Während die Präsidentschaftswahlergebnisse in einer Reihe von wichtigen Battleground States umkämpft bleiben und die Wahlbetrugsvorwürfe durch die Partei der Republikaner sich forcieren, hat die Pressesekretärin des Weißen Hauses, Kayleigh McEnany, inzwischen 240 Seiten an eidesstattlichen Aussagen von Personen präsentiert, die über Wahlbetrugsdelikte in einer Reihe von Bundesstaaten – falls nötig auch gerichtlich – auszusagen bereit seien. Die einzelnen eidesstattlichen Versicherungen seien jeweils durch Notare beglaubigt worden.

14.000 Stimmen Vorsprung – Neuauszählung in Georgia

Einer dieser zwischen den Blauen und Roten hart umkämpften Bundesstaaten ist Georgia im tiefen Süden des Landes, wo Wahlleiter Brad Raffensberger gestern offiziell grünes Licht für eine Neuauszählung aller abgegebenen Wahlstimmen erteilt hat. In Georgia liegt Joe Biden für den Moment gerade einmal rund 14.000 Stimmen vor Donald Trump.

Da der Stimmabstand im Pfirsichstaat zwischen den beiden Kontrahenten derart gering sei, werde es, so Raffensberger, nicht nur zu einer Neuauszählung der abgegebenen Stimmen, sondern auch zu einer Überprüfung dieser Stimmen auf Korrektheit kommen, um in diesem Zuge zu eruieren, ob sich die durch die Partei der Republikaner insbesondere in Bezug auf Stimmabgaben im Bezirk Fulton erhobenen Betrugsvorwürfe erhärten werden oder nicht.

Alle Stimmen sollen per Hand gezählt und einzeln geprüft werden

Es werde aus diesem Grund zu einer Handauszählung aller abgegebenen Stimmen in allen 159 Bezirken des Bundesstaats kommen, so Brad Raffensberger, die bis zum 20. November abgeschlossen worden sein soll. Das Kampagnenteam von Donald Trump dürfte mit dieser Entscheidung zufrieden sein, da dessen Führung darauf insistiert, dass US-Präsident Trump den Bundesstaat Georgia zu seinen Gunsten entscheiden würde, wenn alle legal abgegebenen Stimmen ausgezählt würden.

Vor wenigen Tagen hatten die beiden sich Anfang Januar zur Neuwahl stellenden Senatoren des Bundesstaats Georgia, David Perdue und Kelly Loeffler, Brad Raffensperger öffentlich dazu aufgerufen, aufgrund eigenen Versagens in der Wahlorganisation von seinem Posten zurückzutreten.

Raffensberger, der die Vorwürfe bislang von sich weist und seinen Posten nicht aufgeben möchte, wird vorgeworfen, dabei versagt zu haben, transparente und ehrliche Wahlen in seinem Bundesstaat zu organisieren. Raffensbergers gestrige Ankündigung zur getroffenen Entscheidung einer Neuauszählung im gesamten Bundesstaat:

Auf einen derart geringen Stimmabstand zwischen beiden Kontrahenten blickend, wird es notwendig werden, eine komplette Neuauszählung der abgegebenen Wahlstimmen in allen Bezirken Georgias per Hand durchzuführen. Auf diese Weise möchten wir dazu beitragen, das allgemeine Vertrauen in den Wahlablauf zu steigern. Es wird in diesem Zuge auch zu einer Überprüfung der abgegebenen Wahlstimmen auf Korrektheit kommen.”

Bloomberg Quicktake (@Quicktake) November 11, 2020

Neuauszählung soll bis zum 20. November abgeschlossen sein

Laut Raffensperger werde die von Bezirk zu Bezirk durchgeführte Handauszählung und Überprüfung aller abgegebenen Wahlstimmen bis zum Zertifikationsdatum des 20. November abgeschlossen sein. Hierbei handele es sich auch um jenen Tag, an dem die Wahlmänner und –frauen des Bundesstaats zertifiziert würden.

Die gestern offiziell getroffene Entscheidung im Bundesstaat kommt nicht unerwartet, weil es schon vor einigen Tagen zu aufkommenden Debatten über eine Stimmenneuauszählung in Georgia gekommen war.

 

Es stellt sich die Frage, weswegen es im Bundesstaat Georgia jetzt tatsächlich zu einer Neuauszählung der Stimmen per Hand kommt, wenn doch, wie die Mainstream-Medien unisono erklären, an den Wahlbetrugsvorwürfen der Partei der Republikaner in keinem Fall etwas dran und wahr sei, wie beispielsweise allen voran auf der Titelseite der New York Times zuletzt ausgeführt wurde.

