Oft aber verlieren die Anleger dann ihre Papiere, und das oft an wichtigen Marken. Vielleicht sollte man schlückchenweise aussteigen, so wie man auch eingestiegen ist? Champagner trinkt man ja auch nicht in einem Zug aus. Es kann ja durchaus noch passieren, dass die Flasche noch einmal aufgefüllt wird.

Wer etwaige Gewinne mitgenommen hat, sitzt wieder auf einem Berg Papiergeld. Und dann? Was für ein Stress! Zumindest ist es einfacher, Gewinne mitzunehmen, als Verluste zu realisieren.

Wir stellen an dieser Stelle trotzdem fest, dass die Indizes wie DAX, Dow & Co. nominal noch nie so teuer waren wie heute, entsprechend sind auch die Papiergelder noch nie so wertlos gegenüber den großen Indizes gewesen. In der letzten Woche lieferte die US-Notenbank den Grund für die Pluszeichen. Etwaige Zinserhöhungen sind offenbar vom Tisch.

Zudem erwarten die Zinsgötter drei Zinssenkungen in diesem Jahr, wobei allein schon der Begriff „Erwarten“ gefährlich sein kann. Zentralbanker sehen nämlich sehr viel, wenn sie in ihrem Glaskugelkabinett die Zeichen deuten und dabei die eine oder andere Kugel runterfällt. Und wer weiß, was dort alles so geraucht wird? Manches erinnert an alte Socken, und die sollen dem Denken nicht so dienlich sein.

Erinnern wir uns: Die viel zu hohe Inflation, erzeugt von den Zentralbanken, konnten oder wollten weder FED noch EZB erkennen, selbst als sie den Menschen bereits riesige Löcher in ihre Geldbörsen gebrannt hatte.

Warum also sollte man künftig den Notenbanken vertrauen? Ihre Unfähigkeit in Sachen Geldwertstabilität (besser wäre Geldpreisstabilität, denn Wert hat es keinen) ist bekannt und belegt. Ihre vermeintliche Unabhängigkeit bedeutet mehr Reklame als Realität. Diesem Fiat Money zu trauen ist gefährlich wie eine Runde Skat mit dem Teufel auf der Hollywoodschaukel bei Polarfrost.

Vielleicht bin ich zu ungerecht. Notenbanker sind ja auch nur Menschen, auch wenn sie sich als Götter verkleiden - und ihre Einlassungen mehr Schall als Rauch.
Falten wir an der Stelle die Hände und erinnern uns daran, dass die frühere FED-Chefin und jetzige US-Finanzministerin sagte, dass wir zu Lebzeiten wahrscheinlich keine weitere Finanzkrise erleben würden. Zum einen liegt die Betonung auf „wahrscheinlich“ und zu anderen, was die gute Frau unter „Lebzeiten“ versteht. Im August feiert sie ihren 78. Geburtstag. Dann schicken wir keine Blumen, aber leise Gebete gen Himmel, dass dieser ihr und uns gnädig sei. Auch Yellen hat für Billionen gesorgt, unter denen die Leute Milliarden verloren haben.

Was soll´s? An den Börsen wird gefeiert. Vorfreude auf tiefere Zinsen ist eine besonders angenehme. Da gehen die Kurse auf wie Hefeteig in einer warmen Küche. Zudem drängt die Zeit.

Der Immobiliensektor wackelt bereits und auch so manche Bankbilanz. Immer mehr alte Kredite laufen aus und müssen zu jetzt zu hohen Zinsen refinanziert werden. Diese höheren Kosten treffen Unternehmen, private Schuldner - und zunehmend auch die Staaten. Ein Prozent mehr oder weniger Zinsen für eine Billion ist keine Kleinigkeit, wobei ein Staat immer nur das Geld der anderen umverteilt und noch mehr Schulden für seine Visionen macht.

Auch hierzulande wachen die Summen. Echte Schulden werden versteckt. Im Ministerium für Visionen und andere Weltverbesserungen arbeitet man beharrlich daran, alte Fehler mit neuem Geld zuzuschütten. Milliardenschwere Subventionen werden dafür ins Feuer geworfen.

Viel von dem Geld landet nicht nur in schwarzen Löchern, sondern auch bei denen, die wie Waffenhersteller und Chipproduzenten längst schon darin herumschwimmen. Aber bald sollen neue Schulden nicht mehr so viel kosten, damit man noch mehr verteilen kann.

Diese Subventionitis verzerrt die Märkte und Preise und führt dann zu noch höheren Kosten. Doch strategisch war es schon immer gut, in der Nähe des Staates am Fressnapf sitzen zu können. Kein Wunder, dass immer mehr echte Leistungsträger keine Leistung mehr tragen wollen, wenn sich irgendwann Rambazamba und Tohuwabohu abwechseln.

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