Die deutsche Fleischindustrie warnt seit dem Spätsommer vergangenen Jahres vor Engpässen und zunehmenden Lieferschwierigkeiten. Manifestieren lassen sich diese Warnungen anhand der deutlich zulegenden Fleischpreise in Deutschlands Supermärkten und Metzgereien.

Ganz besonders von dieser Situation ist der Schweinefleischsektor betroffen. Im November letzten Jahres hatte Hubert Kelliger, Verkaufschef bei dem deutschen Schlachtunternehmen Westfleisch und Vorstandsmitglied des deutschen Fleischindustrieverbandes, unter Bezug auf einen damals veröffentlichten Bericht auf der Seite von welt-online.de in absehbarer Zeit vor leeren Regalen in den Supermärkten gewarnt.

Ausufernde Bürokratie begräbt alles unter sich

Einerseits sind es viel zu bürokratische Regulierungsgesetze und andererseits eine signifikante Abnahme der Schweinepopulation unter deutschen Fleischbauern, welche für die unmittelbare Zukunft nichts Gutes erahnen ließen.

Darüber hinaus bekam auch die linkslastige Regierung des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz ihr Fett weg, nachdem einzelne Mitglieder des deutschen Regierungskabinetts ihre Attacken gegen die heimische Fleisch- und Agrarindustrie zuletzt intensiviert hatten.

Der hinter diesen Attacken stehende Plan sei es, die deutsche Fleischproduktion von einer organischen in eine rein fabrikbasiert-synthetische Herstellung zu transformieren. Unter Berücksichtigung der aktuell in diesem Sektor vorherrschenden Begebenheiten scheinen vor allem immer mehr Schweinebauern in Deutschland aufzugeben und / oder die Anzahl ihrer Herden deutlich zu reduzieren.

Hinzu gesellt sich ein noch anderer Faktor, der Fleischbauern in Deutschland eine wachsende Anzahl von Problemen bereitet. Hierzu gehören allen voran die teils stark gestiegenen Preise für Vorprodukte und Futtermittel.

Für Hubert Kelliger liegt klar und deutlich auf der Hand, dass die aktuellen Bedingungen im deutschen Fleischproduktionsgewerbe in nächster Zeit unweigerlich zu drastisch sinkenden Schweinebeständen und einer zunehmenden Anzahl von leeren Supermarktregalen führen werden.

Die Fleischpreise werden weiter steigen

Parallel hierzu sei auch weiterhin mit stark steigenden Fleischpreisen im Land zu rechnen. Schon im laufenden Jahr könnte es zu zusätzlichen Preissteigerungen im Fleischbereich von bis zu vierzig Prozent kommen.

Wer einmal Angebotsprospekte von deutschen Supermärkten wälzt, wird sich schnell darüber gewahr, auf welch eine signifikante Weise die Fleisch- und Wurstpreise in den vergangenen eineinhalb Jahren gestiegen sind. Auch Milch wird immer teurer.

Vor dem Ausbruch der Covid-Krise boten führende Supermärkte und Discounter einen Liter Milch für einen Preis von durchschnittlich 35 Euro-Cents an. Aktuell müssen Verbraucher in Deutschland im Durchschnitt 1,05 Euro für einen Liter Frisch- oder H-Milch auf den Tresen legen. Hieraus resultiert ein Preisanstieg von gut zweihundert Prozent!

Viele deutsche Familien haben ihren Lebensmittelkonsum aufgrund des teils sehr starken Preisauftriebs über die vergangenen Monate eingeschränkt. Die zusätzlich gestiegenen Energiepreise stellen immer mehr Menschen vor ernsthafte Probleme. Die nachfolgende Grafik von tradingeconomics.com gibt hierüber Aufschluss.

 

Im Dezember 2022 kletterten die deutschen Lebensmittelpreise um 20,7 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahresmonat. Im Gesamtjahr 2022 belief sich der Anstieg der Lebensmittelpreise in Deutschland auf vierzig Prozent.

