Washingtons Mann in Venezuela, Juan Guaidó, wurde durch Donald Trump im Rahmen von dessen Rede zur Lage der Nation als rechtmäßiger politischer Führer des südamerikanischen Landes gefeiert.

Diese beiden nahezu zeitgleich stattfindenden Ereignisse erweisen sich als symptomatisch für ein mörderisches Imperium, das sich in Hybris und Arroganz suhlt, und dabei am Rande einer Selbstzerstörung wandelt.

Zukünftige Historiker werden, wenn sie ihre schmutzige Autopsie an unserer Clown-Nation irgendwann einmal vorgenommen haben werden, auf die erste Woche im Februar des Jahres 2020 als jenem Moment verweisen, an dem das große Experiment in Sachen Volksdemokratie in eine unentrinnbare Todesspirale eingetreten ist.

Diese Implosion wird viele Leute wahrscheinlich verblüffen, während der Oberkommandiere Donald J. Trump uns im Zuge seiner Rede zur Lage der Nation daran erinnert hat, dass die Zeiten nicht besser sein könnten – wie dies in der Tat so oft vor epischen Zusammenbrüchen der Fall gewesen ist.

Unterhalb der Oberfläche einer durch Verabreichung von Dauersteroiden überhitzten US-Wirtschaft befindet sich ein bereits Blasen bildender Vulkansee, der sich aus einem beständig wachsenden politischen Zorn nährt – personifiziert durch Nancy Pelosis anstößiges Verhalten im Rahmen der Rede zur Lage der Nation. Pelosis Verhalten ist derart abscheulich gewesen, dass sich jeder weitere Kommentar hierzu erübrigt.

Der sich intensivierende politische Hass wird für jedermann offensichtlich, was wiederum zum frostigen Einfrieren einer Nation auf tückischen Gleisen – ähnlich eines in die heutige Zeit versetzten Pompejis – führt. In jener Woche, in der dieses bevorstehende Desaster bereits ihre Schatten vorauswarf, musste das Establishment zwei große Rückschläge hinnehmen.

Erstens ist es nicht gelungen, den „Sumpf-Killer“ Donald Trump aus seinem Amt zu jagen. Zweitens wurde es in völlig intransparenter und zeitraubender Weise versäumt, den Gewinner der demokratischen Vorwahlen im Bundesstaat Iowa zu benennen.

Diese beiden Ereignisse sehen sich miteinander verbunden, da der ‘Deep State’ keineswegs akzeptiert hätte, zwei schmetternde Niederlagen zur selben Zeit zu akzeptieren. Aus diesem Grunde sah man sich dazu gezwungen, einen erklärten Feind vom Gleis abzubringen, der sich potenziell als noch gefährlicher für die Demokratische Partei erweist als der amtierende US-Präsident Donald Trump.

Und hierbei handelt es sich selbstverständlich um den ‘demokratischen Sozialisten’ Bernie Sanders. Es ließ sich beobachten, wie Amerikas demokratische Maske für einen Moment heruntergefallen ist, in diesem Zuge die wahre Natur des Biests enthüllend. Während die Übereinstimmung der Resultate der Vorwahlen in Iowa live verfolgt wurde, lag Kandidat Pete Buttigieg zu einem frühen Zeitpunkt vorne.

Doch schließlich war es dem demokratischen Sozialisten Bernie Sanders gelungen, die zwischen ihm und Buttigieg bestehende Lücke zu schließen, bevor es danach gar zu einem Übertrumpfen des Rests des Kandidatenfelds durch Sanders gekommen war. Es handelte sich um exakt jenen Moment, zu dem die Resultate aufgrund einer „Probleme verursachenden App“ im Sande verliefen.

Es dauerte hierauf tatsächlich bis zum nächsten Tag, bis es zu einer Veröffentlichung des Endresultats kam. Buttigieg wurde zum knappen Sieger mit einem hauchdünnen Vorsprung erklärt, obwohl der aus einer Kleinstadt stammende Bürgermeister sich zuvor damit gebrüstet hatte, den Wettbewerb schon vor der Veröffentlichung irgendwelcher Ergebnisse für sich entschieden zu haben.

Aus dem Blickwinkel von vielen Beobachtern erweckte es den Eindruck, als ob die Demokratische Partei – trotz des Gefühls einer sich politisch verändernden Stimmung – den Ball vom Feld aufnahm, um inmitten des Spiels nach Hause zu stürmen. Das kommt Ihnen bekannt vor?

