Worum handelte es sich beim Stochern in diesem Hornissennest? Zwischen dem 19. und 24. Dezember letzten Jahres zeigte Wladimir Putin zu verschiedenen sich bietenden Gelegenheiten eine Reaktion auf die gefährliche Rückkehr des Faschismus, die sich überall auf dem europäischen Kontinent beobachten lässt.
In diesem Zuge bezeichnete Putin den in Deutschland zwischen den Jahren 1934 und 1939 amtierenden Botschafter Polens, Józef Lipski, als „Abschaum und antisemitisches Schwein, weil sich keine andere Bezeichnung für diese Person finden lässt…Er (Lipski) teilte Hitlers antisemitische Einstellung und versprach darüber hinaus, ein Denkmal zum Anlass der Judenverfolgung in Warschau zu errichten“.
Putin sprach diese Worte tatsächlich laut aus, um auf die aus seiner Sicht gewaltige Heuchelei hinzuweisen, die sich in das Gewand einer Resolution des Europäischen Parlaments, die am 17. September 2019 verabschiedet wurde, kleidet, und die alle Staaten Europas dazu auffordert offiziell anzuerkennen, dass der im Jahr 1939 zwischen der Sowjetunion und Deutschland geschlossene Nichtangriffspakt (allgemein als Molotow-Ribbentrop-Abkommen bezeichnet) zukünftig als einziger Grund für den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs angesehen werden soll!
Die aktuell amtierende Regierung Polens hat sich als eine der lautstärksten Befürworter dieser Resolution erwiesen. Diese Entwicklung ist allein schon aus dem Blickwinkel sehr gefährlich, da es sich im Falle Polens um eines der strategisch am wichtigsten gelegenen Nationen unter den NATO-Mitgliedern handelt.
Polen ist zudem Teil des antiballistischen Raketenabwehrschirms (ABM) und fällt somit unter die Militärdoktrin der Full Spectrum Dominance, der sowohl unter den Militärutopisten innerhalb der NATO wie auch im amerikanischen Deep State gefrönt wird.
Putin erinnerte seine Zuhörer daran, dass die tatsächliche Schuld für den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs unter jenen europäischen Mächten zu suchen und zu finden sein sollte, die schon lange vor der Sowjetunion Nichtangriffspakte mit Hitler eingegangen waren, wozu allen voran das im Jahr 1938 zwischen Frankreich, dem Vereinigten Königreich und Deutschland unterzeichnete Münchener Abkommen gehört habe.
Im Zuge des Münchener Abkommens sei Deutschland damals ausdrücklich die Erlaubnis zuteilgeworden, sich ein Stück (das Sudetenland) aus der ehemaligen Tschechoslowakei herauszuschneiden. Unter Bezugnahme auf diesen Aspekt erklärte Putin wie folgt:
„Lassen sie diese Leute historische Dokumente lesen, so dass ihnen die Einsicht zuteilwird, dass das Münchener Abkommen im Jahr 1938 durch die politischen Führer der europäischen Schlüsselnationen Frankreich und Großbritannien auf der einen Seite sowie Hitler-Deutschland auf der anderen Seite zur Aufteilung der Tschechoslowakei unterzeichnet wurde.“
Russlands Staatspräsident erklärte ferner wie folgt: „Es sind Leute wie diese, die diesen Pakt einst mit Hitler aushandelten. Es sind Leute wie diese, die heutzutage Denkmäler, die an die befreienden Krieger, die Soldaten der Roten Armee, welche den europäischen Kontinent und die europäische Bevölkerungen von den Nazis befreit haben, erinnern, niederreißen.“
Putins Bezugnahme auf ein „Niederreißen von Denkmälern“ verwies direkt auf Polen, dessen politische Führung sich über den Verlauf der letzten dreißig Jahre unter die enthusiastischsten Vernichter von pro-sowjetischen Denkmälern zur Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg gereiht hat.
Seit dem Jahr 1989 sind bereits Hunderte dieser Denkmäler abgerissen worden. Obwohl es nach wie vor 200 von diesen Denkmälern gibt, ist deren Überleben in der Zukunft mehr als fraglich, da die anti-russische Stimmung in Polen zuletzt auf ein Allzeithoch geklettert ist. Zu anderen ehemaligen Mitgliedsnationen des Warschauer Paktes, die nicht lange damit gezögert haben, um sich in den vergangenen Jahren der Vernichtung von pro-russischen Denkmälern anzuschließen, zählen allen voran die neo-nazistische Ukraine, die Tschechische Republik und Bulgarien.
