Lasst den Handelskrieg beginnen! In etwa so lässt sich wohl die aktuelle Zuspitzung der Handelspolitik zwischen den Vereinigten Staaten und Kanada beschreiben, obwohl das einst in den 1990iger Jahren unterzeichnete Freihandelsabkommen NAFTA noch nicht einmal aufgeknüpft und neu verhandelt worden ist.

US-Präsident Donald Trump schreckt augenscheinlich keineswegs davor zurück, die seit längerer Zeit zwischen den USA und Kanada bestehenden Handelsspannungen mit einem Schlag zu intensivieren. Und dieser Schlag richtet sich gegen die kanadische Holzindustrie.

Wie das Weiße Haus bekannt gegeben hat, werden die US-Einfuhrzölle auf kanadische Weichhölzer auf bis zu 24% angehoben. Beim Nachbarn Kanada kam dieser Schritt alles andere als gut an. Vielmehr drohte die kanadische Regierung dem Weißen Haus in einem ersten erbosten Statement mit einer Klage.

Unter Analysten wird gemeinhin angenommen, dass das Weiße Haus den nun erfolgten Schritt unternommen hat, um gegen Kanada unter anderem auch aufgrund von dessen Milchpolitik Vergeltung zu üben.

Schon vor einigen Wochen hatte US-Wirtschaftsminister Wilbur Ross die Änderung von Regulierungsmaßnahmen in der kanadischen Milchindustrie als gegen die USA gerichtet bezeichnet. Darüber hinaus verletze und unterlaufe Kanada die NAFTA-Vereinbarungen.

Für die Washingtoner Regierung scheint festzustehen, dass sich Kanada als Handelspartner für amerikanische Milchbauern zu verabschieden gedenkt. Wie sonst lesen sich Äußerungen von Wilbur Ross, laut denen Kanada auch die letzten und verbliebenen US-Milchexporte ins nördliche Nachbarland auszutrocknen gedenke?

Vorwurf unerlaubter staatlicher Subventionen

Des Weiteren gab das Weiße Haus bekannt, dass die kanadische Regierung deren heimische Holzindustrie mit unerlaubten Staatssubventionen füttere, die sich auf bis zu US-$ 1 Milliarde beliefen. Maßnahmen dieser Art liefen den einst getroffenen Vereinbarungen im NAFTA-Freihandelsabkommen diametral entgegen.

In Kanada werden die Dinge erwartungsgemäß auf eine andere Weise gesehen. Dort heißt es, dass die Anhebung der Holzeinfuhrzölle in den USA einer unfairen und strafenden Handlung entspräche. Die aus dem Weißen Haus dringenden Bezichtigungen seien haltlos und fernab jeder Realität. 

Analysten gehen davon aus, dass die ergriffenen Maßnahmen die Arbeitnehmer auf beiden Seiten der Grenze treffen werden. Zudem könnte der Bau von Häusern in den Vereinigten Staaten aufgrund steigender Holzpreise anziehen.

Kanadas Regierung teilte inzwischen mit, die Interessen der heimischen Holzindustrie mit aller Entschlossenheit verteidigen zu wollen. Unterdessen hat der kanadische Loonie nach einer kurzen Erholungsphase wieder den Rückwärtsgang gegenüber dem US-Dollar eingelegt.

Inzwischen ist der Loonie schon wieder auf einem 4-Monats-Tief gegenüber dem US-Dollar angekommen und ging gestern bei knapp 74 US-Cents aus dem Handel. Mittlerweile scheint das US-Handelsministerium eigene Berechnungen zu den durch Kanada angeblich gewährten Holzsubventionen anzustellen.

So soll die kanadische Regierung auf Basis von vorläufigen Kalkulationen eine Reihe von heimischen Holzkonzernen massiv subventioniert haben. Dazu gehören unter anderem Canfor Corporation (20,3%), West Fraser Mills (24%), Tolko Industries (19,6%), Resolute FP Canada Limited (12,8%) sowie J.D. Irving (3%).

Kanadischer Dollar fällt

Kanadas Regierung teilte inzwischen mit, die Interessen der heimischen Holzindustrie mit aller Entschlossenheit verteidigen zu wollen. Unterdessen hat der kanadische Loonie nach einer kurzen Erholungsphase wieder den Rückwärtsgang gegenüber dem US-Dollar eingelegt.

Inzwischen ist der Loonie schon wieder auf einem 4-Monats-Tief gegenüber dem US-Dollar angekommen und ging gestern bei knapp 74 US-Cents aus dem Handel. Mittlerweile scheint das US-Handelsministerium eigene Berechnungen zu den durch Kanada angeblich gewährten Holzsubventionen anzustellen.

So soll die kanadische Regierung auf Basis von vorläufigen Kalkulationen eine Reihe von heimischen Holzkonzernen massiv subventioniert haben. Dazu gehören unter anderem Canfor Corporation (20,3%), West Fraser Mills (24%), Tolko Industries (19,6%), Resolute FP Canada Limited (12,8%) sowie J.D. Irving (3%).

Analysten zeigten sich ob der durchschnittlichen Holzeinfuhrzollanhebungen in Höhe von knapp 20% durch das Weiße Haus jedoch trotz allem ein wenig überrascht, da vielerorts mittlerweile wohl sogar mit durchschnittlichen Holzeinfuhrzollanhebungen auf bis zu 55% gerechnet wurde.

Aus diesem Blickwinkel ließe sich gar behaupten, dass Kanada und dessen betroffene Firmen für den Moment noch recht gut weggekommen sind. Analysten halten es aus diesem Grund noch nicht einmal für ausgeschlossen, dass Kanadas Holzunternehmen den Zollsturm recht gut wegstecken werden, solange das Weiße Haus die Daumenschrauben nicht noch weiter anziehen wird.

Kanadas Holzindustrie wirft dem Weißen Haus unterdessen plumpen Lobbyismus zugunsten der heimischen Holzproduzenten vor. Hinter der verkündeten Einfuhrzollanhebungen stecke eine protektionistisch denkende US-Holzindustrie, die stets darauf aus sei, das Holzangebot in den USA so weit wie möglich zu verknappen, um sich mittels Preissteigerungen die Taschen zu füllen.

Beitrag senden

Drucken mit Kommentaren?



href="javascript:print();"