Spätestens seit dem Beginn der Covid-Krise haben Schrebergärten wieder Hochkonjunktur. Insbesondere unter Städtern wird ein klein wenig Grund und Boden am Stadtrand zum Zweck des Entspannens in der Natur nebst der Möglichkeit zu einem Eigenanbau von Obst, Gemüse & Co. immer beliebter.

Auch der Haus- und Heimgartenanbau rückt in den Fokus

Geht es nach einer kürzlich veröffentlichten Studie, so soll damit bald Schluss sein. All jene, die sich aufgrund einer anhaltend hohen Inflation oder manchen Engpässen unabhängiger von der industriellen Lebensmittelproduktion machen möchten, würden durch die in der Studie gemachten Vorschläge hart getroffen.

Auch Menschen, die einen eigenen Garten auf einer Dachterrasse oder im Rahmen eines eigenen Einfamilienhaus-, Reihenhaus- oder Wohnungsgrundstücks betreiben, würden im Fall einer Umsetzung der in der Studie gemachten Vorschläge schlimmstenfalls kriminalisiert.

Denn laut den damit verbundenen Forschungen produziere das Betreiben von Klein- und Schrebergärten einen bei Weitem höheren Ausstoß an Kohlendioxid als der herkömmliche Agraranbau im ländlichen Bereich.

Die durch Forscher an der Universität von Michigan ausgearbeitete Studie, die im Journal Nature Cities veröffentlicht wurde, beschäftigte sich im Kern mit einer Verifizierung der Produktion von Kohlendioxid, das im Zuge verschiedenster Anbauformen von Obst, Gemüse, Blumen und anderen Pflanzen in urbanen Zentren entsteht.

Die sich aus diesen Forschungen ableitenden Ergebnisse wurden zudem in einen direkten Vergleich mit traditionellen Anbauformen in der ländlichen Agrarwirtschaft gestellt. Was den letztgenannten Punkt anbelangt, geht aus der Studie hervor, dass im Zuge von traditionellen Anbauformen unter ländlichen Agrarwirtschaftsbetrieben durchschnittlich 0,07 Kilogramm CO2 anfallen.

Emissionen weit höher als in traditioneller Landwirtschaft

Die Forscher der Universität von Michigan warnen davor, dass die durch einen Ausstoß von CO2 bedingten Auswirkungen auf die Umwelt angesichts des Betreibens eines Gartens in urbanen Zentren oder städtischen Randlagen fünf Mal größer seien als im Vergleich zu den herkömmlichen Anbauformen in der ländlichen Agrarwirtschaft.

Denn im Fall von individuell betriebenen Kleingärten in urbanen Zentren und Stadtrandlagen läge der CO2-Ausstoß bei durchschnittlich 0,34 Kilogramm pro Betreiber. Laut der Forscher erweise sich der Aufbau der notwendigen Infrastruktur zum Betreiben dieser Kleingärten als größter Emissionsbeitrag  

Um zu diesem Ergebnis zu gelangen, untersuchten die Forscher insgesamt 73 in urbanen Zentren betriebene Kleingärten auf der ganzen Welt, darunter in den Vereinigten Staaten, in verschiedenen Ländern Europas wie auch in Großbritannien.

In diesem Zuge wurden insbesondere die damit verbundenen Lebenszyklen der Anbauformen miteinander verglichen, um ferner zu einem Ergebnis zu gelangen, welcher Input notwendig gewesen ist, um diese Anbauformen ins Leben zu rufen und auf den Weg zu bringen.  

Auch die sich aus diesen Anbauformen ableitenden Erträge gingen in die Studienergebnisse mit ein. Unterteilt wurden die untersuchten Anbauformen zudem in drei Kategorien, zu denen neben Einzelbetreibern beziehungsweise Familiengärten auch kollektive oder mit anderen Personen gemeinsam betriebene Gärten sowie Großgärtnereien mit kommerziellen Absichten gehörten.  

