Wir leben zunehmend in einer turbulenten und chaotischen Zeit, die in den westlichen Staaten unter anderem durch das politische Festhalten an einer grünen Agenda samt Finanzierungen aus der elektronischen Gelddruckerpresse genährt wird.

Historiker werden sich in der Zukunft unter aller Voraussicht intensiv mit diesem Top-Down geplanten und durch die Politik forcierten „Transformationsprozess“ beschäftigen, um für die Nachwelt festzuhalten, welche Entscheidungen zu dem sich nunmehr abzeichnenden Crash der Wirtschaften hauptsächlich beigetragen haben.

In erster Linie wird es dabei auch um unser durch nichts gedecktes Fiat-Geldsystem gehen, dessen Papierwährungen aufgrund einer hemmungs- und rücksichtslosen Erzeugung von elektronischen Geldeinheiten durch die großen Notenbanken in absehbarer Zeit über die Wupper gegangen sein werden.

Der „große Transformationsprozess“: Wo Wunsch und Wirklichkeit auseinanderlaufen

Doch verharren wir in der Folge bei dem als „große Transformation“ bezeichneten Prozess samt eines Festhaltens an sogenannten ESG-Standards. In der Zukunft dürfte sich zeigen, dass eine Handvoll von politischen Entscheidern ihren einzelnen Wirtschaften und Bevölkerungen wohl noch niemals einen derart großen Schaden zugefügt haben werden wie in der heutigen Zeit.

Mit einer der Gründe hierfür findet sich in der Tatsache, dass der politische Zwang mit dem Ziel einer Hinwendung zu grün-alternativen Energien wie Wind und Solar zu einem Zeitpunkt einsetzte, zu dem in den wenigsten hiervon betroffenen Nationen auch nur eine annähernd ausreichende Kapazität zur grün-alternativen Energieherstellung vorhanden gewesen ist.

Wie sich anhand der Berichterstattungen und einer außer Kontrolle geratenen Energiekrise zeigt, ist mitnichten der Zeitpunkt erreicht, zu dem sich eine Nutzung von traditionellen Energieträgern wie Rohöl, Erdgas, Uran (Atomstrom) oder Kohle durch eine grün-alternative Energieerzeugung ersetzen lassen würde.

Nein, nicht nur unter langjährigen Kritikern ist eine solche Sichtweise zu einem gedanklichen Allgemeingut geworden. Inzwischen berichten auch Mainstream-Medien wie das Wall Street JournalBloomberg oder die Nachrichtenagentur Reuters über das Nachfrage-Comeback unter traditionellen Energieträgern – allen voran Kohle.

Erste Anzeichen für Beginn eines Umdenkprozesses

Wie vor Kurzem berichtet, setzt wohl mittlerweile auch ein Umdenkprozess unter großen Kapitalverwaltern wie BlackRock ein. In einem Bericht des Wall Street Journals wurde im vergangenen Jahr unter Bezugnahme auf Warnungen einer Großbank die Frage aufgeworfen, ob ein Festhalten an ESG-Standards nicht vielleicht sogar eine Hyperinflation im globalen Energiebereich auslösen könnte.

Inzwischen haben die durch den Westen gegenüber der Russischen Föderation verhängten Wirtschafts- und Finanzsanktionen die allgemeine Situation noch dramatisch verschlimmert. Denn mit dem anhaltenden Krieg in der Ukraine verbundene Lieferengpässe im Rohöl- und Gasbereich haben viele Nationen gezwungenermaßen wieder zu einem unausweichlichen Rückgriff auf einen der emissionsreichsten Energieträger, namentlich Kohle, veranlasst.

Wie sich spätestens jetzt zeigt, haben die teilweise fanatischen Intentionen unter Befürwortern einer grün-alternativen Energierevolution zu dem exakten Gegenteil von deren verfolgten Zielen geführt. Mit jedem Tag wird einer zunehmenden Anzahl von Menschen bewusst, dass diese – vielleicht gut gemeinten Intentionen – nun auf spektakuläre Weise wie ein Bumerang zurückfeuern.

Die Intention einer beschleunigten Abwendung von jenen als „dreckig“ bezeichneten fossilen Brennstoffen darf aus dem Blickwinkel der aktuellen Entwicklungen getrost als gescheitert bezeichnet werden.

Festmachen lässt sich diese Tatsache unter anderem anhand einer drastischen Zunahme der kurzfristigen Kohlekäufe in den Vereinigten Staaten, der Europäischen Union, Indien und in der Volksrepublik China.

Denn andernfalls, so die Warnungen, müsse mit Ausfällen in den heimischen Energie- und Stromnetzen gerechnet werden. In diesen Tagen mehren sich diese Warnungen beispielsweise in Österreich. In einem jüngsten Bericht des ORF wurde wie folgt getitelt:

Vorsorge gegen Stromausfall in Österreich wird verstärkt.“

Auf einer österreichischen Regierungsseite werden Anweisungen und Tipps gegeben, wie unter der Bevölkerung auf einen möglicherweise zeitlich länger anhaltenden und weitläufigen Blackout im Land zu reagieren ist.