Ich möchte Sie an dieser Stelle auf eine weitere unkomfortable Tatsache hinweisen, die im Angesicht der Warnung Putins klar auf dem Tisch liegt: Polens naziunterstützende Haltung der polnischen Botschaft in Deutschland und die den einstigen Forderungen der Nazis nachgebende Politik der Engländer und Franzosen waren zur damaligen Zeit und jenen dem Zweiten Weltkrieg vorausgehenden Jahren keineswegs einzigartig.
Tatsache ist, dass das weite Gebiet der Eugenik als rassistische Quasi-Wissenschaft zur damaligen Zeit einen fast schon als religiös zu bezeichnenden Glauben unter weiten Teilen des westlichen und wissenschaftlichen Establishments in den 1920iger und 1930iger Jahren ausgelöst hatte. Zu deren namhaftesten Gläubigen und Aposteln in England zählte unter anderem auch Sir Winston Churchill, der britische Faschistenführer Sir Oswald Mosley und König Edward VIII. Alle hier Erwähnten rühmten die Signifikanz einer „Reinhaltung der Rassen“.
Churchill bezeichnete Mussolini im Jahr 1933 unter anderem als „den größten Gesetzgeber der Menschheit“ und erklärte im Jahr 1938 wie folgt: „Würde England eine nationale Katastrophe erleiden, sollte unser Land zu Gott beten, einen Mann von der Stärke und der Willenskraft eines Adolf Hitler geschickt zu bekommen“.
Frankreichs Vichy-Regime hatte sich der Eugenik unter der Führung des krass antisemitischen Feldmarschalls Petain zugewandt, der sich über die Kollaboration mit den Nazis zur ersten sich bietenden Gelegenheit höchst erfreut zeigte. Es wird heutzutage allzu schnell vergessen, dass selbst Deutschlands Sterilisationsgesetze sowohl auf amerikanischen als auch kanadischen Gesetzgebungen zur Eugenik basierten.
Diese Gesetzgebung war zum damaligen Zeitpunkt bereits seit über einer Dekade existent. Aus Sicht des Westens erweist es sich als unkomfortable Peinlichkeit, dass die Rockefeller/Carnegie-Stiftungen seit dem Jahr 1912 viel Geld sowohl in westliche wie auch deutsche Universitäten investierten – und zwar in dem Versuch, die „Wissenschaft der Reinhaltung der Rassen“ zu legitimieren, was bei Licht betrachtet eigentlich nur eine Verschleierung der „Bevölkerungskontrolle“ gewesen ist.
Abschließend sei erwähnt und keineswegs vergessen, dass dieselben Geschäftsbanken an der Wall Street und in der City of London, die heutzutage zur Errichtung einer faschistischen Weltregierung drängen, in jener Dekade vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs auf höchst enthusiastische Weise riesige Geldsummen in die weit aufgehaltenen Kriegskoffer der damaligen Faschisten hineinschaufelten.
Wenn Russlands Staatspräsident Putin heute also auf die Heuchelei unter westlichen Nationen, die sich größtenteils als blind für Lehren aus deren Vergangenheit erweisen, aufmerksam macht, so gibt sich Putin nicht so sehr besorgt ob der Vergangenheit, sondern vielmehr besorgt ob der Zukunft. Denn Putin scheint bewusst zu sein, dass all jene, welche die wahren Ereignisse in deren Geschichte ignorieren, dazu verdammt sind, die gleichen Fehler noch einmal zu machen.
„Was heißt das konkret für mich?!“
Verlieren Sie niemals die Geschichte und wichtige historische Ereignisse aus den Augen. Unsere gemeinsame Geschichte verbindet uns Menschen und Gesellschaften miteinander und dient uns als Mahner, die uns zum Wandeln auf den Pfaden des Friedens auffordern. Die Reaktionen Putins auf die Resolution des Europäischen Parlaments zeigt, wie lebendig Geschichte ist, und wie sie die einzelnen Staatsinteressen auf unserem Planeten formt, lenkt und leitet.
