Derzeit herrscht am Aktienmarkt ein hektisches und kaum berechenbares Corona-Auf-und-Ab. Geht die Tendenz rauf oder noch weiter nach unten? Keiner weiß es, ehrlich gesagt auch der Schreiber dieser Zeilen nicht. Wer also Hinweise dahingehend erwartet, wo und wie derzeit der schnelle große Reibach gemacht werden kann, sollte das Lesen hier aufhören und zu schlaueren Kommentatoren umschalten. Viel Glück. Derartiges kann und will ich nicht liefern.

Denn es geht hier um den langfristig richtigen Umgang mit der seit ewigen Zeiten - und derzeit ganz besonders - hohen Volatilität von Aktien(-anlagen). Diese kann niemand ausschalten; doch langfristig vorausschauende Anleger können dieses teilweise starke Auf und Ab der Kurse taktisch klug für sich nutzen. Ein Tatbestand, über den ich mich hier auf Cashkurs gerade in den letzten Jahren schon mehrfach - mit den unterschiedlichsten Betonungen - schwerpunktmäßig auseinandergesetzt habe.

Eine erfolgreiche Anlagestrategie erfordert viel Disziplin

Ok, eine Situation wie derzeit mit der Corona-Krise hat es – auch für die Börsen – noch nie gegeben. Was aber nicht bedeutet, dass es für solche Fälle keine bewährten Verhaltensmuster gibt. Es gibt Vorgehensweisen und Strategien für eine sehr langfristige und erfolgreiche Geldanlage in Aktien – zum Beispiel für die Altersvorsorge bzw. Vermögensbildung über 30 und 40 Jahre - die jedem einleuchtet, der sie nur einmal richtig inhaliert hat (vergl. dazu Beitrag hier auf Cashkurs vom 13.2.2020 „Zehn Grundsätze für ein langfristig erfolgreiches Aktiensparen“).

Die Knackpunkte:

- stetig, z.B. monatlich eine bestimmte Summe – z.B. für die Altersvorsorge - investieren. In der Baisse kaufen Sie preiswert Aktiensubstanz, erzielen also langfristig gute durchschnittliche Einstandspreise (anders als bei Kostolany also in der Baisse weiter preiswert anlegen)

- Wie wär´s mit einem Prozent ihres monatlichen Einkommens? Das reicht für ein schönes,zusätzliches Altersvermögen, wenn Sie 30 oder 40 Jahre Zeit haben

- Zahlung nie unterbrechen, nichts entnehmen

- anfallende Kosten minimieren, denn laufende Kosten töten die Rendite. Es gibt Kreditinstitute, die preiswerte Sparpläne anbieten

- in Produkte mit breit gestreutem Risiko investieren, mit einer guten Erfolgsbilanz

- mindestens einmal im Jahr einen Tag frei nehmen und die Qualität des gewählten Fonds kontrollieren. Evtl. die Pferde wechseln

- steuerliche und andere Anreiz-Effekte, z.B. Riester, konsequent nutzen

In der Baisse werden Aktien ja billiger!!!

Kein noch so schlauer Analyst oder einer der vielen Aktienlautsprecher kann sagen, wo wir stehen und ob es bald rauf oder wieder runtergeht. Aber das ist für den Erfolg der vorgeschlagenen Altersvermögen-Langfristvorsorge auch nicht entscheidend. Entscheidend ist, dass sich langfristig die Aktienkurse immer wieder erholen. Ein Blick auf Langfrist-Charts, eigentlich gleichgültig von welchem Index, zeigt es anschaulich auf. Auch ein – längerer - Blick auf das Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts (www.dai.de) wirkt Wunder.

„Was heißt das konkret für mich!?“

Lange Rede, kurzer Sinn: über stetige, monatliche Käufe realisieren Sie langfristig sehr gute durchschnittliche Einstiegspreise. Memento: In der Baisse wird die Ware Aktie ja billiger! Und da ausgesuchte Fonds in den letzten Jahrzehnten langfristig erstaunliche durchschnittliche Renditen erwirtschaftet haben, können Sie sich selbst anhand von Zinseszinstabellen ausrechnen, was aus Ihrer monatlichen Einzahlung von evtl. 50 Euro bei einem erwirtschafteten Zins von xy % nach 30 oder 40 Jahren wird. Dabei sollten Sie den Fiskus erst einmal vergessen, denn vielleicht lernt dieser durch die Corona-Krise doch auch noch dazu, zumal dem Staat durch ein derartiges Vermögens-Vorsorgesparen ja auch gewisse Altersvorsorgeprobleme genommen werden.

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