Es erweckt den Eindruck, als ob sich Pakistan momentan auf dem Weg einer Emanzipation von den außenpolitischen Leitlinien der Vereinigten Staaten befinden würde. Erst kurz vor Weihnachten kündigte die Militärführung des Landes an, grünes Licht für den Abschuss von ausländischen Flugdrohnen von höchster Stelle erhalten zu haben.

Übersetzt bedeutet dies, dass es der pakistanischen Militärführung nun zu jedem Zeitpunkt erlaubt sein wird, mit Raketen bestückte Flugdrohnen der Vereinigten Staaten, die entgegen jedweden international gültigen Rechts in den Luftraum Pakistans eindringen, abzuschießen.

Zur Jahreswende machte Pakistan erneut von sich reden, als der pakistanische Planungs- und Entwicklungsminister Ashan Iqbal ankündigte, eine Substitution des US-Dollars durch den Yuan im bilateralen Handel seines Landes mit China in Erwägung zu ziehen. 

Intensivere Kooperation geplant

Die Medienbetreiber Dawn Online und The Economic Times gehörten zu den ersten, die darüber berichteten. Wie die Nachrichtenagentur Reuters ferner berichtete, befänden sich hochrangige Mitglieder der pakistanischen Regierung über dieses Thema in anhaltenden Gesprächen mit chinesischen Delegationspartnern.

Erst vor Kurzem hatten beide Länder einen langfristigen Wirtschaftsentwicklungsplan vorgestellt, mittels dessen die Ökonomien Pakistans und Chinas in der Zukunft besser miteinander vernetzt werden sollen.

Es besteht kein Zweifel daran, dass diese geplante Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen beiden Staaten auf ein Zusammenwachsen des Eurasischen Kontinents bei gleichzeitiger Entwicklung der Neuen Seidenstraße (Belt-and-Road-Initiative) abzielt.

Iqbal hielt nach dem formellen Start des Langristplans (LTP) eine Pressekonferenz ab, in der er detaillierte Erklärungen zu dem am 21. November vergangenen Jahres unterzeichneten Abkommen zum pakistanisch-chinesischen Wirtschaftskorridor (CPEC) abgab, wie Dawn Online berichtete.

Ersuchen seitens China

Im Fall von CPEC handelt es sich um ein Flaggschiffabkommen zu der seitens Chinas angestoßenen Belt-and-Road-Initiative. Der sich über 3.000 Kilometer erstreckende Korridor, der ein Gesamtinvestitionsvolumen von über $50 Milliarden aufweisen wird, zieht sich von Kashgar im Westen Chinas bis zum an die Arabische See angrenzenden Hafen von Gwadar in Pakistan.

Danach gefragt, ob Pakistan die Nutzung des Yuans in Pakistan in der Zukunft erlauben werde, antwortete Iqbal, dass die pakistanische Währung im Inland weiterhin genutzt werde, wohingegen China explizit darum ersucht habe, den US-Dollar im bilateralen zwischen China und Pakistan durch den Yuan zu ersetzen.

Immer deutlicher zeichnet sich ab, dass China den Mittleren Osten mehr und mehr als seine Einflusssphäre betrachtet, was der De-Dollarisierung in diesem Wirtschafsraum Vorschub leistet und womit Peking die Washingtoner Regierung gegen sich aufbringen dürfte. Doch in Peking scheint dies niemanden großartig zu stören.

Laut Iqbal lote seine Regierung gerade verschiedene Möglichkeiten aus, um den US-Dollar im bilateralen Handel zwischen Pakistan und China durch den Yuan zu substituieren. Eine Nutzung des Yuans richtete sich nicht gegen die Interessen Pakistans, wie Iqbal ergänzte. Vielmehr rechne seine Regierung damit, dass Pakistan von einer Yuan-Nutzung auf lange Sicht profitieren wird, so Iqbal.

Entscheidung bereits gefallen?

Langsam aber sicher zeichnet sich nach solch offiziellen Aussagen ab, aus welcher Richtung der Wind zu wehen scheint. In Pakistan scheint man sich auf eine zukünftige Partnerschaft mit China festgelegt zu haben, um Amerika nun in nahezu allen Belangen in die Parade zu fahren.  

Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die einzig verbliebene „Supermacht“ von Signifikanz bei Weitem nicht mehr die USA sind, wenn sich die Dinge um eine Durchdringung des asiatischen Kontinents drehen. Denn Chinas strategischer Einfluss in der Region wächst beständig.

Der zwischen Peking und Islamabad vereinbarte Langfristplan hebt Schlüsselkooperationsbereiche hervor, die sich auch auf Pakistans Nachbarstaaten erstrecken. Dazu gehören unter anderem geplante Straßen- und Bahnbauprojekte und -verbindungen, der Aufbau von moderner Informationsnetzwerkinfrastruktur sowie gemeinsam betriebenen Energie-, Handels- und Industrieparks.

Große Investments geplant

Auch über dem Agrarsektor der Region soll ein wahrer Geldregen herniedergehen, während die Armut bekämpft und der Tourismus gefördert werden soll. Aus dem unterzeichneten CPEC-Abkommen geht hervor, dass diese Partnerschaft zwischen beiden Ländern mindestens bis 2030 anhalten soll.

Peking hat sich bereits dazu bereit erklärt, umgerechnet $57 Milliarden in Pakistan zu investieren, um den Ausbau des Wirtschaftskorridors CPEC als Teil von Chinas Belt-and-Road-Initiative zu finanzieren. Die Wiederbelebung der Seidenstraße sieht den Bau von Land- und Meeresrouten in mehr als 60 Staaten dieser Erde vor, die sich über Asien, Europa und Afrika erstrecken.

Laut des chinesischen Botschafters in Pakistan, Yao Jing, werde der Langfristplan auch die Zusammenarbeit in einer Reihe von anderen Bereichen fördern, zu denen beispielsweise der Sozialsektor gehöre. Im Fall von CPEC handelt es sich um ein nationalstaatliches Projekt, dem sowohl China als auch Pakistan zugestimmt haben.

Beide Nationen haben sich zudem dazu bereit erklärt, grenzübergreifende Kreditsysteme und Finanzdienstleistungsangebote zu etablieren, während Währungsswapvereinbarungen für eine verbesserte Währungsstabilität in der Region sorgen sollen.

Gleichzeitig soll es zum Aufbau eines bilateralen Zahlungs- und Abwicklungssystems kommen…und zwar auf Basis des Yuans, und nicht des US-Dollars. In Washington dürfte man die sich daraus ableitende Botschaft mittlerweile klar und deutlich vernommen haben.  

Dieser Bericht basiert auf einer zusammenfassenden Darstellung eines Berichtes auf der Seite Zero Hedge zu aktuellen Geschehnissen auf dem Eurasischen Kontinent. 

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