Neben dem hierfür benötigten Aufbau von Infrastruktur leiste ebenfalls eine schlechte Lagerung und Verwertung von Kompost und anderen synthetischen Abfällen einen großen Emissionsbeitrag.   

Summa summarum stellt die Studie der Universität von Michigan dem urbanen Gartenbetrieb ein schlechtes Zeugnis aus. Denn im Vergleich mit dem traditionellen Lebensmittelanbau in der ländlichen Agrarwirtschaft lägen die CO2-Emissionen im Anbau von Obst und Früchten in der urbanen Erzeugung um den Faktor 8,6 höher.

Gleiches gelte für einen Anbau von Gemüse. In diesem Bereich stellten die Studienforscher einen höheren CO2-Ausstoß um den Faktor 5,8 fest. Das sich aus der Studie ableitende Fazit fällt aus diesem angeführten Grund nicht unerwartet aus, wenn darauf hingewiesen wird, dass der Lebensmittelanbau den Profis in den ländlichen Agrarbetrieben überlassen bleiben sollte.

Immerhin wurden in den untersuchten Anbaumethoden in urbanen Zentren auch Ausnahmen ausgemacht, zu denen neben Spargel auch Tomaten gehören. Diese heimisch hergestellten Lebensmittel gingen mit einem deutlich niedrigeren Co2-Ausstoß im Vergleich mit den Anbaumethoden im ländlichen Agrarbereich einher.

In der Tomatenherstellung läge dies vor allem an den im professionellen Bereich zum Einsatz kommenden Anbaumethoden. Denn viele dieser Tomaten werden im ländlichen Agrarsektor unter Einsatz von Treibhäusern produziert, während insbesondere Spargel in den untersuchten Fällen jeweils aus der ganzen Welt importiert wird.

Die Begründung

Rund zwei Drittel der untersuchten CO2-Emission werden laut der Studie durch das Anlegen und Betreiben von urbanen Gärten produziert. So griffen die meisten Betreiber beim Aufbau dieser Gärten auf recycelte Materialien oder Materialien aus zweiter Hand zurück.

Würden diese Betreiber auf speziell für den Gartenanbau recycelte Materialien zurückgreifen, ließen sich die damit verbundenen CO2-Emissionen mehr als halbieren. Viele Gartenbetreiber in urbanen Zentren gehen ihrer Beschäftigung nicht nur mit dem Ziel einer zukünftig größeren Unabhängigkeit von industriell produzierten Lebensmitteln nach.

Auch der Faktor einer mit dieser Tätigkeit einhergehenden Entspannung spielt unter Städtern eine maßgebliche Rolle. Innenraumpflanzen werden gehegt und gepflegt, um die eigenen vier Wände entweder auf bewusste Art und Weise grüner zu machen oder um für ansehnliche Raumdekorationen zu sorgen.

Vielerorts werden Innenraumpflanzen auch mit dem Ziel einer qualitativen Luftverbesserung gehalten. Schließlich konsumieren Pflanzen eben jenes Kohlendioxid zur Photosynthese, vor dessen Ausstoß Klimaalarmisten Tag ein Tag aus warnen.

Es gibt auch Widerspruch

Selbst die Haltung von Innenraumpflanzen wird durch Klimaalarmisten inzwischen attackiert. Denn auch hiermit seien umwelttechnische Kosten verbunden. Diese Kosten setzten sich aus dem Transport, der Herstellung von Plastiktöpfen wie auch der Herstellung von synthetischen Düngemitteln zusammen.         

Insbesondere in der Herstellung und dem Angebot von diesen Produkten kommen fossile Energieträger wie Erdöl zum Einsatz. Die durch die Universität von Michigan publizierte Studie ist erwartungsgemäß nicht überall in der Wissenschaftswelt auf ein positives Echo gestoßen.

So teilte beispielsweise Susan Pell, Direktorin des Botanischen Gartens in der amerikanischen Hauptstadt Washington, D.C., mit, dass das der Studie zugrundeliegende Narrativ nicht trage, weil Kleingärtner sich trotz dieser Studienergebnisse dazu in der Lage sähen, Topfpflanzen unter veritablen Bedingungen anzubauen.      

