Insider: Washington fürchtet sich vor Übernahmeversuch Chinas

Vor gut zwei Wochen hieß es in einem Bericht der Financial Times, dass unsere Welt näher als jemals zuvor vor einer massiven Eskalation eines großen Konfliktes über die Zukunft der taiwanesischen Inselrepublik stünde.

In ihrem Bericht beriefen sich die Autoren der Financial Times auf zahlreiche Top-Quellen aus dem amerikanischen Militärbereich, laut deren Aussagen in Washington Angst vor einer möglicherweise schon bald geplanten Übernahme Taiwans durch die Volksrepublik China vorherrsche.

Sollte es tatsächlich zu einem solchen Ereignis kommen, so würde sich die geopolitische Lage nicht nur in Osteuropa, sondern möglicherweise auch unter Berücksichtigung der Ausbildung einer zweiten Front im Fernen Osten rapide verschlechtern.

USA haben auch hier Waffenlieferungen erhöht

Im Fall der beiden sich möglicherweise intensivierenden Konflikte lässt sich sagen, dass in beiden Regionen jeweils eine der involvierten Konfliktparteien durch die Vereinigten Staaten aktiv unterstützt wird.

Nicht nur die Ukraine, sondern auch die Inselrepublik Taiwan wurde über die vergangenen Monate Nutznießer von sich beschleunigenden Waffenlieferungen durch die Washingtoner Bundesregierung, um die Abwehrbereitschaft Kiews gegenüber den russischen Separatisten im Donbass und Taipehs gegenüber der Volksrepublik China deutlich zu erhöhen.

Chinesisches Luftwaffen-Manöver lässt in den USA die Alarmglocken schellen

Erst vor wenigen Tagen war es zum bislang größten Eindringen der chinesischen Luftwaffe in das Hoheitsgebiet der Inselrepublik Taiwan seit jeher gekommen. An diesem Ereignis sollen mehr als zwanzig chinesische Kampfflugzeuge, darunter vier nukleare Langstreckenbomber, beteiligt gewesen sein.

Von dieser Verletzung des taiwanesischen Hoheitsgebiets sei die Verteidigungszone im Südwesten der Inselrepublik betroffen gewesen. Bei der Financial Times ist man hierauf – und unter Berücksichtigung der Aussagen seitens hochrangigen US-Militäroffiziellen – zu der Schlussfolgerung gelangt, dass die Biden-Administration von der Möglichkeit einer vielleicht schon bald bevorstehenden Übernahme der Inselrepublik Taiwan durch die Volksrepublik China ausgehe.

Würden die Vereinigten Staaten Kampftruppen entsenden?

Gesetzt den Fall, dass es tatsächlich zu einer solchen Invasion kommen würde, so stellt sich doch automatisch die Frage, wie sich die Amerikaner dann selbst verhielten! Zumindest würden die Verbalaussagen und bislang verbal abgegebenen Versicherungen in Richtung Taiwans – wie auch der Ukraine – im Falle des Ausbruchs eines Militärkonfliktes auf die Probe gestellt.

Würden die Amerikaner den Ausbruch eines möglichen Dritten Weltkriegs in Kauf nehmen, falls Washington zu der Entscheidung gelangen sollte, den eigenen Worten auch Taten folgen zu lassen, um sowohl dem Kiewer Regime als auch der Regierung der Inselrepublik Taiwan mittels einer Entsendung von eigenen Kampftruppen aktive Rückendeckung zu verschaffen?

Xi betrachtet die „Wiedereingliederung“ Taiwans als Teil seines Vermächtnisses

Die pessimistischen Einschätzungen in Washington fußen wohl auf neuen Erkenntnissen der Biden-Administration, wonach Beobachtungen und Überwachungsdaten über den Verlauf der letzten zwei Monate auf chinesische Militärbewegungen bei einem sich ändernden Verhalten der Volksbefreiungsarmee hätten schließen lassen.

Mit Blick auf Chinas Staatspräsident Xi Jinping werde in den USA inzwischen angenommen, dass Xi eine Übernahme und Wiedereingliederung der Inselrepublik Taiwan, ähnlich der sich entwickelnden Lage in Hongkong, in das Staats- und Hoheitsgebiet der Volksrepublik China nicht nur als eine der vordringlichsten Aufgaben, sondern auch als Teil seines Vermächtnisses an die eigene Nation betrachte.

