Wenden wir uns dem Thema Kryptowährungen zu. Das Weltwirtschaftsforum (WEF) hat in Zusammenarbeit mit einigen der größten Zentralbanken der Welt einen gemeinsamen Instrumentenkasten beziehungsweise Rahmenwerk zur potenziellen Emission von digitalen Währungen durch Notenbanken geschaffen.
Digitale Währungen: WEF übernimmt führende Rolle an Seite der Zentralbanken
Unter Bezugnahme auf die entsprechende Ankündigung vom 22. Januar handelt es sich im Fall dieses Instrumentenkastens um einen Versuch des WEFs, geldpolitischen Entscheidern bei der Entscheidung zu helfen, ob eine Einführung von digitalen Zentralbankwährungen zukünftig mit Vorteilen einhergehen würde.
Das WEF wird ebenfalls Unterstützung und Beratung hinsichtlich dieses Prozesses liefern, um zu eruieren, auf welche Weise sich digitale Zentralbankwährungen kreieren und emittieren lassen würden. Das WEF arbeitet hierbei mit einer Reihe von Aufsichtsbehörden, Zentralbankanalysten, internationalen Organisationen sowie Experten aus über vierzig Institutionen zusammen, um entsprechende Rahmenrichtlinien zu erarbeiten.
Thailand schreitet mit Projekt Inthanon voran & Honkong rückt näher
Die Chefin der Blockchain- und Distributed-Ledger-Technologie (DLT), Sheila Warren, teilte im Rahmen des Weltwirtschaftsforums in Davos mit, dass eine potenzielle Einführung von digitalen Zentralbankwährungen sowohl in den Vereinigten Staaten als auch im Rest der Welt mit weitreichenden Auswirkungen einhergehen werde.
Dies läge allein schon an der Tatsache, welch übergeordnete Rolle Zentralbanken mit Blick auf die globale Wirtschaft zufalle. Aus diesem Grunde müssten Notenbanken auf diesem Gebiet mit großer Vorsicht agieren, weshalb vor einer endgültigen Entscheidung gründliche Analysen und ein genaues Abwägen von Vor- und Nachteilen stattfinden müsse.
Der Gouverneur der Bank of Thailand, Veerathai Santiprabhob, teilte in diesem Kontext mit, dass seine Institution große Fortschritte im Hinblick auf die potenzielle Implementation einer eigenen Digitalwährung namens Projekt Inthanon gemacht habe.
Zuletzt sind Berichte aufgekommen, laut denen die Zentralbanken von Hongkong und Thailand enger zusammengerückt sind, um eine gemeinsame Zentralbankdigitalwährung für den grenzüberschreitenden Handel und grenzüberschreitende Zahlungstransaktionen ins Leben zu rufen.
Gouverneur der Zentralbank von Bahrain hofft auf Lernfortschritte
Der Gouverneur der Zentralbank von Bahrain, Rasheed Al Maraj, kündigte unterdessen an, dass seine Institution die Aufsicht über die Ausarbeitung des durch das WEF ausgearbeiteten Instrumentenkastens übernehmen wird, darauf hinweisend, dass hiermit Hoffnungen auf diverse Lernfortschritte verbunden sein werden.
Des Weiteren sollen diese Lernfortschritte zu einem späteren Zeitpunkt dazu beitragen, das eigene Wissen im Bereich der digitalen Währungen maximal auszuweiten, um sich an die mit der industriellen Revolution 4.0 einhergehenden Veränderungen bestmöglich anzupassen.
Geringere Transaktionskosten, höhere Effizienz - mehr Finanzdatenübermittlung
Aus dem Rahmenwerk gehen die prognostizierten Vor- und Nachteile im Hinblick auf eine potenzielle Einführung von digitalen Zentralbankwährungen hervor. So wird beispielsweise anerkannt, dass mittels einer potenziellen Nutzung von digitalen Zentralbankwährungen die Transaktionskosten gesenkt und die Effizienzwerte im internationalen Transaktionswesen verbessert werden könnten.
Gleichzeitig ließen sich die Transaktions- und Drittparteirisiken senken. Laut WEF ließe sich darüber hinaus nicht nur die Anzahl der Finanzdatenübermittlungen bedeutsam steigern, sondern auch eine Rückverfolgung von Zahlungstransaktionen werde – im Gegensatz zu Bargeld – auf diese Weise einfacher.
Sicherheitsrisiken und Möglichkeit digitaler Bankruns
Andererseits weist das Papier darauf hin, dass eine Einführung von digitalen Zentralbankwährungen nicht unbedingt mit einem großen Mehrwert in Bezug auf nationale Interbankentransaktionen Hand in Hand gehen müsse, weil es in diesem Bereich heutzutage bereits ein effizientes System vorhanden sei.