Um jene zu Tod und Verelendung der Menschheit führenden Fehler aus der Vergangenheit zu vermeiden, müssen wir uns dieses Abkommens vom Pfad des Friedens überhaupt erst einmal bewusst sein, um im Jetzt dahingehend handeln und umsteuern zu können. Leisten wir hierzu unseren Beitrag, indem wir dem Krieg – beginnend in uns selbst – keine Chance zur Entfaltung einräumen. Jeder Einzelne hat hierauf Einfluss und kann sich einer solchen Entscheidung (pro Krieg oder pro Frieden) an keinem einzigen Tag des eigenen Lebens entziehen!
Gastbeitrag für CK*Wirtschaftsfacts / © 2019 Matthew Ehret / Strategic Culture Foundation
Kommentare
Wer die Anfänge des ersten Weltkrieges, danach den Versailler Vertrag und später, die Wertegänge bis zum zweiten Waffengang nachverfolgt hat, wird feststellen, dass uns die sogenannten Befreier mit ihren Verblödungsmedien nur belogen haben.
Und das selbe, passiert nun wieder. (...*)
*Anm. d. Red.: Der letzte Satz wurde moderiert.
Ganz schön mutig, was hier im Artikel dargestellt und auch noch auf Cashkurs veröffentlicht wird!
Es ist eben wie beim WK I, einer muss mal an das Dogma der Alleinschuldthese ran. Natürlich kein Deutscher, denn denen wird dieses Thema auf Lebenszeit abgesprochen.
Die Veröffentlichung dieses Artikels würden unsere Leitmedien allerdings wohl unter Verschwörungstheorie verbuchen. Hoffentlich bleibt Ihnen der Shitstorm erspart.
Die Aussage mit der Befreiung der europäischen Bevölkerung durch die Rote Armee würde ich allerdings so in der Gesamtheit nicht teilen (was allerdings auch für Teile der Westaliierten gilt, siehe z.B. nur das Thema der Rheinwiesenlager). Das damalige Polen unter Marschall Jozef Pilsudski hatte einen nicht ganz zu unterschätzenden Anteil daran. Aber bekanntlich schreibt halt der Sieger die Geschichte... MfG MB
Auch wenn ich dem Gastautor in vielen Bereichen zustimme stellt sich mir doch die Frage : Was genau hat der Artikel denn jetzt mit "Wirtschaft" zu tun? Den unter genau der Kategorie wird er geführt und auch noch mit "Redaktion Wortschaftsfacts" markiert.
Bitte so etwas in die Sparte Politik.
Da solche Wahrheiten hierzulande öffentlich nicht vermittelt werden und sich die Mehrheit der Deutschen in ihrer Freizeit wohl eher nicht für die oben aufgeführten geschichtliche Fakten interessiert und der verlogenen Propaganda der EU und den NATO-Medien vertraut, können die Fehler dann wohl wiederholt werden.
Die Profiteure von Rüstung und Krieg sitzen heute noch fest im Sattel und bewegen ihre Handpuppen in der Politik, der friedliche Umgang von uns Menschen miteinander interessiert diese Psychopathen wohl kaum. Hilfreich für die gutgläubige Masse ist jedoch, ein paar Dokumentarfilme über Stalingrad, den Kursker Bogen, Seelower Höhen, Rheinwiesenlager oder sowjetische Kriegsgefangenenlager mit unermesslichem Leid und Massensterben anzusehen. Aus den daraus entstehenden Emotionen entstehen vielleicht sogar aktive Kriegsgegner und Pazifisten mit einem Gespür für erneute Kriegspropaganda und Kriegsvorbereitungen. Im Krieg, dessen Vorbereitung mit Feindpropaganda beginnt, stirbt die Wahrheit immer zuerst.
Tatsachen müssen Tatsachen bleiben.
Daß, was hier im Westen passiert, ist eine sich verselbständigende Geschichtsdeutung. (Das war zwar schon immer so, aber jetzt fängt's an zu galoppieren.)
Korrektur tut Not!
Danke Cashkurs, bitte bleiben Sie auf diesem Kurs.
Aber noch hält der US-indoktrinierte Stopfen so einigermassen. Die paar kontraläufigen Spritzer kriegen wir mit dem Wischmop doch sicher noch eine Weile lang weg!
