Mittlerweile lässt sich überdies auch beobachten, dass die zugunsten von Kryptowährungen in amerikanischen Medien – allen voran unter Fernsehsendern – geschalteten Werbeanzeigen in den Vereinigten Staaten massiv zurückgegangen sind.

Werbeanzeigen sinken gegen null

Dass sich große Sportereignisse in den USA, wie beispielsweise der Super Bowl, über die vergangenen Monate und Jahre einer zunehmenden Schaltung von Werbeanzeigen zugunsten von Investitionen in Kryptowährungen in den Fernsehsendern erfreuten, scheint unter Bezug auf aktuelle Daten der Vergangenheit anzugehören.

So geht unter anderem aus einem Bericht der Analysefirma Morning Consult hervor, dass Sportanhänger mindestens doppelt so oft wie Nicht-Sportfans die Aussage treffen, sich mit Kryptowährungen befasst zu haben und über diese Märkte Bescheid zu wissen.

Darüber hinaus deuten fast alle Umfragen darauf hin, dass zwei Drittel der Investoren an den Märkten für Kryptowährungen männlichen Geschlechts sind. Wie dem auch sei, so lässt sich beobachten, dass nach dem jüngsten Crash an den Kryptowährungsmärkten eine Schaltung von Werbeanzeigen, in denen Sport-Stars wie LeBron James und Tom Brady unter anderem für Bitcoin geworben haben, von den Bildschirmen verschwunden sind.

Auch um Hollywood-Schauspieler Matt Damon, der laut eigenen Aussagen in der Vergangenheit in diverse Kryptowährungen investiert hat, ist es inzwischen auch sehr ruhig geworden. Letztmals wurde zudem ein kommerzieller Krypto-Werbespot, in welchem Matt Damon die Aussage traf, dass das „Glück den Mutigen zuteil wird“, während des Super Bowl im Februar ausgestrahlt.

Werbebudgets platzten aus allen Nähten – das genaue Gegenteil ist jetzt der Fall!

Diese Werbeanzeigen waren damals Teil einer viermonatigen, landesweiten Marketing-Kampagne, in deren Zuge ein Betrag von 65 Millionen US-Dollar verausgabt wurde. Damit übertrafen die Werbeausgaben für diese Krypto-Kampagne in besagtem Zeitraum bei Weitem die für Werbung veranschlagten Kosten unter Kapitalverwaltungsriesen wie Fidelity oder Vanguard.

Da es seit dem Spätfrühjahr erneut zu einem massiven Absturz der Preise an den Märkten für Kryptowährungen samt zahlreichen Insolvenzen gekommen ist, ist Matt Damon seit Juni ins Kreuzfeuer der Kritik in den sozialen Medien geraten, da Anleger in diesem Bereich seitdem auf gut zwei Drittel an Wertverlust blicken.

Ein fulminanter Absturz für „einen besseren Inflationsschutz als Gold“!

Immerhin war der Preis eines Bitcoins seit den ausgebildeten Hochs im November letzten Jahres von gut 69.000 US-Dollar pro Einheit zwischenzeitlich auf unter 18.000 US-Dollar pro Einheit gesunken.

Seit dem Erreichen dieses Tiefs haben sich Bitcoin, Ethereum & Co. zwar wieder ein wenig im Preis erholen können. Allerdings lässt sich beobachten, dass diese Erholung – anders als in der Vergangenheit – bislang nur sehr verhalten und schwach ausgefallen ist.

Im Gegenteil pendelt Bitcoin mittlerweile schon wieder um die Marke von 20.000 US-Dollar pro Einheit, was technische Analysten darauf schließen lässt, dass Anlegern und Investoren ein sich fortsetzender Absturz der Krypto-Kurse ins Haus stehen könnte.

Parallelen zum „Neuen Markt“ sind unverkennbar

Damit unterscheidet sich der Krypto-Sektor nur unwesentlich von vorherigen Hypes, in deren Zuge es beispielsweise in extra eingerichteten Fernsehprogrammen – wie zu Zeiten des Neuen Marktes – zu einer Daueranpreisung von Technologie- und Biotechnologieaktien gekommen war.

