Amerikas Großbanken hinken der allgemeinen Performance an den Aktienmärkten – wie übrigens auch eine ganze Reihe von anderen Sektoren – deutlich hinterher. Größtenteils werden die großen Indizes hauptsächlich nur noch durch Käufe einiger ausgewählter Technologieaktien nach oben gezogen.

Big Five machen knapp 25 % der Marktkapitalisierung im S&P500 aus

Wir zuvor schon ein oder das andere Mal berichtet, beläuft sich die Marktkapitalisierung der Big Five namens Facebook, Apple, Amazon, Google und Microsoft inzwischen auf knapp ein Viertel in Relation zu allen anderen im S&P 500 Index gelisteten Unternehmen.

Die Federal Reserve braucht sich also eigentlich nur weiterhin Proxies wie der Schweizer Nationalbank (SNB) zu bedienen, die bei ausgewählten Titeln wie Apple mit vollen Händen zugreifen, um die Indizes über solch gezielte Käufe mit nach oben zu ziehen.

  

Die schleppende Performance der amerikanischen Bankaktien gerät dabei augenscheinlich immer stärker aus dem Blickfeld. Allein über den Verlauf der letzten zwölf Monate haben die zwei Dutzend im KBW Bank Index gelisteten Titel den S&P 500 Index in Bezug auf die eigene Performance um 30 Prozent unterboten.

Buffett verkauft Goldman Sachs und steigt bei Barrick Gold ein

Ein Investor wie Warren Buffett wird wahrscheinlich wissen, weswegen er sich zuletzt – nach Flug- und Reiseaktien – auch von Bankaktien getrennt hat. Manche Beobachter in den USA sprechen – entgegen Buffetts und Mungers verfolgter Strategie zu Zeiten der globalen Finanzkrise – bereits von einer Wette gegen die amerikanische Wirtschaft.

Es sagt wohl einiges, wenn Buffett Goldman Sachs aus seinem Depot kippt, um darauf mit vollen Händen bei Barrick Gold einzusteigen. Wundern braucht einen das nicht, denn wer sich der amerikanischen Zinskurve bedient, um anhand der an den Zinsmärkten herrschenden Bedingungen Rückschlüsse in Bezug auf die Entwicklung der Gewinnmargen unter US-Banken zu ziehen, wird recht schnell fündig auf die Frage, weswegen Bankaktien unter einer schlechten Performance leiden.

Allein ein Blick auf die Zinsdifferenz zwischen zehn- und zweijährigen US-Staatsanleihen zeigt, dass dieser Spread bei gerade noch 48 Basispunkten liegt. Doch in eben jenem Bereich haben Banken in der Vergangenheit ihre höchsten Zinsmargen mittels einer Aufnahme von kurzfristigen Krediten, die über einen langen Zeitraum verliehen wurden, verdient. Der aus diesen Geschäften generierte Einkommensstrom scheint nun mehr und mehr zu versiegen.

Hinzu gesellt sich die Tatsache, dass die Realzinsen in den Vereinigten Staaten über die vergangenen Jahre wie ein Stein gefallen sind. Im 10-jährigen Bereich hat der Realzins inzwischen einen Wert von -1 Prozent erreicht. Auf welcher Basis sollen Finanzinstitute und Kreditgeber in den USA also noch Gewinne generieren, wenn nicht über den Eigenhandel?

Letzten Endes zielt die finanzielle Repression der Federal Reserve darauf ab, Kreditnehmern auf Kosten von Kreditgebern massive Vorteile einzuräumen, um die allgemeine Schuldenlast zu reduzieren.

„Was heißt das für mich konkret!?“

Wie sich mittlerweile zeigt, hat die schleppende Entwicklung im Bereich der Bankaktien kaum mehr irgendeinen Einfluss auf die Entwicklung der großen Indizes als solche. Dies war in der Vergangenheit einmal anders. Sehr wahrscheinlich wird sich hieran erst mit dem Ausbruch einer neuen Bankenkrise etwas ändern.

Großinvestoren wie Buffett und Munger haben für einen solchen Fall offensichtlich schon einmal präventiv vorgesorgt, indem Aktien von Banken gegen große Investments im Gold- und Energiebereich substituiert wurden und ferner massive Bargeldreserven gehortet werden, um im Fall von sich irgendwann ergebenden Investitionschancen dann auch zuschlagen zu können.

Beitrag senden

Drucken mit Kommentaren?



href="javascript:print();"