Inzwischen beginnt sich abzuzeichnen, dass die mittels eines Herunterfahrens ganzer Wirtschaften erzwungenen Geschäftsschließungen mit einem fatalen Muster der Zerstörung einhergehen, das sich nur auf äußerst schwere Weise wird beheben lassen.

Mehr als die Hälfte geschlossener Unternehmen wird wohl nicht mehr aufmachen

Laut Daten der Business-Plattform Yelp! vom September 2020 werden 97.966 – oder 60 Prozent – der 163.735 auf der eigenen Plattform registrierten Unternehmen, die sich zwischen März und Spätherbst des letzten Jahres geschlossen sahen, ihren Betrieb nicht mehr aufnehmen. Diese Ankündigung muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.

Aus Sicht der meisten hiervon betroffenen Kleinunternehmer und deren Mitarbeiter verheißen die unerwarteten Geschäftsschließungen nichts Gutes. Vielmehr mangelt es vielen unter ihnen an einem adäquaten Zugang zur Gesundheitsversorgung, während Armut und Depressionen vielerorts zunehmen.

Selbstmord, Drogen & fehlende Behandlung: „Unnötige“ Nicht-Corona-Todesfälle stellen inzwischen ein Drittel der Übersterblichkeitszahlen – Gefahr steigt

Bereits Statistiken aus dem August 2020 deuten darauf hin, dass jene Todesfälle, die sich aus purer ökonomischer oder mentaler Verzweiflung ableiten, über die vergangenen Monate im gesamten Land stark zugenommen haben.

Hierzu zählen allen voran Selbstmorde und aus Drogenmissbrauch resultierende Todesfälle. Bereits vor dem Beginn der wirtschaftlichen Lockdowns sah sich diese Art von Todesfällen auf einem rasanten Vormarsch.

Dies gilt im Übrigen auch für Todesfälle, die aufgrund einer verspäteten oder unterbrochenen medizinischen und/oder klinischen Behandlung verursacht wurden. Hierbei handelt es sich mittlerweile um Probleme, die sich auch entsprechend negativ auf die jährlichen Sterbequoten im Land auszuwirken beginnen.

Laut Schätzungen haben Todesfälle, die mit anderen Faktoren als dem neuen Coronavirus in Verbindung stehen, inzwischen einen Anteil von mindestens einem Drittel an allen als „unnötig“ erachteten beziehungsweise überschüssigen Todesfallzahlen im Vergleich mit den Vorjahren erreicht.

Auch die aufgezeichneten Fälle des häuslichen Missbrauchs nehmen vielerorts deutlich zu, wodurch sich eine wachsende Anzahl von Menschenleben im Angesicht der anhaltenden Lockdowns in einer latent schwebenden Gefahr befindet.

FED: Kleinunternehmen in Not – wer soll den US-Wirtschaftsmotor wieder anwerfen?

Zurück zu Amerikas Kleinunternehmen. In einem neuen Bericht der Federal Reserve heißt es, dass die Umsätze unter 88 % aller Kleinunternehmen noch nicht wieder auf jene Niveaus vor dem Ausbruch der Krise zurückgekehrt sind.

Etwa 30 % aller Unternehmen teilte in einer Fed-Umfrage mit, dass deren Überleben ohne zusätzliche Finanzunterstützungen durch die Bundesregierung nicht möglich und alles andere als gewährleistet sei.

Rufen wir uns in Erinnerung, dass Kleinfirmen nach wie vor der Motor der amerikanischen Wirtschaft sind. Ob dies im Laufe der anhaltenden Krise und vor allem danach noch so sein wird, steht indes in den Sternen.

Doch wo sollen Millionen von Jobs herkommen, die im Lauf der Pandemie und der sich fortsetzenden Gesundheitskrise verlorengegangen sind oder noch verlorengehen werden?

Ein Hilfspaket jagt das nächste

Im Washingtoner Kongress konzentrieren sich führende Abgeordnete und Senatoren darauf, die ökonomischen und finanziellen Schmerzen auf Main Street zu lindern, indem mittlerweile ein Konjunkturhilfepaket das nächste jagt.