Um dieses Ziel zu erreichen, brauchten Kleingärtner nur ihren eigenen Forschungsergebnissen und Buchveröffentlichungen zu folgen, um die durch eine Haltung oder eine Herstellung von Innenraumpflanzen verursachten „Umweltschäden“ auf ein Minimum zu reduzieren.

Um dieses Ziel zu erreichen, sollten eigene Heim- und Hauspflanzen grundsätzlich nur im lokalen Umfeld gekauft werden, wodurch sich Transport- und Lieferemissionen verringerten. Ferner sollten Heimgärtner in urbanen Zentren keine Plastiktöpfe kaufen, sondern hingegen auf einen Erwerb von etwas teureren, jedoch qualitativ höherwertigen und langlebigeren Keramik- und/oder Terrakotta-Töpfen setzen.     

Darüber hinaus sollten Heim- und Kleingärtner stets auf eine Nutzung von nachhaltigen Böden im eigenen Anbau zurückgreifen. Unter Bezugnahme auf Susan Pell gehöre vor allem Torf zu den am wenigsten nachhaltigen Komponenten im individuellen Gartenanbau.  

Torf erweist sich ferner als ein Grundstoff zur Bildung von Kohle. Wenn Torf abgebaut wird, kommt es im Zuge dieses Prozesses zu Kohlendioxidemissionen. Torf hat sich zudem im Lauf von Hunderten von Jahren in der Erde gebildet, sodass dessen Abbau mit umweltrechtlichen Einschränkungen einhergehen sollte.

Auf diese Weise könne sichergestellt werden, dass Torflandschaften und Moorkulturen auch den kommenden Generationen noch zuteilwerden werden. Anstatt einer gesellschaftlichen Verbotskultur den Weg zu ebnen, ruft beispielsweise Susan Pell ihre Mitmenschen dazu auf, das jeweils eigene Umweltbewusstsein zu schärfen.

Denn wer Dinge in seiner eigenen kleinen Welt ändere oder zukünftig anders mache, nehme damit auch Einfluss auf seine unmittelbare Umgebung. Hierdurch werde wiederum der Weg zur Änderung des kollektiven Bewusstseins geebnet.  

Wer zudem auf mehr Nachhaltigkeit in einem Lebensbereich setze, lerne schnell, dass ein Umdenken auch in anderen Lebensbereichen ohne eine große Einbuße von Lebensqualität möglich sei.

Lebensmittelpreise weltweit nach wie vor auf hohen Niveaus

Was Klimaalarmisten nicht ansprechen, sind die in aller Welt stark gestiegenen Preise für Lebensmittel, die immer mehr Menschen finanziell stark unter Druck setzen. Momentan blickt die Welt entweder noch immer auf extrem hohe Inflationsraten wie beispielsweise in einigen Schwellenländern, darunter Argentinien, die Türkei oder auch Ägypten, oder einer Disinflation in den Industrienationen.

Doch selbst der Prozess einer Disinflation geht nicht mit tendenziell sinkenden Preisen, sondern eher mit einer Abschwächung der vorherigen Preisauftriebe einher. Insbesondere die Preise für Lebensmittel bleiben vielerorts also nach wie vor auf einem hohen Niveau oder steigen – wie beispielsweise in den USA – in vielen Bereichen noch immer.

Auch einer der Gründe hierfür wird wahrscheinlich sein, da die Größe der Rinderherden in den Vereinigten Staaten mittlerweile auf ein 73-Jahres-Tief gesunken ist. So geht aus dem jüngsten Bericht des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums hervor, dass die nationale Rinderherde zum Stichtag des 1. Januar um zwei Prozent im Vergleich mit dem Vorjahr auf 87,2 Millionen Köpfe gesunken ist.

 

Die Gründe für diese Entwicklung sind mannigfaltig. Allen voran werden unter Landwirten steigende Zinsen, teils stark gestiegene Futterkosten sowie anhaltende Dürren in manchen Regionen des Landes erwähnt.

