Heißer Oktober? Chinesen zeigen sich wehrhaft, wollen sich aber nicht missbrauchen lassen

Der Bericht der Global Times suggeriert ferner, dass die sich intensivierenden Spannungen zwischen den USA und China durch US-Präsident Donald Trump dazu genutzt würden, um im Oktober eine möglicherweise „überraschende Entwicklung“ herbeizuführen. Im Bericht heißt es zudem, dass

„…chinesische Experten am Dienstag ausführten, dass China im Hinblick auf neue US-Provokationen im politischen, diplomatischen und wirtschaftlichen Bereich nur bedingt Vergeltung üben könnte, weil die politischen Entscheider Chinas nicht gewillt seien, sich zugunsten einer Wiederwahl der Trump-Administration vor deren Karren spannen zu lassen, um anstelle dessen den Ausgang der Präsidentschaftswahlen in den USA abzuwarten, um dann zu entscheiden, wie es zu reagieren gilt. Sollten die USA allerdings auf militärische Weise provozieren, um die Grundpfeiler der Nationalen Sicherheit und die Souveränität Chinas herauszufordern, wird China mittels sofortiger und effizienter Vergeltungsmaßnahmen antworten.“

Warnung aus Peking: ein Krieg, den keiner will!

Im Bericht zitierte Experten erklärten darüber hinaus, dass es allein vom Weißen Haus in Washington abhängen wird, ob die USA und China den Ausbruch eines militärischen Konflikts über die nächsten drei Monate werden verhindern können. Aus Sicht Chinas sei es allerdings ratsam, eigene militärische Abschreckungsmaßnahmen stärker in den Vordergrund zu rücken, um den USA vor Augen zu halten, wie gefährlich der Ausbruch eines Krieges zwischen beiden Nationen sein würde.

Es besteht unter Beobachtern kein Zweifel daran, dass der Bericht der Global Times aus Sicht Amerikas als Warnung aufgefasst werden muss. Das sich in Bezug auf Peking unerwartet intensivierende Verhalten unter den geopolitischen Falken in Washington habe einzig und allein dazu geführt, das chinesische Verteidigungsestablishment auf dieselbe Weise reagieren zu lassen.

Jin Canrong, Direktor der School of International Studies an der Renmin Universität in Peking wird im Bericht wie folgt zitiert:

Direkte militärische Auseinandersetzungen zwischen China und den USA, ganz abgesehen von einer bis dato nicht vorstellbaren Konfliktintensivierung im diplomatischen Bereich, werden heutzutage deutlich häufiger in den Mainstream-Medien und im akademischen Sektor diskutiert als in der Vergangenheit, was zeigt, dass Gefahren in Bezug auf den Ausbruch eines Krieges zwischen beiden Nationen existent sind und weiter zunehmen.“

Laut Jin bestünde die Möglichkeit für den Ausbruch eines militärischen Konfliktes, den niemand wolle - und jedermann im Falle eines Kriegsausbruchs zu den Verlierern gehören würde. Im Bericht der Global Times wurde ferner darauf aufmerksam gemacht, dass beide Nationen zu den Nuklearmächten zählten, was den Ausbruch eines großen Krieges letzten Endes weniger wahrscheinlich erscheinen ließe.

Ein kleiner Funke könnte das Fass zum Überlaufen bringen

Im selben Atemzug nimmt der Bericht jedoch Bezug auf einen weiteren politischen Experten, der mit den folgenden Worten zitiert wird:

„Falls es zu einem kleinen Schlagabtausch im Südchinesischen Meer kommen sollte, könnte die ganze Situation sehr schnell eskalieren. Und wenn die hierin involvierten Nationen dabei versagen sollten, die Situation wieder unter Kontrolle zu bekommen, könnte sich eine solche Entwicklung als sehr zerstörerisch erweisen und dazu führen, dass jedermann verliert. Es ist beängstigend.“

Des Weiteren wird im Bericht ausgeführt, dass Amerikas Luftwaffe und Marine zuletzt mindestens sechzig Aufklärungsoperationen mittels großen Flugzeugen im Südchinesischen Meer durchgeführt hätten, in deren Zuge chinesischen Verbänden recht nahegekommen worden sei. Aus diesem Grunde warnt der Bericht davor, dass die Wahrscheinlichkeit im Hinblick auf das Eintreten eines „isolierten Zusammenstoßes“ zunehme, die dann schnell von einem kleinen in einen mittelgroßen Militärkonflikt münden könnte.