Der letzte Absatz ist entweder pseudo intellektuelles Geschwafel oder aber mein Geist reicht nicht aus.
Mit freundlichen Grüßen
Was ist hier mit "faschistischer Weltregierung" gemeint und gibt es dazu Quellen?
https://www.europarl.europa.eu/doceo/document/TA-9-2019-0021_DE.pdf
Der Open-Border- und Russen-Bashing-Schund, der inzwischen in der EU zum Standard geworden ist.
Bezeichnend hierzu die Aussage Harry S Trumans( Senator), Newyork Times, 24 Juni 1941,Seite7. :
"Wenn Deutschland gewinnt, sollten wir Russland helfen. Wenn jedoch Russland siegt, sollten wir Deutschland helfen. Lasst sie sich doch gegenseitig so weit wie möglich ausrotten ".
Danke!
In Ihrem Artikel wird ja nun wirklich manches durcheinandergeworfen.
Infolge der intensiven Aufrüstung des Reiches ab ca. 1936, dem Jahr der Besetzung der entmilitarisierten Rheinlandzone, besaß Deutschland ca. zwei Jahre Rüstungsvorsprung vor England und Frankreich. Diese hätten 1938 militärisch weder die Annektion Österreichs verhindern noch die territoriale Integrität der Tschechoslowakei schützen können.
Das Münchener Abkommen ermöglichte einen Zeitgewinn welcher erfolgreich genutzt wurde. Und von Mai bis November 1940 erwies sich die Royal Airforce der Luftwaffe ja dann auch als leicht überlegen.
Vertrottelte Hitlerverharmloser waren nicht die Appeasementpolitiker und ganz bestimmt nicht die im Hintergrund energisch handelnden Langzeitstrategen und Spitzenmilitärs des Westens, sondern die sowjetischen Politiker, die tatsächlich glaubten, Hitler würde sich an Verträge halten, und die ihm somit ein Jahr den Rücken frei hielten und ihn vor dem 39/40 noch gefürchteten Zweifrontenkrieg bewahrten. Der Überfall am 22.6.41 traf die Rote Armee ja dann auch gänzlich unvorbereitet. Die Spitzenräte waren zwar gutgläubig, aber weitgehend naiv.
Die europäische Resolution vom 17.9.19 ist somit durchaus richtig. Ohne den Nichtangriffspakt vom 23.8.39. ganze 9 Tage ! vor Kriegsbeginn, hätte Hitler den Angriff auf Polen vermutlich nicht gewagt, da er eine kräftezehrende Kampagne gegen die Sowjetunion und gleichzeitig die Maginotlinie, die französische Armee und das britische Expeditionkorps im Westen hätte fürchten müssen.
Und nun zum Rassismus und der aus ihm gefolgerten Eugenik : Ca. 300 Jahre war die akzeptierte Rechtfertigung für die Grausamkeiten des Kolonialismus der höhere Wille des Christengottes. Unser Gott ist stärker als Euer Gott und deshalb handeln wir seinem Willen gemäß genauso. Halt so wie bei radikalsten meuchelmörderischen Islamisten noch heute. Infolge der vorangegangenen geistigen Bewegungen und der Ereignisse von1789 bis 1815 war dies weitgehend unglaubwürdig geworden.
Eine neue Rechtfertigung musste her : Die naturgegebene Überlegenheit der weissen Rasse, das biologische Recht des Stärkeren, ein herbeiphantasiertes Naturrecht und später dann ergänzend der ganze irrationale sozialdarwinistische Reduktionismus.
Der Franzose Arthur Comte de Gobineau veröffentlichte zwischen 1853 - 1855 das vierbändige Werk " Traité sur l ' inegalité des races humaines " . Ein Begründer des modernen pseudowissenschaftlichen Rassismus.
