Laut der neuen PISA-Studie fällt Deutschland im internationalen Vergleich wieder weiter zurück. In dieser Befragung lernen wir auch, dass ein Fünftel der 15-Jährigen nicht richtig lesen kann. Wie viele junge Menschen sind das? 20 Prozent.

Aber mal ehrlich... Ohne dieses lästige Einmaleins lebt es sich doch viel sorgenfreier. Sich wegen der Bruchrechnung noch einen Bruch zuziehen, ist die Sache nicht wert. Auch Prozentrechnung nervt in Zeiten, in denen die vielen Nullen das Sagen haben, nicht nur im Null-Zinsbereich. Ausgenommen sind Prozente der Sonderangebote auf Rudis Resterampe und anderen Wühltischen.

Kurse auf Drogen?

Um bei den Prozenten zu bleiben, Glühwein hat auch in diesem Jahr wieder zwischen 8,8 und 13,1 Prozent Alkohol. Wie viel? Prost! Mit Schuss noch viel mehr... Nur die Börsen sind noch hochprozentiger. Der DAX stieg in diesem Jahr um 25 Prozent. Wie viel ist das? Viel! Doch wie lange noch?

Es waren die Aktienrückkäufe, die die US-Börsen nach oben schoben. Seit der letzten Finanzkrise vor elf Jahren wurden fünf Billionen US-Dollar für Aktienrückkäufe ausgegeben – ein großer Teil davon auf Pump. Doch was passiert jetzt? Gegenüber dem Vorjahr sind diese Aktienrückkäufe um 20 Prozent gefallen. Das bedeutet, diese Trägerrakete verliert Schubkraft.

Die Tech-Börse Nasdaq legte 33 Prozent zu, das Dickschiff, der S&P500-Index ein Viertel, und das TROTZ diesem ach so gefährlichen Brexit und dem noch viel gefährlicheren Handelskrieg. Diese Themen hängen einem aus dem Hals wie der letzte Lebkuchen am Sonntagnachmittag und nerven in etwa genauso wie „Last Christmas“ von Wham. Spielt eigentlich die reale Wirtschaft überhaupt noch eine Rolle für die Börse?

Gar nix mal gar nix macht: Gar nix!

Auch 2020 wird alles besser bleiben, außer es kommt anders. Die ersten DAX-Prognosen sind auch schon raus. Wenn der DAX nicht fallen sollte, könnte er auch steigen, so führende Experten aus der Meinungsindustrie.

Aber die Deutschen haben weder Lust auf Minizinsen noch auf Aktien. Zum einen haben sie zu wenig Ahnung von Börse und zum anderen zu viel Angst vor der Zappelei der Börsenkurse. Woher soll das Finanzwissen auch kommen? Aus dem Schulunterricht?

Manche wollen „Wirtschaft“ als Pflichtfach an den Schulen einführen. Das ist dann wie mit Religion und falschen Büchern, wenn den Kleinen die keynesianische oder welche Lehre auch immer in die Köpfe gepflanzt wird. Und wenn die Eltern den Kleinen nichts vermitteln wollen oder können, muss sich niemand wundern, wenn das Geld der Sparer nach und nach den Bach runtergeht. An einem nicht so fernen Tag ist Lottospielen die neue Altersvorsorge.

Es ist die Geldpolitik, die als eigentlicher Treiber die Kurse der Anlagegüter nach oben treibt. Ignoriert man dies mit Absicht, ist doch die Deflation das eigentliche Problem. Steigende Preise für Aktien, Immobilien, Grund und Boden bedeuten nichts Anderes, dass die zugrundeliegende Währung schwächer wird.

Ganz unbemerkt findet eine Art von Währungsabwertung bzw. Geldverfall statt. Und das wird die herkömmlichen Sparer rasieren - ganz ohne Rasierschaum und 7-fach-Klingen. Bis der Trick auffällt, dauert es noch etwas und sind ganz andere Leute am Ruder.

Aufwärts immer, rückwärts nimmer!

Warum soll man sich eigentlich Sorgen machen? Es geht uns doch gut. So gut ging es uns noch nie. Na, vielleicht nicht allen, aber auch immer weniger. Dreht man die Zahlen auf den Kopf, sind es immer mehr. Das zählt!

Wir sind sogar so erfolgreich, dass der Staat, also die da in Berlin, in diesem Jahr mit einem Überschuss von 40 Milliarden Euro rechnen. Auf das zu viel aus den Taschen gesteuerte Geld dürfen wir stolz sein, so stolz wie auf unser Bildungssystem.

Der Erfolg liegt in diesem Fall darin, dass dumme Menschen nur belanglose Fragen stellen. Unser Bildungsniveau ist das Ergebnis unseres Bildungssystems. Die „Freie Presse“ in Sachsen titelte übrigens am Freitag, 25 Prozent der Schüler seien verhaltensauffällig. Warum nur war das früher nicht so? Ich schweife von den Erfolgen ab...

Da wir dieses Jahr wieder so viel Geld wie nie vom Finanzamt aus der Tasche gezogen bekommen, passt es doch hervorragend, dass nach den letzten Umfragen unser Finanzminister Olaf Scholz als oberster Steuereintreiber der beliebteste Politiker ist. Sachen gibt’s!

Andere Umfragen ergaben, dass die Deutschen mit der GroKo unzufrieden sind, aber keinen Regierungswechsel wünschen. Es lebe die Realsatire. Sind es die Lachanfälle, die heute das Bauchmuskeltraining vollumfänglich ersetzen?

Diese Kolumne fällt unter die Kategorie "Mit Humor gegen den Wahnsinn" - vielleicht konnten Sie mit uns schmunzeln...

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