Es schließt sich die folgende Frage an: Wird es dann überhaupt noch möglich sein, den Ausbruch eines großen Krieges zu verhindern?

Die Global Times nimmt Bezug auf Erklärungen der in Peking ansässigen South China Sea Strategic Situation Probing Initiative (SCSPI), denen zufolge eine solche Wahrscheinlichkeit aus aktueller Perspektive größer als jemals zuvor sei. Es heißt wie folgt: 

Es kursieren zunehmend Gerüchte, laut denen die Vereinigten Staaten militärische Angriffe auf chinesische Inseln und Riffe im Südchinesischen Meer beginnen könnten. Doch dies ist im Grunde unmöglich, da die USA selbst wissen, dass ein solches Ereignis den Ausbruch eines großen Krieges zur Folge hätte. Wie dem auch sei, trotz allem scheint die Wahrscheinlichkeit in Bezug auf den Ausbruch von kleinen und mittelgroßen Zusammenstößen zu wachsen. Dazu könnten unter anderem Schiffskollisionen und gar Feuergefechte zählen. Hiermit verbundene Unsicherheiten gehen hauptsächlich von den USA aus. Hierzu zählt neben der in Amerika bevorstehenden Präsidentschaftswahl auch der wachsende Einfluss der US-Hardliner sowie eine zunehmende Wahrscheinlichkeit hinsichtlich eines eskalierenden Aufeinandertreffens von Flugzeugen und Schiffen beider Seiten im Südchinesischen Meer.“

Pulverfass Taiwan ist nicht verhandelbar

Ein weiterer durch die Global Times zitierter Analyst hebt hervor, dass es die Insel Taiwan sei, die sich als potenziell explosivstes Gemisch erweisen könnte. Dies gelte vor allem unter Berücksichtigung der durch den amerikanischen Kongress jüngst getroffenen Entscheidung, das abtrünnige Insel Taiwan mit Militärhilfen zu überschütten.

China werde vor keinem Konflikt zurückscheuen, wenn sich die Dinge um einen formalen Wiederanschluss Taiwans an Restchina und die Souveränitätsrechte des eigenen Landes drehten – auch vor einem kriegerischen Konflikt nicht. Sollten die Vereinigten Staaten die Volksrepublik China provozieren, könnte es seitens der Volksbefreiungsarmee zu einer militärischen Operation kommen, da weder die Souveränität Chinas noch die Nationale Sicherheit des Reichs der Mitte verhandelbar seien.

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts basiert auf einem Bericht auf der Seite des Finanzblogs Zerohedge.

„Was heißt das für mich konkret!?“ (Roman Baudzus)

Konkret heißt das, dass sich die seit Jahresbeginn propagierte und in Aussicht gestellte Möglichkeit der Intensivierung des sino-amerikanischen Konflikts bis hin zu einem offenen Kriegsausbruch deutlich intensiviert. Selbst die Spatzen pfeifen es inzwischen von den Dächern.

Im Angesicht eines vor einem Kollaps stehenden Fiat-Geldsystems braucht dies auch nicht großartig zu verwundern. Ich habe hin und wieder den Eindruck, als ob manche Beobachter sich nicht im Entferntesten bewusst darüber zu sein scheinen, was das eigentlich bedeutet.

Seine Nase in der Freizeit hin und wieder in Geschichtsbücher hineinzustecken reicht völlig aus, um sich darüber gewahr zu werden, zu welch drastischen Entwicklungen es in der Welt gekommen ist, wenn Systemübergänge solcher Größenordnungen anstanden.

Aber heute soll alles anders sein? Von dieser ohnehin stets sehr fragwürdigen Annahme lässt sich aus meiner Sicht weit und breit nichts auf unserer Welt beobachten!

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