Gleichzeitig seien enorme Investitionen in den Bereichen der Cyber-Sicherheit wie auch der Systemwartung von Nöten. Insbesondere mit Blick auf die Sicherheit solcher Systeme gehe eine ganze Anzahl von neuen Risiken einher. In Problemfällen könne dies zu sinkenden Profiten im Bankensystem führen, was sich wiederum negativ auf die Kreditvergabefähigkeit der Institute auswirken würde.
Unterteilung in drei Bereiche
Weitere Risiken werden in Form von digital stattfindenden Bank Runs gesehen. Das Rahmenwerk des WEF unterteilt digitale Zentralbankwährungen in drei Bereiche: Private Nutzer, professionelle Marktteilnehmer und hybride Strukturen. Die erste Kategorie würde privaten Nutzern erlauben, digitale Währungskonten zu unterhalten.
Die zweite Kategorie würde es professionellen Marktteilnehmern wie Geschäftsbanken erlauben, an einem elektronischen System zu partizipieren, das Zugang zu Reserven der Zentralbanken böte.
Diese Reserven ließen sich durch Geschäftsbanken und andere professionelle Finanzmarktakteure nutzen, um Interbanktransaktionen und Sicherheitstransaktionen durchzuführen. Hybride Zentralbankdigitalwährungen würden Finanzmarktteilnehmern, die für gewöhnlich über keinen Zugang zu Einlagekonten bei Zentralbanken verfügen, erlauben, Geldreserven auf Konten einer Zentralbank zu parken.
Im Falle einer Implementation von Zentralbankdigitalwährungen auf Basis eines DLT-Systems würde Notenbanken die volle Kontrolle über die Emission von digitalen Währungen zufallen.
Transaktionsgenehmigungen könnten auf einem zuvor spezifizierten Prozess basieren, auf den sich Zentralbanken untereinander einigen und festgelegen. Zentralbanken würde auf diese Weise eine „Vetomacht“ zufallen, um eine Ausführung von bestimmten Transaktionen zu stoppen oder zu verhindern.
Mittlerweile wird unter vielen Beobachtern davon ausgegangen, dass sogenannte Stablecoins wie Facebooks Libra Zentralbanken als Weckruf gedient haben, um sich darüber bewusst zu werden, dass die Erwartungen unter stark wachsenden Teilen der Öffentlichkeit an günstige und sofort durchführbare Zahlungstransaktionen nach oben schießen.
Zu Beginn dieses Monats teilte die neue Chefin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, mit, dass sie die aktive Mitarbeit ihrer Institution an einer Entwicklung von digitalen Zentralbankwährungen unterstütze, was insbesondere in Bezug auf eine Adressierung von schnelleren, grenzüberschreitenden Zahlungstransaktionen Gültigkeit habe.
„Was heißt das für mich konkret!?“
Immer klarer beginnt sich herauszukristallisieren, dass sich eine potenzielle Emission von digitalen Zentralbankwährungen in Arbeit befindet. Während Stablecoins wie Libra von politischer Seite wohl schon gar nicht mehr die Möglichkeit für einen Start eingeräumt werden dürfte, schreiten die Vorbereitungen auf eine potenzielle Kontrollübernahme des digitalen Währungssystems durch Zentralbanken mit Siebenmeilenstiefeln voran.
Bitcoin & Co. könnten Zentralbanken als zehnjährige Blaupause gedient haben, um herauszufinden, inwieweit sich Krypto- und Digitalwährungen am Markt durchsetzen und in der Breite genutzt werden. Nachdem sich herausgestellt hat, dass die Nachfrage nach diesen Kryptowährungen – insbesondere aufgrund einer imaginären Flucht aus dem bestehenden Geldsystem – durch die Decke geschossen ist, streckt der Zentralbankkrake seine Tentakel nun aus, um diesen Bereich unter seine alleinige Kontrolle zu bringen.
Ob Bargeld neben einer potenziell erfolgreichen Emission von digitalen Zentralbankwährungen ab diesem Zeitpunkt überhaupt noch emittiert werden wird, steht in den Sternen. Summa summarum sei gesagt, dass es den Anschein erweckt, dass wir als Nutzer von Geld in ein digitales System gezwängt werden sollen, das eine Massenüberwachung über alle Konten und Transaktionen nur allzu einfach machen wird. Frei nach Huxley sei gesagt: „Willkommen in der schönen neuen Welt!“
Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts basiert auf einem Bericht auf der Seite des Finanzblogs Zerohedge.
Kommentare
Die NWO schreitet mit Riesenschritten voran ! Kontrolle total, wer jetzt noch schläft und alles glaubt hat selber Schuld.