 

 

Aus diesem Grund schrecke Xi nicht davor zurück, in der absehbaren Zukunft, falls nötig, auch höhere Risiken einzugehen. Unter den Mahnern befindet sich auf amerikanischer Seite unter anderem auch Admiral John Aquilino, der demnächst an die militärische Spitze der US-Truppen in der Pazifik-Region aufrücken wird.

US-Admiral: Übernahme Taiwans ist Chinas höchste außenpolitische Priorität – Zeitfenster ist eng!

Im Rahmen einer kürzlich stattgefundenen Anhörung vor dem Streitkräfteausschuss des US-Senats erklärte Aquilino, dass diese von der Volksrepublik China ausgehende Bedrohung bei Weitem näher gerückt sei, als es sich viele Beobachter momentan vorzustellen wagten. 

In der Volksrepublik China sei aus außenpolitischer Perspektive, so Aquilino, alles auf die Übernahme der Kontrolle über Taiwan ausgerichtet. Bei diesem Unterfangen handele es sich mittlerweile um die Priorität Nummer Eins auf der außenpolitischen Liste Chinas.

John Aquilino stimmt darüber hinaus nicht mit den Einschätzungen seines Vorgängers, dem demnächst aus seinem Amt ausscheidenden Chef des U.S. Pacific Command, Admiral Philip Davidson, überein.

Während Philip Davidson laut eigener Aussage davon ausgegangen war, dass eine potenzielle Übernahme der Inselrepublik Taiwan durch die Volksrepublik China innerhalb der nächsten sechs Jahre anstehen würde, wird diese „optimistische Sichtweise“ durch John Aquilino nicht geteilt.

Denn laut Aquilino sei diese Einschätzung seines Vorgängers zu konservativ. Entscheidungen über diese Frage rückten unausweichlich immer näher, weshalb die Vereinigten Staaten auf einen sich möglicherweise schon bald abzeichnenden Showdown in Fernost auf bestmögliche Weise vorbereitet sein müssten.

Durch den hochrangigen Asien-Berater des Weißen Hauses, Kurt Campbell, scheint diese Sichtweise Aquilinos geteilt zu werden. Laut Campbell hätten sich zuletzt nirgend woanders auf der Welt derart hartnäckige und entschlossene Aktivitäten in den Bereichen Diplomatie und Militär, wie diejenigen, die an die Adresse der Regierung in Taipeh gerichtet gewesen seien, beobachten lassen.

Taiwan bekundet selbst harte Linie und intensiviert US-Kooperation

Wie dem auch sei, bei der Financial Times ist man zu dem abschließenden Fazit gelangt, dass die taiwanesische Regierung und die militärische Führung der Inselrepublik diese Sichtweisen und Einschätzungen nicht zu teilen scheinen.

Dies bezöge sich vor allem auf jene durch die Amerikaner an die Wand gemalte „immanente Bedrohung“ aufgrund einer möglicherweise bald bevorstehenden Invasion der Inselrepublik Taiwan durch die Volksrepublik China – oder falls dem tatsächlich so sein sollte, so zeigt sich die Führung in Taipeh zurzeit augenscheinlich nicht dazu bereit, ihre Bedenken öffentlich zu bekunden.

Die im Januar wiedergewählte und in ihrem Amt bestätigte Staatspräsidentin Taiwans, Tsai Ing-wen, hat sich selbst für eine harte Linie gegenüber jenen durch die politische Führung der Volksrepublik China ausgestoßenen Drohungen ausgesprochen.

In diesem Zuge hat die Inselrepublik Taiwan ihre diplomatische und militärische Kooperation mit den Vereinigten Staaten über den Verlauf der vergangenen Monate intensiviert, wie die amerikanische Ausgabe der Epoch Times unter Bezugnahme auf den Finanzblog Zerohedge berichtet.

US-Sicherheitsstratege: Erstmalige Invasion durch China innerhalb von zwei bis drei Jahren zu erwarten

Das jüngste Eindringen in das Hoheitsgebiet der Inselrepublik Taiwan durch chinesische Militärverbände erwiesen sich danach als Teil einer Serie von Vorbereitungen im Hinblick auf eine geplante Invasion Taiwans durch die Volksrepublik China.

