Im gestrigen Bericht wurde ein Blick unter die Motorhaube des Nasdaq Composite Index geworfen. In diesem Zusammenhang wurde deutlich, welch eine hohe Anzahl der im Index gelisteten Titel mittlerweile einen Kursrückgang von fünfzig Prozent und mehr erfahren haben, ohne dass der Gesamtindex hiervon bislang auf ähnliche Weise beeinträchtigt worden wäre.

Insbesondere passive Indexfonds scheinen großen Anteil an dieser vorherrschenden Situation auf sich zu vereinen. Doch Obacht, denn dieser spezielle Industriezweig könnte sich unter Umständen schon recht bald nicht mehr als Quelle der Stabilität, sondern als Hort der Instabilität erweisen.

It´s the liquidity, stupid! – und das Herdenverhalten unter Anlegern

Wenn eine derart hohe Anzahl an ETFs auf ein und dieselben Titel setzt, wird es bereits auch nur einem Ansatz von sich abzeichnenden Turbulenzen zu einem enormen Liquiditätsproblem kommen.

Eine Bestätigung für diese Annahme erfolgte vor nicht allzu langer Zeit unter Bezugnahme auf getätigte Aussagen von Mark Carney, dem Vorsitzenden der Bank of England, der davor warnte, dass die Risiken in Bezug auf eine potenziell chaotische Auflösung von Portfolios aufgrund eines Mangels an Marktliquidität zunähmen.

Wer diese Warnung von Mark Carney ernst nimmt, wird wohl nicht umhinkommen, sich ein altbekanntes Sprichwort in Erinnerung zu rufen, das da lautet: „Für jeden Verkäufer gibt es einen Käufer – dies allerdings nur zu einem spezifischen Preis.“

Auf dem Weg nach unten gibt es nicht genügend Käufer

Heißt also, wenn starke Verkaufsabsichten erst einmal einsetzen, werden all jene, die sich von ihren Anteilen trennen möchten, von den Ereignissen überrollt. Weil es auf dem Weg nach unten nicht genügend Käufer geben wird, müssen die Kurse erst einmal auf Niveaus sinken, bei deren Erreichen eine ausreichende Anzahl von Käufern Bereitschaft dazu zeigen wird, einen Handel abzuschließen.

Erst an diesem erreichten Punkt wird sich eine einsetzende Marktbalance abzeichnen. Was könnte dies beispielsweise aus Sicht von Apple-Haltern bedeuten? Wie im gestrigen Bericht ausgeführt, haben 363 von knapp 1.800 passiven Indexfonds in den Vereinigten Staaten in die Aktie von Apple investiert.

Im Bullenmarkt werden die Stüfchen der Treppe über Jahre genommen – im Bärenmarkt geht es im Aufzug nach unten

Allein in diesem Bereich würden also 363 ETFs, welche über den Verlauf der letzten Jahre derselben Anlagestrategie gefolgt sind, im Fall von Marktturbulenzen nach denselben Käufern Ausschau halten, um den Kapitalabzugsforderungen unter deren Investoren gerecht werden zu können.

Bekannt ist unter Berücksichtigung von starken Marktrückgängen in der Vergangenheit, dass es in einer solch spezifischen Situation zu einer Art Liquiditätsvakuum kommt, in dessen Zuge es zu teils extremen Preisanpassungen – nämlich zwischen den aktuell bezahlten Preisen und Kursen, zu denen Käufer in den darauffolgenden Tagen und Wochen gewillt sein werden sich in dem zugrundeliegenden Marktsegment zu engagieren – zu kommen droht.

Bereits in der letzten Handelswoche, in der der Nasdaq Composite Index zum Wochenschluss gerade noch einmal so die (charttechnische) Kurve gekriegt hatte, ließ sich beobachten, dass unter anderem die Aktie von Apple unter prozentual höheren Kursrückgängen als der Gesamtmarkt und/oder führende ETFs, welche den S&P 500 Index abbilden, litt.

Passiv ist nicht gleich passiv

Dass sich eine zunehmende Anzahl von Anlagegeldern in passiven Indexfonds investiert sieht, heißt noch lange nicht, dass die dahinterstehenden Investoren passiv agieren würden. Das Gegenteil ist der Fall.

Kommt es zu einer Wende in der psychologischen Sichtweise unter spekulativ veranlagten Investoren, so intensiviert sich der Drang nach einer Liquidierung von ganzen Portfolios, die sich nicht selten in nur einem einzigen Anlagesegment investiert sehen, hin und wieder auf eine sehr extreme Weise.