Wahrscheinlich wird sich jeder Leser, der sich an diese Zeiten noch zurückentsinnen kann, die ehemalige Aussage von ….. „Morphosys 1.000!“ in Erinnerung rufen. Irgendwie scheinen sich die Dinge im Zeitablauf stets zu wiederholen, ganz nach dem Motto „Gier frisst Hirn!“.

Inzwischen sind die Werbe- und Marketingausgaben nach dem jüngsten Krypto-Crash unter führenden Sektorunternehmen wie Coinbase, FTX oder Crypto.com von ehedem knapp 85 Millionen US-Dollar im Februar auf nur noch 36.000 US-Dollar im Juli zusammengestrichen worden.

Im zweiten Quartal sanken die Umsätze bei Coinbase nicht nur um 63 Prozent, sondern die Firma gab auch weitreichende Entlassungen bekannt. In einem an Investoren gerichteten Brief wurde zudem auf weitläufige Einsparungen samt einer anhaltenden Reduzierung von Medien- und Marketingausgaben hingewiesen.

Da es im Zuge des jüngst zu beobachtenden Crashs an den Märkten für Kryptowährungen auch zu einer Reihe von großen Insolvenzen gekommen ist, hat das einst unerschütterliche Vertrauen unter Anlegern und Investoren nun doch Schlagseite genommen.

Regulierungsbehörden nutzen die Gunst der Stunde

Hinzu gesellt sich der Umstand, dass diese Insolvenzen im Kryptowährungsbereich auf eine Reihe von Regulierungsbehörden rund um den Globus wie eine Steilvorlage gewirkt haben, um den gesamten Sektor in der Zukunft stärker an die regulatorische Kette zu legen.

Insbesondere Investoren im institutionellen Bereich, die noch bis vor Kurzem darüber sprachen, im Kryptowährungsbereich eine alternative Anlageform entdeckt zu haben, ziehen sich nun vermehrt zurück, um sich ihre Wunden zu lecken.

Ferner lässt sich beobachten, dass sich der Kryptowährungsbereich nach der Einführung von ETFs samt der Ermöglichung eines Optionshandels inzwischen auf eine ähnliche Weise „finanzialisiert“ sieht wie die meisten anderen Anlagesegmente an den globalen Börsen.

Nachdem die Marktkapitalisierung im gesamten Kryptowährungsbereich im November letzten Jahres noch bei gut drei Billionen US-Dollar gelegen hatte, war dieser Wert im Monat Juni unter die Schwelle von einer Billion US-Dollar gerutscht.

Zahlreiche Analysten warnen davor, dass inzwischen aufgeflogene Betrugs-, Ponzi- und Schneeballsysteme im Kryptowährungsbereich nicht nur zu einem enormen Verlust an Vertrauen unter Investoren geführt haben, sondern dass sich auch Werbetreibende auf drastisch rückläufige Werbeanzeigen und Spots aus diesem Bereich einstellen sollten.

Es mehren sich die Stimmen, die sich bestätigt fühlen, weil in der Vergangenheit darauf hingewiesen wurde, die Märkte für Kryptowährungen seit Anbeginn als „Boom-and-Bust-Industrie“ bezeichnet zu haben. Es verwundere aus diesem Blickwinkel kaum, dass die Werbebudgets in dem gesamten Industriesektor nun wie ein Stein in den Keller rauschten.

Wenn die überlebenden Unternehmen in diesem Bereich irgendwann wieder vermehrt Werbeanzeigen schalten sollten, gehen Beobachter zudem auch davon aus, dass sich die in diesem Zuge ausgesendete Botschaft verändern wird.

Es wird dann wohl vordergründig nicht mehr darum gehen, den Zuschauern zu erklären, aufgrund ihrer eigenen Inaktivität etwas zu verpassen. Allein schon dieser Umstand spricht für einen zuvor künstlich ausgelösten Hype bei Aufpumpen einer Anlageblase.

Medienanalysten geben sich überzeugt davon, dass sich das Schalten von Werbeanzeigen in der Zukunft vielmehr um Aufklärung und Bildung unter potenziellen Investoren und Anlegern im Kryptowährungsbereich fokussieren werden.

