Milley diente in der Vergangenheit auch in anderen Weltregionen wie Lateinamerika und der Karibik. Er war ebenfalls in die Operation „Just Cause“ in Panama im Jahr 1989 unter dem jüngst verstorbenen US-Präsidenten George H.W. Bush involviert, um Panamas Militärführer Manual Noriega aus dem Amt zu jagen.

Auch in die Operation „Uphold Democracy“ sah sich Milley im Jahr 1994 in Haiti involviert, in deren Zuge es um eine Wiedereinsetzung des aus seinem Amt gejagten haitianischen Präsidenten Jean-Bertrand Aristide ging, nachdem sich dieser zu Rückversicherungszusagen gegenüber dem damaligen US-Präsidenten Bill Clinton bereit erklärt hatte.

Sowohl Washington als auch der haitianischen Elite wurde es auf diese Weise wieder ermöglicht, das Land politisch und wirtschaftlich zu dominieren. Eine zwischen den Parteien vereinbarte Grundvoraussetzung hierfür war, dass Aristide sich dazu bereit erklärte, sein Amt im Jahr 1996 aufzugeben, um sich nicht noch einmal einer Widerwahl zu stellen.

Die Operation „Uphold Democracy“ hätte viel eher „Operation zur Wiederherstellung der amerikanischen Dominanz“ in Haiti betitelt werden sollen, Unter Bezugnahme auf den AP-Bericht teilte der texanische Kongressabgeordnete Mac Thornberry wie folgt mit:

„Der Vorsitzende des Armee- und Rüstungsausschusses im Repräsentantenhaus preiste Milley für seine „direkten und klugen Militärentscheidungen, die auf dessen Intellekt und dessen jahrelanger Erfahrung fußen.“

Russland-Statement zeugt von guten Chancen für Milley

Es erweckt den Eindruck, als ob Milley durch beide Parteien im Kongress in seinem neuen Amt bestätigt werden wird. Vor allem schon deshalb, weil Milley sich in der Vergangenheit sowohl in Interviews als auch gehaltenen Reden darauf berief, dass er Russland – und jede andere Nation auf diesem Planeten, die sich Washingtons Anordnungen nicht unterwirft – für eine massive Bedrohung hält.

Am 9. November 2015 publizierte der Army News Service (www.army.mil) einen Bericht mit dem Titel „Milley: Russland ist aus US-Sicht Bedrohung Nummer 1“, in dem sich die Dinge voll und ganz darum drehten, was US-General Mark Milley im Rahmen des Defense One Summit, das eine Woche vor Publikation des Berichtes stattfand, mitzuteilen hatte.

„Russland erweist sich als die einzige Nation auf dieser Erde, die über die Fähigkeit verfügt, die Vereinigten Staaten von Amerika zu zerstören. Im Falle Russlands handelt es sich per definitionem um eine existentielle Bedrohung aus Sicht der USA, weil das Land über immense Nuklearkapazitäten verfügt. Auch andere Staaten verfügen über Nuklearwaffen, doch keines davon über solch hohe Kapazitäten wie Russland. Keines dieser anderen Länder sähe sich dazu in der Lage, die Vereinigten Staaten sprichwörtlich zu zerstören.“

USA behalten sich nuklearen Erstschlag auch bei konventionellen Angriffen vor…

Es ist richtig, dass Russland sich dazu in der Lage sieht, die USA mittels seiner nuklearen Kapazitäten zu zerstören, falls – und nur falls – die USA einen nuklearen Erstschlag gegen die Russische Föderation durchführen würden. Fakt ist, dass der 2018 Nuclear Posture Review (NPR) unter der Präsidentschaft von Donald Trump klar machte, dass sich die Vereinigten Staaten eine nukleare Erstschlagoption vorbehalten:

„Die Vereinigten Staaten würden nur dann auf eine Nutzung von Atomwaffen zurückgreifen, wenn es zu extremen Umständen in der Welt, einer Verteidigung der vitalen Interessen der USA sowie deren Verbündeten und Partnern kommen würde. Nichtsdestotrotz werden die USA – im Falle, dass die nukleare Abschreckung versagen würde – jedweden Konflikt auf Basis des kleinstmöglichen Schadens und im Hinblick auf die bestmöglichen Resultate aus Sicht der USA und deren Verbündeten beenden. Amerikas Nuklearstrategie hat diese Ziele über viele Jahrzehnte auf diese Weise verfolgt, um Schäden so klein wie möglich zu halten, falls die nukleare Abschreckung versagen sollte."

