Es empfiehlt sich, die nachfolgenden beiden Berichte zu konsultieren:

USA: Aus finanztechnischer und militärischer Sicht noch immer dominierende Macht, aber…

Selbstverständlich sind die Vereinigten Staaten sowohl finanztechnisch als auch militärisch nach wie vor die global dominierende Macht, doch das Land schwächt sich nicht nur aufgrund seiner wachsenden innenpolitischen Probleme, sondern auch aufgrund einer nun über mehrere Dekaden anhaltenden Überdehnung seiner Aktivitäten im überseeischen Ausland in einem zunehmenden Grad.

Es beginnt sich abzuzeichnen, dass die Mahner am Ende tatsächlich Recht behalten könnten, die davor gewarnt haben, dass diese Entwicklungen den USA nicht nur einen gewissen Grad an Rückständigkeit in der Heimat aufbürden, sondern letztendlich auch an den Rand des finanziellen Ruins bringen würden.

Desaströse US-Finanzeckdaten

Nun, wer schon nur oberflächlich auf Amerikas finanzielle Eckdaten, allen voran die enormen Zwillingsdefizite bei einem kontinuierlichen Anstieg der Verschuldung sowohl im staatlichen als auch privaten Bereich, blickt, wird zu dem Fazit gelangen, dass das Land nicht mehr nur massiv über seine eigenen Verhältnisse lebt, sondern schlichtweg am Rande eines finanziellen Abgrunds wandelt.

Es verwundert aus diesem Blickwinkel kaum, dass sich die geopolitischen Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten auf der einen sowie der Volksrepublik China und der Russischen Föderation auf der anderen Seite über die vergangenen Jahre deutlich ausgeweitet haben.

Wenn selbst verordneten Doktrinen auf dem Haufen der Geschichte landen…

Die ehedem selbst verordnete Doktrin, wonach es die alleinige Supermacht USA weder Russland noch irgendeiner anderen emporstrebenden Macht erlauben würde, auf der Weltbühne zu einem neuen Rivalen aufzusteigen, hat sich längst überlebt und lässt sich angesichts der wiedergewonnenen Stärke der Volksrepublik China und Russlands faktisch als gescheitert betrachten.

Der geopolitische Stratege Zbigniew Brzezinski hatte sich selbst noch kurz vor dessen Ableben auf eine unmissverständliche Weise ausgedrückt, dabei die Tatsache eingestehend, dass die sogenannte Containment Strategy der US-Regierung fehlgeschlagen sei, weil sich die Ausbildung einer multipolaren Weltordnung nicht mehr nur abzuzeichnen beginne, sondern aus pragmatischer Sicht bereits die neue Realität sei.

Russische Föderation und Volksrepublik China mit enormen Fortschritten

Nicht nur wirtschaftlich, sondern vor allem auch militärisch haben sowohl die Volksrepublik China als auch die Russische Föderation über die vergangenen Jahrzehnte große Fortschritte gemacht. Wie sich aktuell zeigt, ist beispielsweise die in Russland entwickelte Waffentechnik jener der Amerikaner und des Westens zurzeit um Längen voraus, was sich unter anderem auf dem Gebiet einer Entwicklung von atomar bestückbaren Hyperschallraketen zeigt.

Wenn sich zu diesen außenpolitischen Entwicklungen dann noch der Umstand hinzugesellt, dass den heimischen Institutionen, allen voran dem US-Militär, unter wachsenden Teilen der amerikanischen Bevölkerung nicht mehr vertraut wird, so zeigt sich allein hieran, mit welchen Herausforderungen es die USA in den nächsten Jahren nicht nur außenpolitisch, sondern auch innenpolitisch zu tun bekommen werden.

Einst war das US-Militär noch eine der letzten Bastionen des Glaubens

Das US-Militär, eine der letzten verbliebenen Bastionen, zu denen die Amerikaner noch bereitwillig aufgeschaut haben, droht in den zahllosen Diskussionen und jene sich massiv verschärfenden Debatten um den Einzug von Wokeism, Identity Politics, Cancel Culture & Co. in den eigenen Reihen aufgerieben, beziehungsweise zu einer Clown Show zu werden.

Um den eigenen und schleichend daherkommenden Machtverlust zu adressieren, bedienen sich die Vereinigten Staaten in einem zunehmenden Ausmaß einer Politik der Sanktionen gegenüber jenen als politische sowie wirtschaftliche Rivalen eingestuften Nationen.

Eine natürliche Reaktion auf diese Entwicklungen ist, dass Amerikas Gegenspieler verstärkt dazu übergehen, die eigene Diversifikation mit dem Ziel einer beständig sinkenden Nutzung des US-Dollars voranzutreiben.

