Schon seit Jahresbeginn hielten sich an den Kryptomärkten hartnäckige Gerüchte, wonach eine (Teil-)Abkopplung der Krypto-Börse und Krypto-Plattform Binance vom SWIFT Global Transaction System kurz bevorstehen könnte.

Diese Gerüchte haben sich mittlerweile bewahrheitet, nachdem der SWIFT-Bankenpartner von Binance unter Bezugnahme auf einen Bericht auf der Seite von CoinTelegraph offiziell mitgeteilt hat, Binance und dessen Kunden eine Ausführung von unter 100.000 US-Dollar liegenden Transaktionen ab dem 1. Februar zu untersagen.

Binance blickt ab morgen einer (Teil-)Abkopplung vom internationalen Bankensystem ins Auge

Von dieser Ankündigung sehen sich also in erster Linie Kleinanleger eines der weltweit führenden Krypto-Unternehmen betroffen. Kleinanleger, die Digitalmünzen mittels Binance in US-Dollars eintauschen oder US-Dollars in Digitalmünzen umtauschen möchten, werden sich ab morgen einen anderen Anbieter suchen müssen.

Binance hatte diese Meldung zuerst am 21. Januar mittels Twitter wie auch in einem darauf folgenden Update auf der eigenen Webseite vom 23. Januar bestätigt. Dort heißt es wie folgt:

 

Hier der Link zur entsprechenden Ankündigung. Wenn in der durch Binance gewählten Überschrift von einer „Suspension in einer Anzahl von ausgewählten Ländern“ die Rede ist, so empfiehlt es sich, den obigen Link einfach mal anzuklicken, um sich die nicht enden wollende Liste der hiervon betroffenen Nationen selbst anzuschauen.

Wahrscheinlich wird es Mitgliedern des SWIFT Global Transaction System nicht mehr gestattet sein, Binance-Kunden Umtauschgeschäfte und sich möglicherweise an diverse Transaktionen anschließende Überweisungen unterhalb eines Betrages von einhunderttausend US-Dollar zu ermöglichen.

Der rasante Aufstieg von Binance

Zum Hintergrund von Binance sei erwähnt, dass das im Jahr 2017 durch Changpeng Zhao (Kurzname CZ) und Yi He in China gegründete Unternehmen innerhalb eines halben Jahres nach dessen Gründung zur größten Krypto-Börse der Welt aufstieg.

Dass Binance die Rangliste der größten Unternehmen in diesem Bereich mit Abstand anführt, zeigt sich unter anderem anhand der Tatsache, dass über das Binance-Netzwerk im letzten Jahr Handelstransaktionen in Höhe von knapp 80 Milliarden US-Dollar pro Tag abgewickelt wurden.

Ende August letzten Jahres nutzten bereits über neunzig Millionen Kunden weltweit die durch Binance angebotenen Dienstleistungen. So bietet Binance unter anderem den Kauf, Verkauf wie auch die Verwahrung von digitalen Vermögenswerten mittels seiner Plattform an.

Bei Licht besehen sieht sich das Unternehmen Binance ab dem morgigen Tag jedoch auf eine ähnlich Weise wie seit dem vergangenen Frühjahr eine Reihe von russischen Geschäftsbanken vom internationalen Bankensystem (teil-)abgekoppelt. Binance schrieb hierzu selbst in einer Twitter-Botschaft vom 21. Januar:

 

Solange Binance nicht möglichst schnell einen neuen SWIFT-Partner findet, wird sich hieran auf Sicht nichts ändern. Unter aufmerksamen Beobachtern könnte fast der Eindruck entstehen, als ob ein Finanzkrieg ausgebrochen sein mag, in dem sich traditionelle Geschäftsbanken und Krypto-Anbieter zunehmend feindlich gesinnt gegenüberstehen.

Oder stecken Zentralbanken hinter der Entwicklung bei Binance?

Andernorts wird gemutmaßt, dass es sich bei diesem Schachzug um einen vorbereitenden Schritt zur Einführung von digitalen Währungen durch Zentralbanken (CBDCs) handeln könnte.

