Sergei Naryshkin, Direktor des russischen Auslandsgeheimdienstes, sagt den USA ein schwieriges Unterfangen bezüglich einer Beendigung oder gar einer Umkehr des global zunehmenden Trends der De-Dollarisierung voraus.

US-Treasuries: Nach Russland stößt auch China seine USD-Anleihen weiter ab

Die jüngsten Daten des US-Finanzministeriums zu den US-Staatsanleihemärkten zeigen, dass nach Russland nun unter Umständen auch China damit begonnen zu haben scheint, sich in größerem Ausmaß von amerikanischen Regierungsbonds zu trennen.

Nachdem sich China bereits im Monat März unter den größten Nettoverkäufern von US-Staatsanleihen befunden hatte, setzte sich dieser Trend im April weiter fort. Im April waren es US-Schatzanleihen in einem Gegenwert von 7,5 Milliarden US-Dollar, von denen sich das Reich der Mitte verabschiedete.

Chinas Positionen auf 2-Jahres-Tief, Indien im Fahrwasser

Chinas gehaltene US-Staatsanleihepositionen sind im April auf ein Zwei-Jahres-Tief gesunken, während Peking seine Goldreserven den sechsten Monat in Folge aufstockte. Laut Naryshkin handele es sich mit Blick auf den US-Dollar um einen Anachronismus der modernen Weltwirtschaft.

Nicht nur Russland, das seine einst gehaltenen US-Staatsanleihebestände inzwischen fast komplett abgebaut hat, sondern auch China, Indien und andere wichtige Käufer aus dem Ausland arbeiteten immer intensiver daran, deren ausländische Währungsreserven zu diversifizieren.

Naryshkin: USD-Monopol nicht länger hinnehmbar, gefährlich und anachronistisch

Bei Russia Today wird Naryshkin mit den Worten zitiert, dass mit einer Nutzung des US-Dollars unabsehbare Gefahren einhergingen, was mehr und mehr Nationen in der Welt dazu veranlassen würde, sich nach Alternativen zu einer Nutzung des US-Dollars umzuschauen.

Aus Sicht Naryshkins sei es im Angesicht des aggressiven und völlig unberechenbaren Verhaltens der Vereinigten Staaten nicht mehr länger hinnehmbar, dass die Vereinigten Staaten die globale Weltreservewährung stellten.

Die Monopolstellung des US-Dollars im globalen Handel sei unter Berücksichtigung der Entwicklung hin zu einer multipolaren Weltordnung nichts anderes als ein Anachronismus.

Bilaterale Abkommen: De-Dollarisierung schreitet voran – Bald auch Handel auf Euro-Basis?

Aus diesem Grunde erweise sich der US-Dollar im Zeitablauf als immer toxischer. In Russland wird nicht nur geredet, sondern augenscheinlich auch gehandelt. In den vergangenen Jahren hat das Land bedeutsame Schritte auf dem Weg zu einer De-Dollarisierung seiner heimischen Wirtschaft unternommen.

Der US-Dollar erweist sich für die eigenen Exporte aus Sicht Moskaus im Angesicht des Abschlusses von zahlreichen bilateralen Handelsabkommen als immer unbedeutender. Unter anderem hat der Kreml Währungsswap-Abkommen mit Indien, dem Iran und zuletzt auch China geschlossen.

Hierdurch wickeln die beteiligten Nationen ihren bilateralen Handel auf Basis eigener Währungen – unter Ausschluss des US-Dollars – ab. In Russland wurde jüngst der Vorschlag unterbreitet, den zukünftigen Handel mit der Europäischen Union auf Basis des Euros – und nicht mehr des US-Dollars – abzuwickeln.

Abkopplung gescheitert - Rückkehr zum Goldstandard in Ostasien?

Es ist in diesem Kontext erwähnenswert, dass der malaysische Premierminister Dr. Mahathir Mohamad vor Kurzem den Vorschlag unterbreitete, eine durch Gold gedeckte Währung zu schaffen, die zukünftig als Verrechnungseinheit im ostasiatischen Handel genutzt werden könnte.

Naryshkin ergänzte, dass die Welt nun seit mehr als 40 Jahren den Versuch unternähme, sich von einem Goldstandard wegzubewegen. Dieser Versuch sei gescheitert, weil Gold stets die Wahrheit reflektiere. Aus diesem Grunde brauche niemand sein Vertrauen in jemanden zu setzen, der Geld am Fließband erzeuge. Tatsache sei, dass der heutige Währungshandel manipuliert werde.

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts basiert auf einem Bericht auf der Seite des Finanzblogs Zerohedge.

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