Die hieraus resultierenden Kursrückgänge könnten sich noch als erheblich brutaler als all das erweisen, was wir über den Verlauf der vergangenen zwanzig Jahre im Fall von Turbulenzen an den Finanzmärkten beobachtet und erlebt haben.

Konzentrationsrisiken, Liquiditätsmangel und HFCT verstärken den Trend

Denn die Konzentrationsrisiken, ein sich verschärfender Mangel an Liquidität und jene im Tageshandel inzwischen allerorten zum Einsatz kommenden Algorithmen im sogenannten Hochfrequenzcomputerhandel (HFCT) haben keinen „geordneten“ Abwicklungsprozess, sondern vielmehr eine Stampede, in deren Zuge die Preisfindung, Marktbewertungen oder fundamentale Aspekte keinerlei Rolle mehr spielen, zur Folge.

Denn alle wollen dann zum selben Zeitpunkt, koste es, was es wolle, raus aus einem Markt, der in den Monaten und Jahren zuvor unter Zuhilfenahme von billigem Zentralbankgeld aufgebläht worden ist. Hinter vorgehaltener Hand wird hier und dort bereits mit einem ähnlich massiven Kurstalfahrt des Nasdaq Composite Index nach Vorbild der im Jahr 2000 geplatzten Internet- und Technologieblase gerechnet, wenn es zum Einsetzen eines neuen Bärenmarktes an den Weltbörsen kommen wird.

Die im gestern veröffentlichten Bericht zum Nasdaq Composite Index ausgesprochene Warnung, Vorsicht walten zu lassen, hat der gestrige Handelsverlauf fürs Erste bestätigt, berücksichtigend, dass der Nasdaq Composite Index den gestrigen Handel mit einem satten Minus von 2,51 Prozent beendete.

Nun zu ARKK und Cathie Wood

 

 

Nachfolgend soll dem ARKK Innovation Fund (ARKK) von Cathie Wood die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt werden. Wie bereits im gestrigen Bericht ausgeführt, ließ sich unter Berücksichtigung der Marktentwicklung im Gesamtjahr 2021 beobachten, dass ARKK in Relation zum S&P 500 Index unter einer haarsträubenden Underperformance litt (siehe die oben abgebildete Grafik von Real Investment Advice).

Auf der Seite von SL Advisors wurde jüngst zu diesem Thema ausgeführt, dass Investoren, die ihr Geld in den ARKK Innovation Fund gesteckt haben, summa summarum Geld in den Sand gesetzt hätten. Selbst CNBCs Mad Money Host Jim Cramer, der für gewöhnlich keine derartige öffentliche Kritik übt, bezeichnete die Performance von Cathie Woods ARKK zuletzt als „fürchterlich“.

ARKK: Folgt nach dem Hui nun das Pfui?

Seit dem im Februar 2021 ausgebildeten Hoch befindet sich nicht nur der Kurs von ARKK unter einem sich intensivierenden Abgabedruck, sondern auch die durch ARKK verwalteten Vermögenswerte befinden sich seitdem auf Talfahrt.

Es erweckt eigentlich fast schon den Eindruck, als ob ARKK Innovation Fund mittlerweile all jenen Hedgefonds zu ähneln und in nichts nachzustehen scheint, deren Investoren über den Verlauf der vergangenen Jahre teils enorm hohe Anlagebeträge eingebüßt haben.

Trotz der miserablen Performance in den letzten zwölf Monaten verfügt ARKK noch immer über ein Vier-Sterne-Rating und verharrt nach wie vor auf dem ersten Platz in einem durch Morningstar jeweils zeitlich angepassten Ranking.

In den Jahren zuvor erwies sich aus Sicht von Cathie Woods ARKK Innovation Fund noch als ein Leichtes, den Energiesektor zu überflügeln und outzuperformen. Das exakte Gegenteil ist sich mit dem Boom an den internationalen Rohstoffmärkten und der in Europa und den USA einsetzenden Energiekrise eingetreten.

Nicht von ungefähr wird Cathie Wood in einem Interview gegenüber dem Finanzsender CNBC im vergangenen Frühjahr erklärt haben, (zum damaligen Zeitpunkt) nicht davon auszugehen, dass die Ölpreise über einen langen Zeitraum noch einmal die Marke von 70 US-Dollar pro Fass hinter sich lassen werden. Nun ja, allein die aktuellen Begebenheiten sehen anders aus.