Der Anstieg der Kartoffelpreise, die im vergangenen Jahr um durchschnittlich 73 Prozent gestiegen sind, stach dabei besonders hervor. Der drastische Anstieg der Fleischpreise könnte sich mit den verfolgten Plänen der deutschen Bundesregierung, deren führende Mitglieder sich zugunsten einer rein fabrikbasierten Fleischherstellung einsetzen, decken.

Freiburger Entscheidung sorgt für Kontroversen

Für Aufsehen sorgte im vergangenen Jahr die Meldung, wonach Kinder in Grundschulen und Tageseinrichtungen in der baden-württembergischen Stadt Freiburg ab nächstem Schuljahr nur noch mit vegetarischer Kost versorgt werden sollen.

Anstelle von zwei Menüs wird es in der Zukunft auch nur noch zum Angebot eines Gerichtes kommen. Dieses Menü wird ausschließlich aus einem vegetarischen Angebot bestehen – und soll um 90 Euro-Cents im Preis klettern.

Seitdem ist es zwischen Eltern von Kindern im Vorschulalter und Eltern von schulpflichtigen Kindern zu Auseinandersetzungen und Streitigkeiten mit Lokalpolitikern gekommen. Auch unter Elternbeiräten fielen die Ankündigungen zu den geänderten Abläufen im kommenden Schuljahr alles andere als auf fruchtbaren Boden.

Um noch einmal auf Hubert Kellinger zurückzukommen, so sei gesagt, dass dieser nicht mit Kritik an der deutschen Bundesregierung spart. Denn laut Hubert Kellinger plane die deutsche Bundesregierung die Fleischindustrie abzuschaffen, um die Essgewohnheiten im Land auf eine drastische Weise zu verändern.

Insekten, Gemüse und Haferbrei

Danach solle der Lebensmittelkonsum in der deutschen Bevölkerung in der Zukunft verstärkt hin zu einem wachsenden Verzehr von Gemüse- und Haferbreiprodukten gelenkt werden, obwohl unter Bezugnahme auf aktuelle Statistiken ein Anteil von mehr als neunzig Prozent unter den deutschen Haushalten nach wie vor liebend gerne Fleisch einkauft und verzehrt.

Im Kreuzfeuer der Kritik steht seit dessen Amtsantritt der deutsche Bundesagrarminister Cem Özdemir von den Grünen. Hubert Kellinger kritisiert, dass der Bundesagrarminister sich für die Einführung einer zusätzlichen Fleischsteuer in Deutschland stark macht, während die Mehrwertsteuer auf pflanzliche Lebensmittel abgeschafft werden soll.

Wohl nicht von ungefähr häufen sich in letzter Zeit Berichte in deutschen Medien, deren Autoren den deutschen Bundesbürgern einen zukünftigen Verzehr von Insekten schmackhaft machen möchten.

Erinnert sei an dieser Stelle daran, dass Autoren, die über die vergangenen Jahre aufgrund ihrer Berichterstattung über diese Entwicklungen allzu gerne als „Verschwörungstheoretiker“ bezeichnet wurden, sich letzten Endes rehabilitiert sehen dürfen.

Reale Begebenheiten sehen anders aus

Überdies sehen die realen Gegebenheiten in deutschen Landen anders aus, als es Ideologen in der deutschen Bundesregierung gerne sehen würden. Denn laut Umfragen verzehrt fast die gesamte deutsche Bevölkerung Fleischprodukte auf regulärer Basis.

Nichtsdestotrotz erweisen sich zunehmende Bürokratieregulierungen sowie die verfolgten landwirtschaftlichen und grün-alternativen Strategien als eine enorme Belastung aus Sicht der Fleischproduktion in Deutschland.

Zahlreiche Kritiker machen darauf aufmerksam, dass das Land schon in Kürze auf eine hochgradige Weise abhängig von Fleischimporten aus dem Ausland sein könnte. In diesem Zuge werden bereits Parallelen zur deutschen Energieversorgung gezogen, die sich in der Vergangenheit ebenfalls viel zu abhängig von einer einzigen Quelle gemacht habe.

