Die Luca-App dient dazu, Veranstaltern und Besuchern von Gastronomie und Veranstaltungen die vorgeschriebene Kontaktverfolgung zu erleichtern, indem sie registriert, wer sich an einem bestimmten Ort aufhält. Sie gilt mit mehr als 40 Millionen Nutzern als eine der erfolgreichsten Apps Deutschlands.
Im Interview mit der Berliner Zeitung vom 7.1.2022 wurde der Geschäftsführer der Culture4Life GmbH, Partick Hennig, gefragt, welche Pläne er für Luca nach Ende der Pandemie habe. Seine Antwort bestätigt, was ich schon lange mehr als vermute und in diesem Blog und dem Buch „Endspiel des Kapitalismus“ aufgeschrieben habe. Die vielfältigen Überwachungsmaßnahmen im Zuge der Pandemie sind auf Dauer angelegt. Sie passen sich ein in die Pläne von Washington und Silicon Valley, allen Erdenbürgern eine eindeutige – maschinell problemlos und sicher zuordenbare – digitale Identität zu geben. Das soll denjenigen, die die Kapazität haben, den gesamten digitalen Datenverkehr zu überwachen, die Möglichkeit geben, die automatisierte Überwachung der Bürger zu vervollkommnen. Hennig sagte:
„(Wir) wollen den Prozess der Prüfung von Nachweisen für Restaurants und Veranstalter vereinfachen. (…) Seit einiger Zeit muss man zusätzlich zum Impf- oder Genesenenausweis auch den Personalausweis oder Pass vorzeigen. Das wollen wir in Luca auch einfach zusammenführen. Dann muss man vielleicht bald nur noch sein Handy zeigen. Und ich gehe davon aus, dass es diese ganzen Anforderungen noch ein paar Jahre geben wird.“
Wo das hinführen soll und wird, hat der Rüstungs- und IT-Sicherheitskonzern Thales jüngst erläutert. Dauerhaft sollen wir für jede öffentliche und viele private Dienstleistungen, die wir in Anspruch nehmen wollen, unsere digitalen „Ausweispapiere“ vorzeigen, sodass die entsprechenden Informationen über uns automatisiert in der Datenbank unserer digitalen Identität gesammelt werden können. Gleichzeitig können abgestufte Sanktionen und Zugangsbeschränkungen für unzuverlässige Subjekte installiert werden. So lässt sich Wohlverhalten ohne politische Gefangene oder Polizeiknüppel geräuschlos erzwingen.
In einem anderen Beitrag fordert Thales seine Regierungskunden auf, „die Pandemie als Gelegenheit zu begreifen, eine Plattform für eine ambitioniertere Digitalisierung ihrer Identitäts- und Gesundheitsnachweise zu schaffen“.
Ministerien, die für Reiseausweise zuständig sind, sollen – so Thales – die digitalen Brieftaschen der Bürger nutzen, um digitale Begleitdokumente für physische Pässe zu definieren und verpflichtend zu machen. Auf der Grundlage von Standards der Internationalen Zivilluftfahrtsorganisation ICAO sollen diese digitalen Zusatznachweise für das Reisen weltweit anerkannt und verlangt werden.
Das hat den nicht unerheblichen und gewünschten Nebeneffekt, dass die Silicon-Valley-Giganten, die die digitale Infrastruktur für dieses Unterfangen betreiben, effektiv zu Weltpassbehörden werden.
Die Großkonzernlobby Weltwirtschaftsforum hat 2018 ein Arbeitsprogramm für Regierungen und private Organisationen veröffentlicht, wie diese gemeinsam eine globale Infrastruktur für den digitalen Identitätsnachweis bauen können. Die Bundesregierung hat erklärt, sie wolle in Abstimmung mit dem Weltwirtschaftsforum ihren Teil des Programms abarbeiten.
Auch die EU-Kommission hat seit Sommer 2021 ein Programm zur Schaffung einer einheitlichen digitalen Identität für alle Europäer.
Wo es hingehen soll, ist keine wilde Spekulation von mir. Es ist erklärtes Programm der Mächtigen. Nur dass sie uns einreden wollen, sie täten das alles nur zu unserem Besten.
Dieser Beitrag erschien zuerst auf dem Blog von Norbert Häring. Vielen Dank für die Erlaubnis ihn übernehmen zu dürfen!
Kommentare
Aber:
Jeder kann dazu beitragen, diesen Psychopathen das Leben so schwer wie möglich zu machen!
Dem Anfixen des vermeintlich Bequemen, der ach so hoch gepriesenen Geschwindigkeit endlich den Stinkefinger zeigen, denn die versteckten Kosten dafür sind viel zu hoch!!!
Information wieder als Holsschuld begreifen!
Private Technikverweigerung so gut es geht!
Keine Nutzung von Apps, Handy, z. B. altes Nokia nur mehr als Notfallinstrument,
Keine Kartennutzung, sondern Barzahlung,
Keine Kundenkarten , z. B. Punktesammeln - wer glaubt eigentlich wirklich, er bekäme bei diesen Sammelkarten etwas geschenkt?????
Keinen PERSONALAUSWEIS - wer braucht denn Diesen wirklich (Zeit meines Lebens reichte immer der Pass)
Kein Facebook, Instagramm und ähnliches
Kein Bargeldhorten bei Banken, nach allen Abbuchungen/Daueraufträgen und einer kleinen Notfallsumme restliches Geld abheben (die wenigsten haben soviel auf dem Konto dass sie deshalb gleich Räuber befürchten müssen, zumal es verschiedene Vorkehrungen gibt, vor allen Dingen SCHWEIGEN
Mein Boot, mein Auto, mein Haus sind OUT, traurig wer meint, sich über materielle Dinge identifizieren/beweisen zu müssen
Kündigung aller überflüssigen Versicherungen
Konsumverweigerung - die meisten Menschen haben schon mehr als sie wirklich benötigen
Meine Erfahrung seit über 40 Jahren - man lebt damit genau so gut! Es ist nicht nur eine Entschleunigung des eigenen Lebens, man hat es auch mehr in eigener Hand! Echte Freunde aktzeptieren es, bzw.stellen ebenfalls um. Habe und hatte bisher noch keine gravierenden Nachteile, lebe jedoch meiner Meinung nach besser als die viel zu Vielen Getriebenen.
"Die Realität ist schlimmer, als sich das Verschwörungstheoretiker ausdenken könnten".
Endlich könnte ich mein lebensmodel noch leaner gestalten. Aber die Durchführung, behaupte ich mal, lässt sich nicht in Naher Zukunft hoffen. Wieder als Mensch ohne Materielle Güter leben und seine Identität digital bestätigen. Keine Krankenkassen Karten wenn man im Urlaub in einem Unfall kommt und keine Reisepapiere mehr 5 mal am Flughafen rausholen. Super.
Sollten mal diese Daten missbraucht werden, naja, das wird eine Dekade so gehen und dann ist das auch wieder vorbei.
Fortschritt ist halt nicht aufzuhalten.
Grüße,
- Ein 30 Jähriger
fast schon bewundernswerte Naivität und Optimismus :)