Zu diesem Zeitpunkt könnte sich ein Beobachter entweder dazu entschieden haben die Geschichte zu glauben, laut der eine neue App zur Übermittlung der Ergebnisse schlichtweg kaputtgegangen ist. Oder diese Person hat sich in die Reihen der ‘Verschwörungstheoretiker’ eingereiht, darauf insistierend, dass das schmutzige Establishment der Demokraten die Karten gezinkt habe als klar wurde, dass Sanders einem Sieg entgegenstrebte.

Es gibt eine ganze Reihe von Gründen, um sich der zweiten Theorie anzuschließen, was allein schon daran liegt, dass die Demokratische Partei sich zuvor schon gegen Sanders verschworen hatte, wie WikiLeaks im Jahr 2016 durch eine Publikation von rund 20.000 Emails des Demokratischen Nationalkonvents (DNC) enthüllt hatte.

Und dann ist da noch die Firma, die hinter dieser App steht. Diese Firma lautet auf den freudigen Namen Shadow Inc. Und in der Tat blickt die Firma Shadow Inc. auf eine mit Schatten behaftete Abstammungslinie.

Fürs Eine ist da Buttigieg, der auf offensichtliche Weise politisch von der unvorstellbaren Inkompetenz der Firma Shadow Inc. profitiert hat und dieser Firma vor Abhaltung der Vorwahlen in Iowa Zehntausende von US-Dollars hat zukommen lassen.

Zum Zweiten lässt sich behaupten, dass viele der hochrangigen Mitglieder der Firma Shadow Inc. in der Vergangenheit für die Kampagne von Hillary Clinton gearbeitet haben. Hierbei handelt es sich nicht gerade um eine kleine Fußnote, wenn man die speziell aufgelegten Kampagnen zu Aufrufen in Bezug auf eine dauerhafte Verpflichtung gegenüber den Regeln des ‘Fair Play’ berücksichtigt.

Drittens wurden die Bemühungen der amerikanischen Heimatschutzbehörde, die durch die Firma Shadow Inc. betriebene App zu „untersuchen“ durch die Demokratische Partei in Iowa rundheraus zurückgewiesen.

Im Angesicht all des Geredes über eine „russische Einmischung“ in die amerikanischen Präsidentschaftswahlen über den Verlauf der letzten Jahre, würde eine Erlaubnis zu einer Untersuchung der neuen Technologie durch die Heimatschutzbehörde da nicht einer intelligenten Maßnahme gleichkommen?

Vielleicht haben die Iowans, wie so viele andere Demokraten, niemals wirklich selbst an die sich um Russland kreisenden „Nachrichten von Nullwert“ geglaubt. Schlussendlich runden wir die Beobachtungen an dieser Stelle ab, denn niemand anderes als George Soros höchst persönlich erweist sich als einer der Top-Investoren der mit Schatten behafteten Firma Shadow Inc.

Nehmen wir einmal an, dass Soros eine Reihe von Vorteilen aus seinem Investment zu ziehen beabsichtigte, wer würde einer Umsetzung der globalen Träume dieses Mannes dann besser zupasskommen?

Der treue Anhänger des Sozialismus, Bernie Sanders, der eine Armee von radikalen Links-Progressiven, besser bekannt als die ‘Vier Reiterinnen der Apokalypse’, hinter sich weiß, oder dann doch eher der formbare Bürgermeister aus South Bend, Indiana?

Wie dem auch sei, da sich davon ausgehen lässt, dass Buttigieg sehr wahrscheinlich in jeder direkten Debatte durch Trump bei lebendigem Leibe aufgefressen würde, erweist sich der ‘Sieg’ von Buttigieg in Iowa wohl als nichts anderes als ein Faustpfand in einem bei Weitem komplexeren Spiel, in das auch schon bald der Milliardär Michael Bloomberg einsteigen wird.

Schon demnächst wird Bloomberg auf der Debattenbühne von CNN zusammen mit Bernie Sanders, Elizabeth Warren, Joe Biden, Pete Buttigieg, Amy Klobuchar, Andrew Yang und Tom Steyer erscheinen, da es der Medienmogul geschafft hat, die Regeln des Spiels zu ändern.

