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Teil IV: Argentinien meldet Geburtsfehler

 

Argentinische Wissenschaftler fanden 2010 heraus, dass Roundup Geburtsfehler bei Fröschen und Hühnern verursacht. In ihrem im wissenschaftlichen Journal Chemical Research in Toxicology veröffentlichten Paper „Glyphosat-basierte Herbizide verursachen teratogene Effekte bei Wirbeltieren durch Beeinträchtigung der Retinsäure-Signaltransduktion“ merkten Professor Andrés Carrasco, Alejandra Paganelli und andere Forscher an:

 

„Ärzte und Anwohner in Argentinien und Paraguay, die in Gebieten leben, in denen genmanipuliertes Soja angebaut wird, berichteten von schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen des Sprühens von Glyphosat, einschließlich hoher Raten von Geburtsfehlern sowie Unfruchtbarkeit, Totgeburten, Fehlgeburten und Krebs. In dem neuen Bericht gesammelte wissenschaftliche Studien bestätigen den Zusammenhang zwischen dem Kontakt mit Glyphosat und Früh- bzw. Fehlgeburten, Krebs und Schädigungen der DNA und reproduzierenden organischen Zellen.“ Der Forscher Andrés Carrasco erklärte: „Die Ergebnisse im Labor stimmen mit den beobachteten Missbildungen bei Menschen überein, die während der Schwangerschaft Glyphosat ausgesetzt waren.“ [13]

 

Carrasco sagte, dass die Leute, die in Argentiniens Sojaanbaugebieten leben, seit 2002 von Problemen berichteten, zwei Jahre nach den ersten großen Ernten von genmanipuliertem Roundup Ready Soja. Er sagte: „Ich vermute, die Einstufung der Toxizität von Glyphosat ist zu gering... in einigen Fällen kann es ein äußerst wirksames Gift sein“. Anwohner berichteten ebenfalls von Umweltschäden durch Glyphosat, darunter Schäden an Nutzpflanzen und Flüssen, in denen toter Fisch verstreut war. Diese Meldungen werden unterstützt durch die Studien in dem Bericht, welche zeigen, dass Glyphosat schädlich für die Umwelt ist. [14]

 

In einem Paper, welches 2005 im wissenschaftlichen Journal Environmental Health Perspectives veröffentlicht wurde, verglichen Sophie Richard und ihr Team von Forschern die Toxizität von Roundup mit der von Glyphosat an sich, dem aktiven Bestandteil von Roundup. Sie stellten fest, dass Roundup toxischer ist. Der Grund hierfür sind nicht angegebene chemische Hilfsstoffe, die Monsanto dem Glyphosat hinzufügt. Unter Berufung auf das Geschäftsgeheimnis weigert sich Monsanto, Details zu veröffentlichen. Richards Team fand ebenso heraus, dass die Störung des Hormonhaushalts über die Zeit anstieg, sodass nur 10% der für die Landwirtschaft vorgeschriebenen Menge Zelldeformationen verursachten. Die Forscher zitierten auch eine andere Untersuchung und erklärten, dass sich die Hilfsstoffe in Roundup an die DNA binden. [15]

 

Verdächtigerweise, angeblich aufgrund des starken Lobby-Einflusses Monsantos und des Agrochemie-Kartells, weigert sich das GVO befürwortende US-Landwirtschaftsministerium seit 2007, die Datenbank bezüglich des Einsatzes von Pestiziden und Herbiziden in den USA zu aktualisieren. Der Einsatz von Glyphosat wird mindestens doppelt so hoch geschätzt wie die von der Umweltschutzbehörde der USA (EPA) angenommenen Zahlen aus dem Jahre 2000. [16]

 

Stellt man den Zusammenhang her zwischen den beunruhigenden Ergebnissen von Professor Seralinis Studie an der Universität Caen im September 2012 und den früheren Studien zu den Auswirkungen von Glyphosat und dem noch giftigeren Roundup auf Pflanzen, Tiere, Luft- und Wasserqualität, so ist die Schlussfolgerung unausweichlich, dass es sich bei Glyphosat um eine Chemikalie handelt, die nicht als landwirtschaftliches Herbizid, sondern viel mehr als toxischer, chemischer Kampfstoff eingestuft und schlicht und ergreifend verboten werden sollte! So wie DDT in vielen Industrieländern in den 1970ern…

 

 

 

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Fußnoten und Verweise:

[13] Andrés Carrasco, Michael Antoniou, et al, GM Soy: Sustainable? Responsible?, GM Watch, 13. September 2010, http://www.gmwatch.org/reports/12479-gm_soy_sustainable_responsible_report

 

[14] Ibid.

 

[15] Rady Ananda, Op. Cit.

 

[16] Ibid.

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