Es besteht kein Zweifel, die hiesige Berichterstattung zum Ukraine-Krieg ist einseitig, vor allem weit einseitiger als in früheren Zeiten zu vergleichbaren Ereignissen. So einen Kommentar beispielsweise, wie „Die Verantwortung der EU in der Ukraine-Krise, WDR“ von Georg Restle aus dem Jahr 2014, würde man heute vergebens suchen.
Sicherlich kann man zu der Überzeugung gelangen, was die Berichterstattung zum Ukraine-Krieg angeht, die Egon Krenz im Gespräch mit dem Verfasser dieses Beitrages vertritt, dass diesbezüglich lediglich amerikanische Interessen vertreten werden.
Aber, man muss kein ehemaliger SED-Generalsekretär sein, mit einer spezifischen politischen Biographie, um festzustellen, dass hier eine betrübliche und nicht ungefährliche Entwicklung in Gange gekommen ist.
Wie steht es also um die Qualität der Medien in der Ukraine-Berichterstattung?
Eine Studie der Otto-Brenner Stiftungist dieser Frage nachgegangen.
"Während die Ukraine und Präsident Selenskyj in der Berichterstattung weit überwiegend positiv bewertet wurden, wurden Russland und Präsident Putin fast ausschließlich negativ bewertet. Noch positiver als die Ukraine wurde nur Außenministerin Baerbock bewertet."
Ja, ein beklemmender Eindeutigkeitsfanatismus durchzieht die Medienwelt und wirft seine Schatten auf die Welt der Wissenschaften.
Osteuropa-Forscher in Aufruhr
"Experten wollen sich stärker gegen Guérot und Krone-Schmalz wehren", war kürzlich auf T-Online zu lesen, wo Frau Krone-Schmalz ja ohnehin als die "Inkarnation des Bösen" dargestellt wird, aber das nur am Rande. Natürlich kann man den Thesen dieser beiden Damen kritisch gegenüberstehen, diese anzweifeln, bejahen, diesen zustimmen, oder einfach sie nur zur Kenntnis nehmen.
Weiter heißt es, in dem Artikel:
"Gabriele Krone-Schmalz und Ulrike Guérot versetzen die deutschen Osteuropaforscher mit ihren Aussagen in Aufruhr. Jetzt wollen Letztere sich stärker wehren."
Ach Gottchen, die deutschen Osteuropa-Forscher, muss es nicht Osteuropa-Forscher*Innen heißen, habe alle eine Meinung und sind alle in Aufruhr?
Forscher und Forscherinnen sollten forschen, wissenschaftlich arbeiten, ihre Erkenntnisse dann vortragen, publizieren, was auch immer, sich aber nicht "wehren" gegen andere Thesen, sondern diese entkräften, von mir aus, wenn es dann etwas zu entkräften gibt, argumentativ.
Seltsamerweise bleiben steile Thesen wie diese größtenteils ohne Widerspruch.
Der frühere tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg rechnet infolge des Ukraine-Kriegs mit einem Zerfall Russlands. „Der Dekolonialisierungsprozess wird sich in der Russischen Föderation fortsetzen. Russland wird zerfallen. Große Teile werden sich, sobald sie können, selbstständig machen“, sagte Schwarzenberg der „Presse am Sonntag“.
Elisabeth Noelle-Neumann, die Grande Dame der Demoskopie in der Bundesrepublik, wenn auch mit einigen biographischen Fragezeichen versehen, formulierte es einst so in ihrer Theorie von der Schweigespirale, dass man, wenn man überall dieselbe Meinung höre, sich nicht mehr traue, eine abweichende Meinung zu äußern – schließlich wolle ja niemand das Gefühl haben, mit seiner Auffassung allein dazustehen. Ein Lob des Konformismus, der Tugend der Gleichgeschalteten.
Ja, aber nicht nur die hier diagnostizierte Selbstdisziplinierung ist ja zu beobachten, sondern auch der Versuch freie Meinungen zu unterbinden bzw. auszuschalten.