Die Finalisierung des durch Präsident Biden und das Weiße Haus angestrebte Fiskal- und Konjunkturhilfepaket in Höhe von 1,9 Billionen US-Dollar befindet sich in verschiedenen Ausschüssen des Kongresses in den letzten Zügen und soll spätestens im März verabschiedet werden.

Die einst einmal beschworene Fiskaldisziplin ist, egal ob Republikaner oder Demokraten regieren, vollends über Bord geworfen worden. Was in diesem ganzen Getöse unterzugehen droht, ist die Frage, wie hoch die Zunahme jener Todesfälle und der mentalen Leiden, welche durch die Lockdown-Politik verursacht worden ist, tatsächlich ausfällt.

Geplante Mindestlohnerhöhung fördert Roboterisierung und Jobverlust

Noch zeichnet sich nicht klar ab, ob Präsident Biden und die Demokratische Partei erfolgreich in ihren Bemühungen sein werden, den amerikanischen Mindestlohn, wie es die eigens verfolgten Pläne vorsehen, in der Zukunft auf 15 US-Dollar pro Arbeitsstunde anzuheben.

Führende Industrievertreter und zahlreiche Lobbygruppen warnen unterdessen davor, dass eine derart starke Erhöhung des Mindestlohns die Automatisierungsbemühungen unter Firmen im ganzen Land noch deutlich ankurbeln wird.

Laut Schätzungen werden in einem solchen Fall bis zu 1,4 Millionen weitere Arbeitsplätze in allen möglichen Branchen im Verlauf der nächsten vier Jahre auf dem Spiel stehen. Das sich hieraus ableitende Resultat ist nicht sonderlich schwer vorauszusehen.

Letzten Endes würde eine solche Entwicklung zu noch höheren Haushaltsdefiziten des Staates führen, da eine immer höhere Anzahl von Amerikanern/innen, egal ob gewollt oder nicht, aus dem Erwerbsleben ausscheiden würde. Bitte schauen Sie sich in diesem Zusammenhang die nachfolgende Grafik des Congressional Budget Office (CBO) an.

 

Es ließe sich durchaus argumentieren, dass die Washingtoner Bundesregierung in die Rolle eines primären Versorgers zu schlüpfen droht, was die fatale Folge hätte, Menschen und Staatsbürger jedweder Couleur im Zeitablauf von Regierungsprogrammen finanziell abhängig zu machen.

Auf dem Weg in eine Stagflation?

Kritiker warnen längt davor, dass die Anreize und Impulse einer Beschäftigung nachzugehen, unter weiten Teilen der Bevölkerung einem absoluten Nullpunkt entgegenstreben würde, was sich wiederum negativ auf den Grad der individuellen Unabhängigkeit der Betroffenen auswirken wird. Mainstream-Ökonomen sehen dies naturgemäß anders.

Andererseits – und hier sei nochmals auf die obige Grafik des CBO verwiesen – erhöht sich auf diese Weise selbstverständlich auch die Wahrscheinlichkeit, dass es in den Vereinigten Staaten und in weiten Teilen des Rests der Welt zu einer hartnäckigen Stagflation kommen könnte. Mit den entsprechend schmerzhaften Folgen.

Eine solche Stagflation hätte durchaus das Potenzial dazu, eine ohnehin bereits äußerst fragile Weltwirtschaft in einen mehrjährigen Abschwung hineinzumanövrieren. Um in den USA zu bleiben, sehen Prognosen beispielsweise vor, dass eine wirtschaftliche Erholung in der Stadt New York mindestens zwei Jahre länger auf sich warten lassen könnte als in anderen Teilen des Landes.

Welche Konsequenzen hiermit aus Sicht einer Metropole wie New York City langfristig verbunden sind, bleibt für den Moment abzuwarten. Kopfschmerzen bereitet allerdings die Tatsache, dass der ökonomische Abschwung hauptsächlich die Schlüsselindustrien in der Metropole schwer getroffen und beschädigt hat: Darunter Restaurants, Hotels, Tourismus, Kunstgewerbe, den Transportsektor und die Gebäudetechnik.

