Am Wochenende hatte sich Jim Rickards in einem <link wirtschaftsfacts beitrag der-great-reset-ist-da _blank>Gastbeitrag ein weiteres Mal mit jenen durch den Internationalen Währungsfonds emittierten Sonderziehungsrechten (SDRs) auseinandergesetzt.

Ins Bild passt, dass die neue US-Finanzministerin und ehemalige Fed-Vorsitzende Janet Yellen die politischen Führungen der G20-Länder in der vergangenen Woche in einem Brief zu einer Neuemission von Fiat-SDRs durch den IWF aufgerufen hat.

Pumpt der Internationale Währungsfonds nun mittels des Reserveguthabens Liquidität in die Märkte?

Momentan erweckt es den Eindruck, als ob neue SDR-Allokationen einen Umfang von 500 Milliarden US-Dollar pro Jahr haben sollen, und es lässt sich damit rechnen, dass es über einen Zeitraum von vielen Jahren zu Neuemissionen in diesem Umfang kommen könnte.

Der US-Kongress sieht sich in dieser Frage außen vor, da sich der auf die Vereinigten Staaten entfallende Anteil an diesen potenziellen Neuemissionen auf unter 120 Milliarden US-Dollar über einen fünfjährigen Zeitraum belaufen würde.

Die erste Neuemissionstranche würde die Jahre 2017 bis 2021 abdecken, während es bereits im Jahr 2022 zur Vergabe einer weiteren SDR-Tranche in Höhe von einer halben Billion US-Dollar durch den IWF kommen würde.

Bislang steht noch nicht fest, bis in welche Höhen sich diese neuen SDR-Darlehen hebeln lassen werden. Nichtsdestotrotz werden wir unter aller Voraussicht gerade Zeugen des möglichen Beginns von Liquiditätsinjektionen in das globale Finanzsystem mittels SDRs durch den IWF.

Eine solche Entwicklung hätte nicht nur weitreichende Folgen im Hinblick auf die aktuell bestehende geldpolitische Weltordnung, sondern auch auf die momentan existierende Weltfinanzinfrastruktur. Es empfiehlt sich, sich das nachfolgende Video zu diesem Thema einmal anzuschauen.

 

Diesen Weg einmal beschritten, stellt sich aus aktueller Sicht die Frage, wie lange es wohl dauern wird, bis Stimmen laut werden, die nach einer Erhöhung der SDR-Darlehensvergabe durch den IWF rufen werden.

Warnzeichen an den Repo-Märkten

Bitte berücksichtigen Sie, dass sich zwischen Anfang März und Ende Juni nicht nur eine wahre Flut an Liquidität über Wirtschaft und Finanzmärkten ergießen wird, weil das US-Finanzministerium einen Betrag von in der eigenen Bilanz gehaltenen 1,7 Billionen auf rund 800 Milliarden US-Dollar abbauen wird.

An den Repo-Märkten zeichnet sich allein auf dieser Basis schon wieder der Ausbruch einer neuen Krise ab, da es Banken und anderen Finanzmarktakteuren schlichtweg an Sicherheiten mangelt, um diese Geldflut aufzusaugen.

Zusätzlich lässt sich feststellen, dass das Repräsentantenhaus das durch das Weiße Haus auf den Weg gebrachte Fiskalstimulierungspaket in Höhe von 1,9 Billionen US-Dollar nun mit knapper Mehrheit verabschiedet hat. Wie schnell der Senat über eine Verabschiedung des Pakets entscheiden wird – oder ob es dort zu Änderungsanträgen kommen wird – muss sich nun zeigen.

Covid-Hilfe für ärmere Staaten: Wie gerecht wäre die Verteilung wirklich?

Janet Yellens Aufruf gegenüber den Regierungen der G20-Länder zu einer Neuemission von SDRs durch den IWF würde, wie bereits erläutert, vorerst einmal den Zeitraum zwischen den Jahren 2017 und 2021 abdecken. Für das Jahr 2022 zeichnet sich die Neuallokation einer weiteren halbe Billion US-Dollar in Form von SDRs ab, die ohne Zustimmung des US-Kongresses erfolgen könnte.

Offiziell heißt es seitens des US-Finanzministeriums, dass die Kooperation mit international aktiven Finanzinstituten in den kommenden Jahren forciert werden müsse, um insbesondere Staaten, deren Bevölkerungen über niedrige Einkommen verfügen, einen Weg aus der Virus-Pandemie zu ebnen.

Das hört sich auf den ersten Blick alles erst einmal gut an. Doch auf den zweiten Blick wird deutlich, dass fortan der IWF eingespannt werden soll, um zukünftig vor allem wohlhabende Länder sowie Staaten, die über die vergangenen Jahre zu Nationen mit mittleren Einkommen herangereift sind, zu subventionieren.

Überbordende Verschuldung & Blick auf die Kaufkraft

In diesem Kontext empfiehlt es sich, vielleicht nochmals den Werdegang der Verschuldung in aller Welt Revue passieren zu lassen. Festgehalten sei, dass die globale Verschuldung Ende des Jahres 2000 ein Niveau von 87 Billionen US-Dollar erreicht hatte. Aus heutiger Sicht, im Jahr 2021, ist dieser globale Verschuldungsgrad auf 281 Billionen US-Dollar geklettert.

Angemerkt sei, dass die Weltaktienmarktkapitalisierung den globalen Verschuldungsgrad aus dem Jahr 2000 auf nomineller Basis überschritten hat. Für noch wichtiger halte ich persönlich die Tatsache, auf welch markante Weise bisherige SDR-Emissionen des IWFs und die großen Fiat-Währungen (wie der USD, Euro, Yen, Yuan, AUD, CAD, etc.) seit dem Jahr 1971 an Wert eingebüßt – und somit abgewertet – haben.

Ich hatte Ihnen aus diesem Grund in der Vergangenheit wiederholt geraten, Papierwährungen nicht nur ausschließlich miteinander zu vergleichen, sondern in erster Linie in ein Verhältnis zu Gold zu setzen. Nur anhand dieses Verhältnisses lässt sich der immense Kaufkraftverlust ermessen, den Fiat-Währungen über die letzten fünfzig bis 100 Jahre erlitten haben.

Einmal mehr scheint sich auch aus heutiger die Warnung Voltaires zu bewahrheiten, laut der durch nichts besichertes Fiat- und Papiergeld in seinem intrinsischen Wert im Zeitablauf dem Wert null entgegensteuern würde.

„Was heißt das für mich konkret!?“

Ich verweise die Leser/innen abschließend auf ein zwischen mir und Jim Rickards unter anderem zu diesem Thema geführten Interview aus dem Jahr 2014, in dem das Thema rund um die Sonderziehungsrechte des Internationalen Währungsfonds ausführlich zur Sprache gekommen war: <link wirtschaftsfacts beitrag ckwirtschaftsfacts-fragt-james-rickards-antwortet _blank>CK*Wirtschaftsfacts fragt: James Rickards antwortet. Weitere Anmerkungen braucht es zu diesem Thema meinerseits nicht.

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