In der Zwischenzeit erhielt Tulsi Gabbard, die irakische Kriegsveteranin, die in den Umfragen höher liegt als Klobuchar, Yang und Steyer, keine Einladung zu diesen CNN-Debatten, die im Vorfeld der Vorwahlen im US-Bundesstaat New Hampshire stattfinden werden.

Einen Blick hinweg über unsere Südgrenze werfend, muss die Bevölkerung von Venezuela dieses amerikanische Tutorial und diese Lehrstunde über eine Demokratie in Aktion in der Tat mit Amüsement zur Kenntnis nehmen.

Im Jahr 2018 bezeichneten die Vereinigten Staaten die in Venezuela zu diesem Zeitpunkt abgehaltenen Präsidentschaftswahlen, in deren Zuge Nicolás Maduro einen eindeutigen Sieg (67 % der abgegebenen Stimmen) davontrug, als einen Betrug.

Hierauf entschloss sich die US-Regierung dazu, Maduros Gegenkandidaten Juan Guaido, einen zuvor politisch weitläufig Unbekannten, zum Staatspräsidenten des südamerikanischen Landes zu erklären.

Die schamlose Arroganz, die mit dieser Einmischung in die in Venezuela abgehaltenen Wahlen einherging, entfaltet jetzt noch eine größere Wirkung, wenn man bedenkt, dass das sozialistische Land auf eine der transparentesten Technologien in der Welt blickt, die im Zuge von Wahlen zum Einsatz kommen.

Die Wähler nutzen einen berührungsempfindlichen Pad, um deren Kandidatenauswahl und deren Wahlentscheidung zu treffen“, wie Eugenio Martinez im Magazin Forbes schrieb. „Nach der Bestätigung wird die elektronische Stimmabgabe verschlüsselt und stichprobenweise in dem Gedächtnis der Maschinen gespeichert. Die Wähler überprüfen ihre eigens abgegebenen Stimmen, indem ein ausgedruckter Beleg überprüft wird, der im Anschluss in eine physische Wahlurne geworfen wird.“

Um es mit anderen Worten zum Ausdruck zu bringen, sind die Chancen auf einen Betrug im Zuge von abgehaltenen Wahlen in Venezuela – wenn auch nicht gänzlich unmöglich – in einem stark wachsenden Maße immer schwieriger. Amerikaner erwarten auf der anderen Seite jedes Mal, wenn sie einen Big Mac bei McDonald’s oder einen Kaffee bei Starbucks kaufen, den Ausdruck eines Bons.

Im Hinblick auf die in den USA abzuhaltenden Präsidentschaftswahlen erhalten die Bürger hingegen keinen ‘Beweis für die eigene Kaufentscheidung’, um versichert zu sein, die eigene Stimme in einem mit immer mehr Schatten behafteten Wahlprozess abgegeben zu haben.

Aus diesem Grund erweist sich das sonderbare Timing des Erscheinens von Guaidó als Aushängeschild einer Demokratie im Angesicht der Rede zur Lage der Nation – und nur einen Tag nach dem Debakel in Iowa – in der Tat als ein politisches Spektakel, das auf seine Weise noch mehr enthüllt und zum Vorschein gebracht hat als Nancy Pelosis Tobsuchtsanfall.

Was heißt das für mich konkret!?“

Es beginnt sich abzuzeichnen, dass die politische Führung der Demokratischen Partei alles in die Waagschale werfen wird, um den „Populisten“ Bernie Sanders als Präsidentschaftskandidaten der Demokraten im Kampf gegen Donald Trump zu verhindern. Vor vier Jahren war das im Übrigen nicht anders.

Diesmal droht der Demokratischen Partei allerdings nicht nur eine massive Spaltung innerhalb der eigenen Reihen, sondern im schlimmsten Fall gar ein Auseinanderbrechen. Es wird sehr schwer sein, die auseinanderdriftenden Flügel der Partei zusammenzuhalten, was vor allem dann gelten würde, falls sich Sanders vor seine Anhänger stellen sollte, um die Vorwahlen abermals zu seinem Nachteil als „gezinkt“ zu bezeichnen.

Summa summarum lässt sich konstatieren, dass das politische Gefüge, das sich in den USA über die letzten Jahrhunderte ausgebildet hat, sich nicht nur als innerlich morsch und korrupt erweist, sondern insgesamt betrachtet vor einem Zusammenfall zu stehen scheint.

Gastbeitrag für CK*Wirtschaftsfacts / © 2020 Robert Bridge / The Strategic Culture Foundation

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