Kohle: Ungeliebt, doch allerorten dringend benötigt!

Hieß es vor Kurzem noch, dass die Kohleverbrennung in vielen Nationen unserer Erde teils drastisch reduziert werden müsse, um willkürlich determinierte Emissionsziele bis zu einem politisch festgelegten Zeitpunkt in der Zukunft zu erreichen, um im selbst erklärten Kampf gegen den „Klimawandel“ als Sieger vom Platz zu gehen, so sieht die allgemeine Situation in einer Vielzahl von Nationen jetzt ganz anders aus.

Da jetzt vielerorts plötzlich ein Run auf Kohle eingesetzt hat, ist es nur allzu verständlich und nachvollziehbar, dass es inzwischen zu massiven Lieferengpässen und Knappheit in diesem Bereich gekommen ist.

ESG-Standards haben überdies dazu beigetragen, dass dringend notwendige Investitionen in neue Kohleminen und damit verbundene Ressourcen über die vergangenen Jahre beständig gesunken sind.

Wen wundert es also, dass die Spot-Preise an den internationalen Kohlemärkten im laufenden Jahr auf neue Rekordhochs geklettert sind?! Im Verlauf der vergangenen Wochen ist eines der führenden Barometer – der Spot-Preis für Kohle im australischen Seehafen von Newcastle – erstmals in seiner Historie über 400 australische Dollar pro Tonne geklettert.

Tief in die Tasche dürfen nun vor allem Kunden im asiatischen Raum für Kohlelieferungen aus Down Under greifen. Mit einem guten Maß an Sarkasmus lässt sich ferner feststellen, dass die Kohlenachfrage über die vergangenen Monate ausgerechnet auf dem europäischen Kontinent in einem hohen Maße gestiegen ist.

Hatte sich die Brüsseler EU-Kommission nicht als Vorreiter und fanatischer Verfechter einer „grünen Energiebewegung“ in Szene setzen wollen?! Mehr und mehr scheint die Tatsache in die Köpfe einzuziehen, dass sich Wunschdenken und Realität häufig nicht miteinander in Einklang stehen.

Run auf Kohle treibt Preise auf Rekordhochs

Und so ist es in diesen Tagen ausgerechnet auf dem tugendhaften europäischen Kontinent zu einem wahren Run auf Kohle gekommen, um dafür zu sorgen, die Stromversorgung vor dem bevorstehenden Winter in gewohnter Form aufrechterhalten zu können.

Dies gilt umso mehr, da die Russische Föderation ihre Erdgaslieferungen mittels der Pipeline Nord Stream 1 – wie vormals in diesem Bericht bereits in Aussicht gestellt – nun tatsächlich auf nur noch zwanzig Prozent in Relation zur Gesamtkapazität gedrosselt hat.

Allen voran Deutschland, das spätestens bis zum Jahr 2030 komplett auf Kohle verzichten wollte, kauft nun wie ein Weltmeister Kohlekapazitäten zu sündhaft teuren Preisen an den internationalen Kohlemärkten hinzu.

Deutschlands Wirtschaftsminister Robert Habeck ist inzwischen zu der Einsicht gelangt, dass „diese Entwicklung zwar bitter, jedoch notwendig ist“. Um die sich gesetzten Kohleziele der Regierung bis zum Jahr 2030 zu erreichen, wäre es unumgänglich, noch am Netz befindliche Atomkraftwerke länger laufen zu lassen und neue Atomkapazitäten hinzuzuaddieren.

Doch sehen Sie selbst, welche ideologisch geprägten Debatten innerhalb der Regierungspartei der Grünen angesichts einer sich dramatisch verschlimmernden Energiesituation im gesamten Land über diese Frage toben.

Und so erfährt der Kohlesektor in diesen Tagen eine Renaissance, die bis vor Kurzem kaum jemand für möglich gehalten hätte. Nicht nur in Deutschland und den Vereinigten Staaten wächst die Nachfrage nach Kohle an den internationalen Märkten.

Auch in der Volksrepublik China lassen sich ähnliche Entwicklungen beobachten. Obwohl China ohnehin bereits der größte Kohleimporteur der Welt ist, wurden die Kapazitäten im Kohlekraftwerkbereich zuletzt noch ausgeweitet, nachdem es im letzten Jahr zu Engpässen und Kohleknappheit, welche vielerorts zu Stromkürzungen geführt hatten, gekommen war.

Glencore-Aktionäre: Greta Thunberg sei Dank!

Auch auf dem Subkontinent Indien wächst die Kohlenachfrage beständig. Erst im April dieses Jahres hatte der landesweite Grad der Kohleverstromung ein neues Rekordhoch erreicht. Die Deutsche Bank AG machte kürzlich darauf aufmerksam, dass der in der Schweiz ansässige Konzern Glencore sich aus Perspektive seiner Anteilseigner zu einem der erfreulichsten Investitionen weltweit entwickeln wird.