Unter Bezugnahme auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen von Binance sahen sich Einwohner der Jurisdiktionen Singapur, des kanadischen Bundesstaates Ontario und der Vereinigten Staaten von Amerika seit Gründung des Unternehmens von einer Nutzung der durch Binance angebotenen Dienstleistungen ausgeschlossen.

Im Herbst 2019 wurde dann zumindest eine spezielle Handelsplattform für potenzielle Kunden in den USA entwickelt – namentlich Binance US. In einer Reihe von anderen Jurisdiktionen ist eine Nutzung von Binance aufgrund der dort geltenden Regulierungsgesetze bis zum heutigen Tag nur eingeschränkt – oder gar nicht – möglich.

Hierzu zählen unter anderem Großbritannien, Japan, Malaysia, Thailand und das Reich der Mitte. Auf das Binance-Angebot von Futures- und Derivateprodukten lässt sich in Italien, in den Niederlanden und in Deutschland überhaupt nicht zugreifen.

Finanzkriege und kinetische Kriege drohen sich parallel zur Herausbildung einer multipolaren Weltordnung auszuweiten

Wie dem auch sei, so erweckt es verstärkt den Eindruck, als ob die Entwicklung hin zu einer zunehmend multipolaren Weltordnung mit der Intensivierung von Finanzkriegen wie auch kinetischen Kriegen einherzugehen scheint.

Es fühlt sich so an, als ob es schon bald zu einer Art Showdown zwischen dem Westen und dem Osten (hier allen voran der Volksrepublik China im Zusammenschluss mit der Russischen Föderation) kommen könnte. Vielleicht hat dieser Showdown auch schon längst begonnen.

Was immer offensichtlicher wird ist die Tatsache, dass sich der hegemoniale Anspruch der Washingtoner Regierung zunehmend auf große Herausforderungen stößt. So setzt sich beispielsweise der Prozess der De-Dollarisierung zu Beginn des neuen Jahres in einem sich beschleunigenden Tempo fort.

Wann kommt die Ankündigung zu einer durch Gold gedeckten (Handels-) Kryptowährung?

Um sich gegen einen möglichen Kollaps des US-Dollars zu wappnen oder bestmöglich gegen ein solches Ereignis abzuschirmen, arbeiten die Volksrepublik China, Russland, der Iran und eine Reihe von anderen Nationen momentan an der Finalisierung von Plänen zur Einführung einer durch Gold besicherten Kryptowährung.

Wie 24/7 Wall Street kürzlich unter Bezugnahme auf das russische Medium Vedomosti.ru berichtete, befänden sich hochrangige Vertreter der Russischen Föderation und des Irans zurzeit in Gesprächen, um eine gemeinsam durch Gold besicherte Kryptowährung aus der Taufe zu heben.

Diese Stablecoin solle zukünftig im internationalen Handel unter Umgehung des US-Dollars zum Einsatz kommen. Ziel der neu zu etablierenden Handelswährung scheint es zu sein, im grenzübergreifenden Handel fortan komplett auf eine Bezahlung mittels Fiat-Währungen zu verzichten. Dies würde also nicht nur den US-Dollar, sondern auch den russischen Rubel und alle anderen Fiat-Währung gleichsam betreffen.

Der Kitt, der alles zusammenhält

Nichtsdestotrotz blicken die Vereinigten Staaten von Amerika, gesetzt den Fall, dass es zur Umsetzung dieser Pläne kommen wird, den größten Problemen ins Auge. Denn bei Amerika handelt es sich um die größte Schuldnernation der Weltgeschichte, wie Jim Rogers über die vergangenen Jahre mehrfach gewarnt hatte.

Der US-Dollar ist der Kitt, der das marode und stark überdehnte Imperium zusammenhält – noch jedenfalls. Wer den US-Dollar angreift, greift auch die US-Regierung an. Doch im Osten und weiten Teilen des globalen Südens scheint sich hieran kaum mehr jemand wirklich zu stören.

