Die Idee ist ja nicht schlecht, scheitert aber am politischen Willen. Die FDP hat schon früher mal die „Aktienrente“ ins Spiel gebracht, damit jeder, steuerlich begünstigt, Geld am Aktienmarkt für seine eigene Rente anlegen kann. Sehr sinnvoll! Oh Wunder aber, dass sich die Liberalen nicht durchsetzen konnten. Zumindest sind die Pensionen der Politiker sicher. Diese Woche wurde nun eine abgespeckte Light-Variante zur Rentensicherung vorgestellt. Sehr unterhaltsam, wie der Berg kreißte und eine Maus gebar. Oder einen Mäuserich? Wahrscheinlich eine Totgeburt.

Kurzgefasst: Für die Aktienrente nimmt der Staat Schulden auf und investiert dieses Geld dann am Aktienmarkt. Er macht damit etwas, was man selbst niemals tun sollte. Ist ja nur Staatsknete, abgepresst vom Steuerzahler oder durch neue Schulden.

Der Geldtopf soll später mal 200 Milliarden Euro groß sein und dann jährlich zehn Milliarden Euro abwerfen. Das entspräche einer Rendite von fünf Prozent. Gesichert ist das aber nicht. Davon müssten dann noch die Zinsen für die Finanzierung des Topfes abgezogen und ein paar Leute bezahlt werden. Was bleibt übrig? Wahrscheinlich Peanuts. Es ist schon bemerkenswert, dass dieser Mumpitz als großer Wurf zelebriert wird. Dabei kommt das alles zu spät und ist obendrein zu klein.

Eine Alternative

Angemerkt: 200 Milliarden Euro sind in zehn oder 20 Jahren auch nicht mehr das, was sie heute sind. Doch was halten Sie davon? Deutschland hat aktuelle Forderungen gegenüber seinen Freunden im Eurosystem in Höhe von 1.074 Milliarden Euro auf den Target-2-Salden. Das ist manchem sein Ganzes!

Wäre es nicht klug, dieses Geld auch mal einzufordern? Oder sind diese „Gutschriften“ unserer Freunde gar nicht so gut, da uneinbringlich? Wir wissen es nicht, vermuten aber, dass es nur schöne Zahlen für unbezahlte Rechnungen bleiben. Sonst hätte doch die Ampelregierung dafür längst schon Radwege in der ganzen Welt bauen lassen und den Rest verschenkt und verpulvert.

Zu spekulativ?

Angsthasen ohne Ahnung von Börse verweisen gerne auf den spekulativen Charakter einer Geldanlage in Aktien. Unsinn! Langfristig entwertet das Geld und steigen die Preise für Aktien, bis die Unternehmen kein Geld mehr für Dividenden haben. Dann wird etwas durcheinanderkommen. Aber das dauert noch.

Führende Börsenexperten verweisen wiederum darauf, dass solche Investments sehr langfristig zu sehen sind und erfolgreich laufen können wie Staatsfonds in Norwegen, Singapur, Katar und China. Der Unterschied zu Deutschland ist aber: Diese Staaten kaufen weltweit Aktien nicht auf Pump, sondern mit ihren echten Überschüssen. Deutschland aber plant mal wieder einen Sonderweg, aber wir sind das ja Erfolglosigkeit gewöhnt.

„Der Staat wird für euch anlegen!“, versprach Finanzminister Christian Lindner im letzten Jahr jungen Zuschauern. Vor Angst habe ich mich unter dem Schreibtisch versteckt. Dabei legt unser Staat schon längst Unsummen (Wumms! - Waffen - Radwege in Peru) für seine Bürger meist im Ausland und ohne Rendite an. Nein, das kann nur schiefgehen, lehrt die Geschichte.

Theorie und Praxis

Und letztlich macht eine Aktienrente, wie jede Investition, nur Sinn, wenn die Wirtschaft wächst. Hierzulande ist das gerade etwas schwierig geworden. Der Kapitalstock wurde jahrelang geschliffen, die Zer-Waltung blockiert über Gesetze und Vorschriften den Rest. Wer kann, haut ab. Vielleicht wäre es für unsere Politiker etwas motivierender, ihre künftigen Pensionen in deutschen Aktien anzulegen. Dann müssten sie sich ausnahmsweise Mal anstrengen - allein aus eigenem Interesse.

Was lehrt uns das? Wer für seine Rente etwas tun will, macht das besser selbst. Weniger ausgeben als einnehmen und einen Teil davon sicher zur Seite legen. Übrigens sind etwaige Gewinne in Gold im Gegensatz zu anderen Anlagen nach einem Jahr völlig steuerfrei. Noch.

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