In dem oben verlinkten Bericht wirdJohn Mills, ehemaliger Direktor der Abteilung für Cybersicherheitsstrategien und internationale Angelegenheiten, einer integralen Sparte des amerikanischen Verteidigungsministeriums, zitiert.

Gegenüber der Epoch Times habe Mills ausgeführt, dass diese Vorkommnisse in den nächsten zwei Jahren zu kulminieren und eskalieren drohten. Die aktuell beobachtbaren Ereignisse und Entwicklungen in der Straße von Taiwan seien aus Sicht der chinesischen Militärführung sehr wichtig, um aus diesen Aktionen Erkenntnisse in Bezug auf eine potenziell geplante Invasion mittels Amphibienfahrzeugen zu ziehen.

Eine solche Operation, die unter aller Voraussicht durch Luftunterstützung begleitet würde, erweise sich im Ablauf nämlich als ein hoch komplexer Vorgang, auf den es sich bestmöglich vorzubereiten gelte. Denn niemals zuvor habe die Volksrepublik China eine solche Aktion (Invasion) zuvor gegenüber einem politisch-militärischen Feind durchgeführt.

Laut Mills ließe sich nicht ausschließen, dass im Rahmen einer möglicherweise geplanten Invasion mittels Amphibienfahrzeugen, in deren Zentrum sich Taiwans Küstengebiete befinden würden, auch ein Schwarm von chinesischen Zivilschiffen und Fischereibooten beteiligt sein könnte.

Laut Mills könnte es schon innerhalb der nächsten drei Jahre zu einem solchen Ereignis kommen, womit den bisherigen Einschätzungen des ausgehenden Chefs des U.S. Pacific Command, Admiral Philip Davidson, einmal mehr widersprochen wird.

Wenn Xi nicht bald zuschlägt, vergeht seine Chance

Der Bericht der Epoch Times nimmt Bezug auf eine im März abgehaltene Kongressanhörung, in deren Rahmen Mills erklärte, dass der chinesische Staatspräsident Xi Jinping in der Heimat unter Druck geraten könnte, falls eine Entscheidung zu einem möglichen Angriff auf Taiwan noch viel länger auf die lange Bank geschoben würde.

Denn der durch die politische Führung der Volksrepublik China verstärkte Druck auf Taiwan müsse in einem größeren Zusammenhang gesehen werden, da sich ein solches Ereignis dazu nutzen ließe, um die chinesische Bevölkerung von internen Problemen in der Heimat – wie beispielsweise einer Wirtschaftskrise – abzulenken.

Diese Aussagen von John Mills decken sich mit vorherigen Erklärungen des ehemaligen Nationalen Sicherheitsberaters H.R. McMaster, der im März mitteilte, dass Staatspräsident Xi seine Felle im Zeitablauf davonschwimmen sehen könnte.

Umso länger Xi eine Entscheidung in Bezug auf Taiwan aufschöbe, desto mehr schlösse sich laut Aussage von McMaster auch das zugrundeliegende Zeitfenster, das ein solches Ereignis möglich machen würde.

Aus diesem Grund müsse fortan jederzeit mit sich häufenden Negativmeldungen aus dieser Weltregion gerechnet werden. Am gestrigen Mittwoch deutete die politische Führung der Inselrepublik Taiwan dann selbst auf die eigenen Reaktionspläne hin, falls die Volksrepublik China sich tatsächlich zu einem militärischen Angriff entscheiden sollte.

Taiwanesischer Außenminister zeigt sich kampfbereit

In diesem Zusammenhang erklärte der taiwanesische Außenminister Joseph Wu gegenüber Journalisten, dass die Inselrepublik Taiwan sich mit Zähnen und Klauen gegen einen Angriff durch die Volksrepublik China verteidigen würde. Taiwan werde im Fall eines solchen Ereignisses bis zum letzten Tag seinen Mann (und die Frau) stehen.

Sollte sich die Inselrepublik Taiwan eines Tages dazu gezwungen sehen, so Wu, in einen Krieg zu ziehen, um die eigene Bevölkerung und Kultur zu verteidigen, so sei es. In Taiwan sei man auf eine solche Eventualität vorbereitet, um mit aller Härte zurückzuschlagen.