Überschaubare Schäden im Falle eines Nuklearschlages lassen sich schlicht und einfach nur als lächerlich bezeichnen. NPR fuhr fort, darauf hinweisend, wie „Anpassungen jedweder Art hinsichtlich der verfolgten Strategie vorgenommen würden“, die bezüglich jeden möglichen Ereignisses auch einen strategischen Angriff auf nicht-nuklearer Basis gegen die Vereinigten Staaten von Amerika einschlössen:

„Die Vereinigten Staaten von Amerika würden nur dann eine Nutzung von Atomwaffen in Erwägung ziehen, wenn es zu extremen Umständen in der Welt, einer Verteidigung der vitalen Interessen der USA sowie deren Verbündeten und Partnern kommen würde. Extreme Umstände könnten bedeutsame strategische, jedoch auf nicht-nuklearer Basis durchgeführte Angriffe beinhalten.

Bedeutsame nicht-nukleare Angriffe beinhalten militärisch Angriffe auf die USA – sind jedoch nicht nur darauf limitiert – wie auch Angriffe auf Zivilbevölkerungen verbündeter Nationen oder deren Infrastruktur sowie Angriffe auf die USA oder deren verbündete Nuklearmächte, deren militärisches Oberkommando oder deren nukleare Frühwarnsysteme.

Die Vereinigten Staaten werden weder Atomwaffen gegen Nationen einsetzen, die selbst über keine Atomwaffen verfügen, noch mit einem solchen Einsatz gegenüber solchen Nationen drohen, die den Nicht-Proliferationsvertrag (NPT) unterzeichnet haben, und die sich im Einklang mit ihren aus dem Nicht-Proliferationsvertrag resultierenden Verpflichtungen verhalten.

Unter Berücksichtigung des Potenzials im Hinblick auf signifikante nicht-nukleare Angriffe, behalten sich die Vereinigten Staaten das Recht vor, jedwede Anpassung in der eigens verfolgten Strategie vorzunehmen, die im Angesicht einer nicht-nuklearen Attacke auf das eigene Staatgebiet gerechtfertigt wäre. Es könnte in diesem Fall auch zu einer Nutzung von strategischen Angriffstechnologien seitens der USA kommen, um auf eine solche Bedrohung adäquat zu antworten.“

…Putin regiert erwartungsgemäß

In Reaktion auf die in den USA allgemeinhin vertretene Nukleardoktrin, laut der sich das Land einen nuklearen Erstschlag in Reaktion auf eine nicht nuklear ausgeführte Attacke auf das eigene Land vorbehält, teilte Russlands Staatspräsident Wladimir Putin wie folgt mit:

„Wir sind aufgrund einiger Bestandteile der neuen Nukleardoktrin (in den USA) ernsthaft besorgt, da auf diese Weise die Messlatte für den Einsatz von Nuklearwaffen deutlich gesenkt wird. Welch süße Worte auch immer in Verhandlungshinterzimmern benutzt werden, so können wir jederzeit das lesen, was de facto geschrieben steht. Und was wir hieraus entnehmen ist die Tatsache, dass diese Waffensysteme selbst im Hinblick auf einen konventionellen Angriff oder gar im Falle einer Cyber-Bedrohung zum Einsatz kommen können.

Aus unserer eigenen Nukleardoktrin geht hervor, dass die Russische Föderation sich das Recht vorbehält, nur dann auf den Einsatz von Atomwaffen zurück zu greifen, falls es zu einer nuklearen Attacke oder einem Angriff, in dessen Zuge es zum Einsatz von anderen Massenvernichtungswaffen gegen Russland oder dessen Verbündete käme, kommen würde. Gleiches würde im Falle einer konventionellen Attacke, die sich aus Sicht Russlands als existenzbedrohend erwiese, geschehen.