 

Legen wir unser Augenmerk abschließend auf einen anderen Fall im Norden des Landes. Und zwar im Bundesstaat Pennsylvania. Dort hatte der in Erie, PA lebende und beim U.S. Postal Service als Zusteller arbeitende Whistleblower und Marine-Veteran Richard Hopkins schwere Vorwürfe gegen seine Vorgesetzten erhoben, die direkt in einen im Bundesstaat begangenen Wahlbetrug involviert sein sollen.

Zu spät eingegangene Briefwahlstimmen sollen zurückdatiert worden sein

Hopkins hatte vor einigen Tagen eine eidesstattliche Versicherung abgegeben, in der es unter anderem heißt, dass er durch seine Vorgesetzten beim U.S. Postal Service dazu angewiesen worden sei, zeitlich zu spät eingegangene Briefwahlstimmen einzusammeln und abzuliefern.

Seine Vorgesetzten beim U.S. Postal Service hätten diese zeitlich zu spät eingehenden Briefwahlstimmen dann rückdatiert, um es so aussehen zu lassen, als ob diese Briefwahlstimmen noch rechtzeitig auf den Weg gebracht worden seien, um in der offiziellen Auszählung berücksichtigt zu werden.

Was hierauf folgte breitet sich zurzeit wie ein Lauffeuer in allen konservativen Medien in den Vereinigten Staaten aus. Der Gründer von Project Veritas, James O’Keefe, hat ein Video veröffentlicht, in dem sich die Organisation darauf beruft, Aufzeichnungen eines Verhörs von Richard Hopkins durch Bundesbeamte des Generalinspekteurs erhalten zu haben.

James O´Keefe hierzu:

„Die Aufzeichnungen liefern explosive Beweise im Hinblick auf eine Vergeltungsmaßnahme. Neben dieser Art der Einschüchterung und Verängstigung hat der USPS-Whistleblower Richard Hopkins auch eine Freistellung ohne Lohnausgleich durch seinen Arbeitgeber erhalten.“

In diesem Zuge sei es zu schwerwiegenden Einschüchterungsversuchen des Zeugen durch die Bundesbeamten gekommen. Weiterführende Infos unter diesem Link mit Verweis auf Project Veritas.

Am Dienstag berichtete die Washington Times, dass USPS-Whistleblower Richard Hopkins im Rahmen dieses Verhörs zugegeben habe, Anschuldigungen zu Wahlbetrügereien fabriziert zu haben.

Es handele sich hierbei um Anschuldigungen, die in dem durch Project Veritas publizierten Video enthalten seien, und sich hauptsächlich darum drehten, wie Mitarbeiter der Post von oben dazu aufgefordert worden seien, zu spät eingehende Briefwahlstimmen einzusammeln und rückzudatieren.

Sich auf anonyme Quellen berufend, die mit diesem Fall betraut seien, berichtete die Post ferner, dass Richard Hopkins, ein Marine-Veteran mit Kampferfahrung, inzwischen eine eidesstattliche Versicherung unterzeichnet habe, in der er seine Vorwürfe zurückgenommen und widerrufen habe.

Ist das tatsächlich wahr?

Ganz offensichtlich nicht. Denn Hopkins hat inzwischen öffentlich gemacht, dass er seine Anschuldigungen nicht widerrufen und auch keine eidesstattliche Erklärung unterzeichnet habe. Im Gegenteil werde er weiterhin bei seinen bisher getätigten Aussagen unter Eid zu beobachteten Wahlbetrügereien bleiben und forderte die Washington Post öffentlich dazu auf, den eigenen „aus den Fingern gesogenen“ Bericht sofort zu widerrufen.

Hier ein weiterer Link zum Thema: Post Office Whistleblower: I did not recant vote fraud claim: USPS pushed him to change his story.

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts basiert zu großen Teilen auf einem Bericht auf der Seite des Finanzblogs Zerohedge.

„Was heißt das für mich konkret!?“ (Roman Baudzus)

Bei dem, was sich jetzt an Empörung, Wut, Frust, Zorn und Ärger unter den Roten in Amerika breitmacht, dürfte das Level der Entrüstung, das nun seit der Amtseinführung von Donald Trump vor vier Jahren unter den Blauen herrscht, bald erreicht sein. Dies sind alles andere als gute Aussichten.

Wer die USA ein wenig kennt und die Entwicklungen über die vergangenen Jahre verfolgt hat, konnte sich an zehn Fingern abzählen, dass dieser Tag X irgendwann kommen würde. Erinnert sich noch jemand an meinen Beitrag vom 12. Oktober 2019 mit dem Titel: <link beitrag post usa-blackstone-chef-zieht-parallelen-zur-zeit-vor-ausbruch-des-buergerkriegs _blank>USA: Blackstone-Chef zieht Parallelen zur Zeit vor Ausbruch des Bürgerkriegs?

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