Es sollte bedacht werden, dass immer mehr Meldungen an die Öffentlichkeit dringen, laut denen Saudi-Arabien bereit dazu zu sein scheint, vom Petrodollar-System abzulassen. Der afrikanische Staat Ghana bezieht sein Erdöl aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) inzwischen gegen Goldzahlungen.

Selbst Newsweek sind diese Entwicklungen in der eigenen Berichterstattung in den letzten Monaten keineswegs entgangen. Und warum auch? Viele Dinge drängen momentan an die Oberfläche, sehr wahrscheinlich nochmals zusätzlich beschleunigt durch den anhaltenden Krieg in der Ukraine.

Zumal sich darüber hinaus ein weiterer Krieg um Taiwan im Fernen Osten anzukündigen droht. Gleichzeitig missbraucht die US-Regierung den US-Dollar als Waffe, die jedem an seine Schläfe gehalten wird, der auf dem geopolitischen Parkett nicht spurt und den US-Vorgaben folgt.

Der Keim des eigenen Untergangs

Doch in eben jener Entwicklung findet sich der Keim für das potenzielle Ableben des US-Dollars als Weltreservewährung. Denn eine Weltreservewährung muss dieser Rolle auch zu jedem Zeitpunkt gerecht werden. Es darf somit keine Nation auf der Welt von einer Nutzung dieser zentralen Währung ausgeschlossen werden, um international Handel zu treiben.

Doch genau dies tun die Vereinigten Staaten, weshalb sich immer mehr Nationen rund um den Globus nach Alternativen zum US-Dollar umzuschauen beginnen. Dass die durch die Russische Föderation im Westen, einschließlich Japans, veranlagten Währungsreserven in einem Gegenwert von 300 Milliarden Euro eingefroren worden sind und einer Konfiskation anheimfallen könnten, wird sich wohl als letzter Sargnagel des bestehenden – und durch westliche Institutionen dominierten – Weltfinanzsystems erweisen.

Denn spätestens seit diesem Geschehnis weiß jedermann auf der Welt, dass es ihm genauso wie der Russischen Föderation ergehen könnte. Die nun erfolgte Teilabkopplung von Binance vom SWIFT Global Transaction System reiht sich in diese Geschehnisse nahtlos ein.

Erinnert sei ebenfalls an die Vorkommnisse in Kanada vor einem Jahr, als Anhängern und Spendern der sich gegen Impfmandate richtenden Trucker-Bewegung durch kanadische Banken und Finanzinstitute auf Geheiß der kanadischen Regierung zeitweilig der Zugang zu den eigenen Konten gesperrt wurde.

United States Home Loan Banks System: Wie tief mit drin?

Szenenwechsel. Abschließend folgt noch einmal ein Blick auf interessante Meldungen von der Banken- und Kryptowährungsfront. Denn mittlerweile drängt an die Oberfläche, dass amerikanische Immobilienkreditgeber Milliardenkredite gegenüber Krypto-Banken, darunter unter anderem Silvergate, ausstehen haben.

In der hiesigen Berichterstattung zu den Kryptomärkten wurde in den vergangenen Wochen davor gewarnt, dass der Kollaps der Krypto-Börse FTX noch weite Kreise ziehen könnte, da sich bislang nur bruchstückhaft absehen lässt, wer und welche anderen Institutionen aufgrund von Kreuzkrediten und im Zuge der FTX-Insolvenz verlustig gegangenen Vermögenswerten noch in diesen Schlamassel mit hineingeraten könnten.

Es lässt sich aus diesem Grund fast wie eine Bestätigung im Hinblick auf unsere Mahnungen zur Vorsicht interpretieren, wenn amerikanische Immobilienkreditgeber in der Zwischenzeit offen zugeben, Milliardensummen gegenüber Krypto-Banken ausstehen zu haben!