All diese Schlüsselwirtschaftsbereiche sind stark auf Reiseaktivitäten und Bewegungsfreiheit angewiesen. Wir leben inzwischen in einem Wirtschaftssystem, das in stark zunehmendem Maße durch Staatsausgaben bestimmt wird.

Politik der FED fördert spätestens seit der Finanzkrise die gesellschaftliche Ungleichheit

Wir sollten in diesem Zusammenhang nicht außer Acht lassen, dass die ehemalige Fed-Chefin und neue US-Finanzministerin Janet Yellen ebenso verantwortlich zeichnet für geldpolitische Methoden und Strategien, welche die amerikanische Wirtschaft in einem nie zuvor gesehenen Ausmaß zu verbiegen und verbeulen droht.

Nochmals sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass sich die Federal Reserve spätestens seit der globalen Finanzkrise in den Jahren 2007 bis 2009 mittels QE einer geldpolitischen Strategie bedient hat, die die finanzielle Ungleichheit im Land auf dramatische Weise hat explodieren lassen – und zwar schon lange vor Ausbruch der Covid-Krise.

Es lässt sich nur schwerlich ignorieren, auf welch schnelle Weise ein immenser Reichtum in Richtung der Superwohlhabenden an der Spitze der Gesellschaftspyramide im Lauf der letzten Dekade geflossen ist. Wer dies nicht sieht, muss Tomaten auf den Augen haben.

Auf der anderen Seite hat die Anzahl der Arbeitslosen in den USA seit Anfang vergangenen Jahres massiv zugenommen. Wie die am Donnerstag letzter Woche gemeldeten Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gezeigt haben, befinden sich nach wie vor mehr als zwanzig Millionen Amerikaner/innen in diversen Hilfs- und Finanzunterstützungsprogrammen der Regierung.

Zahlreiche Kritiker malen mittlerweile noch schwärzer, darauf hinweisend, dass die Kolonnen der Arbeitslosen zusammen mit dem Budgetdefizit der Bundesregierung explodieren werden. Mit ein Hauptgrund für diese Entwicklung sei, dass Arbeitslose in rauen Massen zu „Mündeln des Staates“ avancierten.

2017 waren bereits mehr als die Hälfte aller Briten vom Staat abhängig

Es empfiehlt sich in diesem Zusammenhang vielleicht einmal, diesen verlinkten Bericht des Daily Telegraph aus dem Jahr 2017 zu konsultieren. Schon damals schrieb eine der führenden britischen Zeitungen, dass mehr als die Hälfte aller britischen Staatsbürger von staatlichen Zuwendungen und Ausgabeprogrammen abhängig gewesen seien.

Wie sieht die Situation im Vereinten Königreich wohl jetzt, einige Jahre später, aus, da Großbritannien im Jahr 2020 offiziell in die schwerste Rezession innerhalb der letzten 300 Jahre geschlittert ist?!

Dieses Problem ist globaler Natur, weil Roboter in zunehmender Geschwindigkeit menschliche Arbeitnehmer/innen ersetzen. Uns so könnte sich die Lage in Amerika und im Rest der Welt in den nächsten Jahren noch erheblich verschlechtern, wenn die Flucht von Menschen aus armen Ländern in Richtung der USA und Europas im Zuge der aktuellen Wirtschaftskrise und deren Auswirkungen anhalten wird.

Die Forderung des Weißen Hauses und der Demokraten nach höheren (Mindest-)Löhnen wird die Entwicklung eines rasant voranschreitenden Jobabbaus nur noch beschleunigen. In diesem Zuge werden immer mehr menschliche Arbeitnehmer durch Roboter und andere Arten von Maschinen sowohl in der Industrie als auch im Dienstleistungssektor ersetzt.