De-Dollarisierung schreitet unaufhaltsam voran

Amerikas Rivalen haben längst erkannt, dass es sich mit Blick auf den US-Dollar um die Achillesferse Amerikas handelt, auf dessen global exponierter Stellung die Errichtung des imperialen Gebäudes der Vereinigten Staaten fußt.

Angesichts des hochgradig zerrütteten Finanzzustandes der USA samt deren Hinwendung zu einem offenen Abwurf von Helikopter-Geld nicht mehr nur über der New Yorker Wall Street, sondern nun auch über Main Street, droht die global exponierte Stellung des US-Dollars auf eine noch stärkere Weise herausgefordert zu werden.

Auch wenn sich weite Teile des Rests der Welt diversen QE-Aktivitäten zugewendet haben, und wie die Volksrepublik China auf eigene ökonomische Probleme blicken, so sei stets an die Warnung von Jim Rogers erinnert, wonach die Vereinigten Staaten von Amerika die größte Schuldnernation in der Geschichte der Menschheit seien.

Noch ist ein Teil des Finanzfundaments, auf dem Amerikas Macht fußt, intakt

Der hiermit einhergehende Preis werde irgendwann zu bezahlen sein. Trotz allem sieht sich ein Teil des Finanzfundaments, auf dem die außenpolitische Macht der USA fußt, nach wie vor intakt.

Zu diesem Fundament gehören allen voran eine durch Amerika dominierte internationale Finanzarchitektur, eine Abwicklung des globalen Handels auf Basis des US-Dollars (wenn auch der Anteil einer Nutzung des US-Dollars im internationalen Geschäft über die letzten Jahre beständig gesunken ist) sowie ein hoher politischer Einfluss in Bezug auf das SWIFT-System.

Nach wie vor erweisen sich amerikanische Groß- und Investmentbanken zudem als führend im internationalen Kreditsektor, während eine Einschätzung und Bewertung der globalen Verschuldung weitläufig unter der Vorherrschaft von amerikanischen Ratingagenturen steht.

Ob und inwieweit jene durch die US-Regierung und deren Verbündete verabschiedeten Sanktionen, beispielsweise gegenüber der Russischen Föderation, der Volksrepublik China, Venezuela, dem Iran, Nordkorea & Co. angesichts einer sich forcierenden Zwei- oder Dreiteilung der Welt noch als wirksam erweisen, steht auf einem anderen Blatt.

US-zentrierte Finanzarchitektur wird weltweit herausgefordert

Ferner steht die Frage im Raum, wie lange eine US-zentrierte Finanzarchitektur angesichts der rapiden Veränderungen rund um unseren Globus noch Bestand haben kann. Es erweckt längst schon den Eindruck, als ob die US-Regierung die Kontrolle über eine immer negativere Handelsbilanz verloren zu haben scheint, während sowohl die staatliche als auch private Verschuldung in einem beständig höheren Ausmaß durch die Decke schießen.

In Reaktion auf diese Entwicklung erzeugt die Federal Reserve Bank auf elektronische Weise frisches Geld wie am Fließband, um staatliche Schulden zu monetisieren und der Regierung dabei zu helfen, Helikopter-Geld über den Köpfen der eigenen Bevölkerung abzuwerfen.

Inzwischen lassen sich die hieraus resultierenden Auswirkungen nicht mehr nur an den Finanzmärkten und unter Berücksichtigung völlig aus dem Ruder laufender Preise an den Vermögens- und Immobilienmärkten, sondern auch anhand einer generellen Inflation, die unter Bezugnahme auf offizielle Zahlen inzwischen auf ein 40-Jahres-Hoch geklettert ist, beobachten.

Um einer Schwächung der USA auf internationaler Bühne Vorschub zu leisten und jene gegen sie verhängten Sanktionen zu adressieren, schreiten sowohl die Russische Föderation als auch die Volksrepublik China bezüglich deren De-Dollarisierungsstrategie voran, während die außenpolitische Macht der USA mittels enormen Infrastrukturprojekten wie der Belt & Road Initiative der Volksrepublik China herausgefordert wird.

Der US-Dollar kommt verstärkt in Form einer Waffe zum Einsatz

Seitens der Washingtoner Regierung wird auf diese Herausforderungen nicht nur mittels einer Verhängung von Sanktionen, sondern auch einem vermehrten Einsatz des US-Dollars als Waffe reagiert.