Es ist meine Aufgabe als Staatsoberhaupt, Ihnen Folgendes mitzuteilen: Jedweder Einsatz von Nuklearwaffen gegen Russland oder dessen Verbündete, sei es eine kleine, mittelgroße oder andersgeartete Attacke, wird seitens Russland als Atomangriff gegen das eigene Land angesehen. Eine Reaktion hierauf wird ohne Zeitverzug und unter Berücksichtigung aller relevanten Konsequenzen erfolgen.“

Rückblende. Die USA erwiesen sich als erstes Land jemals, das seine „Atombomben“ in Japan zum Einsatz brachte. In diesem Zuge wurde Hiroshima zerstört, während zwischen 90.000 und 120.000 Menschen den Tod fanden. In Nagasaki lag die Anzahl der Todesopfer zwischen 60.000 und 80.000 Menschen, selbst unter der Prämisse, dass die Japaner vorhatten, militärisch zu kapitulieren. Doch in den USA wollte man dem Rest der Welt unter der Führung von US-Präsident Harry S. Truman zeigen, wozu sich Washington in der Lage sieht.

„Strategie der Stärke und der Balance“

US-General Mark Milley bezog sich im Rahmen des Defense One Summit auf einen Teil der gebetsmühlenartig wiederholten Propaganda in den westlichen Mainstream-Medien, welche Russland und dessen Nachbarn aufs Korn genommen hat:

„Aus meiner persönlichen Sicht ist die Situation im Hinblick auf Russland ernst und wird immer bedrohlicher. Ich halte Russland für eine aggressive Nation, was nicht nur einer persönlichen Einschätzung entspricht. Sie haben Georgien angegriffen. Sie haben auf illegale Weise die Halbinsel Krim annektiert. Sie haben die Ukraine angegriffen…all diese Länder waren frei und unabhängig und gehörten seit dem Fall der Berliner Mauer und damit seit rund einem Vierteljahrhundert zu den staatlich souveränen Nationen dieser Erde.

Ich würde behaupten, dass Russlands jüngstes Verhalten in diametralem Gegensatz zu den Interessen der Vereinigten Staaten steht. Die USA und deren Verbündete müssen Russland mittels einer Strategie der Stärke und der Balance begegnen. Auf der einen Seite müssen wir Stärke zeigen, um Russland von weiteren Aggressionen abzuhalten. Gleichzeitig müssen wir immer dann fest zusammenstehen, wenn sich diese Aggression Bahn bricht, was übersetzt heißt, Sanktionen aufrecht zu erhalten und die eingeleiteten Schritte der NATO gut zu heißen.“

Milleys Kriegsvorbereitungen: Besuch in der Ukraine

Milley erwähnte zudem auch andere Bedrohungen, denen die USA ins Auge blickten. Dazu gehörten insbesondere China und ISIS (finanziert und waffentechnisch ausgerüstet durch die USA und deren Verbündete). Wie dem auch sei, Russland und dessen anhaltende Spannungen mit der Ukraine (einem faschistischen Verbündeten der USA) erweist sich aus Sicht Milleys als wichtige Angelegenheit.

In der letzten Woche kehrte Milley nach Europa zurück, um sich dort mit den Oberkommandierenden der europäischen Armeen zu treffen, worauf ein Abstecher in die Ukraine folgte. „Die Ukraine ersucht die Vereinigten Staaten sowohl um eine anhaltende Militärunterstützung als auch anhaltende politische und wirtschaftliche Hilfe“, wie Milley ausführte. Es handelt sich um stolze Menschen. Sie blicken nun auf eine 25-jährige staatliche Unabhängigkeit und in der Ukraine zeigt man sich fest dazu entschlossen, auch in der Zukunft ein freies und unabhängiges Land zu bleiben.“

Trumps nominierter Kandidat für den Posten des Vorsitzenden der Joint Chiefs of Staff bereitet die Bühne für einen möglichen Krieg gegen Russland und dessen Verbündete in absehbarer Zukunft. US-General Milley zählt zu den Kriegsfalken. Es handelt sich um einen gefährlichen Mann, machen Sie sich darüber keinerlei Illusionen.

Abschließend möchten wir Sie auf ein Video aufmerksam machen, die den Teil einer Rede von US-General Milley vor einer Zuhörerschaft auf einer Veranstaltung des Dwight David Eisenhower Luncheon at the Association of the U.S. Army’s 2016 Annual Meeting and Exposition wiedergibt. Machen Sie sich ein eigenes Bild im Hinblick darüber, was der Welt in absehbarer Zukunft bevorsteht: 


 

 

    

Gastbeitrag für CK*Wirtschaftsfacts / © 2018 Timothy Alexander Guzman & Global Research

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