Im Klartext heißt das: In Summe sollen rund 1,25 Milliarden US-Dollar Stammaktien an Investoren verkauft werden. 500 Millionen US-Dollar wandelbare Vorzugsaktien sowie 500 Millionen Dollar Stammaktien unabhängig davon an die Private Equity Firma General Atlantic. Gut gedacht ist aber oftmals nicht gleichzeitig auch gut gemacht: Diese Meldungen verursachten eine wahre Kettenreaktion. Dazu kam dann auch noch, dass Anfang der Woche bereits die Krypto-Bank Silvergate bekanntgegeben hatte, den Betrieb einzustellen.

Beides hat gesessen… Noch dazu in einem sowieso schon von massiver Nervosität geprägtem Umfeld (!). Die Technologiebörse Nasdaq fiel abermals unter die immens wichtige und unter großer Beobachtung stehende 200-Tagelinie, sodass auch die europäischen Aktienmärkte heute wohl spürbar nachgeben werden.

Die oben beschriebenen Verwerfungen im US-Bankensektor sorgten zusammen mit den im Vorfeld eingepreisten sehr aggressiven Zinssteigerungserwartungen sowie einem stärker als erwarteten Anstieg der wöchentlichen Neuanmeldungen zur Arbeitslosenversicherung für alles andere als einen entspannten Wochenausklang.

 

Um 14:30 Uhr MEZ werden die US-Arbeitsmarktdaten veröffentlicht werden. Dabei kann es knifflig werden: Je nach Höhe und Tendenz wird das natürlich die Zinssteigerungserwartungen der US-Notenbank Federal Reserve beeinflussen. Jerome Powell hatte ja unlängst geäußert, dass eine geringe Zahl an Erwerbslosen gleichzeitig Nachfrage nach Konsum- und Verbrauchsgütern bedeutet. Dadurch werden Absatz und Umsatz angekurbelt. Beides sind wiederum inflationstreibende Mechanismen. Steigende Nachfrage bedeutet gemeinhin auch steigende Preise…

Was macht aus diesem ganzen Wirrwarr nun der „gute alte“ DAX zum Wochenschluss? Der „spricht“ in einer klaren Sprache zu uns. Die zahlreichen Warnungen vor übereilter Kaufpanik haben sich bewahrheitet. Das Handelsvolumen zeigt sich seit sieben Tagen auffällig unterdurchschnittlich. Die Volatilität könnte sich wieder erhöhen und ein Comeback feiern. Der Seitwärtsmodus „da oben“ hat sich fortgesetzt.

 

Sowohl der Trendfolgeindikator MACD als auch die Slow-Stochastik zeigen sich nach wie vor neutral. Der MACD tendiert dabei allerdings abfallend. Die Slow-Stochastik bewegt sich im überkauften Terrain. Beide Konstellationen (MACD & Slow-Stochastik) zeugen daher von einer Fortsetzung der aktuellen Tendenz auf sehr hohem Niveau. Die zuletzt angesprochene Wahrscheinlichkeit für kurzfristige Gewinnmitnahmen steht weiterhin.

Die letzten vier Tageskerzen zeugen von kurzfristiger Schwäche. Der bisher verlässliche Fibonacci-Support bei 15.365 Punkten hat nach wie vor Bestand, könnte aber heute getestet werden. Der seit November eingeschlagene übergeordnete Aufwärtsmodus ist weiterhin charttechnisch intakt. Die Bollinger-Bänder untermauern die charttechnische Situation. Das Obere Bollinger-Band tendiert bei 15.696. Das Untere Bollinger-Band verläuft bei 15.204 Punkten. Der DAX befindet sich damit weiterhin im oberen Drittel dieses seit November 2022 intakten Aufwärtsmodus.

Auch der Ichimoku-Indikator zeugt nach wie vor von positiver Trendfolge. Die Wolke (Kumo) dieses wichtigen Trendfolgeindikators entspricht dem charttechnischen Aufwärtstrend. Kurzfristige Gewinnmitnahmen sind aber weiterhin möglich.

Summa Summarum bewegen sich die globalen Kapitalmärkte in einer „brenzligen“ Gemengelage. Die Anzeichen einer nun eventuell endenden Bärenmarkt-Rally scheinen nun hinterm Ofen hervorgekrochen zu kommen…

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