Liebe Leserinnen und Leser,

die dritte Woche in Folge konnte der deutsche Leitindex zulegen – nach einem erneuten Jahreshoch am gestrigen Freitag bei 11.676 Punkten – immerhin um 1,2 Prozent, bei einem Schlussstand knapp über der 11.600er Marke. Der Grund für die - auch in Asien gesehenen - Kursanstiege zum Wochenschluss lag auch diesmal in der Hoffnung begründet, dass es zu einer Einigung im Handelskrieg zwischen den USA und China kommt, nachdem Larry Kudlow von "fantastischen Fortschritten" in den aktuellen Verhandlungsrunden sprach. An anderer Stelle soll durchgesickert sein, dass bereits ein finales Vertragswerk vorbereitet werde, das in wenigen Wochen unterzeichnet werden könne.

Ist der „Point of no Return“ bereits überschritten?

Ob es tatsächlich zu der erhofften Einigung kommt, hängt ganz wesentlich davon ab, ob in China schon der wesentliche Dominostein angeschubst wurde. Denn das würde ja schon ausreichen, geht es doch nicht darum, ob die chinesische Blase bereits vollends geplatzt ist. Es genügt schon, den „Point of no Return“ zu überschreiten, an dem die Dominokette einer einbrechenden Wirtschaft und sinkenden Immobilienpreisen in China ausgelöst - und damit das Platzen der Blase unabwendbar wird. Wir wissen, dass die USA dieses Spiel Ende der 80er Jahre in Japan bereits einmal sehr erfolgreich durchgezogen haben.

Selbst wenn es jetzt also zu einer kurzfristigen Einigung käme, könnte dies auch bedeuten, dass die Vereinigten Staaten ihr Ziel bereits erreicht haben, der besagte Dominostein sich also schon in freiem Fall befindet - und der schmerzhafte Aufprall in ein paar Monaten stattfindet. 

Interessant ist dieser historische Vergleich auch in der Hinsicht, als dass die USA damals direkt nach dem Startschuss zum Zusammenbruch der japanischen Wirtschaft alles taten, um die eigene Industrie und Ökonomie zu stützen. Und das ist genau das, was Donald Trump seit seiner Amtseinführung macht! Er schützt die USA im Vorfeld eines Kollapses der chinesischen Wirtschaft, indem er Abhängigkeiten weitest möglich begrenzt, die Gelder repatriiert und den eigenen Unternehmen mittels Steuersenkungen die Möglichkeiten gibt, sich auf eine folgende weltweite Wirtschaftskrise vorzubereiten.

Kaschmir-Konflikt flammt auf – Ausdruck des Ringens um Eurasien

Mit der Auseinandersetzung zwischen Indien und Pakistan ist zu all den Krisenherden in dieser Woche ein weiterer, eigentlich schon seit vielen Jahren schwellender Konflikt auf der geopolitischen Landkarte aufgetaucht. Zwar war Pakistan einst im Kampf mit den USA verbündet, hat sich in der jüngeren Vergangenheit - vor allem hinsichtlich der Initiative zur Neuen Seidenstraße - jedoch auf die Seite Pekings gestellt, während Indien hier als enger Verbündeter der Amerikaner zu sehen ist.

Die Vorwürfe aus Islamabad, die Amerikaner hätten Indien zu den Kampfhandlungen motiviert, sind vor diesem Hintergrund durchaus nachvollziehbar, ist doch der Kampf um die Vorherrschaft auf dem Eurasischen Kontinent höchstes geopolitisches Ansinnen. Und schon schließt sich der Kreis im Kampf der Hegemonialmächte – und wir blicken weiter gespannt darauf, wie es an dieser wichtigen globalen Front weitergeht.

Doch zunächst schließen auch wir an dieser Stelle, um Ihnen ein erholsames Wochenende sowie natürlich viel Erkenntnisgewinn beim Lesen unserer Beiträge zu wünschen!

Herzlichst,

Ihre Cashkurs Redaktion

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