Eine sich intensivierende Finanzpartnerschaft zwischen der Russischen Föderation und der Volksrepublik China ist die logische Antwort auf diese Entwicklungen. Immerhin handelt es sich hierbei um einen Zusammenschluss und die Vertiefung einer strategischen Partnerschaft zwischen dem weltgrößten Energieexporteur und dem weltgrößten Energieimporteur.

Die Ergebnisse dieser strategischen Finanzpartnerschaft lassen sich beispielsweise anhand von Daten aus dem Bereich des bilateralen Handels zwischen der Russischen Föderation und der Volksrepublik China ablesen.

Basierte die Abwicklung des bilateralen Handels zwischen den beiden Nationen noch im Jahr 2015 zu einem Grad von etwa neunzig Prozent auf US-Dollar-Transaktionen, so hat sich diese Kennziffer im Jahr 2020 auf nur noch 46 Prozent halbiert. Ferner hat sich die Zentralbank der Russischen Föderation fast in Gänze von ihren US-Dollar-Reserven verabschiedet, um die hieraus erzielten Erlöse zu einem hohen Grad durch Gold zu substituieren.

Die verfolgte Strategie einer De-Dollarisierung wirkt sich nicht mehr nur zunehmend auf den bilateralen Handel zwischen der Russischen Föderation und der Volksrepublik China aus. Vielmehr kommt es nun auch schon seit geraumer Zeit zu einer Anwendung dieser Strategie mit wichtigen Handelspartnern der beiden Nationen im Rest der Welt.

Hierzu gehören beispielsweise Handelspartner auf dem lateinamerikanischen und auf dem afrikanischen Kontinent. Auch der jeweils bilaterale Handel mit Ländern wie dem Iran, der Türkei, dem Irak oder Indien wird inzwischen verstärkt auf Basis der eigenen Fiat-Währungen abgewickelt.

Ausübung von Druck erzeugt Gegendruck

Wer wie die US-Regierung die eigene finanzpolitische Macht zunehmend dazu einsetzt, um andere Nationen einzuschüchtern oder wie den Iran oder Nordkorea aus dem internationalen SWIFT-System auszuschließen, braucht sich gewiss nicht zu wundern, dass Nationen rund um den Globus mittlerweile nach Alternativen Ausschau halten, um der damit verbundenen Gefahr zu entgehen.

Dass mittlerweile auch der Russischen Föderation offiziell mit einem potenziellen Ausschluss aus dem SWIFT-System gedroht wird, könnte einen Beitrag dazu leisten, das Fass zum Überlaufen zu bringen.

In Antizipation in Bezug auf jede Art von möglichen Entwicklungen hatte Moskau bereits nach den Ereignissen in der Ukraine im Jahr 2014 damit begonnen, ein alternatives SWIFT-System (SPFS) aus der Taufe zu heben, das sich laut offiziellen Aussagen der Zentralbank und der Kreml-Regierung auch jederzeit als einsatzbereit und funktionabel erweise.

Vernetzung des russisch-chinesischen Finanzsystems der nächste Schritt…

Auch die Volksrepublik China hat längst schon selbst auf Entwicklungen dieser Art reagiert, indem Peking seinerseits das alternativ zu SWIFT einsetzbare System CIPS aus der Taufe gehoben hat. Mittlerweile bieten sich also auf globaler Ebene Alternativen zu einer Nutzung von SWIFT, welche die Hebelwirkung der amerikanischen Sanktionsdrohungen vermindern.

Selbst die verbündeten Europäer haben ein alternatives System zu SWIFT entwickelt, um über dieses System Handel mit dem durch die USA sanktionierten Iran abzuwickeln. Längst schon beginnt sich abzuzeichnen, dass die beiden alternativen Systeme SPFS und CIPS vor einer Integration zu stehen scheinen.

Hieraus würde sich die Etablierung einer eigenen russisch-chinesischen Finanzarchitektur ableiten, in welche über die nächsten Jahre immer mehr Handelspartner Chinas und Russlands eingebunden würden.

US-zentrierte Finanzarchitektur in ihren Grundfesten bedroht

Auf diese Weise führen die bereits verhängten und angedrohten Sanktionen der Washingtoner Regierung in einem sich beständig intensivierenden Ausmaß zu einer Abwendung Russlands und Chinas – sowie deren wichtigsten Handelspartnern – von jener seit Ende des Zweiten Weltkriegs vorherrschenden und US-zentrierten Finanzarchitektur.

Das hieraus resultierende Ergebnis lässt sich voraussehen, da sich die USA letztendlich in den eigenen Fuß schießen, mittel- bis langfristig durch das Entstehen von alternativen Systemen an Einfluss verlieren werden und den eigens gestellten Ansprüchen an einer Supermacht auf beständige Weise verlustig zu gehen drohen.