Wem das alles verworren vorkommt, ja nahezu undurchsichtig, der sei an die Aussage von Kishore Mahbubani erinnert, der von einem einzigartigen Ökosystem in den USA sprach, das die besten Geheimdienste und besten Tageszeitungen der Welt umfasse. Der Politologe und Diplomat meinte damit Medien wie die New York Times und die Washington Post, von denen überall in der Welt viel abgeschrieben werde, so Mahbubani.
Der US-Enthüllungsjournalist Glenn Greenwald entwickelte den Begriff der "CIA-Stenografie". "Die Geheimdienste haben die Wege der Kommunikation infiltriert" so Greenwald.
Schon viel früher haben die ehemaligen CIA-Mitarbeiter John R. Stockwell oder Frank Snepp in Büchern enthüllt, wie sie Journalisten in führenden US-Medien anwarben oder systematisch desinformierten.
Dazu ist dieses Buch als Klassiker von Stockwell wirklich zu empfehlen, welches nach Kenntnis des Verfassers dieses Beitrages nie ins Deutsche übersetzt wurde, aber dessen Aussagen inzwischen auch bei uns als Phänomen vorhanden sein dürfte.
"Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“, sagte Immanuel Kant - eine Aufforderung von zeitloser Aktualität.
Kommentare
Fehlt noch die "Einheitspartei..."
Anders denken wurde zur genetischen Verfehlung
Die Partei, die Partei sie wieder hat immer recht
Ist deren Meinung ideologisch auch noch so schlecht
Man spricht von aus dem Boden kriechenden Experten
Diese nur haben die richtige Meinung, vertreten von Werten
Die Werte, sie haben sich sehr drastisch gewandelt
Sie sind eng mit Korruption und Faschismus verbandelt
Die Menschen hören leider stumm nur mehr zu
Sie wollen vom Wahnsinn nur mehr ihre Ruh`
Diese jedoch wird sich in ein Desaster verkehren
Die Psychopathen von den Menschen Alles begehren
Armut, Hunger, Überwachung und große Not
So sie prophezeien, soll werden nun tägliches Brot
Wie lange noch bis der Ärger der Menschen riesengroß
Sie dann rennen mit Hass im Herzen gegen Jeden los
PTW
> Das System von den Autoren Kristina und Christian Rieger
> Wie wir täglich durch Propaganda von Wirtschaft, Politik und Medien manipuliert werden
> Erschienen im Klarsicht Verlag
Dass angeblich vernunftbegabte Wesen immer noch diesen primitiven Propaganda-Mainstreammüll freiwillig konsumieren und glauben wundert mich seit Corona allerdings nicht mehr.
@aetiope
"Fehlt noch die "Einheitspartei..."
Die gibt es doch schon in Form der Altparteien, die für die Wahlschafe Unterschiede simulieren.
Ignazio Silone: " Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Nein, er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus"
Richtig gut ist er mit der Rücktrittsaufforderung gegenüber unserer ach so tollen Verteidigungsministerin rüber gekommen. Und an den öffentlich rechtlichen Anstalten lässt er seit dem RBB-Skandal und auch schon vorher kein gutes Haar mehr. Hoffentlich fühlen sich andere aus seiner Zunft animiert.
Oder sagt das »Die Macht um acht?«
Die New York Times zettelt keinen Putsch an, die CIA hat es schon bewiesen – von Chile bis zum Maidan.
Man vermutet dahinter natürlich erst eine Auszeichnung, also etwas Gutes. Oder?...
Hm...würde es jetzt geschmackloser Ironie entspringen, wenn ich das so verstehen könnte, dass es wahrlich eine Meisterleistung wäre, alle oppossitionellen Parteien demokratisch zu verbieten, Printmedien und Internet zu kontrollieren, ein Rassengesetz zu verabschieden, Mio von Büchern zu vernichten, die in einer Sprache geschrieben sind, welche auch gleich verboten wird und sogar ein Verbot der orthodoxen Kirche ermöglicht? Klingt sowas gut oder schlecht? Und für wen?