Erinnert sei daran, dass sich genau hierin der Nutzen PHYSISCHEN GOLDES oder anderen physisch gehaltenen Edelmetallen wie Silber oder Platin, welche sich keinen Ausfallrisiken durch Drittparteien ausgesetzt sehen, findet.

Sollte das Weltfinanzsystem untergehen, sind physische Edelmetallbestände immer noch da, im besten Falle griffbereit und zu Zahlungszwecken einsetzbar. Zudem handelt es sich um eine veritable Absicherung zum Zweck des Vermögenserhalts.

Wie dem auch sei, Entscheidungen dieser Art muss jeder für sich selbst treffen. Es bleibt angesichts der neuesten Meldungen und der sich fortsetzenden Insolvenzwelle im Krypto-Universum der fade Beigeschmack, dass sich diese Probleme bald schon auch auf den Bereich der Kreditgeber im amerikanischen Home Loan Banks System übertragen könnten.

Es soll abschließend aus einem anderen Bericht auf der Seite von CoinTelegraph zitiert werden. Danach habe das United States Home Loan Banks System (FHLB) Milliarden von US-Dollars an zwei der größten Krypto-Banken verliehen.

Die bei FHLB aufgenommenen Darlehen seien durch die Kreditnehmer hauptsächlich dazu genutzt worden, um die Folgen und Auswirkungen des sich intensivierenden Kapitalabzugs im Krypto-Sektor abzufedern.

CoinTelegraph nahm in der eigenen Berichterstattung wiederum Bezug auf einen zuvor im Wall Street Journal erschienenen Bericht vom 21. Januar. Danach habe die Signature Bank einen Kredit in Höhe von fast zehn Milliarden US-Dollar im vierten Quartal des vergangenen Jahres bei FHLB aufgenommen – eine der größten Kredittransaktionen in den letzten Jahren.

Fast zeitgleich hatte Silvergate eine Darlehenszusage in Höhe von mindestens 3,6 Milliarden US-Dollar erhalten.

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts von Roman Baudzus nimmt Bezug auf einen Bericht auf der Seite von thedeepdive.ca

„Was heißt das für mich konkret!?“ (Roman Baudzus)

Es erweckt den Eindruck, als ob die US-Regierung dem Krypto-Sektor über Umwege bewusst oder unbewusst einen Bailout geliefert haben könnte, um die Folgen und Auswirkungen aus dem Zusammenbruch der Krypto-Börse FTX und deren Handelsarm Alameda Research sowie dem zuvor zu beobachtenden Konten-Run fürs Erste abzufedern und aus den medialen Schlagzeilen heraus zu bekommen.

Es bleibt in diesem Zuge allerdings nicht außer Acht zu lassen, dass Kredite auch zu Zinsen wieder zurückbezahlt werden müssen. Inwieweit sich die darlehensnehmenden Krypto-Banken zu dem gegebenen Zeitpunkt hierzu in der Lage sehen werden, bleibt für den Moment abzuwarten. Ich werde die Entwicklungen in diesem Bereich jedenfalls weiter für Sie im Auge behalten.

Blick auf die Bitcoin-Entwicklung

 

Abschließend soll noch ein Blick auf die Bitcoin-Entwicklung seit dem 12. Januar geworfen werden. Zum damaligen Zeitpunkt erfolgte in diesem Bericht der explizite Hinweis auf eine sich bietende Trading-Möglichkeit auf der Long-Seite.

Nach einem zwischenzeitlichen Anstieg auf bis zu 24.000 US-Dollar pro Einheit stand seitdem unter dem Strich in der Spitze ein Plus von fast 40 Prozent im Basiswert innerhalb von nur 18 Tagen, das sich aktuell noch immer auf gut 27 Prozent im Basiswert beläuft (Stand: gestern später Abend).

Wer sich womöglich ein Herz genommen hat, um damals mitzugehen, tut gut daran, jetzt zumindest die Hälfte des Einsatzes mit einem ansehnlichen Gewinn raus und vom Tisch zu nehmen, um die andere Hälfte vorerst weiterlaufen zu lassen.

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