Neben der australischen Regierung hat auch die britische Regierung bereits eine ähnliche Aussage getroffen, laut der es nach einem Ende der Coronavirus-Krise nicht mehr zu einem „business as usual“ mit China kommen werde. Ich <link wirtschaftsfacts beitrag hiv-entdecker-sars-cov-2-ist-menschengemacht-us-ermittlungen-gegen-wuhan-labor-eingeleitet>berichtete zuvor hierüber. Der internationale Druck, der nun auf China ausgeübt wird, intensiviert sich.

Auch in Frankreich scheint der Unmut zu wachsen, da Peking der Vorwurf gemacht wird, mittels einer Propaganda-Kampagne die Spaltung unter Mitgliedsländern der Europäischen Union verschärfen zu wollen. Vor wenigen Tagen ist es zu einem Bericht in der deutschen Bild-Zeitung gekommen, in dessen Rahmen das Blatt der Pekinger Regierung den offenen Vorwurf gemacht hat, das Coronavirus in alle Welt „exportiert“ zu haben.

China schulde Deutschland demnach 150 Milliarden Euro. Diese Entwicklung hatte zu einem enormen Zorn unter der Pekinger Staatsführung geführt. Darüber hinaus hat es das Wuhan Institute of Virology nach mehr als drei Monaten der Berichterstattung nun auch in die Bild-Zeitung geschafft. Blicken wir jetzt nach Japan.

Japans Premierminister Shinzo Abe kündigte im März die Auflage eines umgerechnet 989 Milliarden US-Dollar schweren Fiskalprogramms an, mittels dessen die japanische Wirtschaft vor einem Kollaps bewahrt werden soll. Vorgestern wurde mitgeteilt, dass das Paket auf umgerechnet 1,086 Billionen US-Dollar aufgestockt wird. 

Die ökonomischen Prognosen sehen aus Sicht Japans trotz allem düster aus, so dass das größte jemals in der japanischen Wirtschaftsgeschichte zu verabschiedende Programm zur „Rettung“ von Unternehmen und privaten Haushalten zwar finanzielle Linderung mit sich bringen dürfte, mehr aber auch nicht.

 

 

Inzwischen sehen sich die Hauptstadt Tokio und sechs weitere Wirtschaftszentren des Landes im Angesicht von deutlich zunehmenden Coronavirus-Infektionen im Ausnahmezustand, wobei eine in diesem Hinblick sehr eng gefasste japanische Landesverfassung der Zentralregierung hohe Auflagen macht, was diese jetzt mittels alleinigen Entscheidungen durchsetzen darf und was nicht.

Das zu verabschiedende Fiskalprogramm erreicht vom finanziellen Volumen her betrachtet einen Anteil von 20 Prozent an der japanischen Wirtschaftsleistung. Hierin enthalten ist auch Helikopter-Geld, da jedem erwachsenen Bürger eine staatliche Einmalzahlung in Höhe von umgerechnet knapp 1.000 US-Dollar zukommen soll.

Auch Kleinunternehmen sollen finanziell großzügig bedacht werden, während die Entrichtung von Steuerzahlungen und Sozialleistungsabgaben zeitlich aufgeschoben werden darf. Das Gesamtpaket soll in zwei Phasen umgesetzt werden. Der Hauptfokus richtet sich in der ersten Phase auf den Versuch, die Arbeitsplatzverluste zu stoppen und Unternehmenspleiten entgegenzuwirken.   

Analysten warnen davor, dass Japan eine sehr tiefe und vor allem hartnäckige Rezession/Depression ins Haus stünde. Die stark von seiner Exportwirtschaft abhängige Wirtschaft Japans wird – ähnlich wie jene Deutschlands – massiv ob der aktuellen Entwicklungen auf der Welt getroffen. Es hat zudem lange gedauert, bis in Japan eine Entscheidung über eine Abhaltung der Olympischen Spiele getroffen worden ist.

Inzwischen für das laufende Jahr abgesagt, kommen nun Spekulationen auf, laut denen sich dieses sportliche Großereignis auch im Sommer nächsten Jahres nicht wird durchführen lassen. Aus Sicht Japans kommt diese Entwicklung einem finanziellen Supergau gleich, da viele Unternehmen vor einem Abhalten dieser Spiele im eigenen Land stark in vielerlei Bereichen investiert hatten.

