Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1338 (07:30 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1325 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 113.47. In der Folge notiert EUR-JPY bei 128.67. EUR-CHF oszilliert bei 1.1316.

Die Ukraine hat wegen des Vorfalls an der Meerenge zum Asowschen Meer das Kriegsrecht ausgerufen. Der Vorfall ist bisher nicht abschließend geklärt. Es gibt zwei Darstellungen. Ergo nehmen wir erst einmal Platz und nehmen nicht am "Sport" der Vorverurteilungen teil. Mittlerweile ist übrigens auch das westliche Narrativ über die Vorgänge auf dem Maidan längst widerlegt. Es wird nur nicht darüber geschrieben. Passt das zu westlichen Werten?

Man könnte schockiert sein! Der Westen ist bemüht, den Finger aktuell in Richtung Moskau auszustrecken. Damit bewegt sich der Westen im Modus, den wir seit Ausbruch des Maidan kennen. Die Ukrainer sind die Guten, die Russen sind die Bösen. Herr Röttgen brachte gleich einmal eine Verschärfung von Sanktionen in das Spiel. "Chapeau!"

Wenden wir uns den Fakten zu: Die massiven Probleme der Ukraine, ob Korruption, nicht gegebene Gewaltenteilung zwischen Exekutive, Legislative und Judikative oder die offene Diskriminierung der russischstämmigen oder ungarnstämmigen Bevölkerungsanteile und die Verfolgung von Teilen der Medien hätte hinsichtlich der EU-Bedingungen eine Assoziierung der Ukraine in die EU förmlich verboten. Der hier stattgefundene Regelbruch durch die EU ist ein entscheidender Grund für sämtliche Probleme, mit denen wir konfrontiert sind.

Lernen wir nicht aus den Fehlern der bisherigen Osterweiterung? Reichen diese Probleme nicht? Sind sie nicht existentiell genug? Das gilt um so mehr, als dass die bundesdeutsche Regierung unter Kanzlerin Merkel eben aus dem Grund der nicht gegebenen Gewaltenteilung in der Ukraine den ersten Versuch der Ukraine, sich assoziieren zu lassen, im Mai 2012 abgelehnt hat, denn Politiker der EU haben die Interessen der EU-Bürger zu schützen. Das ist ihr Mandat, nicht mehr! Danke Brüssel (Ironie).

Präsident Trumpf fordert, ignoriert Fakten und droht fleißig!

Trump kritisierte den Stellenabbau bei GM in Nordamerika (bedingt auch durch US-Zölle, Kosten für GM bisher 1 Mrd. USD) und forderte, GMs Produktion in China einzustellen.

Unsere Einlassung: Die US-Regierung hat die "Terms of Trade" für Unternehmen, die in den USA produzieren, durch die Zollpolitik deutlich verschlechtert. Diese Forderungen Trumps kommen der Forderung nach betriebswirtschaftlichem Masochismus der "Global Player" aus Loyalität zu den USA gleich, deren Regierung aber nicht loyal im Sinne der Unternehmen agiert. Donald Trump lernt jetzt offensichtlich den Begriff der Quadratur des Kreises kennen. Auch GM weiß, dass die Zukunft im Fernen Osten liegt, denn dort liegen unerschlossene Potentiale, denn dort werden Strukturen aufgebaut und nicht konsumtiv die Substanz erodiert!.

Der Konflikt hat die Umsätze Teslas in China einbrechen lassen. Tesla verkaufte 70% weniger Kfz als im Vorjahr. Tesla ist von den Strafzöllen stark betroffen, weil Tesla nicht in China produziert.

Unsere Einlassung: Unter rationalen Gesichtspunkte ist eine Produktionslinie von Tesla in China zu Lasten des Standorts USA die logische Konsequenz.

US-Präsident Trump will die bestehenden Zölle auf chinesische Waren im Wert von 200 Mrd. USD von bisher 10% auf 25% erhöhen. Sollten die Verhandlungen mit Peking scheitern, würden Zölle auf alle Importe verhängt.

Unsere Einlassung: So wie der Brexit zu einer Produktionsstättenverlagerung animiert, animiert diese aggressive US-Zollpolitik global agierende Unternehmen mit Standort USA, die Produktionsstätten so zu organisieren, dass mit den US-Werken nur der US-Markt und nicht Exportmärkte bedient werden. Das schadet dem US-Kapitalstock und ändert nichts am Handelsbilanzdefizit. Die Unberechenbarkeit der US-Regierung untergräbt die Bereitschaft von Konzernen, sich des Standorts USA anzunehmen.

Trump zur aktuellen US-Klimastudie: US-Präsident Trump bezweifelt, dass durch den Klimawandel schwerer wirtschaftlicher Schaden entsteht. Er kenne die Studie für den Kongress, er hätte Teile davon gelesen.

Unsere Einlassung: Manchmal fehlen einem die Worte ...

Fazit zu den Themen Ukraine und Trump:

Wie bereits im gesamten Jahr 2018 belastet die US-Hegemonialpolitik, auch das Thema Ukraine gehört genau dahin, die Weltwirtschaft und die Weltfinanzmärkte. Anders ausgedrückt verhindern US-Machtinteressen Friedensdividenden und Aufbau globaler Prosperität. Wann ist es "politisch korrekt", das in Brüssel, Berlin, in Paris und in den Medien anzuerkennen und sachlich konsequent zu reagieren?

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in dem Währungspaar EUR-USD favorisiert. Ein Ausbruch aus der Bandbreite 1.1200 - 1.1500 eröffnet neue Chancen.

Viel Erfolg!

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