Die Suche nach einer neuen Beschäftigung gestaltet sich dabei als eine zunehmend schwierige Herausforderung. Die Stimmen mehren sich, welche die offiziell durch das Bureau of Labor Statistics (BLS) übermittelten Arbeitsmarktdaten als eine sich allmonatlich wiederholende Farce bezeichnen.

Lieber die Quote der Erwerbstätigen im Auge behalten!

Anstatt sein Augenmerk auf die offiziell vermeldete Arbeitslosenquote zu legen, empfiehlt es sich wahrscheinlich vielmehr, den beständigen Rückgang in Bezug auf die Partizipationsquote an der Erwerbsbevölkerung im Auge zu behalten. Laut des BLS-Arbeitsmarktberichts für den Monat Januar notiert dieser wichtige Indikator inzwischen schon nur noch bei 61,4 %.

Hieran lässt sich weit besser ablesen, wie Arbeitnehmer/innen in den USA in Scharen aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden – entweder, weil es momentan keine adäquaten Jobangebote in der Wirtschaft gibt, oder, weil sich immer mehr Menschen entmutigt sehen, weiter nach einem Arbeitsplatz Ausschau zu halten.

Anderseits ließ sich über die vergangenen Monate jedoch auch feststellen, dass die in Zeiten der Pandemie generös aufgestockten Arbeitslosenbezüge der Regierung auch wiederum einen fatalen (Fehl-)Anreiz geboten haben, um sich vielleicht länger als nötig arbeitslos zu melden anstatt einer regulären Beschäftigung nachzugehen.

Jerome Powell: Long way to go…

Um in den Vereinigten Staaten einen Zustand der Vollbeschäftigung zu erreichen, wäre es notwendig, dass die heimische Wirtschaft über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren rund eine halbe Million Arbeitsplätze pro Monat (!) schafft. Ja, Sie haben richtig gelesen. Bitte berücksichtigen Sie die obige Grafik.

In der vergangenen Woche erklärte Fed-Chef Jerome Powell sehr wahrscheinlich nicht von ungefähr, dass die amerikanische Wirtschaft zuerst einmal 500.000 Arbeitsplätze pro Monat schaffen müsse, bevor er (Powell) auch nur annähernd über Zinserhöhungen nachdenken würde.

Potenziell nach oben schießende Mindestlöhne würden sich hingegen sehr negativ auf das Beschäftigungswachstum im privaten Wirtschaftssektor auswirken. Wie weiter oben bereits angesprochen, würden dadurch bis zu 1,4 Millionen weitere Arbeitsplätze über die nächsten vier Jahre obsolet werden.

Sehen sich diese Arbeitsplätze erst einmal roboterisiert oder automatisiert, kehren diese Jobs auch niemals wieder zurück. Und so verwundert es kaum, dass sich in einer jüngsten Umfrage des Kleinunternehmerverbandes NFIB die Besorgnis unter den Befragten im Hinblick auf höhere Mindestlöhne in zunehmendem Ausmaß widerspiegelte.

Entgegen der aktuellen Kursentwicklung an den Aktienmärkten, an denen insbesondere der Russell 2000 Index – und somit Kleinunternehmen – über die letzten Wochen und Monate stark gesucht waren, indiziert ein wichtiger Umfrage-Subindex der NFIB, dass die Erwartung an zukünftig bessere Geschäftsbedingungen unter Kleinfirmen auf das niedrigste Niveau seit November 2013 gesunken ist.

„Was heißt das für mich konkret!?“

Janet Yellens jüngste Aufforderung, jetzt in die (geldpolitischen und finanziellen) Vollen zu gehen, deutet darauf hin, dass wir ganz offensichtlich in den Zustand eines hoch destruktiven Zustands eingetreten sind.

Es handelt sich hierbei um ein System, das die von ihm ausgehende Macht immer wieder in sich selbst zurückspeist, und das von einer kleinen Anzahl von Insidern kontrolliert wird, die ihre eigene Machtbasis – samt dem Gesamtsystem – im Zeitablauf komplett zerstören.

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