Man weiß nicht, was man denken soll. Früher nannte man eine Rezession schlicht Minuswachstum. Inzwischen sind Schulden die neuen Vermögen. Wer weiß, was morgen alles noch umgedeutet wird. Doch es gibt auch gute Nachrichten. Die Inflation (nach offizieller Lesart) soll in diesem Jahr „nur“ noch sechs statt sieben Prozent betragen, so die Bunte Regierung. Niemand weiß, was diese Prognosen wert sind. Ist nicht irgendwo wieder eine Wahl?

Dauerfrost und Hochsommer im Januar

Tatsache ist, dass Deutschland den Anschluss verliert. Das sagen die Familienunternehmen, das wirkliche Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Sie attestieren der Bundesrepublik in ihrem frischen Länderindex ein Abrutschen auf den 18. Platz von 21 Industrieländern. Irgendwann ist dann eben hinten das neue vorn. Die Politik bildete sich ja neulich noch ein, wir lebten im besten Deutschland aller Zeiten. Nun, in Zeiten mangelnder Bildung ist Einbildung auch eine Alternative.

Was die Finanzmärkte betrifft, grünt es so grün, als wäre schon Mai statt Januar. Der DAX hat fast schon sein Pensum für das gesamte 2023 geschafft. Kein Klimaaktivist klebt sich ihm mehr in den Weg. Nur das Gezappel der Kurse nervt. Immobilien sind da viel entspannter. Deren Preise findet man zum Glück auf keinem Kurszettel, aber die Probleme in diesem Sektor schon in den Schlagzeilen.

Trautes Heim

Viele Hausbesitzer machen sich Sorgen. Der Wert... Und die Kosten... Im Dezember warnte der Verband deutscher Pfandbriefbanken, dass die Immobilienpreise um 15 bis 25 Prozent sinken könnten. Binnen zwölf Jahren hatten sie im Schnitt 90 Prozent zugelegt. Zum anderen sind die Bauzinsen auf fast vier Prozent geklettert. Das macht Finanzierungen sündhaft teuer und lässt manchen Traum aus Beton schon im Vorfeld platzen.

Der Zentralverband des deutschen Baugewerbes rechnet in diesem Jahr mit einem realen Umsatzminus von sieben Prozent in einem Land, in dem die realen Einkommen aufgrund der Geldentwertung seit 2020 auch nach offizieller Statistik sinken.

Die EZB hat mit ihren Minizinsen nicht wenige Leute und auch Spekulanten in überteuerte Immobilien gelockt. Nun haben die Zentralbanker die Punschbowle vom Tisch gezogen. Platzt da folgerichtig gerade eine Blase? Wir werden es besser sehen, wenn mehr Betongold auf den Markt kommen sollte. Dagegen kam der Crash am Markt der Immobilienaktien fast schon mit Ansage. Erinnern Sie sich, als die grundgute Vonovia für 18 Milliarden Euro die noch grundgütigere Deutsche Wohnen übernommen hat? Das dürfte der bisherige Zenit der Immobilienaktien gewesen sein. Von da an ging es bergab.

Kosten, nicht nur im Osten

Auch der Unterhalt einer Betonburg wird für viele wegen der Inflation zur Kostenfalle. Schnell übersteigt das die finanziellen Möglichkeiten eines oft auf Kante genähten Budgets inklusive auch des dafür genutzten Kindergelds. Die neidischen Blicke der Kollegen waren dann nur von kurzer Dauer. Wie der Name schon sagt: Eine Immobilie ist nicht mobil. Und keiner weiß, ob sich der Staat wie die Raupe Nimmersatt auf irgendeine Art und Weise daran auch noch bedienen möchte, von der Grundsteuer mal abgesehen. Auch die EU strickt an Ideen, die vielleicht nichts bringen, dafür aber kosten...

Haben Sie schon mal was von „Fit for 55“ gehört? Das hat nichts mit Ihrem Alter oder körperlicher Fitness zu tun, sondern übersetzt...mit der energetischen Zwangssanierung von Häusern zur Rettung der Welt.

Bis 2050 sollen sämtliche Gebäude in der EU klimaneutral sein. Besitzer älterer Häuser sollten jetzt schon mit Blick auf 2030 Geld zur Seite legen, sonst heißt es: „Platt mit 55“. Wer weiß, wie viel Kaufkraft das Geld auf der hohen Kante bis dorthin noch haben wird? Und wer weiß, was sich Brüssel zu unser aller Wohl noch auszudenken vermag, außer, es kommt etwas dazwischen.

Für manche mutiert dann das traute Heim zum finanziellen Unglück allein, dabei sagte Roland Baader doch, das einzig wahre Menschenrecht, ist das, in Ruhe gelassen zu werden.

„Was bedeutet das für mich konkret?!“

In Sachen Altersvorsorge alles auf Immobilien zu setzen, kann sich doch auch als Klumpenrisiko herausstellen. Wie auch an der Börse, gibt es im Immobilienmarkt echte Käufermärkte, und auch Zeiten, in denen man eher verkaufen oder zur zusehen sollte. Ein echter Käufermarkt lässt noch auf sich warten. Sonst aber: Viel Glück!

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