DAX 40 als Vorreiter oder Kontraindikator?

Der deutsche Leitindex sendete gestern ein, aller Voraussicht nach, wegweisendes Signal. Der übergeordnete chart- und markttechnische Abwärtstrend wurde verlassen. Sowohl auf Stunden- als auch auf Schlusskursbasis.

Nach zwei nahezu punktgenauen Tests am Freitag und Montag konnte am gestrigen Dienstag der Ausbruch vollzogen werden. Das aktuelle charttechnische Bild zeugt von einem möglichen Re-Test der 14.125.

Der Trendfolge-Indikator MACD dreht nach oben und das Momentum oszilliert oberhalb der Nulllinie. Die kurzfristige Slow-Stochastik nähert sich dem überkauften Terrain. Dies könnte heute eine Konsolidierung nach sich ziehen. Sowohl die 38-Tage-Linie (14.118) als auch die obere Abwärtstrendline (rund 14.000) fungieren nun als Unterstützungen.

Die heute anstehenden Fundamentaldaten aus Deutschland, Europa und den USA werden wohl keinen richtungsweisenden Impuls liefern. Die Inflation in Europa wird wohl mit 7,5 Prozent bestätigt werden.

Die chart- und markttechnischen Muster und Tendenzen der letzten Wochen haben sich mehrmals bewahrheitet. Sowohl nach unten als auch nach oben. Ihnen gilt in diesem nach wie vor schwierigen Umfeld weiterhin der primäre Fokus.

Betrachtet man abschließend den Ichimoku Kinko Hyo Indikator, dann verläuft auch dessen Wolke analog zum 38-Tages-Durchschnitt sowie der Abwärtstrendlinie. Der heutige Tag steht somit unter dem Motto „Konsolidierung auf Ausbruchsniveau“. Nach oben hin sind die 14.460 Punkte das nächste, kurzfristige Ziel. Dort tendiert das Obere Bollinger-Band. Verläuft die heutige Konsolidierung erfolgreich, ein realistisches Ziel für die nächsten Tage. Es ist eine „enge Kiste“.

Globale Leitindizes lassen sich derweil noch „bitten“ – Asien bleibt vorerst im Abwärtsstrudel

Was der DAX 40 kann, das müssen die anderen erst noch nachmachen. Der gestrige Ausbruch des deutschen Leitindex wurde zwar wahrgenommen, aber eine Initialzündung für den Rest der Welt war das (noch) nicht. Auch heute blinkt vorbörslich einzig der DAX 40 grün auf der Börsentafel.

Gute Fundamentaldaten kamen aus den USA. Der private Konsum zeigt keine Anzeichen von Schwäche und bleibt robust. Die Einzelhandelsumsätze stiegen im Zuge dessen letzten Monat zum wiederholten Mal an. Die US-Industrie konnte im April ihre Produktion abermals steigern. Von betriebswirtschaftlicher Seite her ermuntern starke Geschäftszahlen Anleger und Investoren zum sukzessiven Einstieg.

Der Ausverkauf der vergangenen Wochen hat zu einer deutlich „überverkauften“ Lage an den Märkten geführt. Das Sentiment spricht zudem für den baldigen Anstieg der Aktienkurse. Für viele Privatanleger und institutionelle Investoren bieten die aktuellen Kurse Einstiegschancen. Handelt es sich dabei um fundamental gut bewertete Titel, wird zugegriffen. Dies sind dann keine Panikkäufe, sondern gut durchdachte Investments.

In Asien scheinen sich die Marktteilnehmer noch nicht ganz einig zu sein. Hier herrscht weiterhin kurzfristig keine einheitliche Tendenz. In Japan notiert der Nikkei 225 früh morgens 0,75 Prozent höher bei 26.860 Punkten.

Nikkei

 

In China scheint der Shanghai Composite Stillstand zu haben und in Hongkong zeigt sich der Hang Seng ebenfalls kaum bewegt. Alle drei Indizes befinden sich weiterhin übergeordnet im Abwärtsmodus.

Hang Seng

 

Die Hoffnung auf das Beendigen der chinesischen Corona-Beschränkungen stärke jüngst die Nachfrage nach Industriemetallen und vor allem Rohöl. Die Sorten Brent und WTI zogen zeitweise jeweils knapp ein Prozent pro Barrel an. Beide streben nun wieder die Rückkehr in deren zuletzt dynamische Aufwärtsmodi an.

WTI

Brent Crude Oil

 

 

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