Ein Franzose. Einer aus dem Westen. Na und ? Die mächtigsten Kolonialstaaten im 19.Jh. waren England und Frankreich. Selbstverständlich war rassistisches Dafürhalten bis 1945, und leider ja auch bis heute, überall auf der Welt und in allen Ländern verbreitet. Selbst bei einem ja sonst in diesen Zusammenhängen über jeden Verdacht erhabenen Autor wie Thomas Mann kann man deutlich nachlesen ( Z.B. im Zauberberg ), wie sehr die Zeit von ca. 1850 bis 1950 von der Vergötterung der Disziplin, der krampfhaften Angst vor Schwäche und Dekadenz und Menschentypusdünkel geprägt waren. Die damaligen Gesellschaften in West und Ost waren geradezu durchdrungen, nachgerade durchtränkt, von solchem Dafürhalten und den entsprechenden Vorurteilen. Ob man etwas nur, und vielleicht auch noch vermutlich, für richtig hält, oder ob man es für der Weisheit letzten Schluss hält und deswegen dann Millionen unschuldiger Menschen abschlachtet, ist ja wohl der entscheidende Riesenunterschied.
Ein einzelner polnischer Botschafter. Das ist doch völlig irrelevant. Und das u.a. Henry Ford mit der Hegemonie der weißen Rasse und der totalitären Gesellschaft geliebäugelt hat ist auch allgemein bekannt. Dennoch ist die Reichswehr nicht zuletzt, und in besonderem Maße, auch von Detroit besiegt worden.
Daß Churchill „Würde England eine nationale Katastrophe erleiden, sollte unser Land zu Gott beten, einen Mann von der Stärke und der Willenskraft eines Adolf Hitler geschickt zu bekommen“ gesagt haben soll, glauben wir Ihnen nicht. Derartige Ungeheuerlichkeiten müssen durch Zitate belegt werden. Sonst ist ein historischer Exkurs unseriös. Dies halten wir für eine glatte Geschichtslüge.
Immer dieser gutgemeinte - Gärtner Pötschke rettet die Welt - Eigenverantwortungsgrößenwahn. „Was heißt das konkret für mich?!“ Wenn man zu jung ist, heißt es dann wohl : Arschbacken zusammenkneifen und dem Einberufungsbefehl Folge leisten. Gesinnungstreu bleiben, in den Widerstand und nach Schweden gehen, und später zum Bundeskanzler gewählt werden, ist ebenfalls lebensgefährlich. Hat zwar einmal geklappt ist aber wohl kaum zu wiederholen. Obwohl man dies individuell natürlich jedem nur raten kann. Und für die Alten heißt das : Volle Fliegerdeckung. In Zeiten GPS - gesteuerter Infrarotsuchkopfraketen kann man nur sagen : Prosit. Möge es nützen.
„Was heißt das konkret für mich?!“ Es gab da in den dreißiger Jahren mal einen klasse Witz mit Tünnes und Schäl und was ist wenn der Hitler einen Krieg macht und es gibt da immer zwei Möglichkeiten... Ist aber leider ellenlang und deshalb hier nicht zu erzählen.
Jeder hat aber tatsächlich die Verantwortung dem faschistoiden Denken, ausgelöst durch geistige Faulheit, mangelnde Eigenliebe und allgemeinen Menschenhass, nicht anheimzufallen.
In einem ist ihr Artikel aber leider wirklich fürchterlich ernst und zutreffend. Die Full - Spectrum -Dominanzdoktrin will Russland, koste es was es wolle, schwächen, militärisch wehrlos machen und völlig kontrollieren. So etwas kann tatsächlich irgendwann zu einem riesigen Kladderadatsch mit Wasserstoffwaffen führen. Und dann heißt es mal wieder : Der Letzte kriegt die Eisenbahn.
Da Europa mitten in der Schussbahn liegt, bleibt wohl nur das Rumlavieren. Hier ein bißchen ja und nein und bei der Gegenseite genauso. Dem viel Stärkeren etwas mehr recht geben aber auch niemals völlig.
Das was Sie schreiben, und das was wir hier schreiben, ist halt alles völlig auf dem Niveau der Machtspiele von Nationalstaaten und mächtiger Wirtschaftakteure. Entspricht mithin völlig der Denkweise des 19. und 20. ten Jhs.
Die evolutionäre Höherentwicklung des menschlichen Bwußtseins wäre die Lösung. Das erste was psychedelische Introspektion lehrt, ist, dass Zeit fast unbegrenzt zur Verfügung steht. Sehr viel Zeit. Die Evolution hat es überhaupt nicht eilig. Die Evolution schreitet auch nicht geradlinig voran, sondern eher mäandrierend. Manchmal sogar für kurze Augenblicke ( Jahrhunderte oder Jahrtausende ) den beiden Hauptentwicklungslinien entgegenlaufend. Es erfolgt dann allerdings immer eine Korrektur.