In einer zweiten Phase sehen die Planungen der japanischen Regierung Maßnahmen vor, die mit einer Stärkung der heimischen Wirtschaft nach einem Überwinden der Coronavirus-Pandemie einhergehen. Hierin enthalten sind Pläne zu einer Ankurbelung der privaten Konsumausgaben und des heimischen Tourismus. Darüber hinaus sollen einzelne Regionen finanzielle Subventionen erhalten.

Interessant ist ferner, dass die japanische Regierung in diesem Nothilfeprogramm auch umgerechnet 2,2 Milliarden US-Dollar inkludiert hat, um heimischen Industrieproduzenten bei einer Verlagerung ihrer Fabriken heraus aus Festlandchina und zurück nach Japan finanzielle Unterstützung zu leisten.

Während der Löwenanteil dieses Betrages zugunsten einer Rückverlagerung der Produktion von Festlandchina nach Japan allokiert werden soll, stünden zudem auch knapp 225 Millionen US-Dollar zugunsten einer Produktionsverlagerung in andere Länder zur Verfügung. Bislang erweist sich China noch als weltweit größter Handelspartner Japans.

Die für den Monat Februar publizierten Daten gingen allerdings mit einem Importeinbruch von in China hergestellten Gütern in Höhe von 50 Prozent einher. Der für Beginn des Monats April vereinbarte Staatsbesuch des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping in Japan wurde abgesagt, ohne bislang ein neues Datum festzusetzen. 

Der Coronavirus-Ausbruch in Festlandchina und der damit einhergehende Produktionsausfall hat zu neu aufkommenden Debatten unter japanischen Unternehmen über eine Reduzierung der Abhängigkeit in Bezug auf Produktlieferungen aus China geführt. Auch das durch die Tokioter Regierung berufene Gremium zur Eruierung von zukünftigen Investitionen hatte im letzten Monat den Vorschlag unterbreitet, dass eine Herstellung von qualitativ hochwertigen Produkten wieder zurück nach Japan verlagert werden sollte.

Die restliche Güterherstellung sollte darüber hinaus weitaus stärker auf andere Nationen in Südostasien verteilt werden.  Laut des Japan Research Institute wird es in der Zukunft zu weitläufigen Veränderungen kommen, da viele japanische Unternehmen bereits vor dem Coronavirus-Ausbruch darüber nachgedacht haben, ihre Produktion aus Festlandchina heraus – und anderswo hin – zu verlagern.

Da das massive Fiskalprogramm der Tokioter Regierung den heimischen Unternehmen nun gar finanzielle Anreize bieten wird, um ihre Produktion wieder in die Heimat oder anderswo hin zu verlagern, dürfte eine Reihe von japanischen Industrien in der Zukunft regen Gebrauch hiervon machen.

Aus einer im Monat Februar durch Tokyo Shoko Research abgehaltenen Umfrage ging hervor, dass ein Anteil von 37 Prozent der mehr als 2.600 an der Umfrage teilnehmenden Firmen mitteilte, sich auf eine Diversifikation der eigenen Herstellungsfazilitäten aus China in Richtung der Heimat oder anderen Nationen vorzubereiten.

Die Stimmung unter großen Teilen der japanischen Bevölkerung erweist sich im Hinblick auf China ebenfalls als nicht sonderlich gut. Ganz im Gegenteil, wird der Pekinger Regierung der Vorwurf gemacht, wichtige Informationen in der Frühphase des Coronavirus-Ausbruchs in Festlandchina bewusst zurückgehalten zu haben.

Premierminister Abe wird vorgeworfen, erst zu einem viel zu späten Zeitpunkt chinesische Reisende von einer Einreise in Japan gebannt zu haben, was zu einer Verbreitung des Virus in der Heimat beigetragen habe. Zur allgemeinen Stimmung in Japan werden wohl auch Anfang April getätigte Aussagen des stellvertretenden Premierministers Taro Aso beigetragen haben.