Ganz nach dem Motto I´m talking my textbook…

Diese damalige Aussage und Prognose von Cathie Wood darf aus dem Rückspiegel der Ereignisse betrachtet getrost unter dem Slogan „Talking my textbook“ abgelegt werden. Denn ARKK scheint vor allem unter einem inzwischen zu beobachtenden Wandel weg von Wachstums- hin zu Value-Werten, die sich unter anderem im Energieinfrastruktursektor finden, zu leiden.

In den letzten Tagen kam überdies hinaus die Frage auf, ob von den jüngst durch Cathie Wood getätigten Aktienkäufen just jene Insider profitiert haben könnten, an deren Firmen Cathie Wood zuletzt Anteile im ARKK Innovation Fund aufgestockt hatte.

Insider von Unternehmen im ARKK Innovation Fund trennen sich in extrem hoher Anzahl von eigenen Aktien

Denn viele Vorstände der durch den ARKK Innovation Fund gehaltenen Unternehmen verkaufen unter Bezugnahme auf einen Bericht der Financial Times gerade eigene Anteile als gäbe es kein Morgen mehr. Laut dieses Berichts haben sich die betreffenden Firmeninsider in jüngster Zeit von eigenen Aktien in einem Gesamtumfang von 13,5 Milliarden US-Dollar (!) verabschiedet.

Selbst wenn die zuletzt aufgrund von Steuergründen getätigten Verkäufe von Teslas Elon Musk in Höhe von 10,7 Milliarden US-Dollar aus diesem Betrag herausgerechnet werden, verbleiben unter dem Strich noch immer zusätzliche Insiderverkäufe in einem Gegenwert von 2,8 Milliarden US-Dollar unter anderen durch ARKK gehaltenen Unternehmen.

Im Vergleich mit historischen Werten, die sich zwischen den Jahren 2015 und 2020 pro jeweiliger Sechs-Monats-Periode auf einen Durchschnitt von maximal fünfhundert Millionen US-Dollar an Insiderverkäufen beliefen, erweisen sich die aktuellen Zahlen und Daten als weit ab vom Schuss in Bezug auf die bis dato gültige Norm.

„Ein besorgniserregender Mangel an Kaufinteresse“

Der Bericht der Financial Times nimmt Bezug auf Aussagen von Vincent Deluard, seines Zeichens globaler Makrostratege bei StoneX, der mitteilte, dass die massive Zunahme im Bereich der Insiderverkäufe – bei einem gleichzeitig zu beobachtenden Mangel an Kaufinteresse – besorgniserregend sei.

Viele durch den ARKK Innovation Fund gehaltene Unternehmen hätten seit dem Erreichen von deren 52-Wochen-Hochs inzwischen um durchschnittlich 55 Prozent an Wert eingebüßt. Wenn Insider zu den aktuellen Kursen keine Bereitschaft zeigten, wieder einzusteigen, warum sollten es dann andere Investoren tun? Und so gestalten sich die Dinge denn auch mit Blick auf ARKK wie die nachfolgende Grafik der FT auf unübersehbare Weise verdeutlicht.

 

 

ARKK-Investoren sollte es definitiv eine Warnung sein, dass Ben Johnson, Direktor im Bereich der globalen ETF-Analyse bei Morningstar, gegenüber der Financial Times erklärt hat, dass die aktuell eingehenden Daten den Schluss nahelegten, wonach Cathie Wood und deren Team auf eine stärkere Weise von den im ARKK Innovation Fund gehaltenen Firmen überzeugt sein könnten als ausgerechnet jene Leute, die diese Unternehmen leiteten.

Diese Zusammenfassung von Roman Baudzus für CK*Wirtschaftsfacts basiert auf einem Bericht von Simon Lack auf der Seite SL Advisors, der durch den Autor thematisch erweitert und gedanklich ergänzt wurde.

„Was heißt das für mich konkret!?“ (Roman Baudzus)

Mein Fazit anhand der im heutigen Bericht skizzierten Beobachtungen lautet wie folgt: Wer immer Anteile an ARKK Innovation Fund und Wachstumswerten generell halten mag, sollte inzwischen eine erhöhte Vorsicht walten lassen.

Denn wie aus der oben abgebildeten Grafik der FT hervorgeht, schaffen Cathie Wood und ARKK mittlerweile keine Werte mehr für deren Anleger, sondern sind in ein Stadium der Geldverbrennung eingetreten.

