Die Meldungen aus dem Kryptowährungs-Universum, laut denen es zu Versuchen einer Stilllegung des Handels in diesem aufstrebenden Bereich durch Behörden in mehreren Ländern kommen soll, mehren sich.

Mögliche Verschärfung konnte Euphorie bisher nicht trüben

Darunter befindet sich neben Südkorea auch China. Wir erinnern uns, dass die People´s Bank of China solche Ankündigungen bereits vor geraumer Zeit getätigt hatte, worauf die führende Kryptowährung Bitcoin ehedem von $5.000 pro Einheit recht kurzzeitig auf unter $3.000 pro Einheit eingebrochen war.

Was danach geschah, wissen wir mittlerweile jedoch auch. Der Höhenflug des Bitcoin fing zu Beginn des Jahres 2017 erst so richtig an, um bis Ende vergangenen Jahres in der Spitze auf bis zu $20.000 pro Einheit zu klettern.

Doch den herrschenden Autoritäten in Asien ist durchaus – wie auch im Rest der Welt – eine deutliche Verschärfung der Gangart zuzutrauen. Bislang haben Ignoranz, Warnungen und schließlich Verteufelungen von offizieller Seite und aus dem Bankensystem keinen Beitrag dazu geleistet, die Euphorie im Hinblick auf Kryptowährungsspekulationen zu stoppen.   

Kalifornische Kryptobörse Kraken tagelang down

Trotz Meldungen, laut denen es immer mal wieder in zeitlichen Abständen zu einem Hacking von Kryptowährungs-Börsenplätzen kommt, gaben sich Anleger und Spekulanten bis zum jetzigen Zeitpunkt davon relativ unbekümmert. Dies könnte sich ändern, nachdem die Seite von einer der weltweit größten Kryptowährungs-Umschlagplätze über Stunden offline war.  

Wie berichtet wird, beginnen nicht wenige Nutzer des in San Francisco ansässigen Börsen- und Umschlagplatzes Kraken auszuflippen, weil ihnen der Zugang zum Börsenplatz verwehrt blieb. Die Seite von Kraken ging bereits am Mittwochmorgen letzter Woche im Zuge von Wartungsarbeiten offline. 

Eigentlich sollten die Wartungsarbeiten nur zwei Stunden dauern

Diese Arbeiten sollten laut offizieller Mitteilung lediglich zwei Stunden anhalten. Der Handel sollte dann nur zwei bis drei weitere Stunden nach Abschluss dieser Wartungsarbeiten unterbrochen sein. Doch daraus wurde nichts.

Wir arbeiten fieberhaft daran, die durch uns identifizierten Probleme zu lösen, um unseren Nutzern ein Update zu liefern“, wie es auf der Webseite von Kraken hieß. „Es könnte noch einige Stunden dauern, bis es zu einem Relaunch unserer Seite kommt.“

In vorherigen Updates teilte Kraken mit, an „unerwartet eingetretenen und delikaten Problemen zu arbeiten“, welche die Aktivitäten des Börsenplatzes beeinträchtigten. Laut Kraken seien die Einlagen der Kunden und Klienten sicher.

In einer Ergänzung hieß es, dass es sich in der Tat um eine neue Rekordzeit handele, in der sich die Seite seit ihrer Gründung im Jahr 2013 offline befinde. Darauf sei man keineswegs stolz. 

Hohe Nervosität – Mt. Gox lässt grüßen

Die zeitlich sehr überschaubare Historie des Kryptowährungsmarktes ist voll von Meldungen über Hacker und gestohlenen Bitcoins. Allein in diesem Umstand spiegelt sich der Gegensatz zwischen unbändiger Gier und überbordender Angst unter der Anlegerschaft.

Wie schnell sich diese Anlegerschaft aus dem mentalen Gleichgewicht bringen lässt, zeigt allein die Tatsache, wie nervös Kraken-Kunden mittlerweile geworden sind. Kein Wunder, wenn man an den Fall Mt. Gox zurückdenkt, in dessen Zuge Kunden des Börsenplatzes Hunderttausende von Bitcoins nach einer Hackerattacke entwendet wurden. 

Hoher Traffic bereitet auch anderen Plattformen Probleme – aber Kontakt ist nicht möglich

Mt. Gox musste daraufhin im Jahr 2014 Insolvenz anmelden. Auch Wettbewerber wie Coinbase sahen sich in letzter Zeit mehrfach einer Verlangsamung der Ausführungszeiten oder gar Crashes ausgesetzt. Es zeigt sich, dass viele Börsenplatz- und Seitenbetreiber nicht mit dem sich intensivierenden Traffic auf ihren Seiten zurechtkommen.

Im Fall von Kraken handelt es sich um einen der Börsenplätze, den die CME Group nutzt, um Bitcoin-Futures, die im vergangenen Monat eingeführt wurden, zu preisen. Trotz allem findet sich auf der Webseite von Kraken nicht einmal eine Telefonnummer oder Email-Adresse, um Kontakt aufzunehmen. 

Ängstliche Hilfs- und Sammelklagerufe auf Twitter

Daher wendeten sich viele Nutzer von Kraken zuletzt dem Kurznachrichtendienst Twitter zu, um ihren Ängsten Luft zu verschaffen. Hier und dort war bereits schon von der Einreichung einer Gerichtsklage gegen Kraken die Rede. Der Aufruf lautete, sich einer solch potenziellen Klage anzuschließen. 

Gleichzeitig richteten viele Nutzer ihre verängstigten Fragen mittels Twitter an Kraken, in denen es hieß, ob die Einlagen denn tatsächlich sicher und keiner Hackerattacke zum Opfer gefallen seien. Schließlich handele es sich zu diesem Zeitpunkt um keine normalen Umstände mehr, weshalb die Furcht unter der Anlegerschaft riesengroß sei.

Andere Nutzer können der angespannten Situation selbst in dieser Situation noch Humor abringen. Kraken sei die beste Plattform zur Vermeidung von Panik-Verkäufen, da die Seite einfach nicht funktioniere, wenn die Ka… am Dampfen sei, wie zu lesen stand. 

Gier und Angst – Die Kehrseiten der gleichen Medaille

Ich hatte am heutigen Dienstag mal versucht, die Seite von Kraken aufzurufen, und siehe da, es hat auf Anhieb geklappt.

Anscheinend sind die „schwerwiegenden Probleme“ mittlerweile behoben worden, so dass sich die Nutzer von ihren verängstigten Aktivitäten im Twitter-Universum verabschieden und ihren anhand von Gier getriebenen Aktivitäten im Kraken-Universum wieder lautlos zuwenden können.

So nah liegen Gier und Angst nun einmal beisammen. Sie sind Kehrseiten derselben Medaille. Seien Sie sich dessen stets bewusst, werte Leser.  

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