Die Anteilseigner und Aktionäre von Glencore werden zumindest einen guten Teil ihrer Danksagungen in Richtung von Greta Thunberg, deren Fehlprognosen die Taschen dieser Aktionäre mit gefüllt haben, senden! Ferner beginnt sich abzuzeichnen, dass sich angesichts dieser Entwicklungen weder die politisch verordneten Emissionsziele noch die Bemühungen, den globalen Temperaturzuwachs unter zwei Grad Celsius zu halten, erreichen lassen werden.

Hierauf hatten sich 190 Nationen im Jahr 2015 in der Pariser Klimavereinbarung geeinigt, um der globalen Erderwärmung entgegen zu wirken. Seitens der Vereinten Nationen (UNO) erging zuletzt die Warnung, dass die Emissionen, die anders als politisch vorgesehen weiter ansteigen, bis zum Ende des laufenden Jahrzehnts drastisch reduziert werden müssten, um die allgemein ausgegebenen Klimaziele zu erreichen.

Unter vielen Befürwortern einer grün-alternativen Energieerzeugung scheint es in diesen Tagen zu einer Art Götterdämmerung zu kommen. Wie das Wall Street Journal in einem seiner eingangs verlinkten Berichte ausführt, zeigten sich Klimaaktivisten sowie Klima- und Wettermodellforscher besorgt ob des nun ausgebrochenen Nachfrage-Booms im Kohlesektor.

Noch versuchen sich diese Personen mit der Illusion zu besänftigen, dass es sich hierbei aus Sicht der westlichen Industrienationen nur um ein kurzfristiges Phänomen handeln wird. Noch besorgter zeigen sich diese Protagonisten jedoch ob der Möglichkeit, dass der zeitlich anhaltende Krieg in der Ukraine und andere geopolitische Entwicklungen einen neuen Boom im Bereich der Erdgasinvestitionen auslösen könnten.

Und wer in diesen Bereich investiert, der weiß auch, dass solche Investitionen mit einem Anlagehorizont von mehreren Jahrzehnten verbunden sind. Es soll an dieser Stelle nicht unter den Tisch fallen, dass der „ach so drastisch ökonomisch mit dem Rücken zur Wand stehende Wladimir Putin und dessen Moskauer Kreml-Regierung“ nach wie vor vorzüglich an dem ganzen Sanktionswahn des Westens verdienen!

Russland verdient prächtig an seinen Kohleausfuhren

Sonderbar ist doch, dass dieselbe EU, die vorgibt, Russland mit harten Sanktionen belegt zu haben, unter Bezugnahme auf einen jüngst veröffentlichten Bericht der Nachrichtenagentur Reuters seine Kohleausfuhren an den europäischen Kontinent deutlich gesteigert hat.

Denn der Fokus der meisten westlichen Sanktionen habe bislang auf dem Versuch einer Beschränkung der russischen Rohöl- und Gasexporte gelegen. Kohle habe sich hiervon nur wenig bis überhaupt nicht betroffen gesehen.

Hieran zeigt sich einmal mehr, dass es aus Sicht der EU, deren einzelne Mitgliedsnationen in den meisten Fällen auf weitreichende Importe von traditionellen Energieträgern angewiesen sind, alles andere als leicht sein wird, die Moskauer Regierung für ihren Truppeneinmarsch in der Ukraine zu bestrafen.

Immerhin erweist sich die Russische Föderation nach Australien, Indonesien und Südafrika als viertgrößter Kohleexporteur der Welt. Selbstverständlich wäre die EU nicht die EU, wenn nicht längst auch Planungen zu einem Kohlebann gegenüber Russland auf dem Tisch liegen würden.

Wie sich diese potenziell wegfallenden Importe ausgleichen lassen würden, steht ebenso wie im Hinblick auf Rohöl und Erdgas in den Sternen. China und Indien werden sich freuen, da beide Nationen – ähnlich wie im Rohöl- und Erdgassektor – wohl signifikant rabattierte Kohle seitens der Russischen Föderation angeboten bekommen werden.

Hat sich unter Umständen schon einmal jemand Gedanken darüber gemacht, wie sich eine solch anhaltende Verschiebung auf die Wettbewerbsfähigkeit den westlichen Industriestaaten auswirken wird?

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts von Roman Baudzus nimmt Bezug auf einen Bericht auf der Finanzseite Zerohedge.

Ich möchte die Leser mit besten Grüßen ins Wochenende unter Verweis auf einen gestern erschienen Bericht im Magazin Focus entlassen. Dort wurde wie folgt getitelt:

 

Tatsächlich? Hatte ich nicht am 22. Juni in dem Bericht China investiert in Katars gigantisches LNG-Projekt – Europa abermals im Hintertreffen auf eben jenen Aspekt frühzeitig aufmerksam gemacht?

Wie die Realität zeigt, ändert auch ein noch so tiefer Bückling an der Notwendigkeit dieser zusammenzukehrenden Scherben nichts!

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