Laut aktuellem Bundesbankbericht dürfte sich die deutsche Wirtschaftsleistung im zweiten Vierteljahr 2019 leicht verringert haben. Zwar sorgte die Binnenwirtschaft wohl weiter für Auftrieb, die Aktivität im Baugewerbe ging jedoch vermutlich zurück, nachdem sie im ersten Vierteljahr - unterstützt durch die günstige Witterung - noch stark ausgeweitet worden war.

Der Konsum im Frühjahr zeigte sich belastet. Die ohnehin schwachen Exporte litten zusätzlich unter dem Rückgang der Geschäfte mit dem Vereinigten Königreich. Hier war es im Winter im Vorfeld des ursprünglich für Ende März angesetzten Brexit-Termins zu umfangreichen vorgezogenen Käufen gekommen.

Auch ohne diese belastenden Sondereffekte blieb die konjunkturelle Grundtendenz schwach. Ausschlaggebend dafür war, dass sich der Abschwung in der überwiegend exportorientierten Industrie weiter fortsetzte. Eine Erholung des Exportgeschäfts und der Industrie ist noch nicht zu erkennen.

Die Industrieproduktion legte im Mai 2019 gegenüber April um ein Prozent zu. Aufgrund des sehr schwachen Vormonats lag die industrielle Erzeugung im Mittel der Monate April und Mai dennoch erheblich unter dem Durchschnitt der Wintermonate.

Schwache Automobilindustrie & Maschinenbaubranche

Die bislang vorliegenden Daten für das zweite Vierteljahr zeigen, dass die Industrie ihre Schwächephase noch nicht überwinden konnte. So ging unter anderem die Fertigung von Kfz und Kfz-Teilen kräftig zurück. Laut saisonbereinigten Angaben des Verbands der Automobilindustrie (VDA) zu den gefertigten Stückzahlen dürfte die Automobilproduktion auch im weiteren Quartalsverlauf eher gedämpft geblieben sein.

Ferner hatten die deutschen Maschinenbauer im April und Mai beträchtliche Produktionseinbußen gegenüber dem ersten Vierteljahr zu beklagen. Die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten sowie von optischen und elektronischen Erzeugnissen konnten ihre Ausbringung hingegen stark erhöhen.

Dennoch ging die Produktion von Investitionsgütern insgesamt – ebenso wie diejenige von Vorleistungsgütern – erheblich zurück (–1¼% bzw. –1½%). Dagegen wiesen die Konsumgüterproduzenten ein leichtes Plus aus (+ ¼ %).

Auftragslage katastrophal – nur Konsumgüter können zulegen

Die Auftragslage der deutschen Industrie verschlechterte sich im Mai 2019 kräftig. Der Auftragseingang ging saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 2¼% zurück. Im April und Mai zusammengenommen lag er ebenfalls erheblich unter dem Durchschnitt des ersten Vierteljahres 2019 (–1½%).

Ausschlaggebend für das Minus war die rückläufige Nachfrage nach Industriegütern aus dem Inland und dem EuroWährungsgebiet (– 4 % bzw. – 3¾ %), während der Orderzufluss aus Drittstaaten kräftig stieg (+ 2½%). Für diese regionale Kluft spielten die Investitionsgüter eine bedeutende Rolle.

Dies gilt insbesondere für den zuletzt stark schwankenden Auftragseingang der Kfz-Branche. So sank der Umfang der neuen Kfz-Bestellungen aus dem Inland und aus dem Euroraum beträchtlich. In Drittstaaten sahen sich die deutschen Autohersteller hingegen einem ganz erheblichen Zuwachs beim Orderzufluss gegenüber, welcher die Rückgänge aus den anderen Regionen mehr als wettmachte.

Insgesamt verbuchten die Produzenten von Investitionsgütern jedoch einen kräftigen Dämpfer (–1¾ %). Noch weniger neue Aufträge gingen im Vorleistungsgütergewerbe ein (– 2¼%). Eines starken Auftragszuwachses erfreuten sich hingegen die Hersteller von Konsumgütern (+ 2¾ %). In saisonbereinigter Rechnung verringerten sich die nominalen Umsätze nämlich gegenüber dem Vormonat mit einem Prozent kräftig. Im Mittel der Monate April und Mai gaben die Absatzzahlen gegenüber dem Winterquartal mit 1¼% in vergleichbarem Ausmaß nach.

Insgesamt ging der Absatz von Investitionsgütern jedoch – ebenso wie derjenige von Vorleistungsgütern – kräftig zurück. Lediglich die Verkäufe von Konsumgütern legten deutlich zu.

Soweit die Bundesbank, die immer noch versucht mit schwülstigen Texten die knallharte Realität der drohenden Rezession zu kaschieren. In der Realität, fernab des Elfenbeinturmes der Bundesbank zeigt sich eine erschreckende Entwicklung.

Hunderttausende Arbeitsplätze gefährdet – Abwanderung nach China steigt

Bundesweit stehen ein paar hunderttausend Arbeitsplätze in der Automobil- einschließlich der Zulieferindustrie auf der Kippe. Der wichtigste Wirtschaftsindikator fällt auf den tiefsten Stand seit April 2013. Das Ifo-Geschäftsklima, der zentrale Indikator für den Optimismus von Unternehmern, fiel im Juli um 1,8 Punkte auf 95,7 Zähler. Es ist der vierte Rückgang in Folge. Ein Stimmungsabfall dieser Wucht, wurde von Analysten nicht erwartet.

Bayer, BASF, Audi, Deutsche Bank, Siemens und viele weitere Unternehmen melden Entlassungen. Die Aufträge und Exporte sinken. Dies kann man sogar dem verklausulierten Bundesbank-Bericht entnehmen. Der saisonbereinigte und reale Auftragseingang der deutschen Industrie sank im Mai 2019 um 8,6 Prozent zum Vorjahresmonat. Den zehnten Monat in Folge geht es nach unten. Schon 2018 war die Produktion um 9,4 Prozent zum Vorjahr eingebrochen.

Unzählige kleine Unternehmen geben auf, melden Entlassungen oder wandern ab, zB. nach China. Beispiele gewünscht? Hier sind sie: die Kölner Bäckereikette Oebel ist insolvent, Vorwerk in Wuppertal verlagert die Produktion des Thermo-Mix nach China, Airbus macht große Teile einer Fabrik in Augsburg dicht, Zylinderkopf-Zulieferer Weber ist insolvent , UPM in Plattling macht dicht, ebenso Mitec und viele andere. Die Liste ist noch viel, viel länger. Aus Platzgründen höre ich hier auf. Wer Lust darauf hat, findet hier weitere Informationen https://twitter.com/hashtag/futschi.

Fazit: Kursrückgänge von bis zu 50 Prozent sind nicht mehr ausgeschlossen

Weder die Politik noch die Gewerkschaften scheint der wirtschaftliche und industrielle Niedergang der BRD zu interessieren. Man lässt lieber jeden Freitag, allerdings erst wieder nach den Ferien, Schulschwänzer für den Klimawahn hüpfen. Für reale und dringende Probleme ist in der Republik der simulierten Demokratie keine Zeit.

Es steht zu befürchten, dass bald aus ganz anderen als den Klimagründen auf den Straßen gehüpft werden wird. Noch Aktien deutscher Unternehmen im Depot? Darüber sollte jeder gründlich nachdenken. Kursrückgänge von bis zu 50 Prozent sind nicht mehr ausgeschlossen.

Zu einem aktuellen Satire-Video von mir geht es hier.

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