Wu warf der politischen Führung in Peking im Rahmen seiner gestrigen Pressekonferenz vor, die taiwanesische Bevölkerung mittels charmanter Worte um den Finger wickeln und betören zu wollen, um Taiwan parallel mittels Luftkampfflugzeugen, Bombern und Marineschiffen immer ein Stückchen mehr auf die Pelle zu rücken.

Die gegenseitigen Einschüchterungsmanöver laufen…

Die zuletzt zu beobachtenden militärischen Aktionen zielten laut Wu darauf ab, die lokale Bevölkerung Taiwans einzuschüchtern. Erst zu Beginn dieser Woche hat die chinesische Marine mit neuen Seeübungen unweit von der taiwanesischen Küste begonnen. An diesen Übungen sieht sich unter anderem auch der Flugzeugträger Liaoning beteiligt.

Die chinesische Marineleitung hat in diesem Zuge vermeldet, dass ähnliche Seeübungen in der Zukunft auf regulärer Basis abgehalten würden. Diese Aktivitäten dienten dem Zweck, der Sicherheit und Gewährleistung der nationalen Souveränität der Volksrepublik China Vorschub zu leisten.

In der laufenden Woche antwortete die US-Regierung auf diese Aktivitäten in dem die Straße von Taiwan durch den amerikanischen Raketenzerstörer USS John S. McCain passiert wurde. Hierbei habe es sich laut der US-Marine um eine Routinedurchfahrt gehandelt.

Experten und Beobachter sehen in diesem Ereignis hingegen einen direkten Zusammenhang zu der zuletzt erfolgten Luftraumverletzung Taiwans durch die chinesische Luftwaffe. Ferner sollten auf diese Weise die anhaltenden Seeübungen der chinesischen Marine durch die US-Streitkräfte adressiert werden

Wie gewöhnlich in solchen Fällen, teilte die amerikanische Marineführung mit, dass es sich bei der Durchfahrt der Straße von Taiwan durch die USS John S. McCain lediglich um eine Wahrnehmung von internationalen Seerechten gehandelt habe, die eine freie und offene Befahrung der Weltmeere vorsähen. Wo immer es das internationale Recht gestatte, würden amerikanische Luft- und Seestreitkräfte ohne Angabe von Gründen operieren, wie es hieß.

„Was heißt das für mich konkret!?“ (Roman Baudzus)

Die Region des Süd- und Ostchinesischen Meeres droht einem Showdown entgegenzublicken, da sich auch die Spannungen zwischen der Volksrepublik China und Japan über die Senkakus (chinesisch: Diaoyu-Inseln) zu verschärfen drohen.

Auf welche Weise sich die Philippinen in diesem spannungsreichen Umfeld positionieren werden, bleibt abzuwarten. Einerseits sucht Rodrigo Duterte aus wirtschaftlichem Blickwinkel den Anschluss an Peking und Moskau. Andererseits ist er sich allerdings auch darüber bewusst, dass sich die Abwendung einer potenziellen Bedrohungslage, wie sie sich momentan in der Region gestaltet, ohne die Amerikaner nicht bewerkstelligen lassen wird.

Ob es aus aktueller Sicht und Berücksichtigung der Geschehnisse in der Region förderlich gewesen sein wird, Ex-Präsident Obama mehrfach in der Öffentlichkeit als „elenden Hurensohn“ beschimpft zu haben, wird sich nun unter der Regentschaft der Biden-Administration zeigen müssen.

Eine immer stärkere Wirtschaftsabhängigkeit vom chinesischen Drachen dürfte sich aus pekuniärer Sichtweise der südostasiatischen Nationen zwar als lukrativer Segen erweisen, doch aus sicherheitstechnischem Blickwinkel scheint es sich vielmehr um einen Fluch zu handeln.

Es empfiehlt sich, die Situation in Fernost und im Südchinesischen Meer aufmerksam zu beobachten, um eines Tages nicht vielleicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden.

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts basiert auf Berichten auf der Seite des Finanzblogs Zerohedge (HIER und HIER), die durch Roman Baudzus inhaltlich ergänzt wurden.

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