Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 0,9885 (05:48 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 0,9808 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 148,81. In der Folge notiert EUR-JPY bei 147,14. EUR-CHF oszilliert bei 0,9883.

Finanzmärkte: Zart freundlich

Die Aktienmärkte lieferten in den letzten 24 Stunden eine zart freundliche Performance. Hintergründe sind vielfältig. Die Gaslager Europas sind voll (Deutschland 97,18 % per 22.10.2022). Die Preise für Gas fallen weiter.

 

Auch Chinas Aktienmärkte konnten sich zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Reports geringfügig von dem massiven Abverkauf gestern erholen.

In der Politik tut sich etwas. Während Die Co-Chefin der SPD Esken keine Möglichkeiten für Diplomatie mit Moskau erkennen kann, fordern 30 Kongress-Abgeordnete der Demokraten genau das (siehe unten).

Am Kapitalmarkt tut sich nicht viel. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe stellt sich heute früh auf 2,31 %, die der 10-jährigen US-Staatsanleihe auf 4,21 %.

Der USD verlor gegenüber dem Euro an Boden. Leicht erhöhte Risikofreude scheint sich mit „Appetit“ auf Euros zu verbinden.

Gold und Silber konnten gegenüber dem USD weitgehend die Niveaus halten.

OECD: Index der Frühindikatoren fällt weiter

Per Berichtsmonat September sank der „Composite Leading Indicator“ der OECD von 98,77 auf 98,56 Punkte. Unter 100 Punkten stellt sich im historischen Kontext eine unterdurchschnittliche Performance der Wirtschaft der OECD Länder ein.

 

 

30 US-Demokraten fordern ernsthafte Diplomatie mit Moskau

Laut Washington Post haben 30 Kongress-Abgeordnete der Demokraten in einem Brief den US-Präsidenten aufgefordert, einen markanten Strategiewechsel zu ernsthafter und proaktiver Diplomatie vorzunehmen. Ansonsten drohte ein erhöhtes Risiko fortgesetzter Eskalation mit potenziell verwüstenden Effekten. Es gehe darum, einen realistischen Rahmen für einen Waffenstillstand zu suchen.

Kommentar: Diese Wendung kommt unerwartet. Sie ist jedoch vor dem Hintergrund der Eskalationen seit dem 24. Februar 2022 bitter notwendig. Wir haben in diesem und anderen Formaten immer wieder die Notwendigkeit für ernsthafte Diplomatie eingefordert. Der Mangel an ernsthafter Diplomatie seit weit mehr als zehn Jahren mit Moskau hat die aktuelle Situation erst kreiert. 30 Demokraten sind ein zarter Anfang, der Hoffnung erweckt. Es ist aber bisher eine überschaubare Gruppe. Sie ist nicht ausreichend für einen Strategiewechsel.

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

PMIs: Erstschätzungen für den Monat Oktober (50 Punkte kritische Schwelle)

 

An den Daten wird deutlich, dass Deutschland im Vergleich zu Frankreich, der Eurozone, dem UK und den USA die schwächsten Werte liefert. Eine Korrelation zu verfehlten Politikansätzen (u.a. Energie) sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart ist gegeben. Die verfehlten Politikansätze fordern ihren Preis.

Deutschland ist Industriestandort, dieses Deutschland braucht Versorgungssicherheit und Energiepreise, die nicht ein massiver Standortnachteil sind, denn sonst verlieren wir die Basis, die uns ernährt. Nachfolgender Chart von ©Statista spricht für sich selbst.

 

USA: Sammelindex setzt positiven Akzent

Der von der Federal Reserve Chicago ermittelte „National Activity Index“ (Sammelindex aus 85 US-Einzelindikatoren) stellte sich per Berichtsmonat September auf 0,10 nach zuvor 0,10 Punkten (revidiert von 0,00).

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem EUR favorisiert. Ein Überschreiten des Widerstandsniveaus bei 1.0300 – 1.0330 neutralisiert den positiven Bias des USD.

Viel Erfolg

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