Angemerkt sei, dass eine Ausübung von Druck stets zu einem Entstehen von Gegendruck führt. Andere Spieler am geopolitischen Tisch – insbesondere Russland und China – werden es nicht zulassen, sich durch die Washingtoner Regierung wie eine Dampfwalze überfahren zu lassen, was sich aktuell mitunter auch an den Entwicklungen im Osten der Ukraine zeigt.

Neue Player machen IWF und Weltbank auf globaler Bühne Konkurrenz

Um durch die USA dominierte Organisationen wie den Internationalen Währungsfonds oder die Weltbank herauszufordern, ist es im Jahr 2015 angesichts der Etablierung der durch China dominierten Asiatischen Entwicklungsbank zu Veränderungen in einem enormen Ausmaß gekommen.

Auch anhand dieser Entwicklung wird der sich intensivierende Abkopplungsprozess Chinas und vieler anderer Nationen auf dem asiatischen Kontinent von der bisherigen Vorherrschaft der durch die USA dominierten Entwicklungsbanken mehr als ersichtlich. Neben der Eurasischen Entwicklungsbank wird auch die in der Zukunft aus der Taufe zu hebende Entwicklungsbank der Shanghai Cooperation Organisation (SCO) einen großen Beitrag dazu leisten, die global zu beobachtende Abkopplung von der westlichen Finanzvorherrschaft weiter voranzutreiben.

Auf durch die USA und den Westen verhängte Sanktionen reagieren sowohl die Russische Föderation als auch die Volksrepublik China zunehmend mittels einer Bekanntgabe von strategischen Partnerschaften im Energie- und Technologiebereich.

Wahrscheinlich möchte weder Moskau noch Peking zukünftig auf irgendeine Weise abhängig von Importen im Sektor der High-Tech-Produkte sein, was insbesondere für den Halbleitersektor gilt.

Sieht sich Peking auf einen beständigen Ausbau der Belt & Road Initiative konzentriert, so hat die Moskauer Regierung unter anderem damit begonnen, die Region der Arktik und deren sich bietende Schifffahrtsrouten zu entwickeln.

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts von Roman Baudzus basiert auf zwei Berichten auf der Seite des russischen Senders RT.com (HIER) und (HIER) sowie einem Bericht auf der Seite des Finanzblogs Zerohedge (HIER), die inhaltlich und thematisch durch eigene Gedankengänge des Autors ergänzt wurden.

„Was heißt das für mich konkret!?“ (Roman Baudzus)

Die Vereinigten Staaten tun sich mittels einer sich intensivierenden Sanktionspolitik selbst keinen Gefallen. Wer eine solche Karte in einem nunmehr inflationären Ausmaß auszuspielen bereit ist, zeigt keine Stärke, sondern kann seine eigenen Ängste und Schwächen schlichtweg nicht mehr verbergen.

Der Prozess einer finanztechnischen und wirtschaftlichen Abkopplung wird auf diese Weise in einem verstärkten Ausmaß forciert, wodurch die USA über die nächsten Jahre wohl auch einen zunehmenden Teil ihres Einflusses auf die bislang durch Washington dominierte Finanzarchitektur einbüßen werden.

Diese Entwicklung führt wiederum zu einem Verlust an realer politischer Macht. Letztendlich schadet sich das Land selbst, indem es weltweit vielerorts nur noch als wahllos um sich schlagend wahrgenommen wird. War die US-Regierung angetreten, um sowohl die Russische Föderation als auch die Volksrepublik China zu isolieren, so haben die Regierungen dieser beiden Nationen längst damit begonnen, Washington mit den eigenen Waffen zu schlagen.

Und aus eben jenem Grund befindet sich unsere Welt auch aus außenpolitischen Gesichtspunkten in einer Umbruch- und Transformationsphase. Was der eine an Macht einbüßt, gewinnt ein anderer hinzu. Die Washingtoner Regierung wird über die nächsten Jahre lernen müssen, mit diesem Umstand zurechtzukommen.

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern ein fröhliches, erholsames, freudiges und beschauliches Weihnachtsfest und bedanke mich ganz herzlich für Ihre Aufmerksamkeit, für diverse Anregungen und hin und wieder natürlich auch Ihr Lob im nun fast abgelaufenen Jahr. Aus Ihrer Kritik versuche ich zu lernen. In diesem Sinne sei Ihnen allen meinerseits eine schöne Zeit und ein wenig freudige Ablenkung gewünscht!!!

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