Wie oft schon sollte die Welt der Anleihen untergehen? Irgendwann wird sie das auch mit einem großen Knall. Das Mindesthaltbarkeitsdatum scheint schon überschritten. Wenn wir uns dann am meisten danach sehnen, wird die Reset-Taste gedrückt. Der Weg bis dorthin nennt sich aber auch „Leben“. Ziemlich einzigartig, dieses Ding. Oder? Und auch kostbar. Nicht wahr? Manche haben gerade nicht mehr viel davon. Außerdem kann jede Notenbank jeden Mist mit einer ISIN-Nummer aufkaufen. Erst später werden dann die Schulden ausgebucht und nicht mehr umgebucht wie zu Zeiten der Finanz- oder Euroland-Überschuldungskrise. Das dauert aber noch ein paar Notenbanksitzungen. Außerdem gibt es Gold.

Eine weitere Verschwörungstheorie

Apropos… Denken Sie an dieser Stelle mal laut mit? Danke! Ist es nicht erstaunlich bzw. unheimlich, dass der Goldpreis bei diesem Zinsniveau nicht wirklich nachgeben will? Nehmen wir mal an, er hat das noch vor, weil man das Zeug ja angeblich nicht braucht… und er fiele in einen Bereich, wo die Zinsen eine echte Konkurrenz sind... Sind Sie noch dabei? Fein! Sagen wir mal, auf 1.600, 1.400 oder gar auf 1.000 Euro pro Unze... Was würde passieren?

Es gäbe kein frei verfügbares Gold mehr zu kaufen. Dann aber würde auffallen, dass der Papiermarkt und der echte Markt schon länger getrennte Wege gegangen sind. Was ist an meiner Verschwörungstheorie so falsch, dass die Manager des Papiermarktes die Unze gar nicht so weit fallen lassen würden?

Zinsmarkt wetzt seine Messer

Mir wollte und will es nicht in den Kopf, dass die Zinsorgien der Notenbanken ohne große Folgen für die Aktienmärkte bleiben würde. Nach so viel Plapperei wird es nun spannend. Denn die Hoffnung auf eine baldige Zinswende nach unten war nur so lange tragbar, bis sie völlig unrealistisch wurde. Nun haben wir den Salat!

Nach der 16.000er-Marke unterschritt der DAX zeitweise auch die 15.000-er Linie. Sein Jahresplus schrumpfte auf jetzt nur noch 8,5 Prozent zusammen. Sind das schon Schnäppchen? Wir wissen es nicht, werden es aber bald erfahren. Technische Analysten sehen eine Top-Bildung beim DAX. Die Börsianer fragen, woher es kommen soll, wenn nicht aus der Druckerpresse? Bis es von dort kommt, dauert also noch etwas…

Ich bleibe dabei…. „Sie heben die Zinsen so lange an, bis etwas bricht“, schrieb ich neulich. Entweder die Inflation, die Wirtschaft - oder beides. Die Börse weiß längst, dass die Wirtschaft in schwieriges Fahrwasser geraten ist, weil sich die Kreditaufnahme und die Refinanzierung alter Schulden extrem verteuert hat. Auch für Konsumenten und Verbraucher! Schauen Sie unbedingt mal genauer auf ihren Kontoauszug! Dort finden Sie auch den aktuellen Zinssatz für Kredite.

Schwieriges Fahrwasser

Die wirtschaftlichen Pfeile zeigen nach unten. In naher oder auch ferner Zukunft prangen Rabattschildchen auf den Aktienkursen - wie auf Waren im Supermarkt. Dann braucht man Mut und Geld, um günstiger einkaufen zu können. Eines ist jedoch sicher: Das Tief zum Einstieg erwischt niemand. Mit einem monatlichen Sparplan gelingt das einfacher. Fürs gleiche Geld gibt es auf dem Weg nach unten jetzt schon mehr „Ware“ als vor einem halben Jahr. Aber das kennen Sie ja längst! Auch aus psychologischer Sicht bieten Sparpläne große Vorteile. Nach oben ist man mit dabei, und nach unten wird es günstiger. Damit lebt es sich entspannter.

Es muss ja nicht unbedingt der DAX sein. Die einen bevorzugen Fonds oder ETFs auf die weltweit größten und besten Aktien. Andere greifen gern bei langweiligeren Dividendenfonds zu. Manche setzen auf Mischformen, wo im Körbchen Aktien und Anleihen gedeihlich miteinander leben. Es gibt auch viele, die einen heißen Reifen fahren, mit viel Nervenkitzel.

Mit den jetzt tieferen Kursen sind die Augen auf die Notenbanken gerichtet. Wohl erst, wenn der Schmerz am größten ist, und die Rufe am lautesten, wollen sie wieder zum Jagen getragen und als „Retter“ gefeiert werden. Die Aussichten auf mehr vom Alten, also noch mehr Geld zu dann tieferen Zinsen dürften dann wieder für größere Entspannung sorgen. Denn sonst steigt die Zahl der Unfälle bis hin zum großen Knall.

Beitrag senden

Drucken mit Kommentaren?



href="javascript:print();"