Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1974(07.54Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei1.1918imeuropäischenHandel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 108.87. In der Folge notiert EUR-JPY bei 130.37.EUR-CHF oszilliert bei 1.1409.

Jackson Hole war gestern. Der Markt fokussiert sich auf einen neuen, aber bekanntenKrisenherd.Nordkoreadrängt sich auf und darfwieder das Leben an den Finanzmärkten determinieren. Ein erneuter Raktenstart Nordkoreas verunsichert die Welt.Die Rakete flog über Japan, um dann1180 KMvon Hokkaido entfernt,zerbrochen in drei Teile,in den Pazifik zu stürzen.Vermutlichwar es eine Rakete ohne Bewaffnung.Japan und Südkorea als auch die USA entrüsten sichund bezeichnen diesen Vorgang als beispiellose und ernsthafte Bedrohung. Einederartige Aktion ist eine massive Provokation, da gibt es keinen Zweifel.Man sollte aber denKontext nicht aus den Augen verlieren. Zuvor betrachtete Nordkorea dasmassiveManöver derUSA und Südkoreas als Provokation.Aus guten Gründen warnten China und Russland diesbezüglich.Wieviel Raketen wohl näher als 1180 KM von der nordkoreanischen Küste bei diesem Manöver einschlagenoder eingeschlagen sind.Fakt ist: Risikoaversion tendiert in der Folge nach oben.

Auch die Lage in Texas belastet. Die Folgen für das BIP werden von US-Großbanken unterschiedlich bewertet.Während Goldman Sachs eine Belastung des BIP im 3. Quartal um bis zu 0,2% erkennen will, sieht JP Morgan sogar die Chance eines positiven BIP-Beitrags aus dieser Katastrophe im 3. Quartal.Der Wiederaufbau hat fraglos dann in den Folgequartalen einen positiven BIP-Impuls. Die Qualität ist jedoch mehr als fragwürdig.

Fundamentale Datenpositiver Naturspielenin der Diskontierungderzeiteine untergeordnete Rolle. Das galt auch für den deutschen GfK-Konsumklimaindex –es erfolgt bestenfalls Kenntnisnahmeseitens des Marktes.Per Berichtsmonat September stieg der Konsumklimaindex unerwartet von zuvor 10,8 auf 10,9 Punkte (Prognose 10,8). Damit markierte der Index das höchste Niveau seit Oktober 2001.

Die Geldmenge M-3 der Eurozone wuchs per Juli im Jahresvergleich um 4,5%nach zuvor 5,0%. Die Prognose lag bei 4,9%.

Entscheidender waren die Daten zur Kreditvergabe. Bei den privaten Haushalten kam es zu einem Anstieg im Jahresvergleich um 2,6% analog zum Vormonat. Bei den Unternehmen legte die Kreditvergabe von zuvor 2,1% auf 2,4% zu.Das entsprach dem höchsten Wachstumsclip in derKreditvergabe an Unternehmen seit Juni 2009 (siehe Chart)

Ergo kommt es neben der Basis der wiederkehrenden Einkommen sukzessive zu einem weiteren Impuls durch den Kreditzyklus. Das sind recht profunde Basisdaten für eine Fortschreibung des hohen Wachstumstempos der Eurozone.

Die US-Wirtschaft läuft maßgeblich mit dem Schmierstoff Kredit. Darauf haben wir insbesondere im Konsumsektor an dieser Stelle immer wieder verwiesen, ohne dass der Mainstream dieses Thema trotz der Lehrstunde 2008/2009 ernsthaft aufgenommen hätte..

Zuletzt kam es verstärkt zu Liquiditätsbeschaffung für den Konsum im Rahmen von Kreditaufnahme auf nicht realisierte Bewertungsgewinne im privaten Immobiliensektor. Die neu generierten Kreditaufnahmenstelltensichim 2.Quartal 2017mit 46 Mrd.USDauf das höchste Niveau seit 2008. Die Tendenz darf als zunehmender Stressindikator der privatenHaushalte interpretiert werden, da hier für den täglichen Konsum Substanz erodiert wird.

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das eine positiveHaltung bezüglichder Bewertung desEurosfavorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.1650 –80 negiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!

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