Echt jetzt? Ich bin mir nicht sicher, ob Elizabeth Warren im Laufe ihrer politischen Karriere allzu viel verstanden haben mag, doch in diesem Punkt ziehe ich vor Ihnen, Madame, meinen Hut! Was hätte den Nagel besser auf den Kopf treffen können?!

Es geschehen auch in unseren verrückten Zeiten noch Zeichen und Wunder. Im Rahmen der dieswöchigen Senatsanhörung schoss Elizabeth Warren verbal mal so richtig einen aus der Hüfte, um Fed-Chef Jerome Powell als „einen gefährlichen Mann“ zu bezeichnen.

Tja, nun, gefährliche Männer und Frauen an der Spitze der Institution im Eccles Building waren auch schon dessen Amtsvorgänger(in) Alan Greenspan, Ben Bernanke und Janet Yellen. Janet Yellen wollte uns vor nicht allzu langer Zeit gar noch erzählen, dass es zu ihren Lebzeiten keinen Ausbruch einer Finanzkrise mehr geben würde.

Autsch, und dann tauchte da plötzlich dieser „gefährliche Killervirus“ aus dem Nichts auf, was uns im März 2020 aus börsentechnischer Perspektive einen Vorgeschmack darauf geliefert haben könnte, was in der absehbaren Zukunft wohl erst noch anstehen dürfte.

Sollte es in der dieswöchigen Senatsanhörung eigentlich um so langweilige Themen wie bestehende Diskrepanzen im Hinblick auf die tatsächliche Umsetzung des im Jahr 2010 unter der Präsidentschaft von Barack Obama verabschiedeten Finanzmarktgesetzes nach Dodd/Frank und manchen Änderungen an der hiermit verbundenen Volcker-Regel gehen, so entwickelte sich dieser Austausch dann recht schnell zu einem amüsanten Schlagabtausch, der Fed-Chef Jerome (Powell) Danger wohl gänzlich auf dem falschen Fuß erwischt haben dürfte.

Plötzlich sah sich Jerome (Powell) Danger mit verbalen Anfeindungen der delikatesten Art konfrontiert, was so weit ging, sich von Elizabeth Warren als „einen gefährlichen Mann“ bezeichnen zu lassen.

Des Weiteren sagte Elizabeth Warren dem Fed-Chef ins Gesicht, dessen erneute Nominierung für das Amt an der Spitze der amerikanischen Notenbank (in Privathänden) in keinem Fall mehr unterstützen zu wollen, da eine solche Entwicklung mit Risiken einherginge, die es sich keineswegs lohne, eingegangen zu werden.

Weiter hieß es seitens Warren, dass „Ihre Karrierehistorie mir ernsthafte Sorgenfalten auf die Stirn treibt, da Sie wieder und wieder auf eine Art und Weise gehandelt haben, die unser Bankensystem unsicherer gemacht hat…was Sie zu einem gefährlichen Mann macht“.

Bravo, Elizabeth Warren! Ich ziehe vor Ihnen und diesem ehrlichen Statement meinen Hut!

Wie sich der ein oder andere unter Ihnen vielleicht noch erinnern kann, hatte ich Sie über die vergangenen Jahre und insbesondere auf dem Höhepunkt der globalen Finanzkrise davor gewarnt, dass die Fed hinsichtlich einer Adressierung von zuvor geplatzten Blasen stets anstreben wird, im Sinne einer System-Reinflationierung in der Folge immer noch größere und größere Blasen aufzupumpen, um sich in diesem Zuge auch gleich mehr und mehr regulatorische Macht anzueignen.

Und voilá, wir schreiben das Jahr 2021, und hier stehen wir nun. Auf die auf immer tönernen und wackligeren Füßen stehende „Alles-Blase“ (in Entlehnung an jenen treffenden einst durch Graham Summers von Phoenix Capital geprägten Begriff) blickend, scheinen die Mitglieder des Offenmarktausschusses inzwischen wie menschliche Götter über allen geltenden Gesetzen zu schweben.

Seine Sie sich über eines sicher und völlig im Klaren. Wenn diese Monsterblase platzt, was demnächst durchaus der Fall sein könnte, dann wird von diesen Damen und Herren niemand auch nur den Hauch von Verantwortung übernehmen.

Vielmehr ist es da doch ganz praktisch, wenn sich der mit dem potenziellen Platzen der Blase verbundene Wirtschaftscrash, der in der Geschichte seinesgleichen suchen wird, auf das böse Virus wird schieben lassen.

Ein böser schwarzer Schwan sozusagen, der in der Folge alles durcheinandergewirbelt und auf den Kopf gestellt haben wird, dürfte es so oder so ähnlich anschließend laut des offiziell verbreiteten Narrativs lauten.

