Inzwischen ist offiziell bekannt, auf welche Weise die Dinge in politischer Hinsicht in Venezuela tatsächlich liegen. Wie Eric Zuesse berichtet, ist es zu neuen Leaks von hoch brisanten Dokumenten gekommen, die einem detaillierten Plan des United States Southern Commands entsprechen.

„Plan zum Sturz von Venezuelas Gewaltherrschern“ - eine konzertierte Aktion

Dieser Plan entstammt terminlich dem 23. Februar 2018 und trägt die offizielle Überschrift „Plan zum Sturz von Venezuelas Gewaltherrschern“. Das Dokument wurde persönlich durch Admiral Kurt W. Tidd unterzeichnet. Im Falle Tidds handelte es sich bis vor Kurzem noch um den obersten Kommandanten von Southcom.

Es erweckt den Anschein, als ob es sich um Dokumente handelt, die bei Weitem über einen militärischen Plan hinausgehen. Vielmehr zeigt eine Detailanalyse, dass es sich um den Versuch einer gezielten Koordinierung zwischen militärischen, diplomatischen, politischen und propagandistischen Maßnahmen handelt.

Soziale Bedingungen absichtlich verschärft – Bevölkerungselend inklusive

Letzten Endes wird anhand dieser Dokumente klar, dass es sich um einen seitens der US-Regierung gezielt ausgearbeiteten Plan zum Sturz der venezolanischen Regierung in Caracas handelt. Auch Elemente einer psychologischen Kriegsführung finden sich in den Papieren, die Southcom im Hinblick auf Venezuela als Vorlage der eigenen Handlungsweise dienten.

Zum Plan gehörte unter anderem auch, die sozialen Bedingungen in Venezuela durch einen Anstieg der Lebensmittelpreise, der Medikamentenpreise und anderen Alltagsgüterpreise ins Wanken zu bringen. Dass auf diese Weise unschuldige Menschen und Kinder schwer aufs Korn genommen wurden, scheint bei Southcom niemanden großartig zu stören.

Kapitalabzug: Es hätte Wege gegeben, aber Maduro soll weg!

So ist nun einmal das alltägliche Geschäft, in dessen Angesicht es gilt, eine Bevölkerung – wenn nötig – auch auszuhungern. Kehren wir allerdings auch nicht unter den Teppich, dass die Maduro-Regierung durch ihre sozialistischen Maßnahmen alles Erdenkliche dafür getan hat, um diese Entwicklung im eigenen Land zu beschleunigen.

Dass die internationalen Finanzmärkte ihre ganz eigene Rolle in diesem Spiel spielten, versteht sich im Angesicht des massiven Kapitalabzugs aus Venezuela von selbst. Mit ein wenig gutem Willen hätte sich aufgrund der enormen Erdölreserven des Landes ganz gewiss eine internationale Vereinbarung ausarbeiten lassen, um ausländische Kreditgeber – vor allem jene aus den USA – zu beruhigen.

Doch guter Wille ließ sich nicht erkennen. Maduro sollte aus Sicht der USA und des Westens eben weg. Wenn sich Washington solcher Mittel bedient, ist das völlig okay, aber wehe, der böse „Iwan“ bedient sich solcher Mittel. Die nächste Mediengewitterlawine schaut im Falle Russlands bereits um die Ecke.

Propaganda als wichtiges Mittel des „Teilens und Herrschens“

Nicholas Maduro sollte medial insbesondere als eine Marionette der Kubaner dargestellt werden, um die amerikanische Öffentlichkeit hinter die eigenen Pläne zu bringen. Darüber hinaus weisen die geleakten Dokumente darauf hin, dass Proteste im Land selbst geschürt werden sollten, um die Venezolaner politisch zu entzweien.

Nun ja, so hat man es auch schon im alten Rom gemacht. Es handelt sich in der Geschichte um das immer wiederkehrende Prinzip des Teilens und Herrschens. Weiterhin basierte der Plan auf der Hoffnung, dass sich die geschürten Proteste in Venezuela zu einem Flächenbrand ausweiten würden, um auch die Nachbarländer mit in den Schlamassel hineinzuziehen.

Das Dokument beginnt einleitend mit zu ergreifenden Propagandamaßnahmen gegen die venezolanische Regierung und es ignoriert auf fatale Weise, in welchem Ausmaß zuvor durch die US-Regierung gegen Caracas verabschiedete Wirtschaftssanktionen mit zum Ausbruch der heutigen Probleme beigetragen haben.

Und wieder wird das Feigenblatt der Menschenrechte bemüht

Admiral Tidd selbst spricht im Falle Maduros stets von einem „Diktator“. Deutlich wird auch, dass die US-Regierung die Regierung in Caracas immerfort als „Feind“ bezeichnete. Aus diesem Grunde sollte der US-Kongress um Autorisierung zur Kriegsführung ersucht werden. Selbstverständlich wurde diesem Ansinnen ein legaler Touch verliehen, indem man sich darauf berief, die Menschenrechte in Venezuela zu wahren und den Diktator Maduro zu Fall zu bringen.

Hierfür sollten alle Mittel recht sein. Offiziell machte Tidd die Regierung Maduro für alle herrschenden Probleme in Venezuela verantwortlich. Die Verhängung von wirtschaftlichen US-Sanktionen gegen Venezuela im Vorfeld der Ausarbeitung des Plans spielten aus Sicht Washingtons keine Rolle.

Austragung auf dem Rücken der Bevölkerung ist schlicht eine Schande!

Wörtlich heißt es in dem Dokument, dass „die Bevölkerung von Venezuela durch eine Steigerung der gesellschaftlichen Unzufriedenheit und durch Preisinflation im Medizin- und Lebensmittelsektor zum Aufstand aufgewiegelt werden solle“. Eben solche Maßnahmen und Pläne kennt man bereits aus jenen Zeiten als Salvador Allende in Chile oder Jacobo Arbenz in Guatemala gestürzt wurde.

Deutlich wird, dass der Versuch einer Aushungerung weiter Teile der venezolanischen Bevölkerung zum Plan der US-Regierung gehörte. Eine ganze Nation wird in die Armut getrieben, um den armen Venezolanern hernach wahren Frieden, Demokratie und eine Beruhigung der mitentzündeten Lage zu bringen. Im Irak war das kaum anders. Schändlich es einfach nur ist.

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