Denken Sie ein wenig über den Tellerrand hinaus. Sollte es zu Marktturbulenzen und einem schärferen Rückgang der Kurse im Nasdaq Composite Index kommen, wie würde sich eine solche Situation dann erst auf ARKK auswirken, falls Titel wie Tesla in diesem Zuge mal richtig auf den Deckel bekommen sollten?

Anders herum würde sich in einem solchen Fall zudem die Frage stellen, ob nicht mögliche Fire Sales seitens ARKK eine vermeintliche Talfahrt des Tesla-Kurses und anderer durch Cathie Wood gehaltener Titeln massiv verschärfen würden?

man bedenke in diesem Zuge bitte die eingangs in diesem Bericht getätigten Ausführungen zu besagtem Liquiditätsvakuum. Gehaltene Positionen und Titel könnten alternativ auch mittels Put-Optionen abgesichert werden, die allerdings auf Kosten der Performance gehen könnten, solange es nicht zu einem stärkeren Rückgang der Kurse kommen sollte.

Hiermit wären wir beim Thema Market Timing. Niemand sieht sich dazu in der Lage, einen Markt exakt zu timen. Doch mittels Absicherungen lassen sich zumindest Anlagerisiken im eigenen Portfolio verringern.

Ich erinnere mich an eine Zeit vor zwanzig Jahren, in welcher der extrem gehypte Neue Markt zusammenbrach und ich Technologie-, Internet- und Telekommunikationstitel von ehedem 80 Euro auf bis zu zehn Cent (!) habe fallen sehen.

Ich bin der Meinung, man sollte sich eine solche Erfahrung ersparen, indem man bestehende Risiken absichert oder für den Moment in Gänze aus dem Portfolio entfernt. Seit meinem Ende September letzten Jahres bekanntgegebenen Ausstieg aus allen Titeln in meinem Trading Depot bin ich nicht wieder in den Aktienmarkt eingestiegen. Warum auch? Seitdem hat sich nichts Großartiges in diesem Bereich mehr getan.

An den Währungs- und Rohstoffmärkten ließen sich – einschließlich Short-Positionen an den den Bondmärkten – von damals bis zum heutigen Tag teils deutlich bessere Trading-Gewinne und Renditen auf eingesetztes Kapital erzielen.

Die amerikanischen Zinsmärkte sind im Auge zu behalten! Angesichts eines nach wie vor nahe null Prozent liegenden Leitzinses der Federal Reserve Bank ist der Zins auf zehnjährige US-Staatsanleihen bereits sehr stark vorausgeeilt.

In der laufenden Woche ein Hoch im Bereich von 1,78 Prozent erreichend, müsste die Fed die Zinsen nicht nur im laufenden Jahr viermal um jeweils 25 Basispunkte, sondern auch im nächsten Jahr um drei weitere Zinsschritte in demselben Ausmaß anheben, um mit dem in Gehorsam vorausgeeilten Zins im Bereich der zehnjährigen US-Staatsanleihe gleichzuziehen.

Aus dem nachfolgenden Chart von Investing.com geht hervor, wie in Antizipation auf bevorstehende Zinserhöhungen der Federal Reserve Bank erwartungsgemäß vor allem das kurze Zinsende (hier ein Blick auf die Zinsentwicklung im Bereich von zweijährigen US-Staatsanleihen) abgehoben ist. Wer die zugrundeliegenden Bonds über den Verlauf der letzten Wochen geshortet hat, konnte in diesem Bereich satte Gewinne einfahren.

 

 

Während die NOMINALEN Zinsen ihrer Zeit nun vielleicht ein wenig zu weit vorausgeeilt sein mögen, ist das trotz allem noch gar nichts. Die für den Monat Dezember gemeldete Inflationsrate erreichte in den USA sieben Prozent, was bedeutet, dass die US-Realzinsen (die zehnjährige Staatsanleihe zur Grundlage machend), noch immer mit satten 5,25 Prozent im Minus verharren.

Wollte die Fed die Inflation in der Heimat bekämpfen, dürfte deren Leitzins nicht nach wie vor bei nahe null Prozent verharren, sondern müsste längst bei mindestens sieben bis zehn Prozent liegen. Offenbar scheint im Offenmarktausschuss der Fed weiterhin darauf gehofft zu werden, dass die Basiseffekte (und das Vergleichsjahr 2020) nun auslaufen, womit es der Inflation schwerer gemacht werden sollte, im neuen Jahr in Relation zu dem durch eine hohe Inflation gekennzeichneten Basisjahr 2021 weiter deutlich zuzulegen.

