Der argentinische Staatspräsident Macri hatte zu Wochenbeginn im Rahmen einer Fernsehansprache zugegeben, dass seine Regierung den Internationalen Währungsfonds inzwischen darum ersucht hat, dem vor einem erneuten Wirtschaftskollaps stehenden Land schneller als bis dato vereinbart unter die Arme zu greifen.

Wer auf die Entwicklung des argentinischen Pesos blickt, kann diesen Hang zur Eile gewiss verstehen. Im Juni dieses Jahres musste sich Argentinien einer Bailout-Vereinbarung mit dem IWF in einem Umfang von $50 Milliarden unterwerfen, nachdem zuvor zahlreiche Versuche der Peso-Stabilisierung seitens der argentinischen Zentralbank fruchtlos blieben.

Nun drängt Macri den IWF dazu, eine Auszahlung der im Juni vereinbarten Bailout-Tranchen zu beschleunigen, da Argentiniens Zentralbank mit jedem vergehenden Tag auf schwindende Währungsreserven blickt. Im Juni erhielt die Regierung in Buenos Aires eine erste Tranche aus dem mit dem IWF vereinbarten Bailout-Paket in Höhe von $15 Milliarden.

Im September stehen weitere $3 Milliarden zur Auszahlung an. Bis vor Kurzem hatte Macri noch nichts dazu gesagt, wie viel Geld seine Regierung sich von diesem Betrag auszahlen lassen möchte. Es befindet sich eine Delegation des IWFs in Argentinien, die mit Mitgliedern der Regierung in Buenos Aires über diese Detailfragen spricht.

Bis Macri dann in seiner Fernsehrede vor wenigen Tagen erklärte, mit dem IWF zu einer Übereinkunft gekommen zu sein, die vorsähe, höhere Beträge schon zu früheren als den bisher vereinbarten Zeitpunkten auszuzahlen. Diese Maßnahme sei notwendig geworden, um nicht mit den IWF-Auflagen in Bezug auf das Fiskalprogramm im Jahr 2019 zu kollidieren.

Macri hierzu weiter wie folgt: „Diese Entscheidung zielt darauf ab, jedwede Unsicherheit, die bereits vor einem sich verschlechternden Finanzausblick für unser Land aufgekommen war, auszumerzen.“ Um den Peso knapp oberhalb seines Rekordtiefs zu stabilisieren, hatte die argentinische Notenbank allein in dieser Woche $200 Millionen in den Ring geworfen.

Haben diese Interventionen etwas bewirkt? Nun, blicken wir gemeinsam auf den gestern zu beobachtenden Handelsverlauf des argentinischen Pesos versus des US-Dollars. Mit fällt dazu nur eines ein: Good-bye, ausgebombte Währung! Dieser immense Absturz ließ sich allein im gestrigen Handelsverlauf – und somit an einem einzigen Handelstag – beobachten:

An den Finanz- und Währungsmärkten geht die berechtigte Frage um, auf welche Weise die argentinische Regierung ihre Refinanzierung, die sich im laufenden und im kommenden Jahr auf insgesamt $85 Milliarden beläuft, zu gestalten gedenkt. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass sich der wirtschaftliche Ausblick für viele Schwellenländer in den letzten Monaten teils dramatisch verdüstert hat.

In Argentinien beginnt sich der Ausbruch einer neuen Rezession abzuzeichnen. Dieser Ausblickt paart sich mit einer massiv kletternden Inflation, was Beobachter unter Berücksichtigung des Währungsverlaufs gewiss weder überraschen noch verwundern wird. Die Argentinier können einem im Angesicht dieser Entwicklung wirklich leidtun.

In einer solchen Gemengelage werden dann im Jahr 2019 auch noch Präsidentenwahlen abgehalten .Denn ein Blick auf den oben abgebildeten Langfrist-Chart des argentinischen Pesos versus des US-Dollars offenbart das ganze Desaster.

Nicht nur, dass die Unsicherheit an den Kapitalmärkten im Hinblick auf den Ausbruch einer schweren Schwellenländerkrise massiv am Wachsen ist, gibt es momentan kaum etwas, was die anhaltende Talfahrt des argentinischen Pesos stoppen könnte. So setzt sich der Absturz im heutigen Handel nahtlos fort. Hier ein Blick auf den 60-Minuten-Chart:

Unter Analysten wird aus diesem Grund schon einmal die Frage aufgeworfen, inwiefern sich Argentinien überhaupt dazu in Lage sehen wird, die Auflagen des IWFs zu erfüllen. Aus den im Rahmen seiner Fernsehansprache getätigten Aussagen spräche die nackte Verzweiflung Macris, die Rückschlüsse darauf zuließe, dass die Dinge schlimmer als bislang angenommen lägen.

Nun, wenn dem so sein sollte, dann lassen Sie uns im Angesicht der sich in Argentinien entfaltenden WÄHRUNGSKRISE doch einmal zusammen einen Blick auf den Verlauf des Preises für das barbarische Relikt Gold auf Basis des argentinischen Pesos werfen.

Mein Fazit lautet wie folgt: Egal, ob Türkei, Iran, Venezuela oder Argentinien, sie alle haben eines gemeinsam: Gut schläft der, der seine Ersparnisse in Gold (oder auch im US-Dollar) gehortet hat!

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