-Dosen die vierte Impfung mit Moderna. Dies ist gemäß Regev aktuell weltweit der erste Versuch einer vierten Impfung mit kombinierten Vakzinen.

In Israel können sich aktuell über 60-Jährige sowie medizinisches Personal zum vierten Mal impfen lassen. Professor Gili Regev sprach diesbezüglich ziemlich deutlich von einem „Dilemma“ (Zitat Gili Regev). So empfiehlt sie, über sechzigjährigen mit persönlicher Gefährdung die Impfung. Liegt keine Gefährdung vor, dann solle man vielleicht besser abwarten.

Rund 62 Prozent (zweifach Geimpfte bis zu sechs Monate nach der Zweitimpfung und Menschen mit Booster-Impfung) der Israelis haben gegenwärtig noch den Status als vollständig Geimpfte. Knapp ein Drittel sind gar nicht geimpft. Bei fast zehn Prozent der Bevölkerung ist die Gültigkeit der Impfung nun abgelaufen.

Kurz- bis mittelfristige Bandbreiten an den internationalen Kapitalmärkten:

Die bereits für den DAX 40 erkennbare Vola-Tendenz ist auch an vielen weiteren Leitindizes zu spüren. Die zweite Januar-Hälfte wird nicht nur am deutschen Aktienmarkt für Verwerfungen sorgen. Auch die USA und Asien geraten immer mehr unter Druck.

Insbesondere der globale Tech-Sektor wird von den immer konkret werdenden Zinsphantasien negativ beeinflusst. Es gilt bereits so gut wie sicher, dass die US-Fed bereits im März mit ihren vier Zinserhöhungen 2022 beginnen wird. Dies verdeutlich auch der Chart der 10-jährigen US-Treasuries.

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