Kaum ein Wunder, dass die Rindfleischpreise im amerikanischen Einzelhandel zuletzt auf ein neues Rekordhoch von 5,21 US-Dollar pro Pfund gestiegen sind. Der Federal Reserve Bank werden hierdurch Daumenschrauben in der eigenen Zinspolitik angelegt.

Denn sollten die Zinsen in den USA im Präsidentschaftswahljahr aus politischen Gründen zu stark gesenkt werden, könnte aus einer Disinflation auch ganz schnell wieder eine abermals anziehende Inflation werden.

Wohl nicht von ungefähr hat Fed-Chef Jerome Powell einer unmittelbar bevorstehenden Zinssenkung in den USA im Monat März in den letzten Tagen eine Absage erteilt.

Während die Rindfleischpreise nicht nur in den USA, sondern auch in anderen Weltregionen weiter steigen, wirbt das Weltwirtschaftsforum in Davos aus „Klimaschutzgründen“ für einen Verzicht auf Fleischkonsum.

Immer wieder wird in diesem Zusammenhang ein Umstieg auf andere proteinreiche Nahrung wie beispielsweise Insekten ins Spiel gebracht und beworben. Wenn die Fleischproduktion aufgrund einer wachsenden Unrentabilität noch stärker sinken sollte, wird ganzen Schichten der Bevölkerung ein anhaltender Fleischverzehr allein schon aufgrund von weiter steigenden Preisen in diesem Bereich unerschwinglich gemacht.

Ähnlich wie der Gas- und Stromverbrauch in Deutschland aufgrund einer sich mehrenden Industrieflucht sinkt, wird sich ein eben solcher Effekt wohl auch im Fleischsektor einstellen. Die Intensivierung der Bauern-Proteste in Europa legt Zeugnis darüber ab, dass unter vielen Bauern und Landwirten die Erkenntnis zu wachsen scheint, angesichts der nun seit Jahren verfolgten Klimapolitik nicht mehr wettbewerbsfähig zu sein.

Während kleine und mittelgroße Höfe finanziell immer stärker mit dem Rücken zur Wand stehen und das Hofsterben sich fortsetzt, kristallisieren sich agrarische Großbetriebe als die eigentlichen Gewinner dieser Politik heraus.

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts von Roman Baudzus nimmt unter anderem Bezug auf eine im Journal Nature Cities publizierte Studie der Universität Michigan.

„Was heißt das für mich konkret!?“ (Roman Baudzus)

Konkret heißt das, dass bestimmte Lebensmittel unter wachsenden Bevölkerungsschichten nahezu unerschwinglich zu werden drohen, solange die aktuell verfolgte Politik fortgesetzt wird.

Auch in diesem wichtigen Bereich lässt sich beobachten, dass augenscheinlich ein Krieg gegen kleine und mittelständisch geprägte Betriebe, die nicht über unendliche finanzielle Ressourcen verfügen, geführt wird.

Wer führt diesen Krieg? Vordergründig ist es die Politik, im Hintergrund werden es jedoch all jene Großkonzerne sein, die durch ihre Kampagnenspenden den großen Einfluss auf Politiker ausüben.

Wohl nicht von ungefähr erweist sich beispielsweise Microsoft-Gründer Bill Gates nun schon seit einiger Zeit als größter Agrarlandeigner in den Vereinigten Staaten. Die Erzeugung und der Massenvertrieb von Laborfleisch scheint eines der großen Ziele zu sein, die hiermit verbunden sind.

Und während allerorten über einen größeren „Klimaschutz“ diskutiert wird, kommt ein eigentliches Anliegen im Sinne eines echten Umweltschutzes nach wie vor komplett zu kurz.

Wer allein bedenkt, welche Umweltschäden und Treibhausgasemissionen durch das Führen von Kriegen verursacht werden oder wie viel Verpackungsplastik seit vielen Jahren nun schon unsere Erde verschmutzt, wird vielleicht zu dem Schluss gelangen, dass an den Dingen vorbei diskutiert wird.

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