Das kolossale Scheitern der Bundesregierung

Wohlgemerkt, dieses Albtraumszenario ist nicht durch irgendwelche Ränkespiele Moskaus entstanden, sondern durch das Agieren der Bundesregierung, deren zuständige Minister sich anscheinend erst mit Amtsantritt ganz allmählich mit den komplizierten Gegebenheiten von Energie- und Sicherheitspolitik zu beschäftigen begonnen haben, um dann zu der Erkenntnis zu kommen, wie es Wirtschaftsminister Robert Habeck ausdrückte: „Das wird Deutschland vor eine Zerreißprobe stellen, die wir lange so nicht hatten.“ In der Tat, Herr Habeck, eigentlich hatten wir so eine Zerreißprobe noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik.

Die Achse Tokio-Berlin

Außenministerin Baerbock hingegen schmiedete in Ostasien eine Achse zwischen Berlin und Tokio, beziehungsweise war sie darum bemüht. Die Junge Welt schrieb diesbezüglich:

Als Außenministerin Annalena Baerbock sich am Montag in Tokio beim weltgrößten LNG-Importeur Japan gewohnt forsch für eine Umwertung der Wirtschaftsordnung stark machte – »Ich werde nicht zulassen, dass wir jetzt konkurrieren um das, was am allerwichtigsten ist, nämlich alternative Versorgungsmöglichkeiten wie LNG« – beschied Außenminister Yoshimasa Hayashi auf Nachfrage nur: »Wir haben zur Zeit nicht vor, LNG an Deutschland zu liefern.«“

Damit wäre schon einmal das weitere Scheitern eines großangelegten strategischen Entwurfs angedeutet, wenn diese Thematik auch nicht ins Hause Baerbock gehört, was diese Politikerin aber nicht zu stören scheint, denn sie fühlt sich offensichtlich für alles kompetent.

Weiter heißt es in dem zitierten Beitrag:

Es bleibt also erst mal bei dem Szenario eines »westlichen Gashändlers« in der NZZ vom Dienstag: »Wenn ­Russland nicht mehr liefert, kommt (…) der schlimmste Winter seit 1945«: »Blackouts, Heißwasserrationierungen und Produktionsunterbrechungen«. Ähnlich grundierte Sparappelle ­Habecks haben den Deutschen Städtetag nun erreicht, wie Verena Göppert aus der Geschäftsführung am Dienstag gegenüber dpa versicherte. Die Städte »lassen etwa Beleuchtungen aus, verzichten auf warmes Wasser in öffentlichen Gebäuden, schalten Brunnen ab, temperieren Klimaanlagen und Badewasser anders«.“

Finanzminister Christian Lindner konnte sich dazu noch gar nicht äußern, er war ja mit seiner Hochzeit beschäftigt, die sich über mehrere Tage hinweg zog, als Ausdruck der kommenden "Entbehrungen" und "Verarmungen", auf der es der Finanzminister so richtig krachen ließ, flankiert von Vertretern der hauptstädtischen Bussi-Gesellschaft- zu der führende Medienleute und Politiker gehören, unter anderem seine Ehefrau.

Aber zurück auf das Diplomatische Parkett. In Tokio stimmten sich Deutschland und Japan verstärkt auf ein gemeinsames Vorgehen gegen Russland und China ein, was etwas größenwahnsinnig klingt, auch historisch vorbelastet, denn die Achse Deutschland-Japan konnte von 1941-1945 auch keinen Endsieg erringen, schon gar nicht gegen Moskau, was damals die Hauptstadt der Sowjetunion war.

Das Informationsportal german-foreign-policy.com schrieb diesbezüglich:

Reduziert Moskau die Lieferungen, dann könnten Berlin und Tokio sich das Flüssiggas auf dem Weltmarkt gegenseitig wegkaufen; es entstünden Brüche im westlichen Bündnissystem. Dass Tokio seinen Militärhaushalt verdoppeln will, stößt in Berlin auf Zustimmung. Baerbock besuchte am Montag einen japanischen und einen US-amerikanischen Flottenstützpunkt. Die Bundeswehr baut ihre Kooperation mit den japanischen Streitkräften und ihre Manöver in Japan aus."

Dass Japan seinen Kurs der Aufrüstung und der Konfrontation fortsetzen wird, daran besteht nach der Ermordung von Shinzo Abe und dem Ergebnis der Unterhauswahl zunächst kein Zweifel.

Japan agiert hier - ähnlich wie Deutschland - außenpolitisch nach den aktuellen Vorgaben Washingtons, flankiert von allen Risiken, die sich schon aufgrund der geographischen Lage dadurch ergeben.

„Was heißt das für mich konkret!?“

Auch wenn ein Großteil der deutschen Medien Frau Baerbocks Politik noch mit schmeichelnden Worten umrahmt, lässt sich die Inkompetenz und das kolossale Scheitern ihrer "Außenpolitik"- die angeblich "feministisch" geprägt sein soll - nicht mehr verschleiern.

Als Annalena Baerbock in Tokio von ihrem Amtskollegen Yoshimasa Hayashi darüber informiert wurde, dass Japan in Zukunft mit Blick auf den Mangel im eigenen Land kein Gas mehr nach Europa schicken wird, erklärte die deutsche Außenministerin, sie werde „nicht zulassen“, dass man international um Flüssiggas konkurriere, ganz nach dem Motto: „Derjenige, der am stärksten ist und am meisten Geld hat, der kann alles aufkaufen.“ Man fragt sich hierbei, wo Frau Baerbock die letzten Wochen verbracht hat, denn dieser Prozess ist schon längst im Gange.

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