Guten Tag meine Damen und Herren,

auch in dieser Woche bestimmen eher die großen politischen Themen die Märkte, der deutsche Leitindex zeigt sich von all der Unruhe jedoch wenig bewegt und findet sich auch am Ende der Woche rund um die Marke bei 13.000 Punkten wieder.

Dies kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Spannungen derweil an den unterschiedlichsten Schauplätzen wieder zunehmen. Man weiß gar nicht, worauf man zuerst blicken soll: Auf die Probleme, die steigende US-Zinsen mit sich bringen, den Irandeal, nach Nordkorea, auf die Zoll-Streitigkeiten und das zugehörige Machtgerangel zwischen den USA und China, die Sanktionskaskaden oder die Auseinandersetzungen im Nahen Osten, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Und dann war da ja auch noch Bella Italia.

 

Italien - Sprengsatz für EU und Euro?

Die Pläne der neuen italienischen Regierung, die Sozialausgaben zu erhöhen und gleichzeitig die Steuern zu senken, sind nur durch eine weitere Erhöhung der Schulden zu bewerkstelligen. Man hat schon 130% des Bruttoinlandsprodukts an Schulden - und da soll jetzt nochmal ordentlich etwas oben drauf kommen. Alle Versprechungen an die EZB und im Rahmen der europäischen Einigung scheinen vergessen.

Die EZB soll nun die Schulden erlassen – und so wie gewohnt fröhlich neue Euroscheine drucken. Diese Forderung entspricht exakt dem Gegenteil dessen, was man bei der EZB vertreten hat. Doch die Italiener haben natürlich die Möglichkeit ein großes Drohpotential aufzubauen: EU-Austritt, Euro-Austritt und das ganze Programm, das wir bereits aus Griechenland kennen. Der enorme Unterschied liegt aber darin, dass wir im Gegensatz zu Hellas einen Austritt von Italien als der drittgrößten Wirtschaftsnation in Europa nicht stemmen können und die EZB ihr Pulver bereits verschossen hat.

Allein bei den italienischen Banken liegen 360 Milliarden faule Kredite in den Bilanzen. Dieser Sprengsatz kann die gesamte Europäische Union und den Euro auseinander brechen lassen. Diese Situation werden die Italiener für sicher sich zu nutzen wissen.

Die Eurokrise wird zurückkehren!

Wir haben das bereits 2010 zutage getretene Problem einfach nicht gelöst! Jetzt haben sich innerhalb der letzten acht Jahre wieder genau die gleichen Spannungen aufgebaut, die daraus resultieren, dass eine gemeinsame Währung für die völlig unterschiedliche Wirtschaftsleistung der einzelnen Länder ohne Transferzahlungen schlichtweg nicht funktioniert. Es gibt nur zwei Varianten: Entweder unterschiedliche Währungen oder Transferzahlungen. Etwas anderes ist unmöglich, selbst wenn uns das nicht passt.

Es handelt sich hierbei um ein Struktur- und Systemversagen, bei dem keiner im Nachhinein behaupten kann, er hätte es nicht gewusst. Doch auf politischer Ebene ist niemand bereit, dieses Thema anzugehen! Und so laufen wir sehenden Auges in die nächste Krise hinein. Es ist wirklich zum aus der Haut fahren, doch ändern wird sich dadurch leider nichts. Uns bleibt lediglich die Möglichkeit, uns auf die Situation einzustellen.

Datenschutz oder Meinungsunterdrückung

Auch auf die neue Datenschutz-Grundverordnung müssen wir uns einstellen. Aufgrund der Komplexität und der enormen Strafandrohungen dieser Verordnung schließen immer mehr kleinere Blogs, die sich diesen Spaß einfach nicht leisten können. Und so gilt auch hier das allgegenwärtige Prinzip: The winner takes it all.

Denn während die kleinen und mittleren Unternehmen allein mit der Einhaltung der neuen und immer unübersichtlicheren Normen alle Hände voll zu tun haben und letztlich lieber ihren Laden schließen, können die Großen hier einfach mal eine ganze Abteilung darauf abstellen, während der normale Betrieb weitergeht.

Gerade der Bereich der Informationstechnologie ist ein derart wichtiges Machtinstrument, dass nicht davon auszugehen ist, dass es sich hierbei um Zufall, sondern eher um ein abgekartetes Spiel handelt. Auch der überall mit scheinbar kritischer Stimme begleitete Auftritt Zuckerbergs vor dem EU-Parlament wird dazu führen, noch schärfere Gesetze durchzupeitschen. Man hat ja schließlich publikumswirksam bewiesen, dass das Unternehmen nicht verlässlich arbeitet, nicht wahr?

Wir geben hier auf Cashkurs jedenfalls unser Bestes, um Sie weiterhin unabhängig und umfassend zu informieren!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein entspanntes Wochenende und viel Erkenntnisgewinn beim Lesen unserer Beiträge.

Ihr

Dirk Müller

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