Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1857 (06:00 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1848 im fernöstlichen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109,78. In der Folge notiert EUR-JPY bei 130,17. EUR-CHF oszilliert bei 1,0940.
Die Zeit der Resilienz an den Finanzmärkten ist zunächst abgeschlossen. Risikoaversion hat zugenommen.
Aktienmärkte standen unter Druck. Die Basis dieser Risikoaversion liegt in der Nervosität bezüglich der US-Zinspolitik.
* Die Tatsache, dass für den Fall eines fortgesetzten US-Aufschwungs Inflationsgefahren zunähmen, scheint für Finanzmarktteilnehmer eine neue Erkenntnis darzustellen. Ergo ist "Aufschwung" negativ konnotiert?
* Die Tatsache, dass fortgesetzter Aufschwung seinen Ausdruck in den Unternehmensbilanzen findet (Skaleneffekte, Stückpreiswirkung, Gewinnmaximierung) wird ausgeblendet.
* Die Tatsache, dass das Niedrigzinsniveau über Zinsfestschreibung noch Jahre zu großen Teilen in den Unternehmensbilanzen verankert ist, wird ausgeblendet.
* Die Tatsache, dass nur von leichten US-Zinserhöhungen in weiter Ferne (2022 oder 2023) gesprochen wird, kann den Aktienmarkt offensichtlich nicht beruhigen.
Zinserhöhungen vor 2023 sind nicht ausgemachte Sache. Über das Wochenende wurden zwei Extrempositionen geliefert. Zunächst der "Falke", der Marktwirkung auslöste: James Bullard, Gouverneur der Fed St. Louis, plädierte wegen Inflationsgefahren für eine Zinswende bereits im Jahr 2022. Dann die "Taube", die keine nennenswerte Wirkung am Markt erzielte: Der Gouverneur der Fed Minneapolis sprach sich gegen Zinserhöhungen vor Ende 2023 aus. Die Mehrheit des Offenmarktausschusses votiert für eine leichte Zinswende im Verlauf 2023.
Der Offenmarktausschuss der Fed weicht nicht von einer Vollkaskopolitik ab, denn sollte es den Aufschwung nicht in gewünschter Form geben, steht das ganze jetzt sich abzeichnende Zinsregime zur Disposition.
In meinen Augen ist es in einem Niedrigzinsregime wesentlich, den realen Zins (Zins abzüglich der Preisinflation) im Auge zu halten (Wirtschaftswirkung). Der reale Negativzins hat zuletzt dynamisch zugenommen. Die Fokussierung des Marktes auf den Nominalzins ist plakativ verständlich, mehr aber auch nicht.
Zu den Fakten:
Paris: Der rechte Rand kann nicht erwartungsgemäß reüssieren
Bei den Regionalwahlen hat Le Pens Partei Rassemblement National in der ersten Runde schwächer als erwartet abgeschnitten. Laut Prognose des Instituts Ipsos kam sie auf 19,3 %. Die Partei äußerte sich enttäuscht über ihr Abschneiden. Gewinner waren die konservativen Republikaner (27,2 %). Macrons Partei La Republique en Marche kam auf 11,2 %. Die zweite Runde der Wahlen findet am 27. Juni statt.
Fraglos ist der Rechtsausleger Le Pens mit 19,3 % immer noch stark. Positiv ist, dass das Momentum offenbar gebrochen ist. Der Fokus richtet sich auf den 27. Juni.
Extreme, ob von links oder rechts haben Europa nie gutgetan. Pragmatismus immer!
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:
Eurozone: Solide Leistungsbilanz
Der Leistungsbilanzsaldo der Eurozone stellte sich in der saisonal bereinigten Fassung per Berichtsmonat April auf 22,84 nach zuvor 17,80 Mrd. Euro.
Die deutschen Erzeugerpreise nahmen per Mai im Monatsvergleich um 1,5 % (Prognose 0,7 %) nach zuvor 0,8 % zu. Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 7,2 % (Prognose 6,4 %) nach zuvor 5,2 %.