Die Evolution massenmenschwirksam und effizient zu beschleunigen, ist zwar längst aus dem Stadium des wissenschaftlichen Experiments heraus, bleibt aber durch huldreich hochwohlweises Walten und die entsprechenden strafrechtlichen Einschränkungen undurchführbar.
Da muss man dann halt mal ein wenig geduldig sein. Und wenn möglich alle Extremitäten, egal ob es sich um Herrschsucht, Plutoliberalismus, Akkumulationswahn oder materialistischen Reduktionismus handelt, sein lassen. Sich einfach mal zurücklehnen, sich entspannen, fünf gerade und den Lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Also genau das, was hochneurotische Machtcharktere am allerbesten können.
Die Geschichte wiederholt sich nie, aber Menschen ( auf derselben weltanschaulichen Niveaustufe - Ken Wilber ) tun es stets ( Babara Tuchmann ) .
Eine unglaubliche Heuchelei, durch die inszenierte und komponierte Fokussierung auf den dt.-russ. Nichtangriffspakt von 1939 von der eigenen Mitverantwortung der Alliierten für den 2.WK abzulenken.
Wer sich für Details interessiert:
https://usacontrol.wordpress.com/2009/03/04/buchbesprechung-wall-street-und-der-aufstieg-hitlers/
Aber wer liest heute noch ganze Bücher??
Jimbob
" aber wer liest heute noch ganze Bücher ?? "
ich kann zu diesen Artikel das Buch " Fremdbestimmt" von Thorsten Schulte empfehlen ( auch als Hörbuch erhältlich )
Es ist die Rote Pille.
Wir sind von der Natopresse über die letzten 120 Jahre Geschichte in Europa belogen worden !!
Die Sieger des 2.Weltkrieges haben bestimmt, was in den Schulbüchern stehen soll !!
Der Bericht läuft zu Recht unter Redaktion Wirtschaftsfacts, da wir im angelsächsischen Raum seit Jahren mit Autoren und anderen Webseiten kooperieren und deren Berichte übernehmen und auf Deutsch veröffentlichen dürfen. Genau dies tun wir unter der Rubrik Wirtschaftsfacts-Gastautor.
Beste Grüße!
Ebenso steht nichts über die Territorialforderungen der UdSSR aus der Zeit 1939-41, die de facto dieselbe Vorherrschaft in Osteuropa herbeigeführt hätte, die Teheran, Jalta und Potsdam für Russland gebracht haben.
@Neil:
»Die evolutionäre Höherentwicklung des menschlichen Bewusstseins wäre die Lösung.«
Wünschen darf man sich's ja … Aber leider etwas zu ambitioniert, sonst hätte die Spezies Mensch in den letzten 100 Jahren schon dazugelernt.
Zu ambitioniert, ganz bestimmt. Und auch leider keinerlei Rezept zur unmittelbaren Lösung aktueller Probleme.
Es gibt da halt zwei extrem unterschiedliche Geschwindigkeiten. Die schwindelerregende Beschleunigung der Intensivierung des Konkurrenzgeschehens infolge Bevölkerungsexplosion, Flugverkehr, Produktionsverlagerung und Containerschiffahrt, sowie die technische Höherentwicklung allgemein, und, auf der anderen Seite, die Verfeinerung des Nervensystems, die erweiterte gleichzeitige Benutzung bisher eher brachliegender Hirnareale und halt ganz allgemein von Lernprozessen.
Dazugelernt hat die Menschheit schon erstaunlich viel seit 1920. In der Astronomie, der Geologie, der Molekularbiologie, der Paläoklimatologie und in vielen anderen Bereichen haben sich die Kenntnisse verhundertfacht und mehr. Noch 1925 kämpfte die American Association of Petroleum Geologists gegen die 1912 von Alfred Wegener entdeckte Theorie der Kontinentalplattenverschiebung, ohne die seit langem kein Liter Erdöl mehr neu hinzuentdeckt worden wäre.