Was will denn dieser nimmersatte Putler noch? Reichen ihm diese unendlichen Weiten Sibiriens nicht? Soll er sich doch bei der Entwicklung dieser Gebiete austoben und die Nachbarn gefälligst in Ruhe lassen. Was ihn wirklich antreibt, ist doch die Sorge, dass seine darbende Bevölkerung auf die Idee kommt, zu fragen, woher er sein dreistelliges Milliardenvermögen, als vormals kleiner KGB Führungsoffizier, zusammengeraubt hat. Die selbe Sorge übrigens, welche die Clique um die US Brüder Koch (jetzt nur noch einer) umtreibt. Wir kleinen sollten nicht übereinander herfallen, sondern uns gemeinsam gegen alle Idioten dieser Welt vereinen.
Frohe Weihnachten
https://www.bpb.de/themen/europa/ukraine/342240/dokumentation-offshore-geschaefte-selenskyj-und-
kolomojskyj-in-den-pandora-papers/
Soviel dazu °!°in der Hoffnung, dass Sie kein Troll sind, denn Trolle kann man nicht aufklären ;–/.
Ihre Meinung zeugt von großer Ahnungslosigkeit. Sie ignorieren einfach die ganze Vorgeschichte der Ukraine, angefangen beim Blutbad auf dem Maidan, das von US-Milliarden "bezahlt" wurde, über die Morde in Odessa (Gewerkschaftshaus) und den "vergessenen Krieg" seit 2014, in dem die ukrainische Armee auf Weisung aus Washington die Zivilbevölkerung des Donbas "dezimiert" hat.
Zudem ist es nicht einfach "nur" Putin, der die Entscheidung zur Operation Ukraine getroffen hat. Offenbar kennen Sie auch die Machtstrukturen in Russland sehr schlecht.
Ja, Krieg ist nie eine gute Entscheidung, weil IMMER die Zivilbevölkerung darunter leidet, die diesen Krieg nicht wollte.
Das gilt auch für alle Kriege, die von den USA in den letzten 50 Jahren angezettelt wurden (mehr als 70). Nun bricht das neokonservative Weltbild gerade zusammen, die Finanzeliten - angefangen bei den Königshäusern von England und Niederlande über die Bankendynastien Rothschild und Rockefeller bis zu den IT-Giganten - fürchten um ihre Milliarden und um das "ewige Wachstum", ohne das dieses System nicht mehr existieren kann.
Meine Prognose: Die Ukraine kann diesen Krieg nicht gewinnen, auch nicht mit massiven Hilfen der NATO. Dafür wird dieser Krieg aber das Ende der US-Hegemonie und des unipolaren Globalismus bedeuten. Leider werden vorher noch viele Ukrainer sterben, die sicher diesen Krieg nicht gewollt haben. Und damit meine ich nicht die Nazi-Bataillone, die aus Kiew und damit aus Washington gesteuert werden.
Mein Tipp für Sie: Schauen Sie sich die Filme "Leben und Sterben im Donbass" und "Ukrainian Agony - Der verschwiegene Krieg" an, damit Sie einen Eindruck von der Vorgeschichte des Krieges bekommen. Beide sind im Internet bei zu finden
https://odysee.com/@DruschbaFM:4/leben_und_sterben_im_donbass-(1080p):f
https://www.youtube.com/watch?v=B2JtsQId3Sw
Einheitspartei(en) haben wir doch schon längst...
Was noch fehlt, ist der "einheitliche und gemeinsame Wahlvorschlag der Nationalen Front gegen rechts" mit Zustimmungsquoten von 92,34% und 112% Briefwahlanteil.
Frohes Fest.
Danke für Ihren sehr guten Kommentar.
Die von Ihnen empfohlenen Filme sollte jeder Freidenker unbedingt ansehen !!
Trolle und Ideologen sehen sich das nicht an, sind erkenntnisresistent und verbreite weiterhin Ihren geistigen Durchfall.
Mit Verurteilungen anderer sollte man vorsichtig sein! Bevor sie vehement auf die USA los gehen, sollten Sie sich über die Aktivitäten der russischen Geheimdienste in der Ukraine, damals in der DDR und in der BRD und Deutschland informieren. Dann dürfen sie gerne wieder mit ihren Filmchen kommen. Vielleicht verweisen Sie auch mal mit einem Link zu den Berichten über die Massenbombardierungen der Russen in Syrien.