UK: Einzelhandel enttäuscht Erwartungen
Die Einzelhandelsumsätze sanken per Mai im Monatsvergleich um 1,4 % (Prognose +1,6 %) nach zuvor 9,2 %. Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 24,6 % (Prognose 29,0 %) nach zuvor 42,4 %.
Japan: Politik der ruhigen Hand, Inflation unproblematisch
Die Bank of Japan hat den Leitzins auf der Junisitzung erwartungsgemäß bei -0,10 % belassen. Die Verbraucherpreise sanken per Berichtsmonat Mai im Jahresvergleich um 0,1 % nach zuvor -0,4 %. Die Kernrate stieg im Jahresvergleich um 0,1 % (Prognose 0,1 %) nach zuvor -0,1 %.
China: Politik der ruhigen Hand
Die „Loan Prime Rate“ für einjährige Kredite bleibt unverändert bei 3,85 %. Der Zinssatz für fünfjährige Ausleihungen ist unverändert bei 4,65 %.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem EUR favorisiert. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.2120 - 1.2150 negiert den positiven Bias des USD.
Viel Erfolg!
Kommentare
Paris: Der rechte Rand kann nicht erwartungsgemäß reüssieren.
Da kann ich nur Antworten, "glaube keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast".
Dort wurde wahrscheinlich die Wahl genauso beeinflusst, wie es bei der letzten Landtagswahl in Sachsen- Anhalt passiert ist.
Aber das dumme Wahlvieh interessiert es doch kaum.
Eine Partei „Die Basis“ legt jetzt Verfassungsbeschwerde gegen diese Wahl in Sachsen- Anhalt ein.
Wird wie immer abgelehnt werden, weil es eine Neuauszählung in derTreuhand Besatzerverwaltung Bundesrepublik nicht geben kann und wird.
Das Wahlergebniss steht schon vor den Wahlen fest, nur der Bunzel will es nicht sehen (siehe Wahlprognossen). Es ist alles nur ein Theaterschauspiel und hinter dem geschlossenen Vorhang spielt sich alles ab.
Wahlbeeinflussung und Steuerung läuft hierzulande über die pausenlose Gehirnwäsche der Schafe durch die Massenmedien und Bewusstseinsindustrie der Oligarchie. Und das ist so perfekt und subtil , dass es die Betroffenen nicht einmal im Ansatz registrieren. Im Gegenteil, sie übernehmen die sorgsam vorgekauten Inhalte und Denkmuster als ihre eigenen und verteidigen diese sogar als ihre eigenen...
Wahlen entscheiden die, die die Wahl auszählen ( siehe USA )
Würden Wahlen etwas verändern, so würden sie verboten !
Wir leben nicht in einer " Demokratie " , sondern in einer Kleptokratie > siehe Buch Machtbeben !
Auch interessant:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Propaganda_(Bernays)
Es ist faszinierend zu sehen wie viele Menschen mittlerweile bei 30 Grad draußen mit FFP2 Masken rumlaufen. Und sich dabei sogar noch richtig fühlen.
Fakten werden völlig ausgeblendet. Im Sommer tummeln sich fast keine Coronaviren herum, Stichwort Saisonalität. Trotzdem machen alle mit.
Frau Merkel führt ihre letzten Befehle aus. Heute auf ntv.de:
"Maske tragen ist immer noch das Einfachste", so Merkel. Die Pandemie werde erst zu Ende sein, wenn die ganze Welt geimpft sei. "Wir müssen an den Rest der Welt auch denken."
Sie sagt es ganz unverblümt: die ganze Welt soll geimpft werden. Und das wird auch geschehen.
"Extreme, ob von links oder rechts haben Europa nie gutgetan. Pragmatismus immer!"
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Ich frage:
Denken Sie, dass die derzeitige Entwicklung Europa gut tut? Und wer ist eigentlich Europa? Die, die uns sagen wie Europa zu sein hat? In einer echten Demokratie geht die Macht vom Volk aus! In der europäischen Schein-Demokratie geht die Macht von dem Herrschern aus. Also was tut Europa wirklich gut?