Dass die Federal Reserve Bank über Jahrzehnte auf Basis der eigens betriebenen Geldpolitik beständig Öl ins Feuer gegossen hat, um auf den Punkt einer finalen Monsterblase, der Alles-Blase, hinzusteuern, wird dann wahrscheinlich ein Aspekt – der Hauptaspekt – sein, welcher geflissentlich unter den Tisch zu fallen, beziehungsweise vertuscht zu werden droht.

Um auf die dieswöchige Senatsanhörung zurückzukommen, so sprach Elizabeth Warren unter anderem den Zusammenbruch von Archegos Capital Management an. Hierbei handelt es sich um nichts anderes als ein weiteres inzwischen in die Pleite geschlittertes Family Office, dessen Zusammenbruch jedoch schwerwiegende Auswirkungen auf den Bankensektor nach sich zog, und dessen Eigentümer den Ponzi-Systemspielchen eines Bernie Madoff alle Ehre gemacht hätten.

Jerome (Powell) Danger pochte darauf, dass eine Abschwächung der ursprünglichen Volcker-Regel sehr wahrscheinlich keinerlei Auswirkungen auf die sich um Archegos Capital Management entstandene Situation gehabt habe. Tja, Herr Gefährlich, auf eben jene Weise hätte ich vielleicht auch argumentiert, wenn ich in Ihren Schuhen stecken würde.

Unter Finanzmarktkommentatoren hieß es nach Ablauf dieser turbulent verlaufenden Sitzung, dass momentan nur noch eine Frage offen sei. Und zwar ist dies die Frage danach, ob Sherrod Brown, der einflussreiche Vorsitzende des Bankenausschusses des US-Senats aus dem Bundesstaat Ohio, sich Elizabeth Warren anschließen wird, um Jerome (Powell) Danger im Hinblick auf dessen potenzielle erneute Amtsnominierung ebenfalls die rote Karte zu zeigen.

Jerome (Powell) Danger gebar sich im weiteren Verlauf der Anhörung hin und wieder wie ein bockiges Kind, darauf hinweisend, sich keiner Schuld bewusst zu sein, insbesondere dann nicht, wenn Elizabeth Warren ihn wieder einmal bezichtigte, die Aufsicht über den Kredit- und Bankensektor in der Heimat zu stark gelockert zu haben.

In diesem Hinblick kann einem Jerome (Powell) Danger meiner Ansicht nach nun schon fast ein wenig leidtun, da wir uns noch gut daran erinnern, in welche Saftquetsche der Fed-Chef während der Präsidentschaft von Donald Trump geraten war.

Den „armen“ Jerome permanent mittels öffentlichen Statements vor sich hertreibend, hatte Donald Trump doch einst lautstark und mit medialer Unterstützung darauf gepocht, dass die Schnecke Jerome (Powell) Danger endlich schneller aus dem Schritt kommen solle, um die Zinsen in den Vereinigten Staaten wieder in Richtung null Prozent zu drücken, nicht wahr?!

Nun, sich im heißen Sandwich-Eisen zwischen den rein parteipolitischen Interessen der Republikaner und Demokraten eingequetscht zu sehen, wird wohl in der Tat kein allzu angenehmes Gefühl hervorgerufen haben. Es ist im Washingtoner Zirkus aber auch wirklich niemandem recht zu machen.

Eine undankbare Aufgabe, sozusagen. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, würde jetzt nur noch fehlen, dass Jerome (Powell) Danger und dessen Kollegen im Offenmarktausschuss sich als Opfer gerieren werden, die sich den jeweils gegebenen Bedingungen wie Blätter im Wind hätten beugen müssen.

Sehen Sie mir in meinem heutigen Bericht meinen überbordenden Sarkasmus bitte nach, doch wenn die Situation nicht so verdammt ernst wäre, würde ich aus lauter Galgenhumor wirklich nur noch darüber lachen!

Wie kaum anders zu erwarten, haben die Republikaner einen eingebrachten Gesetzentwurf der Demokraten zur erneuten Anhebung der US-Schuldenobergrenze vor wenigen Tagen fürs Erste blockiert.

Hierauf hatte US-Finanzministerin Janet Yellen erklärt, dass hierzu nur noch bis zum 18. Oktober Zeit bliebe, da das US-Finanzministerium andernfalls ohne finanzielle Mittel dastehen würde, was im Extremfall mit der Erklärung eines Staatsbankrotts durch die USA einhergehen würde.

Selbstverständlich ließ Janet Yellen es sich nicht nehmen, die Gesetzgeber im Washingtoner Kongress darauf zu drängen, die Schuldenobergrenze so schnell wie möglich anzuheben, da es andernfalls zu „katastrophalen Entwicklungen“ hinsichtlich der amerikanischen Wirtschaft kommen werde.