Aso nahm Bezug auf eine Petition, die ich Ihnen bereits in die Coronavirus-Threads eingestellt hatte, und WHO-Generaldirektor Dr. Tedros Ghebreyesus zu einem sofortigen Rücktritt von dessen Posten aufzurufen. Inzwischen hat diese Internetpetition von change.org knapp 1 Millionen Unterstützer weltweit gefunden.

Aso wirft der WHO – wie inzwischen auch die Administration von Donald Trump – offen vor, dass die Organisation mit der Pekinger Regierung konspiriert habe, und dabei auf ganzer Linie versagt habe, eine globale Pandemie in deren Frühphase zu stoppen. Laut Aso sollte die WHO in „Gesundheitsorganisation Chinas“ umbenannt werden.

In den USA, deren Regierung einen jährlichen Finanzbeitrag von rund 15 Prozent zugunsten der WHO stellt, wurden diese Zahlungen durch US-Präsident Donald Trump in der Zwischenzeit eingestellt. Aso fügte an, dass die WHO-Führung eine nennenswerte Rolle in dem Versuch gespielt habe, der Pekinger Regierung bei einer Vertuschung der Ernsthaftigkeit des Coronavirus-Ausbruchs in Festlandchina gespielt habe.

Aus persönlicher Sicht schließe ich mich den Ansichten von Taro Aso vollumfänglich an. Ich hatte Ihnen in den Coronavirus-Threads über Wochen in Sachen Korruption in der WHO samt der offensichtlichen Komplizenschaft zwischen der WHO-Führung und der Regierung Chinas berichtet.

Die WHO hat sich als nutzlose Organisation erwiesen, Chinas Propaganda in der Frühphase dieser Pandemie wie ein Papagei nachplappernd, laut welcher der lokale Ausbruch in China unter Kontrolle gewesen sei. Am 14. Januar setzte die WHO zu allem auch noch einen Tweet ab, in dem die fälschliche Behauptung aufgestellt wurde, dass das neue Coronavirus nicht von Mensch zu Mensch übertragen würde, obwohl es laut Datenlage hierzu bereits im Dezember gekommen war.

Darüber hinaus rief die WHO andere Nationen auf der Welt wiederholt dazu auf, deren Grenzkontrollen nicht zu verschärfen und den globalen Flugverkehr nicht zu unterbrechen. Doch eine eben solche Entscheidung hätte zu einem frühen Zeitpunkt die rasante Ausbreitung des neuen Coronavirus in großen Teilen des Rests der Welt, wenn nicht stoppen, so doch deutlich verlangsamen können.

„Was heißt das konkret für mich?!“

Konkret heißt das, das neben den westlichen Nationen, darunter allen voran die USA, U.K. und Australien, auch deren Partnerländer in der asiatischen Region wie Japan ihre Firmen im Angesicht einer sich aller Voraussicht nach deutlichen verschärfenden Gesetzgebung zu den Bestimmungen zur Nationalen Sicherheit wenn nötig auch dazu zwingen werden, deren Produktion in der Zukunft aus Festlandchina verstärkt heraus zu verlagern.

China ließe sich auf diese Weise nicht nur an den Pranger stellen und bestrafen, sondern dem Land ließe sich ein guter Teil seiner wirtschaftlichen Grundlage entziehen. Schlimmstenfalls könnten die aktuellen Ereignisse in einem gemeinsamen Pakt gipfeln, der einen potenziellen Boykott der chinesischen Wirtschaft, und somit die Vorstufe eines militärischen Konflikts, vorsieht.

Noch ist es nicht so weit, doch ich beobachte die Entwicklungen an dieser geopolitischen Front ganz genau, da vor allem die USA und U.K. aufgrund eigener Verfehlungen in der Frühphase dieser globalen Pandemie den Versuch zu unternehmen scheinen, die jetzt entstehenden innenpolitischen Probleme auf einen Feind im Äußeren abzulenken.

Nochmals sei gesagt, dass unsere Welt von einem hauchdünnen Drahtseil heruntergefallen ist, so dass ab jetzt rein gar nichts mehr undenkbar erscheint!     

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