Bei der Organisation der entscheidenden Bedingungen unseres Zusammenlebens sind leider kaum Veränderungen oder gar Höherentwicklungen eingetreten. Nach wie vor Kleinfamilie, umfassende Dominanz der staatlichen Administration mit ständig drohender möglicher Regression ( Zwitscher, Zwitscher ), zunehmende Konzentration gigantischer Wirtschaftsakteure etc. Nach wie vor fast nur Konkurrenz und kaum Symbiose, eine brutal einseitige Ausrichtung aller Ideen und aller Kreativität und aller Erfindungen auf das pekuniär unmittelbar nützliche. Nur die Hälfte aller Gegebenheiten des Kosmos erfährt Anerkennung und wird als wirklich betrachtet.
Nation, Militär, Bewaffnung, Außenpolitik, Vermögensschichtungen, innerhalb der Gesellschaften, Innenpolitik. Bis auf die technische Seite der Bewaffnung alles fast so wie 1920. Da haben Sie leider recht.
Eine Höherentwicklung der Weltanschauungen über die voll integrierte Rationalität ( Ca. 30 - 35 Proz. , oder so, der Bevölkerungen des Westens ) hinaus hat mit dem Pluralismus bzw. der pluralistischen Weltsicht ab ca. 1960 stattgefunden. Das Problem ist hier, dass dieser Entwicklungssprung bei den Meisten ( Vielleicht 15 - 20 % der Bevölkerung ) bisher fehlgeschlagen ist. Die Differenzierung ist ist zur Dissoziation geworden und somit zur allergischen Überempfindlichkeit gegen alle rationalen Erfolge und Errungenschaften, alles rationale planende Projektieren und rationale Geistesblitze; vor allem in der Form von beißendem, respektlosem rationalem Humor ; der Fähigkeit Gegensätze und Gegebenheiten, die nicht zu vereinbaren sind, unmittelbar zu konfrontieren. Sie zusammenkrachen zu lassen. Monty Pythons Flying Circus sind hier ein schönes Beispiel.
Der mythische Humor, die große weltanschauliche Niveaustufe vor der voll integrierten Rationalität ( mit einigen Zwischenstufen - in between the two ), basiert eher darauf über Missgeschicke und Trotteligkeiten zu lachen. Jemand fliegt auf die Fresse und hihihi. Stan Laurel und Oliver Hardy oder die Supernasen wären zwei Beispiele.
An US-amerikanischen Universitäten werden heutzutage pratisch gar keine Comedians mehr eingeladen. Ganz im Gegensatz zu den sechziger Jahren wo viel und herzlich an US-Unis gelacht wurde. Es herrscht fast Humorverbot. Ein wenig wie im Genf des Jean Calvin vor 460 Jahren möchte man ausgesprochen polemisch sagen. Der politisch korrekte Moralkodex wird dermaßen verkrampft, hundsgemein bierernst übertrieben, daß das Wort Neger, oder Witze wo Minderheiten drin vorkommen, so wirkt wie : Steifer Schwanz oder Cunnilingus, ausgesprochen während eines piekfeinen viktorianischen Festbanketts vor 140 Jahren. It's shocking. Huuuuuu.I nearly had an heartattack.
Aber was nicht ist kann ja noch werden. Die geglückte Integration der pluralistischen Weltsicht dauert dann auch nur einige Jahre oder Jahrzehnte und nicht schon wieder diese Abermillionen von Jahren unter denen es Evolutionilein bei physischen Veränderungen ja sonst kaum macht.
All das mal wieder viel genauer und tiefgründiger bei : Ken Wilber; The Religion of Tomorrow; Shambala Publications; Boulder, Colorado 2017 und Ken Wilber; Trump and a Post Truth World; A provocative and balanced examination of our current social and political situation; 2017.
Dort finden sich die wesentlichen Erkenntnisse und Analysen. Wir haben nur etwas inhaltliches Beiwerk hinzufügen können. Also nicht auf unserem Mist gewachsen. So dicke haben wir es dann leider doch nicht im Oberstübchen. Und im Portmonnai sieht's leider auch nicht viel anders aus. Rabääääääääääääää.
Zusammenfassend : Ganz so übel sieht es mit der Lernfähigkeit des Menschen dann doch nicht aus. Aber klar: Wir alle leben zunehmend mit dem Gefühl, daß es bald ganz gewaltig kracht. Leider nicht zu Unrecht. Und seh'n wir uns nicht in dieser Welt, dann seh'n wir uns in Bielefeld. Und so.