Dass die Kryptowährungsbörse Coinbase inzwischen einen Verlust von mehr als einer Milliarde US-Dollar im zweiten Quartal bekannt gegeben hat, passt ins Bild und wurde unter Investoren naturgemäß alles andere als wohlwollend aufgenommen.

Dass mittlerweile immer mehr experimentelle Krypto-Unternehmen vom Markt verschwinden, lässt auf eine anhaltende Konsolidierungs- und Bereinigungswelle im gesamten Sektor schließen. Selbst manche einst führende Kryptowährungen wie Terra / Luna sind in diesen Strudel mit hineingeraten, um deren Anlegern Totalverluste zu bescheren.

Beobachter warnen zudem davor, dass in Sachen Betrugsenthüllungen erst die Spitze des Eisbergs zum Vorschein gekommen sein könnte. Umso länger die Krise in diesem Bereich anhalte, desto mehr müsse damit gerechnet werden, dass weitere Betrugsfälle ans Licht der Oberfläche drängen werden.

„Krypto-Nostradamus“ warnt vor einem noch stärkeren Preiseinbruch

Zuletzt hatte John Perez, auch mit dem Spitznamen „Krypto-Nostradamus“ betitelt, davor gewarnt, dass der Crash im Kryptowährungsbereich noch nicht vorüber sein könnte. Zwar hätten sich die Preise zuletzt ein wenig stabilisiert, was allerdings noch nicht heißen müsse, dass es nicht ganz plötzlich zu einem erneut einsetzenden Einbruch im gesamten Bereich kommen könne.

John Perez warnte in diesem Zuge sogar vor einem möglicherweise noch größeren als dem zuletzt zu beobachtenden Preiseinbruch an den Kryptowährungsmärkten. Niemand scheint darüber hinaus zurzeit dazu in der Lage zu sein eine Einschätzung dahingehend zu treffen, wie sich der bisherige Verlust an zwei Billionen US-Dollar an Marktkapitalisierung im Kryptowährungsbereich noch auf andere Segmenten an den internationalen Kapitalmärkten auswirken könnte.

Allein zwischen April und Mitte Juni dieses Jahres schrumpfte die Marktkapitalisierung im Kryptowährungsbereich von ehedem gut zwei Billionen US-Dollar auf in der Spitze nur noch 975 Milliarden US-Dollar.

Gleichzeitig sind die Preise der meisten Kryptowährungen im Zuge des jüngsten Absturzes um mehr als neunzig Prozent (!) gesunken. Bitcoin ausgenommen, sind die Preise von mehr als siebzig Kryptowährungen, inklusive neun der zehn größten, in der Spitze um neunzig Prozent oder mehr im Preis gesunken.

Eines der besten Beispiele hierfür ist Luna. Noch im Mai dieses Jahres bei 87 US-Dollar pro Einheit handelnd, bewegte sich Luna nach dem Absturz dann mehrere Wochen unterhalb von einem Cent pro Einheit. Es handelt sich aus Anlegersicht praktisch um einen Totalverlust.

Auch die vielerorts hoch angepriesene Kryptowährung Ethereum wurde noch im November des vergangenen Jahres in der Spitze bei knapp 4.900 US-Dollar pro Einheit gehandelt. Es handelt sich nach Bitcoin unter Berücksichtigung der Marktkapitalisierung bei Ethereum um die zweitgrößte Kryptowährung der Welt.

Seit dem Beginn der Talfahrt hatte Ethereum in der Spitze um mehr als achtzig Prozent im Preis nachgegeben. Zuletzt wurde Ethereum um die 1.130 US-Dollar pro Einheit gehandelt. Nichtsdestotrotz geht John Perez persönlich davon aus, dass sich die Talfahrt in gesamten Sektor nach einer kurzen Verschnaufpause fortsetzen wird.

Andere renommierte Beobachter wie Mark Newton, technischer Stratege bei der Marktanalysefirma Fundstrat, blicken ähnlich auf die im Kryptowährungsbereich zu beobachtenden und womöglich zu erwartenden Entwicklungen.

