Wenn man in dem derzeitigen Umfeld noch Schnäppchen und attraktive Investments finden möchte, muss man schon ein bisschen länger suchen. In den vergangenen Tagen habe ich mal wieder den Screener für Sie angeworfen und mich nach Unternehmen mit außerordentlich hohen Kapitalrenditen umgesehen.

Die Suche nach den verborgenen Schätzen

Dieser Kennzahl wird viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, kann man jedoch Aktien identifizieren, die hohe Kapitalrenditen erzielen und diese auch in Zukunft aufrechterhalten können, ist man auf einem sehr guten Weg!

Wer den Braten bei Visa oder Monster Beverage früh genug gerochen hat, wurde mit enormen Gewinnen belohnt. Beide Aktien haben sich in den letzten zehn Jahren mehr als verfünffacht und den S&P500 um Längen geschlagen.

In vielen Fällen lässt sich aber nur schwer abschätzen, ob ein Unternehmen auch zukünftig noch hohe Kapitalrenditen einfahren wird. Dazu ist ein Burggraben notwendig, mit dem man sich die Konkurrenz vom Hals halten kann, bestenfalls ist das Geschäft auch noch gut skalierbar.

Im Fall von Visa war der Burgraben sehr einfach zu identifizieren. Der Markt für Kreditkarten wird von nur drei Unternehmen beherrscht und für neue Wettbewerber ist es nahezu unmöglich, diese Dominanz zu brechen. Daher versucht es auch keiner, alle Banken und anderen Kreditkarten-Unternehmen haben sich längst mit Visa, Mastercard und American Express arrangiert.

Der Burggraben: Die Geheimwaffe für nachhaltigen Erfolg

Im Fall von Monster war der Burggraben nicht ganz so leicht zu identifizieren. Man hätte leicht argumentieren können, dass die Konkurrenz problemlos auch Energy-Drinks auf den Markt bringen kann.

Das ist auch richtig, doch Konsumenten sind treuer, als man meinen würde. So manch ein Energy-Drink-Enthusiast genehmigt sich jeden Tag wieder einen Monster Energy.

Außerdem sind die Regalflächen im Einzelhandel begrenzt und hart umkämpft. Für ein neues Produkt ist es außerordentlich schwer Fuß zu fassen. Ist eine Produktkategorie zudem besetzt, ist es umso schwieriger.

Schafft man es aber in die Regale und hat sich dort festgesetzt, sind Getränke erstaunlich profitabel, denn das Geschäft ist gut skalierbar und da Menschen jeden Tag etwas trinken, verebbt die Nachfrage auch nicht.

Und so gibt es eine ganze Reihe von Überfliegern aus dieser Branche, darunter beispielsweise Red Bull, aber auch börsennotierte Unternehmen wie Celsius Holdings, Monster, National Beverage oder Vita Coco.

Vita Coco: Eine Aufsteigergeschichte

Vita Coco ist erst seit Ende 2021 börsennotiert, hat seinen Aktionären in dieser kurzen Zeit aber schon einen Gewinn von etwa 65 % beschert. Wer das Tief erwischt hat, konnte seinen Einsatz sogar verdreifachen.

Das macht Vita Coco zu einem der wenigen Unternehmen, die 2021 den Sprung an die Börse gewagt haben und mit denen man auch Geld verdienen konnte.

Dazu haben eine ganze Reihe von Faktoren beigetragen. Die Bewertung war beim Börsengang, im Gegensatz zu vielen anderen Beispielen aus dieser Zeit, nicht total überzogen.
Darüber hinaus war man bereits profitabel und konnte den Umsatz und Gewinn seitdem nochmal erheblich steigern.

Doch wer oder was ist Vita Coco? Dabei handelt es sich um ein Unternehmen, dass sich auf die Herstellung und den Vertrieb von Kokosnusswasser spezialisiert hat. Das Getränk gilt als gesund und erfrischend.

Seit seiner Einführung im Jahr 2004 hat Vita Coco eine bemerkenswerte Popularität erreicht und ist heute in vielen Ländern weltweit erhältlich.

Das Erfolgsrezept: Gesundheit, Nachhaltigkeit und Vielfalt

Das Kokoswasser von Vita Coco wird aus jungen grünen Kokosnüssen gewonnen, die reich an Nährstoffen wie Elektrolyten und Vitaminen sind. Es wird oft als natürliche Alternative zu Sportgetränken gepriesen, da es reich an Kalium, Magnesium und anderen Mineralien ist, die für die Hydratation und den Elektrolythaushalt des Körpers wichtig sind.

Ein weiterer Aspekt von Vita Coco ist die Vielfalt der angebotenen Geschmacksrichtungen, die von natürlichem Kokosnusswasser bis hin zu fruchtigen Mischungen wie Ananas, Pfirsich-Mango und Acai-Granatapfel reichen. Diese Variationen haben dazu beigetragen, die Marke für ein breiteres Publikum zugänglich zu machen und den Geschmack des Kokoswassers zu diversifizieren.

Vita Coco hat die gesellschaftlichen Trends (Gesundheit und Nachhaltigkeit) klug für sich genutzt und bereits früh auf Influencer und Berühmtheiten gesetzt. Das Unternehmen konnte sogar Superstars wie Rihanna oder Madonna für sich gewinnen.

Ausblick und Bewertung: Übernahmekandidat?

Der Umsatz ist in den letzten fünf Geschäftsjahren von 284 Mio. auf 494 Mio. USD gestiegen. Der Gewinn kletterte von neun auf 47 Mio. USD. Wie gesagt, es handelt sich um ein gut skalierbares Geschäft.

Da man bereits vor dem Börsengang profitabel war, konnte man die Expansion vollständig aus dem laufenden Cashflow finanzieren. Daher hat nahezu keine Verwässerung der Aktienbasis stattgefunden (die Zahl der ausstehenden Aktien ist von 55 auf 56 Millionen Stück gestiegen). Obendrein hat man die Schulden komplett getilgt und hat heute eine saubere Bilanz.

Daher hat man im Oktober vergangenen Jahres bereits erste Aktienrückkäufe beschlossen. Inzwischen drehen sich alle Rädchen zugunsten der Anleger. Und das sind zu einem bedeutenden Teil Insider. In Summe halten die Gründer, frühen Investoren und Mitarbeiter etwa ein Drittel der Aktien.

Im laufenden wie auch dem kommenden Geschäftsjahr wird jeweils ein Umsatzwachstum von 5-12 % erwartet, der Gewinn soll um 12-15 % steigen. In Anbetracht all dieser Faktoren und mit einem Börsenwert von lediglich 1,49 Mrd. USD, ist Vita Coco ein Übernahmekandidat.

Vita Coco Aktie (WKN: A3C53H) – Chart vom 06.04.2024 – Kurs: 26,23 - Kürzel: COCO – Wochenkerzen


Die Aktie scheint nach dem jüngsten Rücksetzer wieder impulsiv zu starten. Über 26,25 USD wäre der Weg in Richtung 29 – 30 USD frei. Darüber ergeben sich extrapolierte Kursziele bei 33 und 35 USD.

Fällt die Aktie jedoch unter 24 USD, haben die Bullen ihre Chance vorerst vertan. In diesem Szenario muss ein erneuter Rücksetzer bis 20 USD eingeplant werden.

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