Die totale Überwachung ist erst möglich, wenn man darüber hinaus nachvollziehen kann, was wann wo von wem gekauft wurde. Klingt, als wäre das das Selbe? Ist es nicht.
Wenn jemand laut Social Credit System nicht berechtigt ist etwas zu kaufen, sagen wir ein Alkoholiker Schnaps, kann ich in einer bargeldlosen Welt dafür sorgen, dass er im Laden nicht dafür bezahlen kann. Solange er aber noch problemlos etwas gegen Schnaps eintauschen kann, werde ich nicht verhindern können, dass er Zugang zu Schnaps bekommt.
Erst wenn mir die Flasche Schnaps in seiner Hand verraten kann (z.B. mittels RFID), dass diese von seinem Nachbarn im Laden um die Ecke gekauft worden ist, ist das Überwachungsnetz perfekt. Dann hat entweder der Alkoholiker die Flasche gestohlen, oder sein Nachbar verbotenerweise einem Alkoholiker Schnaps verschafft.
Auf welche Bereiche sich dieser Grundgedanke ausweiten ließe, brauche ich hier wohl nicht näher auszuführen. Das kann sich jeder selber ausmalen.
Kennt sich jemand in dieser finanzinformationstechnischen Thematik aus
und kann anreißen, welche Auswirkung die Einführung der Digitalwährungen
auf bekannte Finanznachrichtensysteme, insbesondere über SWIFT, haben wird?
Ich arbeite in der Branche und es würde mich brennend interessieren.
Vielen Dank
Gruß
Bankos
Das ist doch alles schon längst geplant und beschlossen. Aber man kann ja so tun, als habe man sorgfältigst alles ergründet und geprüft, angeblich Vor- und Nachteile abgewogen (natürlich ohne uns zu fragen, wir sind ja die Blöden), dabei langt nur einer in die Schublade. Nur, dass die Bankenprofite bestimmt nur nicht sinken, also das ist natürlich enorm wichtig! Hier muss man wirklich sehr sorgfältig abwägen, wie man die noch vergrössern kann, ohne dass Widerstand der Bevölkerung eine Chance hätte. Echt unappetitlich, was uns da wieder mal serviert werden soll.
"würde Notenbanken die volle Kontrolle über die Emission von digitalen Währungen zufallen": Klar, man muss doch andere digitale Währungen verbieten, damit die Menschen sich nicht etwa dort versorgen oder gar, oh Schreck, eine unüberwachte digitale Währung benützen könnten. Geht doch gar nicht...
"Zentralbanken würde auf diese Weise eine „Vetomacht“ zufallen, um eine Ausführung von bestimmten Transaktionen zu stoppen oder zu verhindern." Ganz salopp und selbstverständlich wird da gesagt, dass "natürlich" die Zentralbanken (hierzulande also der Staat, in den USA ein Verein privater Finanzjongleure) bestimmen können, wer was wie wann zahlen oder nicht zahlen darf. Das ist dann wirklich die vollständige Kontrolle. Eine bessere Steuerung ginge nur noch per Elektroschockgeräte, das wäre aber zu aufwändig.
"Laut WEF ließe sich darüber hinaus nicht nur die Anzahl der Finanzdatenübermittlungen bedeutsam steigern,...: Der automatische Informationsaustausch AIA in Steuersachen genügt natürlich längst nicht zur vollkommenen finanziellen Überwachung und notfalls Beschlagnahme zuhanden des notleidenden Staates, er hat auch noch allzu viele kleinere und grössere Lücken. Die muss man natürlich unbedingt schliessen, damit weder auffällige Käufe von Werkzeugen noch solche von Notvorräten und andere kritische Elemente (Gold und Silber seien nur am Rande erwähnt) der Aufmerksamkeit der Institutionen des neuen internationalen Kapitalmarxismus entgehen können.
..."sondern auch eine Rückverfolgung von Zahlungstransaktionen werde – im Gegensatz zu Bargeld – auf diese Weise einfacher": Auf dass auch die neuen (noch zu schaffenden, da moralisch gebotenen) Verbrechen gegen den freien Kapitalmarktverkehr, gegen die freie Meinungsäusserung, die Vereins- und Versammlungsfreiheit, wohl auch gegen das Wahlgeheimnis usw. usf. (wobei all diese Begriffe neu gemäss New Speech natürlich das Gegenteil bedeuten) lückenlos bis hin zum Geldgeber aufgeklärt werden und auch diese in Lager gesteckt werden können.
Nein, das ist wesentlich schlimmer als "Brave New World". Da haben sich Welche richtig viel tiefschürfende Gedanken gemacht, wie man das noch weiter perfektionieren und perfidizieren könnte.