Bei der Fed wird man darauf hoffen, dass sich die OFFIZIELLEN Inflationsdaten im Laufe des Jahres 2022 stabilisieren oder gar ein wenig zurückkommen werden. Dies bleibt angesichts von neuen Lockdowns rund um den Globus (allen voran in China) und den damit verbundenen Produktengpässen in der Realwirtschaft jedoch erst einmal abzuwarten. Erinnert sei in diesem Zusammenhang an das folgende Stichwort: Stagnierende Wirtschaft / Rezession + Inflation = Stagflation.

Abschließend möchte ich noch etwas zum Goldmarkt sagen. Ich habe das Bauchgefühl, dass der Goldpreis nochmals einen deutlichen Rücksetzer in Richtung der Marke von 1.650 US-Dollar pro Feinunze durchleben könnte. Damit würde es zu einem Test und Aufsetzen auf der ehemaligen „Make-or-Break“ Marke kommen, die der Goldpreis auf dem Weg nach oben ehedem auf dem Weg zu neuen Allzeithochs endlich durchstoßen hatte.

Der ein oder andere wird sich in diesem Zusammenhang vielleicht noch an meine Gespräche mit EWI-Goldanalyst Tom Denham erinnern. Schlimmstenfalls könnte auch noch einmal ein Aufsetzen auf der Marke bei 1.580 US-Dollar pro Feinunze drohen.

Sollte es tatsächlich hierzu kommen (ich weiß es nicht, ich bin kein Hellseher), würde ich bei Gold – und Silber – dann nochmals mit vollen Händen am physischen Markt zugreifen. Was bringt mich zu dieser Annahme? Erstens erweckt die aktuelle Charttechnik bei mir nicht den Eindruck, als ob Gold und Silber zurzeit relative Stärke aufweisen würden.

Zweitens litt der US-Dollar in den vergangenen beiden Handelstagen nach Veröffentlichung der amerikanischen Inflationsdaten für den Monat Dezember unter jeweils sehr starken Rücksetzern und einem enormen Abgabedruck. Weder Gold noch Silber konnten hiervon auf die zu erwartende Weise profitieren!

Ich gehe davon aus, dass der US-Dollar nach diesen Rücksetzern (auf wichtigen Marken im zugrundeliegenden Dollar-Index-Chart) seinen Aufwärtstrend wiederaufnehmen dürfte. In diesem Fall würden sowohl Gold als auch Silber meines Erachtens nach nochmals deutlicher unter Abgabedruck geraten.

Es handelt sich bei diesen Ausführungen um kein Versprechen auf die Zukunft und auch keine Anlageberatung. Ich habe Sie in mein Bauchgefühl eingeweiht, um meine aktuellen Ansichten mit Ihnen zu teilen. Verlieren Sie keineswegs den Mut, falls es tatsächlich dazu kommen sollte.

Ich wiederhole mich, wenn ich sage, dass mit physischen Goldbeständen nicht zu spekulieren ist, sondern dass diese als eine Art Lebensversicherung gegen einen möglichen System- und Währungscrash gesehen werden sollten. Man sollte also daran festhalten. Spekulieren kann man jeden Tag auf zig andere Vermögenswerte im Fiatgeld- und Papieruniversum – solange es in dieser Form noch Bestand hat.

Im Hinblick auf die Aktienmärkte sollte man ein gerüttetes Maß an Vorsicht walten lassen. Wenn ich jemanden sagen höre, dass Aktien langfristig grundsätzlich nur steigen können, so entbehrt dies der Realität und ich möchte abschließend hierzu den nachfolgenden Chart von Bridgewater-Chef Ray Dalio präsentieren:

 

 

Aus dem oben abgebildeten Chart geht hervor, dass der Dow Jones Index beispielsweise nach dem erfolgten Absturz um neunzig Prozent zwischen den Jahren 1929 bis 1932 seine alten Hochs auf realer Basis bis zum Jahr 2000 nicht mehr erreicht hatte. Das sind siebzig Jahre!

Wer damals mittleren Alters gewesen ist, wird diesen Moment unter hoher Wahrscheinlichkeit gar nicht mehr erlebt haben. Diese Realität ist zu berücksichtigen. Wenn die „Alles-Blase“ irgendwann platzt, ist eine ähnliche Entwicklung in den darauffolgenden Jahrzehnten durchaus denkbar. Auch wir könnten dann zu einer „gebrannten“ Generation werden.

Dieser Beitrag stellt keine Anlageberatung oder Anlageempfehlung dar!

Hier geht es zum ersten Teil „Nasdaq: Ein Blick unter die Motorhaube“

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