Ich wage zu behaupten, nein.
Mehr noch: Wir leben in einer Art Post-Freiheit und merken es nicht. Zehren von einer Art Rest-Schwung im grandiosen Mechanismus der Freiheit, während der Motor längst aus ist. Denn: individuelle Freiheit und Gerechtigkeit, wie sie heute als Überbegriff jedweder ideologischer Programme benutzt wird, können nicht koexistieren.
Freiheit hört da auf, wo die des Nächsten beginnt
Gerechtigkeit ebenso, wie Freiheit ist immer persönlich und immer individuell. Gerechtigkeit, die über das Persönliche und persönlichen Kontakt hinausgeht, ist Programm und dient persönlichen Interessen anderer, die sich ihrerseits nicht für jene interessieren, von denen sie sie verlangen. Es ist eine anonyme, kollektivierte Gerechtigkeit, die mit individuellem und auf Selbstverantwortung basiertem Handeln nichts mehr zu tun hat. Es ist ein Lenkungsinstrument. Wer das Diktat einer solchen Gerechtigkeit akzeptiert, ist nicht frei.
Umgekehrt bedeutet das: Ein wirklich freier Mensch braucht keine Ideologie. Links, rechts, grün, braun, rot – alles Dinge, für die sein Leben weder Zeit noch Platz bietet. Die Freiheit zu lernen, zu verstehen, zu entscheiden, zu handeln und dafür die volle Verantwortung im Rahmen seines individuellen Wertekanons zu übernehmen, lasten und füllen ihn vollkommen aus. Gerecht handelt er, wenn er akzeptiert, dass seine Freiheit dort aufhört, wo die seines Nächsten anfängt. Wo er diese Grenze verletzt, kommt Recht zur Anwendung.
Gerechtigkeit ist nicht gleichbedeutend mit Recht!
Oder anders gesagt: Ein freier Mensch erkennt, dass Ideologien erstens immer ein Freiheit-gegen-Brosamen-Tausch ist, zweitens die orchestrierte und obrigkeitlich sanktionierte Verletzung der Freiheitsgrenze anderer darstellt und dass es langfristig ein schlechter Deal ist, weil „seine“ Ideologie früher oder später Konkurrenz-Ideologien auf den Plan ruft und irgendwann seine eigene Freiheitsgrenze oder die seiner Kinder zur Debatte steht - oder einfach niedergerissen wird.
Einer der genialsten PR-Streiche, ist nun jener, dass Gerechtigkeit nach und nach im Alltags-Verständnis mit Recht gleichgesetzt wurde. Heute sind wir soweit, dass ein politischen Zwecken dienender Gerechtigkeitsbegriff sich anschickt, über Recht gestellt zu werden. Von Verantwortung wird gesprochen, von Chancen und Schuld. Auch hier: Alles Dinge, für die in Wahrheit kein „wir“ zuständig sein kann, sondern nur Sie und ich im Rahmen unserer Freiheit.
Opfertum und Schuld verwehren den Blick in die Zukunft
Aber diese Recht-Gerechtigkeit-Gleichsetzung ist noch nicht das Genialste. Noch toller für Führer- und Herrscher-Cliquen sind die Auswirkungen solcher Ideologie- und Bequemlichkeitsverblödung. Jene nämlich, dass sich keiner für die Zukunft interessiert. Weder für die eigene, noch für die seiner Kinder. Dies deshalb, weil solche Gerechtigkeit immer Schadenersatz für Vergangenes oder heute Entgangenes ist. Zukunft im Sinn von Aufbruch, Wagnis, Erforschung, Entdeckung, Pionier- und Unternehmertum kann da nicht stattfinden. Solche Gerechtigkeit stellt die Gitter und Stäbe vor den Fenstern und Türen in die Zukunft.
Die beliebtesten Gäule vor der politischen Gerechtigkeitskarre heißen Opfertum und Schuld. Ersteres gerne auf metoo-Niveau, letzteres als Hypothek, die ein „wir“, ohne dass das Individuum gefragt wird, von anderen zu übernehmen hat. Gemeinsamen ist jenen, die sich als Opfer fühlen und denen, die sich Schuld diktieren lassen, dass sie keine Vergangenheit haben. Vergangenes ist bei solcher Wahrnehmung nicht vergangen, sondern bestimmt die Gegenwart und Personen und löscht, solange es dominiert, das Recht auf Zukunft und die Pflicht dazu aus.
An den Schalthebeln der Macht wird gelacht
Anstatt also als Individuum frei zu Handeln und Verantwortung zu übernehmen, wird großflächig ein Verharren zelebriert, das eines Tages zur Folge haben wird (weil Politik solches am Ende immer zur Folge hat), dass, was man verbal so vehement zu verhindern und nie wieder zu sehen oder gar zu erleben wünscht, wieder eintreten wird. Weil man sich in Benachteiligung, Forderungs-Mentalität, Schuld-Kult und Hass auf alles Eigene die Zukunft verwehrt – besser: Sie auf Kosten anderer verschenkt.
Bisher funktioniert alles prächtig. Ich stelle mir vor, wie jene, die politisch und finanziell die Finger am Knopf haben, sich jedes Mal herrlich amüsieren. Die kommen doch aus dem Lachen gar nicht mehr heraus, wenn sie sehen, dass Zukunft nur noch das ist, was ihnen selbst vorschwebt während das Leben anderer gestern aufgehört hat oder spätestens heute steckenbleibt.