Ich denke, da sind wir uns alle einig, daß Putin von niemand gezwungen wurde, die Ukraine zu überfallen.
Allerdings sollte man nicht nur darauf abstellen, wer am 24.Februar den ersten Schuß abgegeben hat, sondern auch die Frage aufwerfen, wie es dazu überhaupt kommen konnte und die Vorgeschichte dieses Krieges erörtern.
Guter Punkt! Aber wie wäre es, noch ein Stück weiter zurück zu gehen und zu Betrachten welche Rolle die russischen Geheimdienste in der Ukraine vor den Verbrechen auf dem Maidan spielten. Wie die russische Bevölkerung aufgehetzt wurde und eine Reaktion geradezu heraufbeschworen haben. Fällt Ihnen eigentlich auf, wieviel hier im Forum über die amerikanischen Geheimdienste hergezogen wird (zurecht übrigens) und wie die Verbrechen der russischen Geheimdienste total verschwiegen werden? Warum eigentlich? Ist der eine Geheimdienst besser als der andere? Oder unterliegt der eine einer gewissen demokratischen Überwachung (zugegebener Massen ungenügender Überwachung), während der andere vollkommen unkontrolliert agieren darf und somit viel weniger an Verbrechen bekannt wird?
Ob Demokratie oder Diktatur... die globale Vernetzung erfordert die Kontrolle der öffentlichen Meinung, deswegen waren die Lügen nie wichtiger, als heute. Und diese Lügen zwingen uns in einen Meinungskrieg hinein, dessen Schlachtfeld kaum zu überblicken ist, denn er findet sowohl auf offenem Feld, als auch in Guerilla "Hot Spots" statt. Wofür kämpft man denn im Großen und im Einzelnen? Meinungsfreiheit, Selbstbestimmung... daher sollte sich jeder bewusst wappnen, erst mal gar nichts zu glauben, aber gleichzeitig bereit sein, alles für möglich zu halten.
Das Prinzip "Teile und herrsche" ist ein roter Faden, der lange zurück verfolgt werden kann. Weniger bewusst bei vielen vielleicht das Mittel, um dieses Prinzip erfolgreich umzusetzen: "Täusche und tarne".
Welche Seite damit aktiv begonnen bzw die markantesten Spuren hinterlassen hat, mag sekundärer Bedeutung sein. Francis Bacon sagte mal: Die Schlange muss sich selbst fressen, wenn sie der Drache werden will. August Strindberg dagegen Jahrhunderte später: Wer zu lange gegen Drachen kämpft, wird selbst zum Drachen. Unsere westlichen Zen-Koans....
Es ist schwierig mit der Effektivität geistiger Bewaffnung, aber bereits Kinder sollten doch über Märchen und einem Wolf im Schafspelz dahin fürs Leben geeicht sein: Das Böse macht ein freundliches Gesicht (s. Calva Y Nada). Ein besonders freundliches meist...
Es scheint, dass diese Lehre vergessen oder aberzogen wurde bzw nur noch als Klischee in Form von Triebtätern in der Nähe von Kinderspielplätzen existiert. Warum? weil das Bewusstsein die gefährlichste Waffe ist, wenn man Lügen in einen freien Gesellschaft kollektiv verankert will.
Wir müssen alle zurück zur "Angst vorm schwarzen Mann" damit wir vor lauter Angst den volkerrechtlichen Unterschied zwischen Ukraine / Donbas und Serbien / Kosovo nicht erkennen.
Das mit Kain und Abel hielte ich nun doch für leicht übertrieben. Wobei da auch interessantes zu Tage gefördert werden könnte. Aber vom Maidan Verbrechen mal so ca. zehn Jahre zurückzublicken und die Verbrechen des russischen Geheimdienstes aufzudecken ist dann doch etwas ganz anderes. Bitte nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen, das vernebelt den Blick. Sie wollen den KGB doch sicher nicht in Schutz nehmen, oder doch?