Performance-Index oder Kurs-Index, das ist hier die Frage

Der deutsche Leitindex DAX 40 (Performance-Index) konnte letzte Woche bei 16.331 Punkten ein neues Allzeithoch markieren. Wenn man allerdings beachtet, dass der Kursindex des DAX 40 doch noch relativ weit von seinem Allzeit-Hoch entfernt ist, dann kommt die Frage auf, ob der DAX 40 Performance-Index wirklich die aktuelle Stärke der führenden deutschen Unternehmen darstellt. Der DAX 40 Kurs-Index ist immerhin noch knapp sieben Prozent von seinem „All-Time-High“ entfernt.

Nun scheiden sich mal wieder die Geister, ob das alles dafürspricht, dass deutsche Aktien noch weiteres Aufwärtspotential haben, oder ob das ein Indiz für einen baldigen Absturz sein könnte… Der DAX 40 Performance-Index wird ja immerhin noch „zugefüttert“ durch die Ausschüttungen von Zinsen und Dividenden. Dazu kommen dann auch noch Bezugsrechtserlöse.

In den nächsten Tagen stehen nun die Veröffentlichungen einiger mitunter richtungsweisender Konjunkturdaten an. Allerdings sollte man sich dadurch keine Jubelarien oder gar Euphorie-Gesänge erwarten. Am Wirtschaftsstandort Deutschland wird der ifo-Geschäftsklimaindex für Mai zudem rückläufig prognostiziert.

Ein Zahlungsausfall der USA hätte dramatische Folgen

Bereits seit dem Januar macht sich das US-Finanzministerium sogenannte „außergewöhnliche Maßnahmen“ zunutze. Ganz legale Schiebereien, mit denen bestimmte Ausgaben vorgezogen und andere zurückgestellt werden können. So kann man auch den Kopf aus der Schlinge ziehen. Zumindest vorübergehend. Doch in rund einer Woche wird dieser Spielraum ausgeschöpft sein (!). Im Juni ist dann Schluss mit „lustig“...

Die Auswirkungen eines Zahlungsausfalls könnten dramatische Folgen nach sich ziehen. Sollte die US-Regierung ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen können, dann spüren das auch sämtliche öffentlich finanzierten Programme. Das fängt beim Verteidigungsministerium an und hört quasi bei der staatlichen Rentenversicherung auf. Das würde dann auch die Auswirkungen eines Regierungsstillstands, dem sogenannten „Shutdown“, in den Schatten stellen.

Wenn die Bundesregierung ihre Zahlungen ausfallen lässt oder verzögert, könnten Millionen von Menschen weder Essen auf den Tisch bringen noch ihre Miete bezahlen“, warnte die damalige Vorsitzende des Ökonomenrats des Weißen Hauses, Cecila Rouse schon im Herbst 2021. Bereits damals näherte sich die USA bedrohlich nahe der Schuldenobergrenze an.

Gold profitiert von Situation in den USA

Ein Grund für die Bodenbildung bei Gold (USD) könnten die ins Stocken geratenen Verhandlungen um die Schuldenobergrenze der USA sein. Im Vorfeld der Gespräche Ende letzter Woche näherten sich Demokraten und Republikaner immerhin etwas an. Doch die Differenzen scheinen so unüberwindlich, dass eine Einigung bis dato nicht zustande kam.

Am vergangenen Freitag waren gleich zwei Verhandlungsrunden geplatzt. Diese schwelende und drückende Unsicherheit treibt private sowie institutionelle Investoren zwangsläufig in vermeintlich sichere Anlageklassen wie Gold. Der Goldpreis konnte zuletzt bei rund 1.950 US-Dollar eine Bodenbildung formieren.

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