Danach bestünde momentan eine überdurchschnittliche Chance auf das Einsetzen eines finalen Ausverkaufs an den Kryptowährungsmärkten. Erst danach werde es zur Ausbildung eines finalen Bodens im gesamten Sektor kommen.

Unter Bezugnahme auf Mark Newton könne Bitcoin durchaus noch auf bis zu 12.500 US-Dollar pro Einheit im Preis sinken. Antoni Trenchev, Mitbegründer und geschäftsführender Direktor der Kryptokreditvergabefirma Nexo, kann sich gar Bitcoin-Kurse im einstelligen Tausenderbereich vorstellen.

Hingewiesen sei abschließend darauf, dass John Perez seine Anhängerschaft – wie auch seine Kritiker – in jüngster Vergangenheit wiederholt dazu aufgerufen hatte, sich aus dem Krypto-Bereich zu verabschieden, um möglicherweise angefallene Spekulationsgewinne in stabilere Vermögenswerte wie Gold oder Silber zu reinvestieren – oder einem anhaltenden Absturz der Preise aus dem Weg zu gehen.

Dass Kryptowährungen seit Jahresbeginn in der Spitze um siebzig bis neunzig Prozent im Preis gesunken sind, während die durchschnittliche Performance an den globalen Aktienmärkten auf einen Einbruch um die dreißig Prozent geblickt hat, ließ viele Krypto-Befürworter doch recht sprachlos und mancherorts auch verärgert zurück.

Bislang deutet angesichts dieser Entwicklung auch nichts darauf hin, als ob es sich im Fall von Krypto-Währungen um Inflationsschutz bietende Vermögenswerte handeln würde.

Wer bei einer offiziell ausgewiesenen Inflation in einer Spanne von zwischen acht und zehn Prozent auf Anlageverluste in Höhe von bis zu neunzig Prozent blickt, wird im Fall eines nicht rechtzeitig erfolgten Ausstiegs aus der vorherigen Spekulationsblase wahrscheinlich ein Lied darüber singen können.

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts von Roman Baudzus nimmt Bezug auf zwei Berichte auf der Seite von bloomberg.com (HIER) und financebrokerage.com (HIER).

„Was heißt das für mich konkret!?“ (Roman Baudzus)

Während Kryptowährungen im aktuellen Umfeld Auflösungserscheinungen an den Tag legen, haben sich die Kurse von Gold und Silber im selben Zeitraum recht stabil gehalten. Damit dürften nicht nur die noch bis vor Kurzem anhaltenden Diskussionen, in denen sich alles um die Frage drehte, ob Bitcoin & Co. Gold und Silber als Inflationsschutz zukünftig den Rang ablaufen werden, vollends verstummt sein.

Gewiss lässt sich ein weiterer Kursrückgang auch im Goldsektor nicht ausschließen, doch unter aller Voraussicht würde ein solcher Rückgang keine siebzig bis neunzig Prozent erreichen. Eine Unze Gold ist nun einmal eine Unze Gold, wie das Beispiel Simbabwe in diesen Tagen wieder einmal eindrucksvoll vor Augen führt.

Da Kryptowährungen im ersten Halbjahr noch drastisch stärker als Aktien im Wert gesunken sind, lässt sich darauf schließen, dass in diesem Sektor eine enorme Spekulationsblase geplatzt ist. Wann und ob sich die Preise im Kryptowährungsbereich wieder nachhaltig erholen werden, hängt wohl auch davon ab, was noch so alles an Betrügereien und in der Vergangenheit betriebenen Ponzi- und Schneeballsystemen in diesem Bereich auffliegen wird.

Fazit: Wer einen Wiedereinstieg bei Bitcoin um die Marke von 20.000 US-Dollar mit der Erwartung auf eine Kehrtwende gewagt haben mag, ist gut beraten, diese Position entsprechend zu hedgen, heißt abzusichern, falls es tatsächlich zu einem sich fortsetzenden Crash in diesem Bereich kommen sollte – was mit Blick auf die charttechnische Verfassung durchaus der Fall sein könnte.

Beitrag senden

Drucken mit Kommentaren?



href="javascript:print();"