Volles Risiko - oder die totale Umverteilung
Und es ist kein Ende abzusehen: Die Umverteilung im Namen der Gerechtigkeit hat innerstaatlich – mit und ohne Zuwanderung – Ausmaße angenommen, die Worte wie Verschuldung, Inflation, Steuerbelastung und Nullzinsen geradezu niedlich anmuten lassen.
Europäisch ist man auf Solidaritäts-Kurs. Global ziehen der IWF und andere supranationale Organisationen mit Klimagerechtigkeit, Digitalisierungsgerechtigkeit und Sorgenbekundungen zu wirtschaftlichen Schlechtwetterfronten die Spuren vor. Das Ziel: Umverteilung total.
Gibt es einen Weg hinaus aus dem Wahnsinn? Für unsere Gesellschaft – nein. Sie hat sich als Mehrheit für Gerechtigkeit und gegen individuelle Freiheit entschieden. Für Sie und mich als Einzelne – ja. Entzieht und verweigert diesen Leuten die Früchte des eigenen und einzigen Lebens. Kinder ebenso, wie Geldwerte. Mehr kann einer nicht tun. Aber für dieses kleine „Mehr“ wird er bereits heute vieles und irgendeinmal vielleicht alles riskieren müssen.
Erstveröffentlichung auf der Seite der Autorin Monika Hausammann. Vielen Dank für die Erlaubnis, den Text zu übernehmen!
Kommentare
"Wer die geistige Heim- und Gastarbeit schätzt und unterstützen möchte, kann dies wie folgt tun: Bargeld, Bücher, Gold und Silber, geistige Getränke oder Zigarillos mit Filter an die folgende Adresse: Monika Hausammann, Lieu-dit: Lalande, 24440 Beaumont du Périgord, France. Die Frau ohne Bankkonto dankt von Herzen."
Eine genial formulierte Spendenformulierung! :-)
Ich stelle mir vor, wie jene, die politisch und finanziell die Finger am Knopf haben, sich jedes Mal herrlich amüsieren. Die kommen doch aus dem Lachen gar nicht mehr heraus, wenn sie sehen, dass Zukunft nur noch das ist, was ihnen selbst vorschwebt während das Leben anderer gestern aufgehört hat oder spätestens heute steckenbleibt.
Leider ist dieses bei uns volle Realität. Die Deutschen würden in den letzten 70 Jahren dermaßen manipuliert, dass Sie gar nicht mehr Wissen was Freiheit und wirkliche Demokratie ist.
Das schlimmste was diesen konstrukt BRvD und EU passieren kann, sind Menschen die emanzipiert und Freiheitlich Denken (haben leider die meisten verlernt) und sich nicht mehr verarschen lassen.
1.Was kann ich wissen?
2. Was soll ich tun?
3. Was darf ich hoffen?
4. Was ist der Mensch?
keine Gedanken mehr zu machen. Denn diese Fragen setzen ja voraus, dass sich Individuen mit diesen Fragen zumindest einmal im Leben auseinandersetzen, oder in der Schule etc. konfrontiert werden. Die Philosophen früherer Tage gingen ja auch in der Regel davon aus, dass sich die Menschheit weiter und nicht zurück entwickelt. Aber erstens kommt es anders,,, zweitens als man denkt.
Gruss hs
Stellen Sie sich vor, Sie haben einen winzig kleinen Blumenladen und ziehen die Blumen selbst im Gewächshaus. Und der erste Kunde kauft ein paar Blumen (Darlehen). Und weil der erste Blumen gekauft hat, ist der nächste gezwungen auch Blumen zu kaufen. Und sie freuen sich über den weiteren Umsatz. Und da kommt auch schon der nächste uns MUSS auch Blumen kaufen, weil der erste mal damit angefangen hat. Und Ihr Blumenladen wächst und wächst und wird zur Gärtnerei und schließlich ist die ganze Welt voller Blumen. Nur leider sind es Darlehen und keine Blumen.
Dass in unserem Geldsystem Freiheit, Gleicheit und Brüderlichkeit nicht funktioniert, erleben wir jeden Tag.
Der Gedankensprung zu unserem Schuldgeldsystem fehlt mir hier ein wenig.
Richtig, es gibt nur oben und unten, Herrschaft oder Untertan in einer Gesellschaft.
Der ersten Schritte zur Herrschaft sind das freie Denken in Zusammenhängen und Eigenverantwortung.
Resultat ist der perfekte Kommunismus - die Illusion einer klassenlosen Gesellschaft, die tatsächlich eine Zwei-Klassen-Gesellschaft ist: die der Herrscher und die der Beherrschten.
Dazu kommt es zwingend, wenn man der Demokratie (sic!) huldigt. Ein System, in dem 51% über Freiheitsentzug und Enteignung der restlichen 49% bestimmen. Das funktioniert deswegen so gut, weil sich Politiker nur ausreichend Minderheiten suchen oder kreiren müssen, denen sie attraktive Wahlversprechen machen.
Wir sollten uns anlässlich des bevorstehenden Finanzcrashs für FAKTISCH freiheitliche Gesellschaftssysteme entscheiden, z.B. den Minimalstaat oder eine Privatrechtsordnung.
Denn: Wellfare is warfare. Und ich werde mich definitiv für Frieden entscheiden.
http://charleskrueger.de/das-beste-an-bitcoin-ist-dass-es-nicht-demokratisch-ist/
Aufwachen ist angesagt !
also nicht mehr Sozialismus? Jetzt also Kommunismus?
Sind diese Begriffe nicht ein Anachronismus?