Am Scheidepunkt

Die aus einer solchen Strategie resultierenden Ergebnisse könnten sich ab einem gewissen Zeitpunkt als ebenso verheerend erweisen. Unter Bezugnahme auf Gereon Schulze-Althoff, ebenfalls Vorstandsmitglied im Verband der deutschen Fleischindustrie und in hochrangiger Position bei dem Fleischproduzenten Tönnies, handele es sich im Falle Deutschlands bereits zum aktuellen Zeitpunkt um den größten Fleischimporteur in ganz Europa.

Ähnlich wie Hubert Kellinger warnt Gereon Schulze-Althoff davor, dass sich Deutschland an einem Scheidepunkt befinde. Aktuell beginne sich bereits abzuzeichnen, dass es nur noch eine Frage der Zeit sei, wann das Land sich nicht mehr ausreichend mit Fleischprodukten werde versorgen können.

WEF: Eine Milliarde Menschen sollen ihren Fleischkonsum aufgeben

Abschließend sei hier noch auf jüngste Aussagen eines hochrangigen Repräsentanten des Siemens-Konzerns am Rande des zuletzt abgehaltenen Jahrestreffens des World Economic Forums (WEF) im Schweizerischen Davos verwiesen.

So hatte Jim Hagemann Snabe in einer Forumsdiskussion zur Zukunft der Fleischherstellung erklärt, dass es schon in absehbarer Zeit keine organische und von Tieren stammende Fleischproduktion mehr geben werde.

Vielmehr zeichneten sich an den globalen Fleischmärkten weitreichende Veränderungen ab. Um dem Klimawandel vorzubeugen, werde es in diesem Zusammenhang nur noch zu einer Produktion von laborbasiertem und synthetischem Fleisch kommen. Laut Jim Hagemann Snabe wäre es wünschenswert, wenn eine Milliarde Menschen ihren Fleischkonsum komplett aufgäben.

Es erweckt den Eindruck, als ob Befürworter einer solchen Entwicklung tatsächlich fest daran glauben würden, dass Maßnahmen dieser Art der globalen Erwärmung Einhalt gebieten und unseren Planeten vor seinem Untergang „retten“ werden.

Gleichzeitig böten sich laut Jim Hagemann Snabe auf diese Weise neue Möglichkeiten und Chancen für Innovationen im Bereich der Lebensmittelherstellungssysteme. Jim Hagemann Snabe ging in Davos gar so weit, um sich zu der Aussage verleiten zu lassen, dass der aktuelle Lebensmittelverzehr verantwortlich für einen Großteil der weltweiten CO2-Emissionen sei.

Was in diesem Kontext selbstverständlich nicht erwähnt wird, ist die Tatsache, dass Akteure wie Bill Gates sich längst schon weitläufig in den Bereich der synthetischen Herstellung von Lebensmitteln eingekauft oder in diesen aufstrebenden Sektor investiert haben.

Unter einer wachsenden Anzahl von Kritikern mehren sich unterdessen die Sorgen in Bezug auf einen potenziellen Zusammenbruch der Lebensmittelversorgung.

Auch die weltweiten Agrarsysteme und damit in Verbindung stehenden Märkte könnten zunehmend unter Druck geraten oder gar einer Zerstörung ins Auge blicken. Daraus resultierende Hungersnöte könnten den gesamten Planeten in Atem halten.

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts von Roman Baudzus nimmt unter anderem Bezug auf einen Ende letzten Jahres erschienenen Bericht auf der Seite von rmx.news.

„Was heißt das für mich konkret!?“ (Roman Baudzus)

Erinnert sei daran, dass die Lebensmittelversorgung der Weltbevölkerung hauptsächlich von einer funktionierenden Industrieproduktion abhängt. Wer eine Axt an die Grundpfeiler dieses über Jahrzehnte gewachsenen Systems anlegt, droht zum Totengräber einer Vielzahl von Menschen auf unserem Planeten zu werden. Mache sich jeder seine eigenen Gedanken über diese Entwicklungen. Allen Lesern sei ein schönes Wochenende gewünscht!

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