Über den Verlauf der vergangenen Woche hatten wir bereits ausführlich über die plötzliche Entscheidung der Federal Reserve zur Wiederaufnahme von Repo-Operationen berichtet. Nicht nur in der letzten Woche, sondern auch am gestrigen Morgen ist es in diesem Zuge zu einer deutlich höheren Liquiditätsnachfrage unter den Akteuren als zuvor angenommen gekommen. 

NY-Fed verdoppelt Obergrenze für 14-Tagesgeschäft und erhöht sie für Übernachtgeschäfte um ein Drittel

Und was ist die Folge? Die New York Fed hat sich dazu entschieden, das Ausmaß des Banken und anderen Kreditakteuren gewährten Bailouts mit Blick auf kurzfristige Refinanzierungen und Übernachtkredite auszuweiten. So soll sich der Gesamtumfang im Bereich der 14-tägigen Repo-Operationen nunmehr auf einen kumulierten Betrag von 60 Milliarden US-Dollar belaufen.

Am Dienstag letzter Woche lag die Liquiditätsobergrenze noch bei der Hälfte – und somit 30 Milliarden US-Dollar. Gleichzeitig gab die New York Fed bekannt, dass die Obergrenze im Bereich der Repo-Operationen für Übernachtkredite auf nunmehr 100 Milliarden US-Dollar angehoben wird. Am Mittwoch letzter Woche lag diese Obergrenze noch bei 75 Milliarden US-Dollar.

   

Quelle: New York Fed

     

Erhöhung erfolgt nach Zinsanstiegen bei den Übernachtkrediten und Beruhigungsversuchen durch die Fed

Als interessant erweist es sich, dass diese deutlichen Anhebungen der Liquiditätsobergrenzen nur kurze Zeit nach einer Reihe von öffentlichen Kommentaren seitens Fed-Gouverneurin Lael Brainard, in deren Zentrum sich der Versuch einer Beruhigung der allgemeinen Lage nach einem teils deutlichen Anstieg der Zinsen im Bereich der Übernachtkredite befand, erfolgten.

Bei der Fed sah man sich auf diese Entwicklung hin dazu veranlasst, abermals Milliarden von US-Dollars an Liquidität in die Finanzmärkte zu injizieren. Laut Brainards Kommentaren habe es sich hierbei um das Resultat einer simplen Schieflage im Bereich von Angebot und Nachfrage unter den Akteuren gehandelt.

Es ließen sich daraus keine Anzeichen für einen wachsenden Stress an den amerikanischen Kreditmärkten ablesen, wie Brainard im Rahmen einer Anhörung vor dem Ausschuss für Verbraucherschutz und Finanzinstitutionen des Repräsentantenhauses des US-Kongresses weiter ausführte.

Vielmehr kämen in diesem Zug Fragen auf, ob dem System erneut die Erlaubnis erteilt werden sollte, seine finanziellen Reserven anwachsen zu lassen, so Brainard weiter. Im Jahr 2008 hätten sich Drittparteien nicht mehr gegenseitig über den Weg getraut. Heutzutage sei die Lage an den Kredit- und Finanzmärkten laut Brainard jedoch eine andere.

Diesmal wirklich alles anders? Liquiditätsnachfrage nicht von ungefähr auf Höchstniveau seit Neuauflage der Fed-Repo-Geschäfte

Wie sich zeigt, ist aus Sicht offizieller Repräsentanten diesmal weiterhin alles anders als in der Vergangenheit. Doch bei Licht besehen zeigt sich, dass die Nachfrage nach US-Dollarliquidität unter den Akteuren zum Ende des Monats hin bedeutsam gewachsen ist. Nicht von ungefähr erwies sich die Liquiditätsnachfrage ein weiteres Mal höher als die seitens der Fed im Rahmen ihrer Repo-Operationen zur Verfügung gestellten Mittel.

Während die Fed ursprünglich 75 Milliarden US-Dollar in Form einer Obergrenze festsetzte, lag die tatsächliche Nachfrage unter den Akteuren hingegen bei 92 Milliarden US-Dollar. Viel muss hierzu nicht mehr gesagt und erläutert werden. Vielmehr handelt es sich hierbei um die höchste Nachfrage im Angesicht der plötzlichen Neuauflage der Repo-Operationen der Fed.

   

Quelle: New York Fed

   

Quartalsende naht – Banken noch zurückhaltend…

Wie zu erwarten stand, haben einige Banken sich mit Blick auf das nahende Ende des laufenden Quartals bislang wahrscheinlich noch zurückgehalten. Wenn sich die Kunden der betreffenden Institute jedoch erst einmal die Frage stellen werden, in welch einem Liquiditätszustand sich ihre Banken befinden, könnten die daraus resultierenden Konsequenzen dramatisch sein.

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts basiert auf einem Bericht auf der Seite des Finanzblogs Zerohedge.

Beitrag senden

Drucken mit Kommentaren?



href="javascript:print();"