An den amerikanischen Staatsanleihemärkten scheint eine solche Entwicklung nicht einmal als gänzlich abwegig betrachtet zu werden, da sich im Handel an den Treasury Bond Märkten durchaus eine gewisse Angst vor einem schnellen Näherrücken des durch Janet Yellen in Aussicht gestellten und erwähnten Datums des 18. Oktobers zu reflektieren scheint.

Hingewiesen sei abschließend noch darauf, dass in der dieswöchigen Senatsanhörung selbstverständlich auch die kürzlich erfolgten Rücktritte der beiden Regionalpräsidenten der Federal Reserve Bank, Robert Kaplan (Dallas Fed) sowie Eric Rosengren (Boston Fed), zur Sprache gekommen sind.

Hatte Rosengren noch gesundheitliche Gründe vorgeschoben, so war dies seinem Kollegen Kaplan angesichts der auf dem Tisch liegenden Vorwürfe aufgrund eines unethischen Gebarens, ähm, oder doch eher betriebenen Insiderhandelsgeschäften, nicht auf eine solch Art und Weise möglich.

Die zeitlich kurz aufeinander erfolgten Rücktritte setzten nur wenige Tage nach einem publizierten Bericht im Wall Street Journal ein, in dem es hieß, dass zwei Lobbygruppen und ein ehemaliger Fed-Berater die Federal Reserve Bank dazu aufgefordert haben, mindestens einen der beiden Amtsinhaber (oder auch gleich beide) aus dem Amt zu feuern.

Der Grund? Deren auf einer Pandemie-Geldflut basierenden und gewinneinbringenden Aktienhandelsgeschäfte. In dem Bericht des WSJ hieß es darüber hinaus, dass es aus Sicht der Fed an der Zeit sei, zu tun, was Führungspersonen tun sollten: Nämlich durch eigenes Vorleben zu führen. Das WSJ nahm hierbei Bezug auf einen Brief, den Dennis Kelleher, Präsident von Better Markets, an Fed-Chef Jerome (Powell) Danger, geschrieben hatte.

Sowohl Robert Kaplan als auch Eric Rosengren hätten danach jenes durch das amerikanische Volk in sie gesetzte Vertrauen restlos verspielt. Sollte es ausgerechnet in der jetzigen Zeit zu einem Vertrauensverlust aufgrund von unethischen und ungesetzlichen Verhaltensweisen in die Führung der Federal Reserve Bank kommen, so drohe diese Entwicklung brandgefährlich zu werden.

Seitens des Kampagnendirektors von Fed Up, Benjamin Dulchin, gäbe es eine Vielzahl von Gründen, weswegen Ottonormalbürger sich in zunehmendem Maße die Frage stellten, ob die Federal Reserve Bank mit bestem Gewissen deren Interessen im Sinn habe.

„Was heißt das für mich konkret!?“

Entschuldigen Sie bitte, doch nimmt die Federal Reserve Bank noch jemand dort draußen wirklich ernst?

Der Gestank, den faulige und verrottete Tomaten ausströmen, bahnt sich stets seinen Weg an die Oberfläche.

Der Offenmarktausschuss erzeugt Geld auf elektronische Weise als gäbe es kein Morgen mehr, um nun festzustellen, dass sich Mitglieder desselben Offenmarktausschusses dann in Form von Frontrunning-Aktiengeschäften persönlich bereichern.

Hierbei handelt es sich um Korruption und Interessenkonflikte in Reinkultur. Würden Sie und ich so etwas im Kleinen machen und betreiben, würden wir nach einem Auffliegen dafür nicht von unseren Posten zurücktreten, sondern wir würden dafür unter aller Voraussicht in den Knast gehen.

Doch wie zuvor erwähnt, die menschlichen Götter bei der Fed schweben inzwischen über jeder Form von bestehenden Gesetzen, weshalb augenscheinlich auch allem nachgegangen werden kann, was diesen über den bestehenden Gesetzen schwebenden Protagonisten persönlich gefällt.

„Führungspersonen“ nennt sich so etwas. Mich widert das persönlich alles an, denn das Ganze stinkt – wie dieses ganze verrottete Geldsystem – einfach nur noch in den Himmel!

Unter Berücksichtigung der auf allen Ebenen zu beobachtenden Vorgänge überhaupt noch den Begriff „Vertrauen“ in den Mund zu nehmen, entbehrt nicht nur jeder Grundlage, sondern darüber hinaus aus auch jeder Art von Realitätssinn!

Ich wünsche allen Lesern ein schönes und erholsames Wochenende.

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